Das Projekt verfolgt folgende Forschungsfragen:
- Welche Transferstrategien verfolgen die Einzelprojekte der Förderlinie „Sprachliche Bildung in der Einwanderungsgesellschaft: Individuelle Potenziale entwickeln und Übergänge gestalten“?
- Wie lassen sich die Einzelprojekte systematisch in einem gemeinsamen Forschungsstand zur sprachlichen Bildung verorten?
- Inwieweit wird das Phänomen der Mehrsprachigkeit in Forschungen berücksichtigt?
- Wie gelingt der Transfer von Forschungsbefunden in die pädagogische Praxis?
- Welche Rolle spielt die Bewertung von Evidenz, Relevanz und Nützlichkeit durch Akteurinnen und Akteure der Praxis für einen erfolgreichen Wissenstransfer bei der Implementation empirisch bewährter Konzepte?
Ziel des Metavorhabens „Sprachliche Bildung in der Einwanderungsgesellschaft“ ist es, die Forschungsfragen, -strategien und -befunde der geförderten Einzelprojekte sowie deren Beiträge zur Weiterentwicklung pädagogischer Praxis in einen größeren wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhang zu stellen. Dafür begleitet das Metavorhaben die Einzelprojekte und bearbeitet auch eigenständige Forschungsfragen. Zum einen wird der Forschungsstand zur sprachlichen Bildung in der Einwanderungsgesellschaft durch Forschungssynthesen und Expertisen systematisiert an die geförderten Einzelprojekte kommuniziert und in den wissenschaftlichen Diskurs eingebracht. Zum anderen werden Konzepte und Befunde der Transfer- und Implementationsforschung genutzt, um zu untersuchen, unter welchen personalen, organisationalen und institutionellen Bedingungen es den geförderten Projekten gelingt, Forschungswissen und innovative Konzepte in die Anwendung zu bringen und so das Transfer- bzw. Implementationsversprechen der sprachbezogenen Bildungsforschung einzulösen.
Zusätzlich trägt das Metavorhaben durch eigene Transfer- und Kommunikationsaktivitäten sowie durch die Unterstützung der geförderten Projekte zum Wissens- und Technologietransfer bei.
Der Kompetenzverbund lernen:digital gestaltet den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis für die digitale Transformation von Schule und Lehrkräftebildung. Die Transferstelle macht die Ergebnisse des Kompetenzverbunds lernen:digital für Lehrkräfte sichtbar, fördert die ko-konstruktive Weiterentwicklung mit der Praxis und unterstützt den bundesweiten Transfer in die Lehrkräftebildung. Das DIE bringt dabei seine Expertise bei der Förderung der professionellen Entwicklung des pädagogischen Personals ein u. a. unter diesen Fragestellungen:
- Wie lässt dich die Handlungskoordination relevanter Akteurinnen und Akteure der digtialsierungsbezogenen Lehrkräftebildung beschreiben?
- Welche förderlichen und hinderlichen Bedingungen gibt es für den Transfer in der digitalisierungsbezogenen Lehrkräftebildung?
- Wie sollten digitalisierungsbezogenen Qualifizierungsprogramme für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren gestaltet werden?
Die Transferstelle fungiert als Schnittstelle innerhalb des Kompetenzverbunds lernen:digital und stellt so den systematischen Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis sicher. Die Aktivitäten und Angebote der Transferstelle sind dabei in die vier Handlungsfelder Vernetzung, Forschung, Transfer und Wissenschaftskommunikation untergliedert. Zentrale Aufgaben sind die Zusammenführung der wissenschaftlichen Expertise in den Projektverbünden zu Kompetenzzentren, die nutzeninspirierte Forschung zu transferrelevanten Fragestellungen und die Vernetzung mit den Landesinstituten für Lehrkräftebildung, der Bildungsverwaltung und der Bildungspolitik. Ein inhaltliches Ziel, mit dem sich das DIE dabei schwerpunktmäßig beschäftigt, ist die Entwicklung von Formaten für die Professionalisierung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der digitalisierungsbezogenen Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften. Ein weiterer Fokus liegt auf der Untersuchung der Handlungskoordination der Akteursgruppen im Bildungssystem sowie der Gelingensbedingungen von Transfer.
