BiLev

Ziel des Projekts war es, die Erträge formaler Bildungslaufbahnen und allgemeiner kognitiver Grundkompetenzen in drei Dimensionen zu untersuchen, die im Erwachsenenalter sowohl für die Individuen selbst als auch für ihr soziales Umfeld von großer Bedeutung sind und darüber hinaus eng miteinander verknüpft sind:

  • subjektives Wohlbefinden
  • Sozialkapital
  • soziale und politische Teilhabe

In dem Verbundvorhaben von LIfBi und GESIS wurden neben den genannten Bildungserträgen auch Zusammenhänge von Bildung Persönlichkeitsaspekten im Kindheits- und Erwachsenenalter untersucht.

Als ein Ergebnis zeigte die Studie, dass ein hoher Bildungsabschluss sowohl ehrenamtliches Engangement als auch hohes soziales Vertrauen begünstigt, allerdings ist dieser Zusammenhang relativ schwach und hauptsächlich indirekt.

Höher gebildete Menschen sind wahrscheinlich vor allem deshalb ehrenamtlich tätig bzw. zeigen ein hohes soziales Vertrauen, weil sie über gute Lesekompetenzen, diesbezüglich günstige Persönlichkeitseigenschaften sowie andere wertvolle Ressourcen verfügen. Damit zeigte sich, dass Kompetenzen und kognitive Grundfähigkeiten wichtigere Voraussetzungen für soziale und politische Teilhabe darstellen als Bildungsabschlüsse.

DIFA

Ziel des Projekts DiFA ist es methodische Perspektiven aus den Bereichen Psychometrie und Learning Analytics zu kombinieren, um Lernende durch automatisiertes Feedback zu unterstützen. Durch die Nutzung digitaler Trace-Daten in Online-Kursen werden in DiFA neue Formen der nicht-invasiven Messung entwickelt (sog. “stealth assessment”) und die Möglichkeiten von automatisiertem, lernunterstützenden Feedback untersucht. Die Forschungsergebnisse sind bedeutend für ein besseres Verständnis des Lernverhaltens und der Lernergebnisse, sowie für die automatisierte Bereitstellung von individuellem Feedback an die Lernenden in digitalen Umgebungen.

Erhoben werden die Daten in einem eigens entwickelten Online-Kurs für Lehramtsstudierende zum Thema “Digitale Bildung”. Auf Basis der gewonnenen Daten aus dem Kurs wird in der Pilotierungsphase des Forschungsprojekts ein automatisiertes lernunterstützendes Feedback entwickelt. In der Evaluationsphase soll dann überprüft werden, ob sich das Feedback positiv auf den Lernfortschritt der Studierenden auswirkt.

MULTITEX TRANSFER

Im Vorläuferprojekt MultiTEX wurde ein computerbasierter Test entwickelt, mit dem die Kompetenz von Studierenden erfasst wird, multiple Dokumente zu verstehen (Multiple Document Comprehension, MDC).

Im Projekt MultiTEX Transfer wird der Test Studierenden der Geistes- und Sozialwissenschaften in der Studieneingangsphase als Hilfestellung bereitgestellt. Forschungsfrage dabei ist, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um einen nachhaltigen Einsatz der MDC-Fähigkeit von Studierenden im Laufe des ersten Semesters zu untersützen.

Im zweistufigen Vorgehen wird zunächst der MDC-Test mit begleitenden Einführungskursen zur Verfügung gestellt, damit Studierende ihre eigene MDC-Fähigkeit prüfen können sowie ggf. Defizite identifizieren und aufarbeiten können.
Daraufhin identifizieren Forscher*innen Gelingensbedingungen für den optimalen EInsatz des MDC-Tests als Diagnose-, Feedback- und Förderinstrument.

Abschließend folgt darauf die Entwicklung eines Konzepts zum nachhaltigen Einsatz des Tests für Studierende, Lehrende und Studienberatung.

