ZIB | Zentrum für internationale Bildungsvergleichsstudien

Das assoziierte Mitglied ZIB | Zentrum für internationale Bildungsvergleichsstudien e.V. betreibt an der School of Education der Technischen Universität München gemeinsam mit zwei Mitgliedern des Leibniz-Netzwerks Bildungspotenziale, dem DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation und dem IPN | Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik, Bildungsforschung im Bereich der Large Scale Assessments. Es ist insbesondere mit der nationalen Koordination und Durchführung sowie mit der internationalen Weiterentwicklung der PISA-Studie betraut. Das ZIB ist ein An-Institut der Technischen Universität München. Es wird von Bund und Ländern gefördert.

Wichtige Arbeiten und Angebote:

  • Das ZIB ist verantwortlich für die nationale Koordination und Durchführung der PISA-Studie und engagiert sich darüber hinaus bei deren internationaler Weiterentwicklung.
  • Die Forschung am ZIB konzentriert sich maßgeblich auf die drei Bereiche Bildungsmonitoring; Schul- und Unterrichtsforschung; Methodenforschung.
  • Das ZIB engagiert sich in der Nachwuchsförderung im Kontext internationaler Bildungsvergleichsstudien, insbesondere der dabei anzuwendenden Methoden. Dies geschieht hauptsächlich durch Methodenworkshops und mit Nachwuchsakademien.

Universität Luxemburg

An dem assoziierten Mitglied “Universität Luxemburg” ist die Forschungsgruppe „Bildungsprozesse in modernen Gesellschaften“ angesiedelt bestehend aus Mitgliedern zweier bildungswissenschaftlicher Institute. Das Institute of Education and Society versammelt gesellschafts- und sozialwissenschaftliche Perspektiven auf Bildung und Bildungsprozesse (Bildungstheorie, -philosophie, -geschichte, -soziologie sowie Kulturwissenschaften). Das Hauptinteresse gilt der Bildungspolitik, den Bildungssystemen sowie den Bildungsprozessen unter Berücksichtigung kultureller, politischer und ökonomischer Kontexte. Eine besondere Bedeutung kommt dabei einer nationenübergreifenden und einer international- und historisch-vergleichenden Perspektive zu. Gegenstände für quantitative und qualitative, historische und institutionenfokussierte Analysen sind Bildungspolitiken und die Entwicklung von Bildungssystemen und Institutionen sowie Erziehungs- und Bildungsprozesse, Lehren und Lernen in und außerhalb von Bildungsinstitutionen.

Aktivitäten:

Die Aktivitäten der Forschungsgruppe umfassen die Herausgabe von Zeitschriften und Bücherserien, Beiträge in der nationalen Bildungsberichterstattung (Deutschland, Luxemburg), die Organisation internationaler Fachtagungen, die Bildungsberatung und -evaluation in diversen Ländern sowie Beiratsmitgliedschaften.

LIfBi | Leibniz-Institut für Bildungsverläufe

Das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) in Bamberg untersucht Bildungsprozesse von der Geburt bis ins hohe Erwachsenenalter. Um die bildungswissenschaftliche Längsschnittforschung in Deutschland zu fördern, stellt das LIfBi grundlegende, überregional und international bedeutsame, forschungsbasierte Infrastrukturen für die empirische Bildungsforschung zur Verfügung. Ein Kern des Instituts ist das Nationale Bildungspanel (NEPS), das am LIfBi beheimatet ist und die Expertise eines deutschlandweiten, interdisziplinären Exzellenznetzwerks vereint. Weitere Großprojekte, an denen das LIfBi federführend ist, ist neben den Geflüchtetenstudien ReGES und BildungswegeFlucht auch die Monitoringstudie Data Literacy. Grundlage dafür sind die eigenen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, insbesondere die fundierte Instrumenten- und Methodenentwicklung für längsschnittliche Bildungsstudien, von der auch andere Forschungsprojekte profitieren.

