Bildungspolitisches Forum

27. September 2022 | Bildungspolitisches Forum

„Mindeststandards – ein Beitrag zu besserer Bildung für alle?"

Das Bildungspolitische Forum 2022 fand am Dienstag, 27. September 2022 in der Hessischen Landesvertretung, In den Ministergärten 5, Berlin als Präsenzveranstaltung statt.

Moderiert wurde das Forum von Martin Spiewak (die ZEIT).

Inhaltlich verantwortliche Mitglieder des Leibniz-Forschungsnetzwerks Bildungspotenziale (LERN):

IQB | Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen
DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation
WZB | Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung

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ab 09:00 Uhr
Anmeldung

09:30 Uhr
Begrüßung durch das Netzwerk

Prof. Dr. Marcus Hasselhorn
DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation und Vorsitzender der Sprecher*innengruppe des Leibniz-Forschungsnetzwerks Bildungspotenziale (LERN)

09:40 Uhr
Begrüßung durch die Politik

Prof. Dr. R. Alexander Lorz
Hessischer Kultusminister

und

Dr. Johanna Börsch-Supan
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Abteilungsleiterin Allgemeine und berufliche Bildung

09:55 Uhr
Einführung in die Thematik

Prof. Dr. Petra Stanat
IQB | Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen, Wissenschaftliche Leiterin

10:10 Uhr
Keynote I

"Unverzichtbare Mindeststandards des Bildungsangebots" – die Herausforderung der Bildungsforschung durch das Bundesverfassungsgericht.

Prof. Dr. Heinz-Elmar Tenorth
Humboldt-Universität zu Berlin, Professor i. R. für Historische Erziehungswissenschaft

10:40 Uhr - Kaffeepause

11:00 Uhr - Parallele Foren I und II

FORUM I

Frühe Bildung

Prof. Dr. Simone Lehrl
Pädagogische Hochschule Weingarten, Leiterin der Studiengänge Elementarbildung (Kindheitspädagogik) und Early Childhood Studies

Hans-Jürgen Dunkl
Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, stellvertretender Leiter der Abteilung Familienpolitik, Frühkindliche Förderung, Kinder und Jugendhilfe und Leiter des Referats Tagesbetreuung

Stefan Spieker
FRÖBEL Bildung und Erziehung gGmbH, Geschäftsführer

Leitung: Prof. Dr. Susanne Kuger
Deutsches Jugendinstitut e. V. (DJI), Abteilungsleiterin des Zentrums für Dauerbeobachtung und Methoden

Graphic Recording: Jens Nordmann


FORUM II

Primarbereich

Regina Schäfer
Kultusministerkonferenz der Länder (KMK), Vorsitzende des Schulausschusses

Prof. Dr. Astrid Rank
Universität Regensburg, Professorin für Grundschulpädagogik

Prof. Dr. Hedwig Gasteiger
Universität Osnabrück, Professorin für Mathematikdidaktik

Torben von Seeler
Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH), Landesfachberater für Mathematik

Leitung: Prof. Dr. Thilo Kleickmann
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Leitung der Abteilung Schulpädagogik

Graphic Recording: Franziska Schwarz

12:15 Uhr - Mittagspause

13:15 Uhr

Keynote II

Mindeststandards – ein Konzept für die frühe Bildung?

Prof. Dr. Yvonne Anders
Otto-Friedrich Universität Bamberg, Professorin für Frühkindliche Bildung und Erziehung


13:45 Uhr - Parallele Foren III, IV & V

FORUM III

Mindeststandards - (k)ein Thema für die berufliche Bildung?

Prof. Dr. Susan Seeber
Georg-August-Universität Göttingen, Professorin für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung

Prof. Dr. Birgit Ziegler
Technische Universität Darmstadt, Professorin für Berufspädagogik und Berufsbildungsforschung

Klaus Lorenz
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg, Leiter der Abteilung Berufliche Schulen, frühkindliche Bildung und Weiterbildung

Leitung: Prof. Dr. Josef Schrader
DIE | Deutsches Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e. V., Wissenschaftlicher Direktor

Graphic Recording: Jens Nordmann


FORUM IV

Allgemeine Hochschulreife / Studierfähigkeit

Prof. Dr. Stefanie Rach
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Professorin für Didaktik der Mathematik

Dr. Bernd Grave
Kultusministerium des Landes Niedersachsen, Mitarbeiter im Referat für Gymnasien und Gesamtschulen

Dr. Maike Abshagen
Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH), Leiterin der Abteilung Ausbildung und Qualifizierung

Leitung: Prof. Dr. Aiso Heinze
IPN | Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik, Direktor der Abteilung Didaktik der Mathematik

Graphic Recording: Franziska Schwarz


FORUM V

Digitale Kompetenzen uploaded – Ziel- und Zukunftsperspektiven im multiperspektivischen Diskurs

Prof. Dr. Birgit Eickelmann
Universität Paderborn, Professorin für Schulpädagogik

Dr. Tanja Reinlein
Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Leiterin des Referats Lehren und Lernen in der digitalen Welt, Medienberatung, Lernmittel

Dr. Klaus Teichmann
Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL), Abteilungsleiter

Leitung: Prof. Dr. Ulrike Cress
IWM | Leibniz-Institut für Wissensmedien, Direktorin

Graphic Recording: Aleksandra Schreiber

15:00 Uhr - Kaffeepause

15:30 Uhr
BILDUNGSDIALOG

Können Mindeststandards
zur Weiterentwicklung von
Bildungsqualität und zu
mehr Bildungsgerechtigkeit
beitragen?

Dr. Dorit Stenke
Staatssekretärin im schleswig-holsteinischen Bildungsministerium; Vorsitzende der Amtschefskonferenz der KMK

Dr. Günter Klein
Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW), Direktor

Prof. Dr. Felicitas Thiel
Freie Universität Berlin, Professorin für Schulpädagogik und Schulentwicklungsforschung

Dr. Stefan Luther
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Leiter der Unterabteilung Allgemeine Bildung

Prof. Dr. C. Katharina Spieß
BiB | Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, Direktorin

16:30 Uhr - Bilanz

Keynote I: "Unverzichtbare Mindeststandards des Bildungsangebots" – die Herausforderung der Bildungsforschung durch das Bundesverfassungsgericht

Prof. Dr. Elmar Tenorth
Humboldt-Universität zu Berlin

Das Bundesverfassungsgericht hat 2021 ein Grundrecht auf schulische Bildung beschlossen und dem Bildungssystem damit eine „Gewährleistungspflicht“ für „unverzichtbare Mindeststandards“ auferlegt, um die „Entwicklung zu einer eigenverantwortlichen Persönlichkeit … durch schulische Bildung“ zu ermöglichen. Der Vortrag stellt diesen Beschluss in die Tradition der Rechtsprechung des BVerfG, erläutert die epochale historische Zäsur, die damit rechtlich, politisch und bildungssystemisch formuliert ist, und betont dann die offenen Fragen, die mit der Fixierung „unverzichtbarer Mindeststandards“ aufgeworfen sind. Es sind dann im Wesentlichen Fragen, die von der Bildungsforschung zu klären sind, gewichtige, auch für sie neue Fragen, schon weil sich die bisherige Praxis der Formulierung von Bildungsstandards und Mindeststandards vor diesem Hintergrund als unzureichend erweist.

Keynote II: Mindeststandards – ein Konzept für die frühe Bildung?

