DIE | Deutsches Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V.

Das DIE | Deutsche Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e. V. ist ein außeruniversitäres Forschungsinstitut und bearbeitet die gesellschaftlich und bildungspolitisch relevante Aufgabe, das Lernen und die Bildung Erwachsener wissenschaftlich zu fundieren und dadurch erfolgreich zu gestalten. Als zentrale Einrichtung für Wissenschaft, Politik und Praxis unterstützt und fördert das DIE die Agierenden im Feld der Weiterbildung mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und Dienstleistungen. Das Aufgabenspektrum reicht dabei von der anwendungsrelevanten und/oder grundlagenbasierten Forschung über die Bereitstellung von Infrastrukturleistungen bis hin zu Praxis- und Politikberatung.

Vor diesem Hintergrund haben die Aktivitäten des Instituts eine doppelte Zielperspektive: Sie unterstützen einerseits die Wissenschaft und Forschung der Erwachsenenbildung durch die Veröffentlichung nationaler und internationaler Publikationen sowie die Bereitstellung von Forschungsdaten. Andererseits ermöglicht dieses Wissen, zur Gestaltung und nachhaltigen Professionalisierung der Praxis beizutragen. Der Anspruch ist, die Bedarfe von Wissenschaft, Praxis und Politik gleichermaßen zu erkennen und ihnen Rechnung zu tragen. Ein weiteres Ziel ist der produktive Austausch mit internationalen Akteurinnen und Akteuren, um die Erwachsenenbildung in Deutschland im internationalen Kontext sichtbarer zu machen und in der europäischen Bildungsdiskussion zu positionieren.

Die Forschungs- und Infrastrukturleistungen erbringen die DIE-Mitarbeitenden in fünf Abteilungen, die eng miteinander vernetzt sind und in zahlreichen Projekten kooperieren. Im Mittelpunkt der Forschungsaktivitäten steht das Lernen Erwachsener mit seinen Voraussetzungen, Formen und Wirkungen. Die Forschung umfasst alle Bereiche des Weiterbildungsgeschehens: die Lernprozesse Erwachsener, die didaktische Gestaltung von Angeboten, das Personal, die Organisation und das Management von Weiterbildungseinrichtungen in unterschiedlichen institutionellen Kontexten und das Weiterbildungssystem mit seinen finanziellen, politischen und rechtlichen Aspekten.

Zum Profil des DIE gehört auch der Wissenstransfer, der schon lange einen wichtigen Teil der Institutsarbeit darstellt. Die Abteilung nutzt die Transferkanäle Publikationen, Portale und Praxisnetzwerke; sie ermöglicht dadurch Zugänge zu Forschungsergebnissen, bereitet sie zielgruppengerecht auf und unterstützt so die Professionalisierung der Praxisfeldes. Dem Wissenstransfer liegt ein mehrdimensionales Verständnis zugrunde, das den Transfer von Wissen in und über Praxis zurück in die Wissenschaft einschließt.

Die Abteilung Forschungsinfrastrukturen stellt Informationen und Dienstleistungen zur Verfügung und erforscht, wie Menschen Informationen wahrnehmen und verarbeiten. Sie bietet Service für Wissenschaft, Politik und Praxis in der Erwachsenen- und Weiterbildung. Die zentralen Forschungsinfrastrukturen sind die Statistik der Erwachsenenbildung/Weiterbildung sowie die DIE-Bibliothek. Die Angebote basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und orientieren sich an aktuellen Standards einer offenen und transparenten Forschung im Sinne der FAIR Data Prinzipien.

Wichtige Arbeiten und Angebote:

  • Mit wb-web, dem Portal für Lehrende der Erwachsenen- und Weiterbildung, betreibt das DIE eine bundesweit einzigartige Informationsinfrastruktur für die nutzende Gruppe der mehr als 530.000 haupt-, frei- und nebenberuflich Lehrenden in der Erwachsenenbildung. wb-web bietet grundlegende Informationen über das Handlungsfeld und eine erwachsenenpädagogische Wissensbasis. Die Materialien werden als Open Educational Resources (OER) zur Verfügung gestellt.
  • Die 2022 gestartete Panelstudie „Teachers in Adult Education – a Panel Study“ (TAEPS) untersucht bundesweit das Lehrpersonal in der Erwachsenen- und Weiterbildung. Ziel ist es, ein umfassendes Bild zu Qualifikationen, Beschäftigungsbedingungen, Kompetenzen sowie Weiterbildungsaktivitäten zu gewinnen. Dafür werden mehrere Tausend Lehrende aus allen Bereichen der Weiterbildung über fünf Jahre hinweg befragt. Standardisierte Erhebungen erfassen u. a. Erwerbsbiografien und Einstellungen zur Weiterbildung. Die Ergebnisse sollen wissenschaftlich fundierte Grundlagen für Bildungspolitik, Anbieterentscheidungen sowie Professionalisierung und Kompetenzentwicklung liefern. Die Daten werden vom Forschungsdatenzentrum (FDZ) des LIfBi aufbereitet und als Scientific-Use-File bereitgestellt. Der erste Datenzugang (DOI:10.5157/TAEPS:SUF:1.0) enthält Angaben aus einer querschnittlichen Befragung von 1.000 Weiterbildungseinrichtungen sowie von über 2.500 Lehrenden aus der ersten längsschnittlichen Erhebung. Der Studie ging eine Bestandsaufnahme der Weiterbildungsanbieter in Deutschland in Deutschland voraus.
  • Der Kompetenzverbund lernen:digital fördert den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis für die digitale Transformation von Schule und Lehrkräftebildung. Vier Kompetenzzentren bündeln Expertise aus rund 200 länderübergreifenden Forschungs- und Entwicklungsprojekten in den Bereichen MINT, Sprachen/Gesellschaft/Wirtschaft, Musik/Kunst/Sport und Schulentwicklung. Das DIE ist an den Projekten MINT-ProNeD und KuMuS-ProNeD beteiligt sowie in zwei Arbeitsbereichen der Transferstelle im Handlungsfeld Transfer vertreten. Diese macht Ergebnisse sichtbar, entwickelt gemeinsam mit der Praxis weiter und unterstützt den bundesweiten Transfer in die Lehrkräftebildung. Das DIE bringt dabei seine Expertise zur Professionalisierung pädagogischen Personals ein.
  • Das Metavorhaben „Sprachliche Bildung in der Einwanderungsgesellschaft“ stellt die Forschungsfragen, -strategien und -befunde der geförderten Einzelprojekte sowie deren Beiträge zur Weiterentwicklung pädagogischer Praxis in einen größeren wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhang. Es trägt durch eigene Transfer- und Kommunikationsaktivitäten sowie durch die Unterstützung der geförderten Projekte zum Wissens- und Technologietransfer bei und unterstützt bei Transfer- und Kommunikationsaktivitäten.
  • Das DIALOG-Praxisnetzwerk für Wissenstransfer und Innovation fördert den Austausch zwischen Forschung und Praxis im Feld der Erwachsenenbildung. In regelmäßigen Treffen identifizieren die Partner die Herausforderungen der Zukunft und loten Möglichkeiten aus, wie die Praxis gemeinsam mit der Forschung darauf reagieren kann. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des DIE bietet das Netzwerk einen Raum für die Vorstellung und Diskussion ihrer Ergebnisse oder für die Durchführung anwendungsorientierter Grundlagenforschung. Ergeben sich bei der Erprobung von neuen Verfahren und Instrumenten vielversprechende forschungsbasierte Lösungen, werden diese aktiv ins Feld kommuniziert. So versteht sich das DIALOG-Praxisnetzwerk als Ort und Treiber forschungsgestützter Innovation.
  • Bildungsberichterstattung: Das DIE gibt Forschungsergebnisse in Form von Bildungsberichterstattung an Politik und Praxis weitergegeben. In der Publikationsreihe „DIE Survey. Daten und Berichte zur Weiterbildung“ veröffentlicht das Institut aktuelle Forschungsergebnisse aus empirischen Studien zum Weiterbildungssystem – auch im Open Access. Produkte sind bspw.
    • Beiträge zum nationalen Bildungsbericht „Bildung in Deutschland“ (Josef Schrader, wissenschaftlicher Direktor, ist Mitglied der Autorengruppe des Nationalen Bildungsberichts)
    • die Anbieterbefragung wbmonitor (kooperativ mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB))

Projekte im Verbund