Wichtige Arbeiten und Angebote:

  • Das LIfBi betreibt das Nationale Bildungspanel (NEPS). Dabei werden repräsentativ für Deutschland Längsschnittdaten zu Kompetenzentwicklungen, Bildungsprozessen, -entscheidungen und -renditen in formalen, nicht-formalen und informellen Kontexten über die gesamte Lebensspanne erhoben.
  • Die NEPS-Daten werden der nationalen und internationalen Wissenschaft in Form von Scientific Use Files über verschiedene innovative Zugangswege mithilfe der neuesten Technologie bereitgestellt. Für Interessierte, die NEPS-Daten nutzen werden regelmäßig Nutzungsschulungen angeboten.
  • Die NEPS-Daten stellen eine empirische Forschungsgrundlage dar und bieten ein reichhaltiges Analysepotenzial für die Bildungsforschung und angrenzende Gebiete (z. B. Demographie, Erziehungswissenschaften, Ökonomie, Psychologie, Soziologie).
  • Neben der Dokumentation der einzelnen Scientific-Use-Files bietet das NEPS Forschungsdatenzentrum eine Reihe von ergänzenden Informationen und Werkzeugen für den Umgang mit den NEPS-Daten.
  • Das Forschungsdatenzentrum des LIfBi (FDZ-LIfBi) bereitet in erster Linie die Erhebungsdaten des Nationalen Bildungspanels (NEPS) nutzungsfreundlich auf und stellt diese als Scientific-Use-Files für wissenschaftliche Analysen zur Verfügung.
  • Drittmittelprojekte am LIfBi: Das LIfBi akquiriert fortlaufend neue Drittmittelprojekte.

IPN | Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik

Das IPN | Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik ist als empirisch arbeitendes Bildungsforschungsinstitut einzuordnen. Das IPN soll durch seine Forschung die Pädagogik der Naturwissenschaften und der Mathematik weiter entwickeln und fördern. Das Institut untersucht entsprechend diesem Auftrag mathematisch-naturwissenschaftliche Lehr- und Lernprozesse über die Lebensspanne. Die Arbeiten des IPN werden von fünf Grundannahmen getragen:

  • Mathematisch-naturwissenschaftliche Bildung stellt eine individuelle Grundvoraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe dar.
  • Mathematisch-naturwissenschaftliche Bildungsprozesse werden angebahnt durch das Zusammenspiel von individuellen Ressourcen einerseits sowie schulischen und außerschulischen Opportunitätsstrukturen andererseits.
  • Außerschulische Opportunitätsstrukturen für Bildungsprozesse, die vor allem durch den familiären Hintergrund und die Peers bestimmt werden, sind weit weniger gesellschaftlich steuerbar, am ehesten noch durch außerschulische Lernorte (Lernlabore, Museen etc.).
  • Die Erforschung und Förderung mathematisch-naturwissenschaftlicher Bildungsprozesse erfordert einen empirischen Zugang, der sich qualitativer und quantitativer Methoden der Sozialwissenschaften bedient und interdisziplinär ist.

Arbeitsbereiche des IPN:

(1) Ziele und Modelle mathematisch-naturwissenschaftlicher Bildung: Erarbeitung von fachspezifischen und fächerübergreifenden Kompetenzstrukturmodellen in Mathematik und den Naturwissenschaften.

(2) Bedingungen des Lehrens und Lernens in der Mathematik und in den Naturwissenschaften:
Untersuchung von Bedingungsfaktoren für den Erwerb mathematisch-naturwissenschaftlicher Kompetenzen auf unterschiedlichen Ebenen.

(3) Implementation und Evaluation von Konzeptionen des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts:
Forschungsbasierte Entwicklung und wissenschaftliche Überprüfung von Innovationen im Bereich des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts in unterschiedlichen Schulstufen; Transferprojekte zur Unterrichtsentwicklung und Lehrkräfteprofessionalisierung.

(4) Mathematische, naturwissenschaftliche und technische Bildung an außerschulischen Lernorten:
Weiterentwicklung und Evaluation der Qualität schulischer und außerschulischer Lernangebote für unterschiedliche Zielgruppen; Identifikation von Prädiktoren und Effekten erfolgreichen Lernens an informellen Lernorten; Untersuchungen zur lernförderlichen Gestaltung von Museumsausstellungen. Organisation, Betreuung und Weiterentwicklung von Schulwettbewerben.