Prof. Dr. Yvonne Anders
Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Fast alle Kinder in Deutschland besuchen vor der Einschulung eine Kindertageseinrichtung (KiTa). Der Besuch einer KiTa kann sich positiv auf die kognitiv-sprachliche, mathematische und sozio-emotionale Entwicklung von Kindern auswirken. Dementsprechend werden auch große Bildungspotenziale gesehen, gerade mit Blick auf die Kompensation von frühen Nachteilen von Kindern, die in bildungsfernen Familien oder mit einer anderen Familiensprache als Deutsch aufwachsen. Lange Zeit wurde allerdings die Förderung akademischer, schulnaher Fähigkeiten vernachlässigt. Eine kind-orientierte und spielbasierte Pädagogik scheint im Widerspruch zum Konzept der Mindeststandards zu stehen. In dem Vortrag wird diskutiert, ob das Konzept von Mindeststandards einen förderlichen Beitrag zur Weiterentwicklung der frühen Bildung leisten kann. Im nächsten Schritt werden die institutionellen Voraussetzungen für eine hohe pädagogische Qualität erörtert. Die pädagogische Qualität gilt als Voraussetzung für positive Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung. Anhand verschiedener Beispiele wird das Konzept der Mindeststandards auf die pädagogische Qualität von KiTas übertragen und die systemischen Herausforderungen für die Annäherung an Standards diskutiert.

Forum I - Frühe Kindheit

Leitung: Dr. Susanne Kuger
Deutsches Jugendinstitut

Input: Prof. Dr. Simone Lehrl
Pädagogische Hochschule Weingarten

Input: Hans-Jürgen Dunkl
Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, Abteilungsleiter Kindertagesbetreuung

Input: Stefan Spieker
Fröbel e. V.

Ein Konsens zur Definition von Bildungsstandards in Deutschland existiert derzeit für die frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE) nicht. Das Feld ist geprägt durch ein breites Bildungsverständnis auf der einen Seite sowie hohem Engagement in der Sprachbildung und vielen Einzelinitiativen zur frühen Naturwissenschafts- oder Mathematikförderung auf der anderen Seite. Zugleich wird die Entwicklung der Kinder zwar flächendeckend erfasst, etwa durch Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt, Schuleingangsuntersuchungen, Entwicklungsdokumentationen und Sprachstandserhebungen. Allerdings sind die Ergebnisse weder zwischen den Bundesländern vergleichbar, noch aufeinander beziehbar oder für die weitere Bildungslaufbahn (oder gar die Forschung) nutzbar. Zudem sind soziale Ungleichheiten gleich an mehreren, sich für die Chancengleichheit kumulierenden Stellen zu beobachten. Die Forschung der letzten Jahre zeigt deutliche, mit Herkunftsmerkmalen assoziierte Ungleichheiten für die elterliche Nachfrage nach einem Betreuungsplatz (vor allem, aber nicht nur für Kinder im Alter unter drei Jahren), für die Realisierung eines vorhandenen Betreuungswunsches, für die im Kindergarten vorgefundene Qualität sowie auch für die zum Zeitpunkt der Einschulung erreichten Entwicklungs- und v.a. Kompetenzstände. Erste Befunde deuten darauf hin, dass diese Effekte durch die Coronapandemie noch einmal verstärkt wurden. Auch angesichts der großen bundeslandspezifischen Unterschiede schon in der Ausgestaltung und zukünftigen Unterstützung von Rahmenbedingungen des pädagogischen Alltags stellt das Forum die Frage nach der Perspektive für die Entwicklung gemeinsamer Bildungsstandards sowie deren Potenziale im Abbau von Chancenungleichheiten.

Forum II - Primarbereich

Leitung: Prof. Dr. Thilo Kleickmann
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Die Grundschule ist für grundlegende Bildungsprozesse und damit auch für die anschließenden Bildungsprozesse in der Sekundarstufe von zentraler Bedeutung. Welche Vorteile versprechen Mindeststandards hier und welche (Weiter-)Entwicklungs- und auch Forschungsbedarfe in Bezug auf Mindeststandards sind in den Fächern Deutsch, Mathematik und Sachunterricht zu sehen? Wie kann schließlich dazu beigetragen werden, dass Mindeststandards auch durchgängig erreicht werden? Diese Fragen stehen im Zentrum von vier Impulsvorträgen:


Input 1: Welche Vorteile haben Mindeststandards für das Bildungssystem?

Regina Schäfer
Vorsitzende des Schulausschusses der Kultusministerkonferenz der Länder

In der Gesellschaft wird heute vielfach eine Verbesserung der Bildungsqualität gefordert. Dies geschieht unter der Annahme, dass Qualität anhand von Kriterien gut identifiziert werden kann und somit in pädagogischen Prozessen sowie im Unterricht feststellbar ist. Zudem wird davon ausgegangen, dass sich Qualitätssicherungsmaßnahmen zeitnah auf die Leistungen von Schülerinnen und Schülern auswirken. In diesem Kontext ist die Beantwortung nachfolgender Fragestellungen notwendig.

Wie kann möglichst effektiv eine hohe Bildungsqualität erreicht werden und woran ist messbar, ob die etablierten Maßnahmen zur Qualitätssicherung eine Verbesserung bewirken? Wie kann die Vergleichbarkeit zwischen den Bundesländern und Schulsystemen bis hin zu den Einzelschulen gewährleistet werden? Vorab definierte Bildungsstandards stellen u. a. Vergleichbarkeit her und helfen, die generierten Leistungsdaten (z.B. PISA, TIMSS, Bildungstrend) einzuordnen. Die Weiterentwicklung der Mindeststandards orientiert sich entsprechend der bildungspolitischen Schwerpunktsetzung an der sprachlichen und mathematischen Kompetenzentwicklung der Schülerinnen und Schüler. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass es oft Zeit braucht, bis Qualitätssicherungsmaßnahmen eine nachhaltige Wirkung entfalten und in den Leistungsdaten der Schülerinnen und Schüler sichtbar werden.


Input 2: Mindeststandards in Sprache und Sachunterricht

Prof. Dr. Astrid Rank
Lehrstuhl für Grundschulpädagogik, Insititut für Bildungswissenschaft, Fakultät für Humanwissenschaften, Universität Regensburg

Mindeststandards benennen ein Minimum an Kompetenzen. Im Sinne eines Fundamentums könnten Basiskompetenzen definiert werden, die in einem Additum weitergeführt werden. Allerdings muss die Grundschule als Schule für alle Kinder auch Mindeststandards für Kinder mit eingeschränkten Zugängen definieren. Und es stellt sich die Frage, welche Konsequenzen ein Nicht-Erreichen nach sich zieht. Zudem vermittelt die Grundschule grundlegende Bildung. So muss geklärt werden, was als grundlegend gilt und wie Bildung definiert wird. Es besteht die Gefahr, dass eine Reduktion von Bildung auf messbare kognitive Kompetenzen vorgenommen und der Bildungsbegriff eingeschränkt wird.

Für das Fach Deutsch wurden 2004 Bildungsstandards von der KMK definiert. Gleichzeitig wurden die Vergleichsarbeiten VERA in der Grundschule eingeführt. Die Bildungsstandards für Deutsch haben dafür gesorgt, dass bestimmte Kompetenzbereiche fokussiert wurden. Sie haben durch die Outputorientierung mit der Überprüfung durch Vergleichsarbeiten eine höhere Verbindlichkeit erreicht.

Die Vorstellung von Standards ist der Logik von Schulfächern verhaftet. Vielleicht wäre eine überfachliche, vernetzte Vorstellung von Kompetenzen eine andere Ausgangsbasis zur Definition von Standards. Dies gilt auch für den Sachunterricht, für den es noch keine Bildungs- oder Mindeststandards gibt. Die Definition von Mindeststandards für alle Fächer, also auch für den Sachunterricht, könnte zur Sicherung von Bildungschancen beitragen, wenn für unterschiedliche Zugänge von Kindern Niveaus definiert würden, etwa für Kinder mit nichtdeutscher Erstsprache oder Kinder mit Förderbedarf, und man das Erreichen durch zusätzliche Unterstützung sicherstellt.