Im internationalen Netzwerk „In Search of the Good Teacher“ arbeiten Wissenschaftler*innen aus Kanada, USA, Niederlande, Deutschland, England und Australien zusammen. Das Netzwerk wird von der European Association of Research on Learning and Instruction (EARLI) gefördert und vom DIPF und der University of York koordiniert.
Theoretische Weiterentwicklung: Bisher existieren unabhängig voneinander unterschiedliche Forschungslinien zur Lehrer*innenqualität. Das Netzwerk verfolgt das Ziel, diese Forschungslinien für zukünftige Forschung zusammenzuführen.
Methodischer Fortschritt: Es existieren nur wenige standardisierte Instrumente, um berufsrelevante Merkmale von Lehrkräften im internationalen Kontext zu erfassen. Im Rahmen des Netzwerkes arbeiten Forschende gemeinsam an der weiteren Verbesserung und Validierung. Diese standardisierten Instrumente werden im Sinne von Open Science der Forschungsgemeinschaftzur Verfügung gestellt.
Interdisziplinarität: Fokus des Netzwerkes ist Interdisziplinarität. Fragen über “gute” Lehrkräfte können benötigen Input aus verschiedenen Bereichen wie Psychologie, Erziehungswissenschaften oder den Fachdidaktiken.
Praktische Auswirkungen: Diese Ergebnisse können einen Beitrag zur Gestaltung effektiver Lehrkräftebildung leisten:
- Auswahl von Lehrkräften: Wer sollte in den Lehrer*innenberuf eintreten? Welche Eigenschaften sind bei der Rekrutierung von Lehrkräften zu beachten?
- Lehrkräfteaus- und weiterbildung: Wie wichtig sind Aspekte wie fachliches Wissen oder Motivation? Wie können sie gefördert werden?
Projektziele: Das Netzwerk verfolgt zwei Ziele: Erstens verbindet es die theoretischen Ansätze in einem gemeinsamen Modell. Zweitens etabliert es neue Forschungskooperationen. Dies geschieht sowohl durch den Austausch und die Weiterentwicklung von Instrumenten zur Beurteilung von Lehrkräften als auch durch die gemeinsame Auswertung bestehender Daten und Planung neuer gemeinsamer Studien. Durch kooperative Studien mit internationalen Stichproben kann ein hoher Grad an Generalisierung ermöglicht werden.
Der Fachinformationsdienst Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung leistet einen Beitrag zur überregionalen wissenschaftlichen Informationsversorgung in Deutschland und hat zum Ziel, Fachwissenschaftler*innen direkt und schnell die für ihren speziellen Forschungsbedarf benötigten Ressourcen – möglichst in digitaler Form – bereitzustellen. In enger Kooperation mit der Fachcommunity und zusammen mit drei weiteren Kooperationspartnern entwickeln das Informationszentrum Bildung und die Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des DIPF die Services des Fachinformationsdienstes Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung vorrangig für die folgenden fachlichen Schwerpunkte:
- Erziehungswissenschaft
- Bildungsforschung
- Fachdidaktik
- Hochschulforschung
- Schulbuch- und Bildungsmedienforschung
- Bildungsgeschichte
Die Services des Fachinformationsdienstes sind überwiegend in das Fachportal Pädagogik integriert, das mit Unterstützung der Projektpartner zu einem umfassenden Such- und Nachweisraum sowie fachlichen Serviceportal weiter ausgebaut wird.
Der Fachinformationsdienst wird flankiert durch einen Projektbeirat mit fachlicher und bibliothekarischer Expertise sowie durch kontinuierliche Nutzungsevaluation.
Forschungssynthesen werden in den Bildungs- und Verhaltenswissenschaften zunehmend als Methode eingesetzt, um einen evidenzbasierten Überblick zu relevanten Fragestellungen oder Themen zu geben. Die Evidenz ergibt sich aus der vollständigen systematischen Erfassung und Selektion relevanter Publikationen sowie der strukturierten Synthese der Erkenntnisse aus der Literatur. Bei diesem Vorgehen hat sich eine Vielfalt an methodischen Herangehensweisen entwickelt, u. a. auch mit neuen KI-Tools. Das Projekt verfolgt das Ziel, die Dokumentation von Forschungssynthesen und den daraus generierten heterogenen Daten zu standardisieren.