(5) Pädagogisch-psychologische Diagnostik und Methodenforschung: Entwicklung reliabler und valider Tests zur Feststellung mathematischer und naturwissenschaftlicher Kompetenzen; Mitarbeit in verschiedenen Projekten zum Bildungsmonitoring in Deutschland, die unterschiedliche Facetten der Bildungsqualität erfassen.

HIB | Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung

Das HIB | Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung ist ein inneruniversitäres Forschungsinstitut an der Universität Tübingen, das individuelle, soziale und institutionelle Determinanten von Lern- und Bildungsprozessen untersucht und dazu systematisch den Wissensschatz aus Psychologie, Erziehungswissenschaft und verwandten Disziplinen nutzt. Eine Zuwendung der Hector Stiftung II ist die wesentliche Grundlage für die wissenschaftliche Arbeit des Instituts. Zudem kommen vom Land Baden-Württemberg Mittel für die in das Institut integrierte Tübingen Postdoctoral Academy for Research on Education (PACE).

Thematisch gliedert sich die wissenschaftliche Arbeit des Hector-Institut in sechs Forschungsschwerpunkte. (1) Educational Effectiveness, (2) Motivation, (3) Persönlichkeit, (4) Potenzialentwicklung und Hochbegabung, (5) Unterrichtsqualität und professionelle Kompetenzen von Lehrkräften sowie (6) Methodenforschung. Das Hector-Institut hatte die Führungsrolle bei der Einwerbung der im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder geförderten Graduiertenschule LEAD (Learning, Educational Achievement, and Life Course Development) inne und ist personell eng mit LEAD verbunden.

Wichtige Arbeiten und Angebote:

  • Das Hector-Institut ist verantwortlich für die Mehrkohorten-Längsschnittstudien TOSCA, mit der gymnasiale Bildungsbiografien untersucht werden, und TRAIN, mit der die Wirkung von Lernumgebungen in nicht-gymnasialen Schulformen analysiert wird, sowie – gemeinsam mit Prof. Dr. Hasselhorn, DIPF – für die wissenschaftliche Begleitung der Hector Kinderakademien.
  • Im Bereich Methodenforschung entwickelt das Hector-Institut neue statistische Verfahren und ist bestrebt, diese über eigens entwickelte Software frei zugänglich zu machen.
  • Innerhalb des Nationalen Bildungspanels (NEPS) verantwortet das Hector-Institut – gemeinsam mit Prof. Dr. Maaz, DIPF – den Bereich „Gymnasiale Oberstufe und Übergänge in Hochschule, Ausbildung und Arbeitsmarkt“ (Etappe 5).

GESIS | Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften

Das GESIS | Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften ist die größte deutsche Infrastruktureinrichtung für die Sozialwissenschaften und unterstützt die Wissenschaft in diesem Bereich mit Expertise und Dienstleistungen zu neuesten wissenschaftlichen Methoden, hochwertigen Daten und aktuellen Forschungsinformationen.

Forschungsprojekte durchlaufen im Allgemeinen einen Prozess mit mehreren Phasen – den Forschungsdatenzyklus. Daher gliedert sich das Angebot des GESIS-Leibniz-Instituts für Sozialwissenschaften entlang eines vierphasigen Forschungsdatenzyklus, der sich wie folgt zusammensetzt: 
• Studien planen & Daten erheben 
• Daten finden & abrufen 
• Daten aufbereiten & analysieren 
• Archivieren & teilen 

Zu jeder Phase bietet GESIS Beratung und praxisorientierte Anleitungen an. 
So beraten Expert*innen von GESIS in der ersten Phase Studien planen & Daten erheben bei der Erhebung von Umfragedaten und von digitalen Verhaltensdaten. Dabei werden Forschende bei der Entwicklung eines adäquaten Projektdesigns und der Qualitätssicherung der Durchführung unterstützt. 
Die zweite Phase Daten finden & abrufen ermöglicht Forschenden die passenden Daten zur Sekundäranalyse zu finden. Dazu stehen im GESIS Datenarchiv über 6500 nationale und internationale Studien zur Verfügung. 