Input 3: Mathematische Basiskompetenzen empirisch fundieren, Bildungschancen sichern

Prof. Dr. Hedwig Gasteiger
Universität Osnabrück

Die Diskussion um Mindeststandards kann aus verschiedenen Perspektiven geführt werden. Aus bildungspolitischer Perspektive geht es darum, ein gewisses Minimum bzw. eine Stufe festzulegen, unter die „kein Lernender zurückfallen soll“ (Klieme et al., 2003, S. 27). Aus mathematikdidaktischer Sicht steht eine inhaltliche Beschreibung all jener Kompetenzen im Mittelpunkt, die vorliegen müssen, um fachlich anschlussfähig weiterlernen zu können. Dafür werden Begrifflichkeiten wie Basisstoff, Basiskompetenzen oder auch Verstehensgrundlagen verwendet. Während es für den Übergangsbereich Kindertagesstätte-Grundschule im arithmetischen Bereich bereits umfassende empirische Erkenntnisse zu Basiskompetenzen gibt, die auch in entsprechende Diagnose- und Förderkonzepten umgesetzt werden (könnten), gibt es für die Primarstufe und vor allem für Leitideen jenseits von Zahl und Operation noch deutlichen Forschungsbedarf, um entlang der fachlichen Progression die Grundlagen für anschlussfähiges Weiterlernen herauszuarbeiten. Der Impulsvortrag diskutiert an Beispielen, wie Basiskompetenzen empirisch fundiert werden können und welche Möglichkeiten es geben kann, auf dieser Grundlage Bildungschancen zu sichern.

Klieme et al. (2003). Zur Entwicklung nationaler Bildungsstandards. Eine Expertise. Bonn, Berlin: BMBF.


Input 4: Sicherung von Mindeststandards durch das Programm Mathe macht stark

Torben von Seeler
Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH)

Das Förderprogramm „Mathe macht stark – Grundschule", das im Rahmen des Projektes „Niemanden zurücklassen“ 2013 entstanden ist, verfolgt das Ziel, Lernschwierigkeiten in Mathematik bereits im Anfangsunterricht zu erkennen, um dauerhaften Schwierigkeiten im Rechenlernprozess (Rechenschwäche) vorzubeugen. Dazu wurden vom Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) unter wissenschaftlicher Begleitung des Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) Materialien für Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler entwickelt.

Diese Materialien werden unterrichtsbegleitend zur Diagnose und Förderung eingesetzt. Für die Jahrgangsstufen 1/2 und 3/4 wurden zu zentralen Inhaltsbereichen diagnostische Aufgabenstellungen sowohl für die gesamte Lerngruppe (Klassenaufgabe) als auch für ein individual-diagnostisches Gespräch (Interview) entwickelt. Diese zweistufige Struktur ermöglicht ein Identifizieren von Lernschwierigkeiten in Bezug auf die einzelnen Inhaltsbereiche. Die Materialien für die Lehrkräfte geben detaillierte Hinweise auf die spezifische Förderung, die mit regulären Lernmaterialien wie auch mit den Förderformaten des Programms (Übungskartei) umgesetzt werden können. Die Materialien werden in Schleswig-Holstein an über 200 Schulen in unterschiedlichen Organisationsformen der Diagnose und Förderung eingesetzt. Die Evaluation der „Mathe macht stark“-Intervention für die Jahrgangsstufen 1/2 ergab – verglichen mit Gruppen, die diese Intervention nicht erhielten – signifikant positive Effekte auf die mathematische Lernentwicklung sowohl für die Risikoschülerinnen und -schüler als auch die gesamte Lerngruppe. Diese Effekte ließen sich auch noch ein Jahr nach der Teilnahme am Programm nachweisen.

Forum III - Mindeststandards (k)ein Thema für die berufliche Bildung

Leitung: Prof. Dr. Josef Schrader
DIE | Deutsches Institut für Erwachsenenbildung - Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen

Input: Prof. Dr. Susan Seeber
Universität Göttingen

Input: Prof. Dr. Birgit Ziegler
TU Darmstadt

Input: Ministerialdirigent Klaus Lorenz
Leiter der Abteilung Berufliche Schulen, Frühkindliche Bildung

Bildungsstandards sind für allgemeinbildende Schulen seit Beginn der 2000er Jahre „beschlossene Sache“. Zugleich bietet der hohe Anteil von Schülerinnen und Schülern, deren Kompetenzen den Erwartungen nicht genügen, immer wieder Anlass für öffentliche Debatten darüber, was Schule mindestens leisten soll.

Vergleichbare Diskussionen kennt die berufliche Bildung nicht. Das mag daran liegen, dass es in der dualen Ausbildung bereits übergreifende Standard-Berufsbildpositionen (zu Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Umweltschutz usw.) gibt, zudem berufsspezifische Berufsbildpositionen und bundesweite Rahmenlehrpläne sowie standardisierte Anforderungen an Zwischen- oder Abschlussprüfungen. Vergleichbare Regelungen gibt es allerdings in der vollzeitschulischen Ausbildung zumeist nicht. Und erst recht fehlt es daran im Übergangssektor. Schließlich beobachten wir für die berufliche Bildung insgesamt eine sinkende Nachfrage nach Ausbildungsstellen, hohe Abbruchquoten mit teils problematischen Folgen sowie eine große Relevanz von Vorbildung und Migrationshintergrund für den Ausbildungszugang und -abschluss.

Vor diesem Hintergrund beschäftig sich Forum III mit der Frage, ob es nicht auch für die berufliche Bildung einen Bedarf an Mindeststandards gibt und wie diese durchgesetzt werden könnten, auch in Anbetracht des Übergangssektors, der sich auf einem jährlichen Plateau von ¼ Million Neuzugänge verfestigt hat. Dazu diskutieren die Professorinnen Susan Seeber und Birgit Ziegler, beide Mitglieder der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz, mit Klaus Lorenz, Leiter der Abteilung Berufliche Schulen, Frühkindliche Bildung und Weiterbildung, Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg.

Forum IV - Allgemeine Hochschulreife/Studierfähigkeit

Leitung: Prof. Dr. Aiso Heinze
IPN | Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik

Input: Prof. Dr. Stefanie Rach
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Input: Dr. Bernd Grave
Niedersächsisches Kultusministerium

Input: Dr. Maike Abshagen
Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH)

Die Frage nach Mindeststandards für die allgemeine Hochschulreife – also für die Gruppe der leistungsstärkeren Schülerinnen und Schüler, die den höchsten Schulabschluss erreichen – mag zunächst überraschend klingen. Dennoch ist eine Betrachtung dieser Frage aus verschiedenen Perspektiven relevant, etwa wenn es um die in der gymnasialen Oberstufe mindestens zu erwerbenden fachbezogenen Kompetenzen geht, die für einen erfolgreichen Einstieg in ein Studium notwendig sind. In diesem Forum soll die Frage nach Mindeststandards für die allgemeine Hochschulreife vor allem aus dieser Perspektive des Übergangs in ein Hochschulstudium betrachtet werden. Hohe Abbruchquoten in vielen Studiengängen werden von Hochschulseite im Sinne von nicht erreichten fachbezogenen Mindeststandards in der Oberstufe interpretiert, wohingegen die Schulseite eher auf zu hohe Anforderungen zu Studienbeginn aufgrund einer fehlenden Anpassungsbereitschaft der Hochschullehrenden auf veränderte Unterrichtsinhalte der Schule verweisen. Im Forum soll diese Übergangsproblematik exemplarisch für den als kritisch eingeschätzten Bereich der mathematischen Kompetenzen für ein Studium betrachtet werden. Der Umgang damit wird auch im Sinne eines prototypischen Vorgehens für andere Domänen vorgestellt und diskutiert. Dazu werden aus der Perspektive der Wissenschaft Ansätze zur Erforschung von relevanten mathematischen Lernvoraussetzungen für das Studium berichtet. Aus der Perspektive der Bildungspraxis und der Bildungsadministration werden Maßnahmen vorgestellt, wie Aushandlungsprozesse der Institutionen Schule und Hochschule initiiert werden können, um sich der Idee von Mindeststandards zu mathematischen Kompetenzen für MINT-Studiengänge zu nähern.