Multi-DES

Ziel von Multi-DES ist es, systematische Designparameter und Beurteilungsmaßstäbe von Interventionsstudien im Bildungsbereich im Mehrebenenkontext des deutschen Schulsystems zu untersuchen. Mit den Forschungsergebnissen soll ein Beitrag zur Evidenzbasierung im Bildungswesen geleistet werden.

Erstmals werden Designparameter und Beurteilungsmaßstäbe im Mehrebenenkontext im deutschen Schulsystem untersucht.
Dies erfolgt in vier Studien, die auf repräsentativen Daten von drei in Deutschland durchgeführten, längsschnittlich angelegten Large-Scale-Assessmentstudien basieren: Das Nationale Bildungspanel (NEPS), die nationale Erweiterung der internationalen PISA-2003-Studie (PISA-I+) und die DESI-Studie (Deutsch-Englisch-Schülerleistungen-International).

  • Studie 1 untersucht für cluster-randomisierte Studien Designparameter für die generelle Schülerpopulation und für verschiedene Schularten.
  • Studie 2 analysiert, inwiefern verschiedene Kovariaten die statistische Power und Schätzgenauigkeit von cluster-randomisierten Studien verbessern.
  • Studie 3 untersucht das durchschnittliche Kompetenzwachstum als Beurteilungsmaßstab von Effektgrößen für die generelle Schülerpopulation und getrennt nach Schulformen.
  • Studie 4 beschäftigt sich schließlich mit Kompetenzunterschieden zwischen leistungsschwachen und durchschnittlichen Schulen als Beurteilungsmaßstab.

VideT

Ziel des Projektes „VideT: Den Forschungsprozess vermitteln – ein videobasiertes Transferinstrument für Schülerinnen und Schüler“ ist es, den Einfluss verschiedener Parameter auf das Verständnis von Forschungsprozessen und wissenschaftlichen Erkenntnissen, auf Einstellungen und auf die Glaubwürdigkeit von Wissenschaft und Forscher*innen zu klären. Um die Projektziele zu erreichen, werden in diesem interdisziplinären Verbundprojekt Kompetenzen aus den Natur- und Sozialwissenschaften sowie aus der Bildungsforschung zusammengeführt. Ziel ist es, in dem Verbundvorhaben ein videobasiertes Transferinstrument zur Vermittlung empirischer wissenschaftlicher Forschungsprozesse zu entwickeln und es prototypisch in Lernlaboren mit Schüler*innen zu erproben. Neben der Erprobung des Instrumentes in Schulen und Lernlaboren werden in der wissenschaftlichen Begleitforschung Parameter analysiert, die den Transfererfolg bedingen und beeinflussen. Thema der Videos ist die Forschung des Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) zur Ökologie der Fledermäuse und zu den Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf diese Tiere.

ALICE

Die Coronavirus-Krise hat den dringenden Bedarf geweckt, Schüler*innen beim Lernen durch digitale Technologien zu unterstützen. Digitale Technologien können sich auch an das Wissen und die Fähigkeiten der Lernenden anpassen und ihnen adaptiv Lernmaterialien und Anweisungen zur Verfügung stellen, die auf ihre Kompetenzen zugeschnitten sind. Dies setzt jedoch voraus, dass die digitale Lernumgebung in der Lage ist, das Verständnis und die Leistung der Lernenden während des Lernprozesses zu modellieren und Vorhersagen über den potenziellen Fortschritt jedes einzelnen Lernenden während der Lernaktivität zu treffen.
Ziel dieses Projekts ist es, theoretische und methodische Grundlagen für die adaptive Unterstützung von Lernenden im mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht zu schaffen. Zu diesem Zweck kombiniert das Projekt vier Forschungsstränge:

1) Entwicklung digitaler Lernmaterialien, die auf Lernfortschritten in Mathematik, Biologie, Chemie oder Physik basieren.