Das Projekt richtet sich zum einen an Forschende, die als Datengebende agieren und Unterstützung bei der transparenten Dokumentation und der Aufbereitung FAIRer Daten brauchen. Ziel ist dabei, dass Forschende auch Forschungssynthese-Daten anderer nachnutzen können. Hierfür müssen entsprechende Forschungsdaten recherchierbar sein, um diese gemäß des eigenen Bedarfs zu bewerten und im eigenen Forschungsdesign einzusetzen.
Zum anderen richtet sich ForSynData an Forschungsdatenzentren, die forschungssynthetische Fachdaten in den Bildungswissenschaften und der Psychologie kuratieren und bereitstellen sowie als vermittelnde Instanz zwischen Datengebenden und Datennutzenden von Forschungssynthesen fungieren.
Das Projekt ist in vier Arbeitspakete gegliedert, die zu gleichen Teilen vom DIPF und dem ZPID geleitet und durchgeführt werden. Dabei liegt der Fokus des ZPID auf Forschungssynthesen aus der Psychologie, der des DIPF auf Forschungssynthesen aus der Bildungsforschung.
Zunächst werden in einer heuristischen Analyse einschlägige Forschungssynthesen aus beiden Disziplinen basierend auf existierenden Klassifikationen aus der Literatur den verschiedenen Typen zugeordnet und auf ihre Reproduzierbarkeit geprüft. Kriterien für die Reproduzierbarkeit lehnen sich an Leitfäden für Forschungssynthesen sowie den FAIR-Prinzipien an. Die daraus entwickelten Leitfäden werden mittels Fokusgruppen mit forschenden Expert*innen evaluiert. Der Fokus liegt auf der Verständlichkeit der Leitfäden und Umsetzbarkeit der Dokumentation der Daten sowie auf der Beurteilung des Nachnutzungspotenzials und den damit verbundenen Anforderungen der Dokumentation zwecks Qualitäts- und Bedürfnisbewertung. Für die finalen Leitfäden werden die notwendigen Metadaten-Standards erarbeitet, um die Forschungssynthese-Daten nachhaltig zu kuratieren. Die Erarbeitung und die Dokumentation als Handreichung erfolgen in enger Abstimmung mit den mitarbeitenden Kolleg*innen an den Forschungsdatenzentren. Die Metadaten werden mit vorhandenen Standards des Forschungsdatenmanagements harmonisiert, angeknüpft an die KonsortSWD-Arbeiten zu “Linking Textual Data”, “Open Data Format” und der in der NFDI zuständigen Sektion für Metadaten. Im letzten Arbeitspaket werden die Prozesse zur Datenpublikation und Nachnutzung mit den Forschungsdatenzentren als Datenkuratierende sowie den Forschenden als Datengebende und Datennutzende evaluiert.
Welche Forschungsdaten werden benötigt, um die Erforschung gesellschaftlicher Zusammenhänge und Phänomene voranzubringen? Wie müssen diese Daten dokumentiert und verfügbar gemacht, wie erschlossen und vernetzt werden, um exzellente Forschung zu ermöglichen? Gemeinsam mit weiteren Partnern beteiligt sich das DIPF am Aufbau von KonsortSWD, der nationalen Forschungsdateninfrastruktur für die Sozial-, Verhaltens-, Bildungs-, und Wirtschaftswissenschaften.
KonsortSWD zielt darauf ab, die bestehende Forschungsdateninfrastruktur als gemeinsames Vorhaben weiterzuentwickeln, bestehende Lücken zu schließen und zukunftsfähig auszubauen.
Primäre und sekundäre Herkunftseffekte an unterschiedlichen Gelenkstellen des Bildungssystems über den gesamten Verlauf der Sekundarstufe (MILES-HuGS) ist eines von fünf durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekten im Forschungsverbund Methodological Issues in Longitudinal Educational Studies (MILES), der vom Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) in Kiel unter der Leitung von Prof. Dr. Olaf Köller koordiniert wird. Im Rahmen von MILES werden Daten aus den beiden umfassend instrumentierten Hamburger Längsschnittstudien LAU (Aspekte der Lernausgangslage und der Lernentwicklung) und KESS (Kompetenzen und Einstellungen von Schüler*innen) reanalysiert mit dem Ziel, methodische und substantielle Fragestellungen der längsschnittlichen Bildungsforschung vertiefend zu bearbeiten. Das Projekt MILES-HuGS fokussierte sich auf soziale Disparitäten im Bildungserfolg.