Forum V - Digitale Kompetenzen uploaded Ziel- und Zukunftsperspektiven im multiperspektivischen Diskurs

Leitung: Prof. Dr. Ulrike Cress
IWM | Leibniz-Institut für Wissensmedien

Input: Prof. Dr. Birgit Eickelmann
Universität Paderborn

Input: Dr. Tanja Reinlein
Ministerium für Schule und Bildung NRW

Input: Dr. Klaus Teichmann
Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL)

Die Digitalisierung fordert von Schüler*innen und Lehrkräften neue Kompetenzen. Das 2016er KMK-Papier bildet in vielen Bundesländern die Grundlage für die Einarbeitung entsprechender Kompetenzen in schulische Lehrpläne und Curricula. Im 2021er Ergänzungspapier der KMK zum „Lehren und Lernen in der digitalen Welt“ wird herausgearbeitet, wie Digitalität auch Lehr- und Lernprozesse verändert.

In diesem Forum soll die Rolle von (Mindest-)Standards diskutiert werden. Welche Ziele sollen Schüler*innen durchgängig erreichen? Wie kann dies gewährleistet und gemessen werden? Welche Rolle spielen die Kompetenzen der Lehrenden, wie sie u.a. im 2021er KMK-Ergänzungspapier bundesländerübergreifend strategisch verankert wurden? Im Forum wird das Thema von drei Seiten beleuchtet: Eine Analyse aus der Wissenschaft über die Möglichkeiten und Grenzen von solchen Standards gibt Frau Prof. Dr. Eickelmann, Professorin für Schulpädagogik und Leiterin des Nationalen Forschungszentrums der IEA-Studie ICILS 2023.
Dr. Teichmann, Abteilungsleiter am Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) in Stuttgart, wird den Aspekt der Lehrerbildung beleuchten: Welche Anforderungen stellen sich hinsichtlich digitaler Kompetenzen für Lehrkräfte und wie können sie bei der Vermittlung solcher Kompetenzen unterstützt werden?
Mit Frau Dr. Reinlein, Leiterin des Referats Lehren und Lernen in der Digitalen Welt im Ministerium für Schule und Bildung in Nordrhein-Westfalen, wird die Perspektive der Bildungsadministration vertreten sein: Wie gehen die Bundesländer mit der Standardisierung um? Welche Wege werden bereits beschritten? Und: Welchen Arbeitsfeldern muss ggf. dabei auch bundesseitig begegnet werden?

Dr. Maike Abshagen

Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH)

Maike Abshagen hat in Kiel Physik auf Diplom studiert und dort anschließend im Bereich der Biophysik promoviert. Sie hat das erste und zweite Staatsexamen abgelegt und als Lehrkraft an mehreren Kieler Schulen unterrichtet, bevor sie als Studienleitung für Mathematik an das IQSH gegangen ist. Seit 2017 leitet sie am IQSH die Ausbildung von Lehrkräften und ist in der Leitung von mathe.sh, einer Kooperation von IPN, IQSH und Bildungsministerium zur Verbesserung des Mathematikunterrichts. Im Rahmen dieser Kooperation ist auch der MaLeMINT-Aufgabenkatalog entstanden. Frau Abshagen leitet außerdem den Masterstudiengang berufsbegleitende Lehrerbildung Mathematik, den das IQSH in Kooperation mit dem IPN und dem DZLM durchführt.

Dr. Johanna Börsch-Supan

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Dr. Johanna Börsch-Supan ist Abteilungsleiterin "Allgemeine und berufliche Bildung; Lebensbegleitendes Lernen" im Bundesministerium für Bildung und Forschung. Zuvor war sie Geschäftsführerin der Vodafone Stiftung Deutschland, wo sie seit 2014 in mehreren Funktionen tätig war. Frau Börsch-Supan studierte Ethnologie, Politikwissenschaft, Geschichte und Volkswirtschaftslehre am Dartmouth College, der Universität Heidelberg und der University of Oxford, wo sie auch promoviert wurde.

Hans-Jürgen Dunkl

Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales

Hans-Jürgen Dunkl, Jahrgang 1959, verheiratet, ein Kind, Studium der Rechtswissenschaften in München, war von 1988 bis 1994 Referent der Landesversicherungsanstalt Oberbayern. Seit dem Wechsel in das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales im Jahr 1995 ist er im Bereich der Kinderbetreuung tätig, zunächst als Referent, seit 2001 als Leiter des Referats Kindertagesbetreuung. 2014 übernahm er zusätzlich die Aufgaben der stellvertretenden Abteilungsleitung der Abteilung Familienpolitik, Frühkindliche Förderung, Kinder- und Jugendhilfe.

Hans-Jürgen Dunkl war maßgeblich an der Verabschiedung des Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetzes, dessen Kommentator er auch ist, beteiligt, Initiator des Bayerischen Familiengeldes und für die Einführung des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplans verantwortlich.

Prof. Dr. Hedwig Gasteiger

Universität Osnabrück

Hedwig Gasteiger ist seit sechs Jahren Professorin für Mathematikdidaktik an der Universität Osnabrück. Nach ihrem Lehramtsstudium an der Ludwig-Maximilians-Universität unterrichtete sie 8 Jahre lang in Grund- und Hauptschulklassen. Im Anschluss leitete sie 5 Jahre lang am Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung in München das Referat Mathematik. Sie promovierte 2010 an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit einem Thema zur frühen mathematischen Bildung. Nach der Promotion übernahm Hedwig Gasteiger die Professur für Mathematikdidaktik an Grundschulen an der Ludwig-Maximilians-Universität München, bevor sie dem Ruf nach Osnabrück folgte. Seit 2016 ist sie Direktorin des CEDER – Center of Early Childhood Development and Education Research und sie ist Netzwerkpartnerin am Deutschen Zentrum für Lehrkräftebildung Mathematik. Seit vielen Jahren begleitet sie die Erstellung nationaler Vergleichsarbeiten und aktuell die Weiterentwicklung der Bildungsstandards Mathematik für die Primarstufe. 

Marcus Hasselhorn

Prof. Dr. Marcus Hasselhorn

DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation und Vorsitzender der Sprechergruppe des Leibniz-Forschungsnetzwerk Bildungspotenziale (LERN)

Marcus Hasselhorn ist seit 2007 als Professor für Psychologie und Leiter der Abteilung „Bildung und Entwicklung“ am DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation tätig, dessen Geschäftsführender Direktor er von 2012 bis 2019 war. Nach dem Psychologie- und Pädagogikstudium promovierte er an der Universität Heidelberg. Der Habilitation an der Universität Göttingen folgten Professuren an der TU Dresden, an der Universität Göttingen und an der Goethe-Universität Frankfurt am Main (seit 2007). Von 2008 bis 2019 war er wissenschaftlicher Leiter des Forschungszentrums IDeA (Center for Research on Individual Development and Adaptive Education of Children at Risk). Den Vorsitz der Sprechergruppe des LERN-Netzwerks hat er seit der Gründung in 2013 – zunächst als Forschungsverbund und seit Juli 2020 als Forschungsnetzwerk – inne. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Ontogenese individueller Voraussetzungen erfolgreichen Lernens und die pädagogisch-psychologische Diagnostik. Er leitet Projekte zu früher Bildung sowie Lern- und Leistungsstörungen und interessiert sich für die Veränderbarkeit und Beeinflussbarkeit kognitiver und motivationaler Lernvoraussetzungen.

Prof. Dr. Thilo Kleickmann

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Thilo Kleickmann ist seit 2015 Professor für Schulpädagogik an der Universität Kiel. Er hat Grundschullehramt in Münster studiert und seinen Vorbereitungsdienst in Bochum absolviert. 2008 promovierte er an der Universität Münster zu Überzeugungen von Grundschullehrkräften im Bereich des Sachunterrichts. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter arbeitete an der Universität Münster, am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin und am Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik in Kiel. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Unterrichtsqualität und der Professionalisierung von Lehrkräften, insbesondere im Bereich der Grundschule. Seit 2021 ist er Mitglied der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK) der Kultusministerkonferenz.