2) Sammlung authentischer Daten von Schüler*innen, die sich mit diesem Lernmaterial beschäftigen, um Vorhersagemodelle darüber zu entwickeln, wie sich die Kompetenzen der Lernenden im Laufe der Zeit entwickeln.

3) Rekonstruktion der Lernpfade der Lernenden und schließlich

4) Untersuchung der Wirksamkeit der verschiedenen Lernpfade und der entwickelten didaktischen Unterstützung, die den Lernenden hilft, ihre Lernziele zu erreichen.

BiB | Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Das BiB | Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung mit Sitz in Wiesbaden untersucht die Ursachen und Folgen des demografischen Wandels. In beratender Funktion steht das BiB seit seiner Gründung 1973 mit der Bundesregierung und den Bundesministerien in Kontakt und berät diese auf der Basis wissenschftlicher Forschung. Als Teil der beratenden Zusammenarbeit unterstützt das BiB die Bundesregierung bei der internationalen Zusammenarbeit in Bevölkerungsfragen im Rahmen der Vereinten Nationen. Die Information der Öffentlichkeit über den demografischen Wandel und die Forschungsergebnisse ist eine weitere wichtige Aufgabe.

Das Institut ist eine Ressortforschungseinrichtung des Bundes und gehört zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern und für Heimat.

Wichtige Arbeiten und Aufgaben:

  • Forschung: Forschung ist eine zentrale Aufgabe am BiB. Sie ist die Grundlage für fundierte Beratung und Information. Dazu gehört als Kernaufgabe die Dauerbeobachtung demografischer Trends. Weitere inhaltliche Schwerpunkte liegen in den drei Forschungsbereichen Familie und Fertilität, Migration und Mobilität sowie Demografischer Wandel und Alterung. Zusätzlich untersucht die im Jahr 2021 neu gebildete Forschungsgruppe Bildung und Humanvermögen die Bedeutung von Bildung für die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland. Ein Beispiel dazu bildet die Studie „Warum Kinder aus potenziell benachteiligten Familien seltener eine Kita besuchen – auch wenn sie einen Bedarf haben“ , welche im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung durchgeführt wurde.
  • Politikberatung: Auf Basis der institutseigenen Forschungsergebnisse berät das Institut die Bundesregierung und die Bundesministerien. Auskunft, Interpretation demografischer Trends und die Erstellung wissenschaftlicher Expertise stellen dabei Kernkompetenzen in der Politikberatung dar. Auf der Ebene internationaler Zusammenarbeit im Rahmen der Vereinten Nationen, berät und unterstützt das BiB die Bundesregierung in Bevölerungsfragen.
  • Information: In vielzähligen Publikationen veröffentlicht das BiB die Ergebnisse seiner Forschung. In über 430 Grafiken, Karten und Tabellen gibt das BiB regelmäßig Informationen heraus über demografische Fakten für Deutschland, Europa und die Welt.

SchuMaS

In der Bund-Länder Initiative „Schule macht stark“, kurz SchuMaS, erarbeiten Wissenschaftler*innen aus 13 Institutionen in Zusammenarbeit mit insgesamt 200 Schulen Maßnahmen, um die Lernbedingungen und Leistungen von sozial benachteiligten Schüler*innen zu verbessern. Die Gemeinsamkeit der ausgewählten 200 Schulen besteht in der sozial herausfordernden Lage, in der sich die Schulen befinden, und den erschwerten Bedingungen für Unterrichten und Lernen, die damit einhergehen. Diese Bedingungen sind: Erhöhter Sprachförderbedarf, große Personalfluktuation, armutsgefährdete Elternhäuser. Auch die aktuelle Pandemiesituation bleibt dabei nicht ungeachtet. 

