Das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) untersucht die Strukturen und Prozesse des hochschulischen Bildungs- und Wissenschaftssystems. Es wurde im Jahr 2013 auf Empfehlung des Wissenschaftsrates von Bund und Ländern als Ankerinstitut der Hochschul- und Wissenschaftsforschung in Deutschland ausgegründet.
Ein leistungsfähiges Hochschul- und Wissenschaftssystem ist für die Transformations- und Innovationsfähigkeit wissensbasierter Gegenwartsgesellschaften von entscheidender Bedeutung. Im Mittelpunkt des DZHW-Arbeitsprogramms steht deshalb die Frage, wie sich hochschulische und akademische Bildungsprozesse vollziehen, welchen Anforderungen Hochschule und Wissenschaft dabei begegnen und welche gesellschaftlichen Wirkungen tertiäre Bildung hat. Ein wichtiger Kern des DZHW sind seine Forschungsdatenbestände. Diese sind nicht nur eine unverzichtbare Ergänzung der amtlichen Hochschulstatistik, sondern betten sich strategisch auch in den nationalen Forschungsdatenbestand ein. Seine Forschungsdaten stellt das DZHW über sein hauseigenes Forschungsdatenzentrum (fdz.DZHW) auch für Wissenschaftler:innen außerhalb des DZHW zur Verfügung.
Als außeruniversitäre Forschungseinrichtung hat das DZHW ein klares Selbstverständnis im Erkenntnistransfer. Es ist Mitglied des Nationalen Bildungsberichts und verantwortet auch darüber hinaus verschiedene sichtbare Transferprojekte. Hierzu zählt beispielsweise das international vergleichende Monitoring studentischer Lebenslagen im Europäischen Hochschulraum im Rahmen von Eurostudent, den Konsortium aus mehr als 25 Ländern das DZHW seit vielen Jahren leitet.
Wichtige Arbeiten und Angebote:
- Im Student Life Cycle Panel begleitet das DZHW Studienberechtigte, Studierende und Hochschulabsolvent:innen auf ihren Bildungs- und Lebenswegen. Angelegt als bundesweit repräsentative Studie mit integriertem Multi-Kohorten-Sequenzdesign erlauben die Daten tiefgehende Einblicke in Fragen der individuellen Teilhabe an hochschulischer Bildung, die zugrundlegeliegenden Mechanismen sozialstruktureller Differenzierung in und durch Hochschulbildung sowie den mittel- und längerfristigen Verbleib von Hochschulabsolvent:innen.
- Die National Academics Panels Study ermöglicht detaillierte Analysen zu den Karriereverläufen des wissenschaftlichen Nachwuchses. Hier werden – ebenfalls im längsschnittlichen Design – die Promotionsverläufe von Doktorand:innen in der heutigen Vielfalt institutioneller Kontexte und die Karrieren von Postdoktorand:innen innerhalb und außerhalb der Wissenschaft beobachtet.
- Im Feld der querschnittlichen Trendanalyse studentischer Lebenslagen befragt das DZHW im Rahmen der Bundesweiten Studierendenbefragung regelmäßig Studierende aus ganz Deutschland. Im Mittelpunkt dieser Studie steht die Frage, wie sich die Diversität von Studierenden im Zeitverlauf entwickelt und welche neuen Anforderungen sich daraus für das Hochschul- und Wissenschaftssystem ergeben. Ein besonderer Schwerpunkt liegt darüber hinaus auf Fragen der Studienfinanzierung.
- In der ebenfalls querschnittlich ausgerichteten Wissenschaftsbefragung werden vom DZHW Wissenschaftler:innen zu ihren Forschungs- und Arbeitsbedingungen befragt. Mit den Daten lassen sich sowohl Unterschiede zwischen den verschiedenen Statusgruppen des Wissenschaftssystems als auch sehr differenziert disziplinäre Unterschiede untersuchen.