Prof. Dr. Susanne Kuger

Deutsches Jugendinstitut e. V. (DJI)

Prof. Dr. Susanne Kuger hat seit 2018, nach ihrem Studium der Diplom Psychologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der Promotion im Fach empirische Bildungsforschung sowie der Habilitation venia legendi für die Fächer Empirische Bildungsforschung und Erziehungswissenschaft an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg die Abteilungsleitung des »Zentrum für Dauerbeobachtung und Methoden« am DJI inne.

Die Forschungsschwerpunkte der interdisziplinären Bildungs- und Sozialforscherin liegen in der Untersuchung von Aufwachsenskontexten von Kindern und Jugendlichen in Kindergarten, Schule, Familie und Freizeit und ihrer Bedeutung für ihre gelingende Entwicklung sowie in der Weiterentwicklung von Methoden der Bildungs- und Sozialberichterstattung.

Klaus Lorenz

Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

Geboren 1957, nach dem Studium zum Gewerbelehrer in den Fächern Maschinenbau und Physik Lehrer an der Max-Eyth-Schule in Stuttgart, seit 1987 Referent und ab 1993 Referatsleiter im gewerblichen Referat des Kultusministeriums, von 1996 bis 2000 Direktor des Staatlichen Seminars für Schulpädagogik (berufliche Schulen) in Karlsruhe und seit 2000 Abteilungsleiter im Kultusministerium.

Dr. Stefan Luther

Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)

Stefan Luther ist Ministerialdirigent und seit 2018 Leiter der Unterabteilung „Allgemeine Bildung“ im Bundesministerium für Bildung und Forschung. Dort werden u. a. die großen Bund-Länder-Programme (z.B. „Leistung macht Schule“ und „Schule macht stark“) sowie der DigitalPakt Schule, das Rahmenprogramm Empirische Bildungsforschung und eine Reihe der bundesweiten Schülerwettbewerbe wie z. B. „Jugend forscht“ verantwortet.

Von 1981 bis 1985 studierte er an der Universität Greifswald Physik und Mathematik auf Lehramt und promovierte im Fach Pädagogische Psychologie.  Nach der Promotion war er von 1989 bis 1990 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Pädagogische Psychologie der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR tätig. Weitere berufliche Stationen waren ab 1991 das damalige Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft, das Bundeskanzleramt, das Thüringer Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und der Thüringer Landtag (dort auch Leitung des Präsidialbereichs). Seit 2007 ist Herr Luther ins Bundesministerium für Bildung und Forschung zurückgekehrt, wo er verschiedene Unterabteilungen leitete sowie im Jahr 2010 durch Annette Schavan zum Leiter des Leitungsstabes und des Ministerbüros berufen wurde.

Prof. Dr. Astrid Rank

Universität Regensburg

Prof. Dr. Astrid Rank studierte in Regensburg für das Lehramt an Grundschulen, absolvierte beide Staatsexamina und arbeitete als Grundschullehrerin. Nach der Promotion an der Universität Regensburg und einer Vertretungsprofessur an der Goethe-Universität Frankfurt am Main übernahm sie 2011 die W3-Professur für Grundschulpädagogik an der Universität Landau. Seit 2014 ist sie Inhaberin des Lehrstuhls für Grundschulpädagogik an der Universität Regensburg.

Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Kompetenzentwicklung in Aus- und Fortbildung, situiertes Lernen und Sprachbildung in Sachsituationen. Astrid Rank leitet mehrere Drittmittelprojekte zu Aus- und Fortbildung für ein inklusives Schulsystem und verantwortet das Zusatzstudium Inklusion an der Universität Regensburg in Konzeption, Umsetzung und Begleitforschung. Sie ist Vorsitzende der Kommission "Grundschulforschung und Pädagogik der Primarstufe" in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats „Inklusion" des Bayerischen Landtags.

Regina Schäfer

Kultusministerkonferenz der Länder (KMK)

Regina Schäfer, geboren in Flensburg, ist nach Stationen als Lehrkraft, Schulleitung und in der Schulaufsicht in Hamburg seit 2012 Abteilungsleiterin im Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg und verantwortet in dieser Funktion die Administration der allgemeinen Schulbildung von der Einschulung bis zum Abitur. Auch die Bereiche Schulqualität und Schulaufsicht, berufliche Bildung und Fachkräfte für Schulen liegen im Zuständigkeitsbereich ihrer Abteilung.

Als Abteilungsleiterin im Ministerium ist sie zudem seit 2012 für das Land Brandenburg Mitglied im Schulausschuss der Kultusministerkonferenz (KMK), dem höchsten Gremium für den Fachbereich Schule auf Verwaltungsebene innerhalb der KMK. Seit 2018 ist sie, inzwischen in ihrer zweiten Amtszeit, dessen Vorsitzende.

Seit dem Jahr 2020 ist Ministerialdirigentin Schäfer außerdem Vorsitzende der Steuerungsgruppe im Prozess zur Weiterentwicklung der Bildungsstandards für die Primarstufe und die Sekundarstufe I, in dem die Länder zusammen mit dem Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) die Bildungsstandards für die Fächer Deutsch, Mathematik, die Fremdsprachen sowie die Naturwissenschaften novellieren. Bereits zuvor war sie Vorsitzende der Steuerungsgruppe zur Entwicklung der Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife in den Naturwissenschaften.

Prof. Dr. Susan Seeber

Georg-August-Universität Göttingen

Susan Seeber ist seit 2010 Professorin für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung an der Georg-August-Universität Göttingen. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der empirischen Berufsbildungsforschung, vor allem in der Steuerung beruflicher Ausbildung und der Erforschung von Übergängen in Ausbildung. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der computergestützten beruflichen Kompetenzdiagnostik in der Fachrichtung Wirtschaft und Verwaltung, hauptsächlich auch unter der Perspektive von Kompetenzen für nachhaltiges kaufmännisches Handeln und für eine digitalisierte Arbeitswelt. Frau Seeber ist Mitglied der Sektion Berufs- und Wirtschaftspädagogik der DGfE und der Gesellschaft für empirische Bildungsforschung e.V.

Seit 2008 ist sie an der Erstellung des alle zwei Jahre erscheinenden Nationalen Bildungsberichts beteiligt und seit 2021 vertritt sie in der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK) der Kultusministerkonferenden Bereich der beruflichen Ausbildung. Frau Seeber ist Mitherausgeberin der Zeitschrift für Pädagogik und Mitglied im Editorial Advisory Board der Zeitschriften Empirical Research in Vocational Education and Training und Journal for Labour Market Research.

Stefan Spieker

FRÖBEL Bildung und Erziehung gGmbH

Stefan Spieker ist Geschäftsführung und Vorstandsvorsitzender bei FRÖBEL. Der Betriebswirt war 2005 zunächst als kaufmännischer Leiter des deutschlandweit agierenden Kita-Trägers tätig, bevor er 2007 in die Geschäftsführung wechselte. Vor seiner Tätigkeit bei FRÖBEL war Stefan Spieker mehrere Jahre als Berater für junge Unternehmen und Existenzgründer tätig. Von 1991 bis 2001 hat er als Geschäftsführer ein IT-Systemhaus und Softwareunternehmen geführt. Ehrenamtlich ist er als Vorsitzender des Arbeitskreises Bildung, Fachkräfte, Arbeitsmarkt bei der IHK Berlin und im DIHK-Mittelstandsausschuss aktiv.

Martin Spiewak

Die ZEIT

Martin Spiewak ist Mitglied des Hauptstadtbüros der ZEIT in Berlin. Er beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Bildung und Wissenschaft, zudem schreibt er Artikel zu Familien- und Medizinthemen. 1999 begann er seine Tätigkeit als Redakteur der ZEIT im Ressort WISSEN; 2004 ging er nach Berlin. Er hat Geschichte, Spanisch und Staatsrecht in Hamburg und Madrid studiert. Nach dem Studium absolvierte er die „Deutsche Journalistenschule“ in München, war Redakteur beim „Deutschen Allgemeinen Sonntagsblatt“ in Hamburg, arbeitete als freier Journalist für verschiedene Medien, bevor er zur ZEIT wechselte. Er hat für seine Arbeit verschiedene Preise gewonnen.