Der tatsächliche Erfolg der Schüler*innen steht bei „SchuMaS“ im Vordergrund. Das übergeordnete Ziel des Projekts ist es, die Bildungschancen von sozial benachteiligten Schüler*innen zu verbessern und auf diese Weise soziale Ungleichheiten abzubauen.

Besondere Aufmerksamkeit richtet sich auf die Verbesserung von mathematischen Basiskompetenzen, die Lernmotivation und auch die sozialen Kompetenzen der Schüler*innen. 

Bezogen auf die besonderen Anforderungsbereiche der Schulen stehen vier thematische Handlungsfelder im Vordergrund, für die in enger wissenschaftlicher und praktischer Zusammenarbeit individuelle Maßnahmen erarbeitet werden sollen. Diese sind:

  1. den Unterricht weiterzuentwickeln – mit einem besonderen Fokus auf Mathematik und Deutsch,
  2. das an den Schulen tätige pädagogische Personal noch gezielter zu qualifizieren und dabei die spezifischen Bedingungen von Schulen in sozial herausfordernder Lage in den Blick zu nehmen,
  3. die Schulen als Organisation, die Schulkultur und das Führungshandeln weiterzuentwickeln und
  4. das Lernen außerhalb des Unterrichts und die Unterstützung im sozialen Umfeld zu fördern.

In vier Regionalzentren des interdisziplinären Forschungsverbundes werden die 200 teilnehmenden Schulen in enger Kooperation mit den Landesinstituten, Agenturen zur Qualitätsentwicklung sowie den Schulaufsichtsbehörden bei der Meisterung ihrer Anforderungen beraten und unterstützt. Die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation erfolgt durch weitere Arbeitsgruppen des Projektverbundes, aus dessen Ergebnissen nach fünf Jahren eine Handlungsempfehlung entstehen soll, die zur Handreichung an weitere Schulen in herausfordernden Lagen verwendet werden kann.

Ada*Q

Ziel des Forschungsprojekts „Adaptivität und Unterrichtsqualität im individualisierten Unterricht“ (Ada*Q) ist es, gemeinsam mit den Preisträgerschulen des Deutschen Schulpreises der Robert-Bosch-Stiftung wissenschaftliche Erkenntnisse und praxisrelevantes Wissen zum produktiven Umgang mit Heterogenität im Unterricht zu generieren.

Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses steht die Adaptivität des Unterrichts. Das heißt, es soll untersucht werden, inwieweit Unterrichtskonzepte der Differenzierung und Individualisierung dazu beitragen können, eine möglichst gute Passung zwischen dem Unterrichtsangebot der Lehrenden und den individuellen Lernvoraussetzungen der Schüler*innen herzustellen. Dabei soll auch untersucht werden, welche Bedeutung Unterrichtsqualität für diese Passung hat.

Projektflyer

ReCo

Im Projekt „Automatic Response Coding“, kurz ReCo, dreht sich alles um Textantworten in Tests. Lautet eine eingegebene Antwort im PISA-Test etwa, „Dem Autor geht es darum, dass die Bäume erhalten bleiben.“, so kann die Software ReCo unter anderem automatisch einschätzen, ob diese Antwort richtig ist. Aber auch andere Informationen, etwa ob damit Wissen über den Text hinausgehend hinzufügt wurde, können automatisch extrahiert werden.

Die Software ReCo wurde anfänglich an der Technischen Universität München (TUM) und im ZIB entwickelt. In Kooperation mit beiden Institutionen wird ReCo nun am DIPF im Zentrum für technologiebasiertes Assessment (TBA-Zentrum) weiterentwickelt. Das Projekt fasst die allgemeine ReCo-Entwicklung sowie Forschungsstudien rund um den Einsatz der Software zusammen. Dabei zeichnet die TBA-Gruppe einerseits für die konzeptuelle und technische Fortentwicklung verantwortlich, andererseits agiert sie als Projektleitung etwa im Projekt ReCo-Multi und unterstützt externe Forschungsgruppen in der Anwendung der Software.