Auch ist die Aufbereitung von Daten ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zu ihrer Analyse. Daher unterstützt GESIS in der dritten Phase Daten aufbereiten & analysieren bei der Modifikation, Verlinkung und Analyse von Daten. 
In der vierten Phase Archivieren & teilen fördert GESIS wissenschaftliche Transparenz im Sinne der FAIR-Prinzipen: F(indable) A(ccessible) I(nteroperable) und R(e-usable). 
Bei GESIS finden Forschende bei GESIS Repositorien und Services, um ihre Daten und Publikationen langfristig zu archivieren, zu registrieren und zu teilen. 
Die Angebote für den Forschungsprozess basieren auf eigener kontinuierlicher und interdisziplinärer Forschung in den vier Bereichen Umfragemethodik, Forschungsdatenmanagement, Aktuelle gesellschaftliche Fragen und Angewandte Informatik sowie innerhalb deren Schnittmengen. 

DAS – Datenarchiv für Sozialwissenschaften
Das Datenarchiv für Sozialwissenschaften der GESIS bietet über den Datenbestandskatalog DBK Zugang zu Studien, auch für die Bildungsforschung. Die Abteilung „Datenarchiv für Sozialwissenschaften“ ist Deutschlands zentrale Infrastruktureinrichtung zur Registrierung, Dokumentation und Archivierung von quantitativen Forschungsdaten, die Analyse gesellschaftlicher Entwicklungen in nationaler, international-vergleichender und historischer Perspektive fördert.

Forschungsdatenzentren (FDZ)
Die Forschungsdatenzentren der GESIS bieten einen besonderen Service für eine Anzahl von Umfrageprogrammen bei denen GESIS teilweise an der Datenerhebung teilnimmt und/oder dauerhaft die Aufgaben der Datenaufbereitung, -archivierung und -bereitstellung übernimmt.

Ein Forschungsschwerpunkt von GESIS ist die Bildungsforschung. Hier ist GESIS an bedeutenden deutschen, europäischen und internationalen Projekten beteiligt: Bei PIAAC ist GESIS am Konsortium von PIAAC, dem Planungs- und Kontrollgremium, beteiligt und verantwortlich für das deutsche Projektmanagement. Eine Erweiterung ist das gemeinsam mit LIfBi und SOEP durchgeführte Projekt PIAAC-L, die weltweit erste international vergleichbare Langzeitstudie zu Kompetenzen im Erwachsenenalter. Weitere ausgewählte GESIS-Projekte im Bildungsforschungsbereich sind:

  • CIDER – College for Interdisciplinary Education Research zur Unterstützung von Nachwuchstalenten in der Forschung im interdisziplinären Zusammenhang.
  • Machbarkeitsstudie für das Baden-Württemberg-Panel, um Verlaufsdaten zu den Übergängen von der schulischen in die berufliche Bildung zu generieren.
  • CAMCES – Computer-Assisted Measurement and Coding of Educational Qualifications in Surveys, um die international stark variierenden Erhebungsinstrumente zu Bildung in Umfragedaten vergleichbar zu machen.

DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation

Das DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation stellt eine zentrale Informationsinfrastruktur für und über das Bildungswesen in Deutschland zur Verfügung und erweitert deren wissenschaftliche Grundlagen durch eigene Forschung. Als nationales Zentrum für Bildungsforschung nimmt das DIPF zudem Bildung aus systemischer, institutioneller, individueller und historischer Perspektive in den Blick und reflektiert dabei kritisch bestehende Qualitäts-, Steuerungs- und Entwicklungskonzepte. Das DIPF liefert theoretische, methodische und empirische Beiträge; es verbindet erkenntnisorientierte Grundlagenforschung mit innovativen Entwicklungsarbeiten und Anwendungen zum Nutzen der Gesellschaft. Aufgrund seiner disziplinären Vielfalt, seiner langjährigen Erfahrung in der Koordinierung von Großprojekten, seiner nationalen und internationalen Vernetzung und seiner Position als Kompetenzzentrum für Wissenskommunikation und Forschung zu Bildungsfragen ist das Institut besonders gut in der Lage, flexibel auf die komplexen Anforderungen und die vielfältigen Entwicklungen des Bildungswesens zu reagieren und Anstöße für seine Weiterentwicklung zu geben.