Dr. Dorit Stenke

Staatssekretärin im schleswig-holsteinischen Bildungsministerium; Vorsitzende der Amtschefskonferenz der KMK

Dr. Dorit Stenke studierte Erziehungswissenschaft, Soziologie und Psychologie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und machte 1986 ihren Abschluss als Diplom-Pädagogin. Ab 1997 war sie als Referentin im Sächsischen Staatsministerium für Kultus in Dresden tätig, wechselte 2001 als stellvertretende Direktorin der Sächsischen Akademie für Lehrerfortbildung nach Meißen und wurde 2003 Geschäftsführerin des Aufbaustabes der Sächsischen Evaluationsagentur in Dresden. Von 2007 an war Stenke Abteilungsleiterin, ab 2011 Direktorin des Sächsischen Bildungsinstituts in Radebeul. 2016 wechselte sie nach Schleswig-Holstein zunächst als Abteilungsleiterin, seit 2017 als Staatssekretärin.

Prof. Dr. Heinz-Elmar Tenorth

Humboldt-Universität zu Berlin

Heinz-Elmar Tenorth, geb. 1944, wuchs in Bottrop auf, studierte seit 1965 in Bochum und Würzburg, wo er 1970 das Staatsexamen in Geschichte, Deutsch und Sozialkunde ablegte. Seit 1971 wiss. Assistent wurde er 1975 in Pädagogik, Philosophie und Geschichte in Würzburg promoviert. Von 1978-1991 war er Prof. für Wissenschaftstheorie und Methodologie der Erziehungswissenschaft an der Universität Frankfurt/M., von 1991-2011 für Historische Erziehungswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er von 2000 - 2005 auch Vizepräsident für Lehre und Studium war. Er war u. a. von 2004–2017 Mitglied im Vorstand bzw. Kuratorium des IQB, ist Korr. Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sowie Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina zu Halle. Sein Arbeitsschwerpunkt ist Geschichte und Theorie pädagogischen Wissens, jüngere Veröffentlichungen: Wilhelm von Humboldt: Bildungspolitik und Universitätsreform, 2018; Die Rede von Bildung. Tradition, Praxis, Geltung, 2020 sowie als Hrsg.:  Geschichte der Universität Unter den Linden, 6 Bände, Berlin 2010-2012.

Prof. Dr. Birgit Ziegler

Technische Universität Darmstadt

Birgit Ziegler ist seit 2012 Professorin für Berufspädagogik und Berufsbildungsforschung an der TU Darmstadt. Davor hatte sie Professuren an der RWTH Aachen und Universität Paderborn inne. Sie forscht zur Entwicklung von Berufsorientierungen und Berufswahl, zur Professionalisierung des Bildungspersonals sowie zur Diagnostik und Förderung funktionalen Lesens. Sie ist Mitglied der Sektion Berufs- und Wirtschaftspädagogik in der DGfE, der Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung (GEBF) und Mitherausgeberin der Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik sowie der Schriftenreihe Wirtschaft-Beruf-Ethik (wbv). Aktuell ist Leiterin des Instituts für Pädagogik und Studiendekanin für Lehrer:innenbildung an der TU Darmstadt und wurde im Mai 2021 in die Ständige Wissenschaftliche Kommission der KMK (SWK) berufen.

Prof. Dr. Yvonne Anders

Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Yvonne Anders ist seit 2019 Professorin für Frühkindliche Bildung und Erziehung an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Zuvor war sie als Professorin an der Freien Universität Berlin und als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an verschiedenen Universitäten und Forschungsinstituten, wie der Universität Münster, dem Institute of Education der University of London und dem Max-Planck-Institut für Bildungsforschung tätig. Ihre Arbeitsgebiete sind: Qualität und Auswirkungen frühkindlicher Bildung und Betreuung, familiale Anregungsqualität, professionelle Kompetenzen von frühpädagogischen Fachkräften, Digitalisierung in der frühen Bildung, frühe naturwissenschaftliche Bildung sowie international vergleichende Ansätze. Sie ist unter anderem Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Stiftung „Haus der kleinen Forscher" und des Aktionsrats Bildung sowie der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der KMK. Ferner ist sie Mitherausgeberin der Zeitschrift für Erziehungswissenschaft und der Zeitschrift Frühe Bildung.

Prof. Dr. Ulrike Cress

IWM | Leibniz-Institut für Wissensmedien

Prof. Dr. Ulrike Cress ist Direktorin des IWM | Leibniz-Instituts für Wissensmedien in Tübingen. Sie ist Mitglied der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK) der Kultusministerkonferenz und der Sprecher*innengruppe des Leibniz-Forschungsnetzwerks Bildungspotenziale (LERN). Ihre Forschung beschäftigt sich damit, wie digitale Medien Wissens-, Lern- und Kommunikationsprozesse, insbesondere in der Schule oder Hochschule, unterstützen können. Hierzu hat sie über 200 wissenschaftliche Artikel und Buchkapitel veröffentlicht und zahlreiche Drittmittelprojekte durchgeführt. Aktuell ist sie mit ihrer Arbeitsgruppe Wissenskonstruktion etwa an dem BMBF-geförderten Metavorhaben „Digitalisierung im Bildungsbereich” (Digi-EBF) beteiligt, welches die Projekte der gleichnamigen BMBF-Förderlinie im „Rahmenprogramm Empirische Bildungsforschung“ begleitet. Hier stehen die Gestaltung und Nutzung von technologischen Entwicklungen und die Förderung digitaler Kompetenzen im Fokus. Im Projekt „ALICE: Analyzing Learning for Individual Competence Development in Mathematics and Science Education“, das die Leibniz-Gemeinschaft fördert, wird insbesondere der MINT-Bereich in den Blick genommen.

Prof. Dr. Birgit Eickelmann

Universität Paderborn

Birgit Eickelmann ist Professorin für Schulpädagogik an der Universität Paderborn. Ihre Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der digitalisierungsbezogenen Schulentwicklung, der Veränderung der Lehrkräftebildung im Kontext gesellschaftlicher Digitalisierungsprozesse und der Entwicklung des Lernens in einer Kultur der Digitalität. Derzeit leitet sie zum dritten Mal für Deutschland die international vergleichende International Computer and Information Literacy Study (ICILS 2023, www.upb.de/icils2023) sowie den Bereich ‚ICT in Education' im Horizon-2020-Projekt DigiGen (Research into the impact of technological transformations on the Digital Generation; digigen.eu). Weitere Informationen: upb.de/eickelmann.

Dr. Bernd Grave

Niedersächsisches Kultusministerium

Bernd Grave hat in Münster und Madrid Mathematik auf Diplom studiert und anschließend in Göttingen und Nashville promoviert. Er hat in Göttingen bzw. Hannover das erste und zweite Staatsexamen abgelegt und als Lehrer an Schulen in Hannover und Hameln unterrichtet und parallel als Ausbilder im Fach Mathematik an Studienseminaren in Hannover und Hameln gearbeitet. Seit 2019 arbeitet Bernd Grave im Referat 33 des Niedersächsischen Kultusministeriums.

Prof. Dr. Aiso Heinze

IPN | Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik

Aiso Heinze hat in Oldenburg Mathematik und Chemie für das Lehramt an Gymnasien studiert. Nach einer Promotion in Algebra wechselte er an die Universität Augsburg, wo er 2005 im Bereich der Didaktik der Mathematik habilitiert wurde. Nach zwei Jahren als Privatdozent an der LMU München trat er 2007 eine Professur für Didaktik der Mathematik an der Universität Regensburg an. Im Mai 2008 wurde Aiso Heinze zum Direktor der neu gegründeten Abteilung Didaktik der Mathematik am IPN | Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik ernannt und gleichzeitig als Professor für Didaktik der Mathematik an der Universität Kiel berufen. Seine Forschung beschäftigt sich mit dem Mathematiklernen über die Lebensspanne, beginnend im Kindergartenalter bis zum Studium. Ein Schwerpunkt ist dabei der Übergang von der Schule in das Studium und die damit verbundenen Herausforderungen beim Mathematiklernen an den Hochschulen.