Das Projekt adressierte die Entwicklung sozialer Bildungsdisparitäten über den gesamten Verlauf der Sekundarstufe. Konkret werden primäre (leistungsbezogene) und sekundäre (leistungsunabhängige) Herkunftseffekte an den vier Bildungsübergängen nach der Grundschule, nach der Beobachtungsstufe, nach der Sekundarstufe I und am Ende der Sekundarstufe II komparativ analysiert. Dabei wurde untersucht, inwieweit sich primäre und sekundäre Effekte über die genannten Etappen der Bildungskarriere hinweg auch in Abhängigkeit schulformspezifischer Lernumwelten kumulieren und wie Veränderungen in der Bildungsnachfrage zwischen LAU und KESS mit der Entwicklung von Ungleichheitsmustern zusammenhängen.
MEChS ist eines von fünf Projekten im MILES-Projektverbund (Methodological Issues in Longitudinal Educational Studies), das vom Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) in Kiel koordiniert wird. Im Rahmen des Projektverbundes wurden Daten aus den Hamburger Längsschnittstudien LAU (Aspekte der Lernausgangslage und der Lernentwicklung) und KESS (Kompetenzen und Einstellungen von Schüler*innen), die in den 1990er und 2000er Jahren durchgeführt wurden, reanalysiert und anhand dieser Daten methodische und substantielle Fragen der Längsschnittforschung vertiefend bearbeitet.
Das Projekt Mentale Gesundheit im Schulkontext ist als Kooperationsprojekt der Standorte Bochum/Marburg/Frankfurt in das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG) eingebettet. Im Rahmen des Projekts wird eine Online-Plattform (Youth Mental Health Plattform) aufgebaut, die Kindern, Jugendlichen und Fachkräften den einfachen Zugriff auf bereichsübergreifende und spezifische Assessments und Methoden ermöglicht, die die mentale Gesundheit insbesondere im Schulkontext unterstützen. Der Fokus liegt darauf, einen Implementierungsrahmen für die erfolgreiche Verbreitung von evidenzbasierten Interventionen in Vorschule, Schule (und Klinik) zu entwickeln. Bedürfnisse von Jugendlichen mit psychischen Störungen im schulischen/klinischen Kontext werden im partizipativen Prozess mit verschiedenen Räten (Lebensumwelt Schule & Kita Rat, Jugend-Rat, Betroffenen und Angehörigen Rat) identifiziert und bereitgestellt.
Die Ziele der Youth Mental Health Plattform sind:
- Aufbau und Implementierung eines Netzwerks von pädagogischen Partnereinrichtungen und Beratungsstellen (Vorschulen, Schulnetzwerke, psychosoziale Einrichtungen) als Rekrutierungsbasis für epidemiologische, ätiologische und kontrollierte translationale Feldstudien,
- Aufbau einer lebendigen Datenbank (z. B. durch Interaktionsmöglichkeiten mit einem Chatbot) mit bereichsübergreifenden und spezifischen Assessments und Methoden,
- Entwicklung einer laufend aktualisierten Datenbank aller evidenzbasierten Interventionen für die Bereiche Kindergarten/Schule/Familie/(klinische und institutionelle Einrichtungen), sodass vielversprechende Präventions- und Interventionsansätze zur Förderung der psychischen Gesundheit in Bildungseinrichtungen durch Schulen/andere Schlüsselakteur*innen selbst abgerufen werden können sowie
- Entwicklung eines Implementierungsrahmens für die erfolgreiche Verbreitung von evidenzbasierten Interventionen in Vorschule, Schule (und Klinik).
Das Arbeitspaket Technologiebasiertes Testen (TBT) gehört zur Methodengruppe des NEPS und ist am DIPF im TBA-Zentrum (Zentrum für technologiebasiertes Assessment) angesiedelt. Dort steht es unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Frank Goldhammer und wissenschaftlichen Co-Leitung von Dr. Daniel Schiffner sowie der operativen Leitung von Dr. Lena Engelhardt. TBT arbeitet eng mit dem Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) zusammen und beschäftigt sich mit innovativen Befragungs- und Testmethoden, beispielsweise mit computer- und internetbasierter Kompetenztestung.
Das Arbeitspaket TBT unterstützt mit wissenschaftsbasierten Dienstleistungen, projektspezifischen Anpassungen von Softwareprodukten und wissenschaftlicher Begleitforschung die Umsetzung von technologiebasiertem Testen im NEPS v. a. in den Domänen Lesen und Mathematik.