Wichtige Arbeiten und Angebote:

  • Das DIPF ist maßgeblich verantwortlich für die nationale Bildungsberichterstattung im Auftrag von Bund und Ländern.
  • Das DIPF übernimmt wichtige Aufgaben großer OECD-Bildungsstudien (PISA, PIAAC).
  • In Kooperation mit der Goethe-Universität Frankfurt und dem Sigmund-Freud-Institut betreibt das DIPF das interdisziplinäre Zentrum zur Erforschung von individuellen kindlichen Entwicklungsprozessen und adaptiver Unterrichtsgestaltung IDeA.
  • Der Deutsche Bildungsserver, der zentrale Internetwegweiser zum Bildungssystem, wird als Gemeinschaftsservice von Bund und Ländern am DIPF koordiniert.
  • Das FDZ Bildung am DIPF stellt qualitative Daten, insbesondere Audio- und Videodaten der Schul- und Unterrichtsforschung, sowie Instrumente (Skalen, Tests) zur Verfügung.
  • Das Institut betreibt das Fachportal Pädagogik, den zentralen Einstieg in die wissenschaftliche Fachinformation für Bildungsforschung, Erziehungswissenschaft und pädagogische Praxis.
  • Der interdisziplinäre DIPF-Arbeitsbereich „Technology Based Assessment“ erforscht und entwickelt neue Verfahren der technologiebasierten Kompetenzmessung.
  • Die DIPF-Abteilung „Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung“ ist ein Zentrum für die Historische Bildungsforschung und die größte pädagogische Spezialbibliothek in Deutschland.

DIE | Deutsches Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V.

Das DIE | Deutsche Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e. V. ist ein außeruniversitäres Forschungsinstitut und bearbeitet die gesellschaftlich und zugleich bildungspolitisch relevante Aufgabe, das Lernen und die Bildung Erwachsener wissenschaftlich zu fundieren und dadurch erfolgreich zu gestalten. Als zentrale Einrichtung für Wissenschaft, Politik und Praxis unterstützt und fördert das DIE die Agierenden im Feld der Weiterbildung mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und Dienstleistungen. Das Aufgabenspektrum reicht dabei von der anwendungsrelevanten und/oder grundlagenbasierten Forschung über die Bereitstellung von Infrastrukturleistungen bis hin zu Praxis- und Politikberatung.

Vor diesem Hintergrund haben die Aktivitäten des Instituts eine doppelte Zielperspektive: Sie unterstützen einerseits die Wissenschaft und Forschung der Erwachsenenbildung durch die Veröffentlichung nationaler und internationaler Publikationen sowie die Bereitstellung von Forschungsdaten. Andererseits ermöglicht dieses Wissen, zur Gestaltung und nachhaltigen Professionalisierung der Praxis beizutragen. Der Anspruch ist, die Bedarfe von Wissenschaft, Praxis und Politik gleichermaßen zu erkennen und ihnen Rechnung zu tragen. Ein weiteres Ziel ist der produktive Austausch mit internationalen Akteur*innen, um die Erwachsenenbildung in Deutschland im internationalen Kontext sichtbarer zu machen und in der europäischen Bildungsdiskussion zu positionieren.