Dr. Günter Klein

Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW)

Günter Klein leitet seit 2019 als Direktor das Institut für Bildungsanalysen IBBW und ist dort unter anderem für Fragen des Bildungsmonitorings, der datengestützten Qualitätsentwicklung, für pädagogische Diagnostik und den Transfer von Forschungswissen in die Bildungspraxis sowie wissenschaftliche Begleitstudien verantwortlich. Zuvor war er in unterschiedlichen Kontexten tätig: als Lehrkraft und in der Schulleitung, in der universitären Lehrerbildung, im Kultusministerium Baden-Württemberg, als Leiter eines Staatlichen Schulamts und anschließend bis 2019 als Direktor des Landesinstituts für Schulentwicklung (LS). Seit vielen Jahren koordiniert Günter Klein zusammen mit anderen das Netzwerk Schulentwicklung.

Prof. Dr. Simone Lehrl

Pädagogische Hochschule Weingarten

Simone Lehrl ist seit 2022 Professorin für Elementarbildung an der Pädagogischen Hochschule Weingarten. Dort leitet sie die Studiengänge Elementarbildung (Kindheitspädagogik) und Early Childhood Studies. Sie war zuvor wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Otto-Friedrich Universität Bamberg am Lehrstuhl für Elementar- und Familienpädagogik und Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie. Hier war sie u. a. verantwortlich für die Umsetzung verschiedener Längsschnittstudien mit dem Fokus auf Evaluation, Interaktionsqualität, bereichsspezifische Kompetenzentwicklung und Interventionsdesign. In ihrer Forschung beschäftigt sich Frau Lehrl mit Fragen nach der Konzeptualisierung, Gestaltung und Bedeutung pädagogischer Qualität in Familien und Institutionen für die kindliche Kompetenzentwicklung. 

Aktuell beschäftigt sie sich insbesondere mit der frühen mathematischen Entwicklung und der Bedeutung der Interaktionsqualität in Krippen.

Prof. Dr. R. Alexander Lorz

Hessischer Kultusminister

Prof. Dr. R. Alexander Lorz ist seit Januar 2014 Hessischer Kultusminister. Zuvor war er Staatssekretär im Kultusministerium sowie im Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Bis zu seinem Wechsel in die Politik lehrte er an der Juristischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Seit Januar 2019 vertritt er den Wahlkreis Wiesbaden II als direkt gewählter Abgeordneter im Hessischen Landtag. Lorz ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Prof. Dr. Stefanie Rach

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Stefanie Rach ist seit 2018 Professorin für Didaktik der Mathematik an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OvGU Magdeburg). Nach einem gymnasialen Lehramtsstudium der Fächer Mathematik und Physik promovierte sie am IPN Kiel zum Thema „Charakteristika von Lehr-Lern-Prozessen im Mathematikstudium“ mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Studieneingangsphase. Schulpraktische Erfahrung erwarb sie im Referendariat, an das sich eine Juniorprofessur an der Universität Paderborn mit Schwerpunkt Hochschuldidaktik Mathematik anschloss. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen neben dem Übergang in ein Mathematikstudium auch Zieldimensionen des gymnasialen Mathematikunterrichts und die Rolle von affektiven Merkmalen für erfolgreiche, fachliche Lernprozesse. Als Vorstandsmitglied des Zentrums für Lehrerbildung an der OvGU Magdeburg, als langjähriges Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik und als stellvertretendes Mitglied der Kommission „Übergang“ engagiert sich Frau Rach in Fragen rund um das MINT- und Lehramtsstudium.

Dr. Tanja Reinlein

Ministerium für Schule und Bildung Nordrhein-Westfalen

Dr. Tanja Reinlein ist im Ministerium für Schule und Bildung in NRW Referatsleiterin.

Sie ist ausgebildete Gymnasiallehrerin für Deutsch und Philosophie, war Seminarleiterin eines Zentrums für schulpraktische Lehrerausbildung in NRW (Krefeld) und schulfachliche Dezernentin in der Bezirksregierung Düsseldorf. Seit 2019 leitet sie im Ministerium für Schule und Bildung das Querschnittsreferat „Lehren und Lernen in der digitalen Welt, Medienberatung, Lernmittel“.

Das Referat von Frau Dr. Reinlein ist zuständig für die didaktisch-pädagogischen Fragestellungen im Bereich des digitalen Wandels an Schule. Das Referat beschäftigt sich dabei u.a. intensiv mit den Bereichen Lehren und Lernen in der digitalen Welt, unterstützt die Schulen mit standardsetzenden Impulsen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung in der digitalen Welt und begleitet die Entwicklung von prototypischen digitalen Lernumgebungen.

Prof. Dr. Josef Schrader

DIE | Deutsches Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V.

Prof. Dr. Josef Schrader ist seit 2012 Wissenschaftlicher Direktor des DIE | Deutsches Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V., Bonn und seit 2003 Professor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung/ Weiterbildung am Institut für Erziehungswissenschaft der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Er forscht empirisch und theoretisch zum Lehren und Lernen Erwachsener, zum Einsatz digitaler Medien sowie zur Professionalisierung des Personals in Schule, Hochschule und Weiterbildung. Weitere Schwerpunkte seiner Arbeit betreffen die Struktur und Steuerung des Weiterbildungssystems, auch in international-vergleichender Perspektive. Er ist Mitglied der Sektion Erwachsenenbildung der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft und Mitherausgeber der „Zeitschrift für Erziehungswissenschaft“ sowie der „Zeitschrift für Weiterbildungsforschung“.

Torben von Seeler

Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH)

Torben von Seeler ist als Landesfachberater am Landesinstitut in Schleswig-Holstein, dem
IQSH tätig. Damit ist er zuständig für die Konzeption und Durchführung des fachspezifischen
Fortbildungsprogramms, für die Vernetzung von Aus- und Fortbildung und die
Zusammenarbeit mit den Universitäten und dem für Bildung zuständigen Ministerium.
Zuvor leitete er das Fachteam der Studienleitungen für Mathematik an Grundschulen
(Fachleitungen). In diesem Zusammenhang koordinierte er von 2012 bis 2018 das förderdiagnostische Programm „Mathe macht stark“ – Grundschule. Veranstaltungen in der 2. und
3. Phase der Lehrerbildung führt er seit 2006 durch.
Von Haus aus ist Torben von Seeler Grund- und Hauptschullehrer, besonders prägend
waren hier die Erfahrungen mit Schülerinnen und Schülern mit besonderen
Lernschwierigkeiten im Mathematikunterricht.

Prof. Dr. C. Katharina Spieß

BiB | Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Prof. Dr. C. Katharina Spieß ist Direktorin des BiB | Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung. An der Johannes Gutenberg Universität Mainz hat sie die Professur für Bevölkerungsökonomie inne.

Sie  studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Mannheim. 1996 promovierte sie sich an der Ruhr-Universität Bochum. Danach war sie Projektleiterin bei der Prognos AG in Basel und Berlin. Im Jahr 2000 wechselte sie an das DIW Berlin, wo sie bis zum Jahr 2012 bei der forschungsbasierten Infrastruktureinrichtung des SOEP tätig war. Im Jahr 2005 habilitierte sie sich an der Technischen Universität Berlin. Von 2006 bis 2021 hatte sie die Universitätsprofessur für Familien- und Bildungsökonomie an der Freien Universität Berlin inne. Die Abteilung Bildung und Familie am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) leitete sie von 2012 bis 2021.

Im Mittelpunkt ihrer Forschung stehen bildungs- und familienökonomische Fragestellungen. Sie ist Mitglied in unterschiedlichen Forschungsnetzwerken und Expert/innengruppen und Sachverständigenkommissionen, u.a. Mitglied des wissenschaftlichen Beirats für Familienfragen beim Bundesfamilienministerium und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Gemeinschaftsaufgabe „Feststellung der Leistungsfähigkeit des Bildungswesens“.

Prof. Dr. Petra Stanat

IQB | Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Prof. Dr. Petra Stanat ist seit 2010 wissenschaftliche Leiterin des IQB | Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie hat an der Freien Universität Berlin Psychologie studiert und an der University of Massachusetts at Amherst, USA promoviert. Nach ihrer Habilitation in Erziehungswissenschaft trat sie 2005 ihre erste Professur an der Universität Erlangen-Nürnberg an und wechselte 2007 an die FU Berlin. In ihrer Forschung beschäftigt sich Petra Stanat mit verschiedenen Fragen der Bildungsqualität und der Bildungssituation von Heranwachsenden aus zugewanderten und sozial benachteiligten Familien. Sie ist in einer Reihe von Gremien tätig, unter anderem im Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Dr. Klaus Teichmann

ZSL | Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung

Dr. Klaus Teichmann ist Abteilungsleiter am ZSL | Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung in Stuttgart.

Das ZSL gehört zum Geschäftsbereich des Kultusministeriums Baden-Württemberg und wurde im Jahr 2019 als Landesoberbehörde errichtet. Es bildet den institutionellen Rahmen für ein kohärentes, wissenschaftsbasiertes, zentral gesteuertes und auf Unterrichtsqualität fokussiertes Ausbildungs-, Fortbildungs- und Unterstützungssystem für die öffentlichen allgemein bildenden und beruflichen Schulen.

Die Abteilung von Klaus Teichmann ist zuständig für Grundsatzfragen der Ausbildung an den Seminaren für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte, für Führungskräftequalifizierung, die Steuerung der Fortbildung, für Fragen der Digitalisierung sowie für pädagogische Querschnittsthemen.

Klaus Teichmann ist ausgebildeter Gymnasiallehrer für Deutsch und Französisch, er war Referent am Kultus- und Staatsministerium, Abteilungsleiter am ehemaligen Landesinstitut für Schulentwicklung sowie viele Jahre Leiter der Ausbildungsseminare in Karlsruhe und Stuttgart. Er baute die Regionalstelle Stuttgart des ZSL mit auf und ist seit 2020 Leiter der Abteilung 2 des ZSL.

Prof. Dr. Felicitas Thiel

Freie Universität Berlin

Felicitas Thiel ist Professorin für Schulpädagogik und Schulentwicklungsforschung an der Freien Universität Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Qualitätsentwicklung und -sicherung in Schulen sowie der Schul- und Unterrichtsforschung. Felicitas Thiel ist seit 2018 Mitglied der Wissenschaftlichen Kommission des Landes Niedersachsen und seit 2022 Co-Vorsitzende der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK) der Kultusministerkonferenz.

Hinweise: Es liegen uns nicht zu allen Vorträgen Präsentationen vor. Für ein reibungsloses Abspielen der Videos verwenden Sie am besten GoogleChrome

Begrüßung durch das Netzwerk
Prof. Dr. Marcus Hasselhorn

Begrüßung durch die Politik
Dr. Johanna Börsch-Supan

Einführung in die Thematik
Prof. Dr. Petra Stanat


Keynote I

Prof. Dr. Heinz-Elmar Tenorth

"Unverzichtbare Mindeststandards des Bildungsangebots" – die Herausforderung der Bildungsforschung durch das Bundesverfassungsgericht.


Keynote II

Prof. Dr. Yvonne Anders

Mindeststandards - ein Konzept für die frühe Bildung?



Forum I

Frühe Bildung

Graphic Recording zu Forum I

Forum II

Primarbereich

Graphic Recording zu Forum II

Forum III

Mindeststandards - (k)ein Thema für die berufliche Bildung?

Graphic Recording zu Forum III

Forum IV

Allgemeine Hochschulreife / Studierfähigkeit

Graphic Recording zu Forum IV

Forum V

Digitale Kompetenzen uploaded – Ziel- und Zukunftsperspektiven im multiperspektivischen Diskurs

Graphic Recording zu Forum V

Bildungsdialog

Können Mindeststandards
zur Weiterentwicklung von
Bildungsqualität und zu
mehr Bildungsgerechtigkeit
beitragen?


Lizenzen
Videoaufzeichnungen (Video): CC BY ND 3.0 DE
Präsentationen (PDF): Keine Open-Access-Lizenz.
Alle bereitgestellten Präsentationen sind urheberrechtlich geschützt. Sollten Sie Teile hiervon verwenden wollen, wenden Sie sich bitte an, sodass wir gegebenenfalls den Kontakt zum/r Urheber*in oder Nutzungsberechtigten herstellen können.

Im Rahmen des Digitaltags 2022 haben wir ein Quiz zu "Bildungsstandards der KMK – Was ist das eigentlich?" veröffentlicht. Testen Sie Ihr Wissen: Quiz zu "Bildungsstandards der KMK – Was ist das eigentlich?". Disclaimer: Das Quiz ist leider aufgrund des Cyberangriffs am DIPF derzeit nicht zugänglich. Wir bitten dies zu entschuldigen.

Das Bildungspolitische Forum 2022 findet in der Hessischen Landesvertretung in Berlin statt.

Ja – das Bildungspolitische Forum 2022 wird als reine Präsenzveranstaltung in der Hessischen Landesvertretung in Berlin vor Ort stattfinden.

Die Teilnahme am Bildungspolitischen Forum 2022 ist kostenlos. Die Anmeldung ist allerdings verbindlich. Um wartenden Interessierten eine Teilnahme zu ermöglichen, bitten wir im Falle einer Verhinderung um Mail an .

Sie können sich ab dem 22. Juni 2022 über das Anmeldeformular auf der Veranstaltungsseite www.leibniz-bildung.de/bpf22 zum Bildungspolitischen Forum anmelden. Nach erfolgreicher Anmeldung erhalten Sie umgehend eine Bestätigungsmail. Sollten Sie diese nicht erhalten, überprüfen Sie bitte Ihren Spam-Ordner. Ansonsten sprechen Sie uns gerne an – wir prüfen dann, ob Ihre Anmeldung erfolgreich war. Unsere Kontaktdaten finden Sie unter Punkt 11.

Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. Bitte denken Sie daher daran, dass Ihre Anmeldung verbindlich ist.

Wenn die Anmeldung voll ist, werden Sie auf eine Warteliste gesetzt. Falls sich noch ein Platz für Sie ergibt, erhalten Sie zwei Wochen vor der Veranstaltung eine E-Mail mit einer Zusage von uns.

Die während Ihres Anmeldeprozesses getroffene Auswahl zur Teilnahme an einem der parallelen Foren ist im Gegensatz zur Anmeldung an der Gesamtveranstaltung nicht verbindlich. Zur besseren Organisation und Planung bitten wir jedoch um vorherige Präferenznennung.

Ja – das Plenarprogramm des Bildungspolitischen Forums wird als Livestream übertragen sowie zur Dokumentation aufgezeichnet. Nicht aufgezeichnet werden jedoch die parallelen Foren. Alle aufgezeichneten Veranstaltungsteile sowie ausgewählte Materialien aus den Foren werden zeitnah nach der Veranstaltung auf unserer LERN-Website unter www.leibniz-bildung.de/bpf22 abrufbar sein.

Für Sie als Teilnehmende an der Präsenzveranstaltung in Berlin ist es möglich, eine Teilnahmebestätigung zu erhalten. Für die Verfolgung des Livestreams können wir leider keine Teilnahmebestätigung ausstellen. Waren Sie vor Ort und sollten Sie eine Teilnahmebestätigung benötigen, wenden Sie sich gerne im Anschluss an das Bildungspolitische Forum via E-Mail an die LERN-Koordinationsstelle unter .

Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich gerne jederzeit an die LERN-Koordinationsstelle. Sie erreichen uns via E-Mail unter oder telefonisch unter 069/24708 – 389.