Die Forschungs- und Infrastrukturleistungen erbringen die DIE-Mitarbeitenden in sechs Abteilungen, die eng miteinander vernetzt sind und in zahlreichen Projekten kooperieren. Im Mittelpunkt der Forschungsaktivitäten steht das Lernen Erwachsener mit seinen Voraussetzungen, Formen und Wirkungen. Die Forschung umfasst alle Bereiche des Weiterbildungsgeschehens: die Lernprozesse Erwachsener, die didaktische Gestaltung von Angeboten, das Personal, die Organisation und das Management von Weiterbildungseinrichtungen in unterschiedlichen institutionellen Kontexten und das Weiterbildungssystem mit seinen finanziellen, politischen und rechtlichen Aspekten. Die Serviceleistungen des DIE sind eine tragende Säule der wissenschaftlichen Infrastruktur der Weiterbildung in Deutschland – immer öfter auch als Open-Access-Angebot. Hierzu zählen Publikationen, statistische Dienstleistungen, Fachdatenbanken und Portale sowie eine wissenschaftliche Spezialbibliothek für Erwachsenenbildung.

Wichtige Arbeiten und Angebote:

  • Mit wb-web, dem Portal für Lehrende der Erwachsenen- und Weiterbildung, betreibt das DIE eine bundesweit einzigartige Informationsinfrastruktur für die nutzende Gruppe der mehr als 530.000 haupt-, frei- und nebenberuflich Lehrenden in der Erwachsenenbildung. wb-web bietet grundlegende Informationen über das Handlungsfeld und eine erwachsenenpädagogische Wissensbasis. Die Materialien werden als Open Educational Resources (OER) zur Verfügung gestellt.
  • Im Projekt EULE (Entwicklung einer webbasierten Lernumgebung für Weiterbildung, Kompetenzerwerb und Professionalisierung von Lehrenden der Erwachsenenbildung) wird ein Online-Lernangebot für Lehrende in der Erwachsenenbildung entwickelt, mit dem perspektivisch wb-web zum Online-Lernportal ausgebaut werden wird. So soll ein bedeutender Beitrag für die Professionalitätsentwicklung Lehrender geleistet werden, die für die Qualität und Wirkung von Weiterbildung von größter Bedeutung sind.
  • In der Publikationsreihe DIE Survey. Daten und Berichte zur Weiterbildung veröffentlicht das DIE aktuelle Forschungsergebnisse aus empirischen Studien zum Weiterbildungssystem – auch im Open Access. Die Bücher richten sich sowohl an bildungspolitisch Agierende, an die Weiterbildungspraxis als auch an die Wissenschaft im nationalen wie internationalen Kontext. Erster Titel der im Frühjahr 2016 gestarteten Reihe ist: „Das Personal in der Weiterbildung. Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen, Qualifikationen, Einstellungen zu Arbeit und Beruf“.
  • Der wb-personalmonitor – Personal in der Weiterbildung: Beschäftigungsverhältnisse und Tätigkeiten“ ist eine umfassende Erhebung zu den Beschäftigten der Erwachsenen- und Weiterbildung, die von den Beteiligten DIE, dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und der Universität Duisburg-Essen durchgeführt wurde. Die Ergebnisse wurden in der Reihe „DIE-Survey“ veröffentlicht (s.o.). Auf der Grundlage dieser Daten wurde zum ersten Mal überhaupt das Personal in der Weiterbildung im Nationalen Bildungsbericht 2016 thematisiert.
  • Der Deutsche Weiterbildungsatlas ist ein in Kooperation mit der Bertelsmann Stiftung durchgeführtes Forschungsprojekt, das erstmals die regionalen und kommunalen Unterschiede im Weiterbildungsangebot und in der Weiterbildungsbeteiligung transparent gemacht hat. Damit wurden auffällige Unterschiede beim Weiterbildungsverhalten in den Regionen sowie hemmende und fördernde Faktoren für die regionalen Bildungschancen Erwachsener identifiziert. In einer Folgestudie wurde die Beobachtung des Weiterbildungsverhaltens und des Weiterbildungsangebotes noch stärker ausdifferenziert auf die Ebene der Kreise und kreisfreien Städte. Weitere Informationen finden Sie hier.
  • Die Zeitschrift für Weiterbildungsforschung (ZfW) ist in Deutschland das zentrale Fachorgan für Forschungsdiskurse und -ergebnisse der Erwachsenen- und Weiterbildungswissenschaft und angrenzender Disziplinen. Sie erscheint im Open Access.