CIDER-LERN Conference 2025

Educational Success: Support, Measurement and Evaluation

Die CIDER-LERN-Konferenz 2025 wird organisiert vom Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) und dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) in Zusammenarbeit mit der CIDER-Koordination. Die Konferenz, die auch Bildungsforschenden außerhalb des CIDER-Netzwerks offen steht, findet vom 10. bis 11. November 2025 am Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) in Bamberg statt.

Die Konferenz bringt Forschende aus verschiedenen Disziplinen zusammen, um Ergebnisse sowie methodische und konzeptionelle Fragen der Bildungsforschung zu diskutieren. Das Thema der Veranstaltung lautet „Educational Success: Support, Measurement and Evaluation“. Die Veranstaltungssprache ist englisch.

Im Anschluss an die Konferenz findet am 12. November ein Workshop für CIDER-Fellows statt.

Keynote

Prof. Orla Doyle, Ph.D. (University College Dublin)

Prof. Dr. Samuel Greiff (Zentrum für internationale Bildungsvergleichsstudien (ZIB), Technische Universität München)


Call for Papers

Der Call for Papers ist bis zum 15. Juni 2025 geöffnet.

Um an der CIDER-LERN-Konferenz teilzunehmen, wählen Sie bitte ein Format (Vortrag oder Posterpräsentation) und senden Sie ein Abstract (maximal 350 Wörter, ohne Literaturangaben) an .


Fristen

Einreichungsfrist für Beiträge: 15. Juni 2025

Benachrichtigung über die Annahme: 15. Juli 2025

Beginn der Konferenzanmeldung: 15. Juli 2025

Ende der Konferenzanmeldung: 15. September 2025


Organisationskomitee

Prof. Dr. Cordula Artelt (LIfBi)
Dr. Christina Haas (LIfBi)
Prof. Dr. Florian Schmiedek (Head of CIDER)
Dr. Sophia Schmitz (BiB)
Prof. Dr. C. Katharina Spieß (BiB)

BPF25 – Bildung in Zeiten von Transformation und beruflichem Wandel

„Bildung in Zeiten von Transformation und beruflichem Wandel”

Das Bildungspolitische Forum 2025 findet am 01. Oktober 2025 in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalen, Hiroshimastraße 12-16, Berlin als Präsenzveranstaltung statt. Ausgewählte Programmteile werden in einem Livestream übertragen.

Inhaltlich widmet sich das diesjährige Forum einem der drängendsten Themen unserer Zeit: der Transformation des Arbeitsmarkts im Kontext von Dekarbonisierung, Digitalisierung und demographischem Wandel. Diese drei tiefgreifenden Veränderungen beeinflussen nicht nur unsere Wirtschaft und Gesellschaft, sondern auch die Art und Weise, wie Bildung gestaltet und erlebt wird.

Das Forum zielt darauf ab, das Zusammenspiel und die Wechselwirkungen zwischen Bildung und diesen Transformationsprozessen zu beleuchten. Dabei werden verschiedene Bildungsetappen betrachtet – von der frühen Bildung über die Schule und den Übergang in die Berufsausbildung bis hin zur Hochschulbildung und Weiterbildung.

Im Mittelpunkt der Diskussionen steht die zentrale Frage: Welche Fähigkeiten benötigt der Arbeitsmarkt der Zukunft? Gemeinsam mit Expert*innen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sollen Antworten gefunden und Wege aufgezeigt werden, wie Bildungssysteme zukunftsfähig gestaltet werden können.

Moderation: Jan-Martin Wiarda

Die Anmeldung zur Veranstaltung wird ab Mitte Juni 2025 auf dieser Seite verfügbar sein.


Inhaltlich verantwortliche Mitglieder des Leibniz-Forschungsnetzwerks Bildungspotenziale (LERN):

IAB | Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit
ifo Institut für Wirtschaftsforschung
RWI | Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung

9:30 Uhr
Begrüßung
im Livestream verfügbar

Prof. Dr. Kai Maaz
Vorsitzender der Sprecher*innengruppe des Leibniz-Forschungsnetzwerks Bildungspotenziale (LERN) & Geschäftsführender Direktor des DIPFs

9:35 Uhr
Grußworte der Politik
im Livestream verfügbar

N. N.
Vertretung der Länder

N. N.
Vertretung des Bundes

9:55 Uhr
Einführung in das Thema
im Livestream verfügbar

Prof. Dr. Ludger Wößmann
Leiter des ifo Zentrums für Bildungsökonomik und Ludwig-Maximilians-Universität München

10:15 Uhr
Keynote
im Livestream verfügbar

Prof. Bernd Fitzenberger, Ph.D.
Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

11:30 Uhr

Parallele Foren I und II

12:30 Uhr

Mittagspause

13:30 Uhr

Parallele Foren III, IV und V

14:30 Uhr

Kaffeepause

15:00 Uhr
Bildungsdialog
im Livestream verfügbar

Transformation und beruflicher Wandel:
Was bedeutet das für die Bildung?

Andrea Nahles
Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit

Prof. Dr. Heike Solga
Direktorin der Forschungsabteilung „Ausbildung und Arbeitsmarkt“ am Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Berlin (WZB)

N.N.
Bundeministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

N.N.
Affiliation

Moderation durch Jan-Martin Wiarda

16:15 Uhr
Abschluss
im Livestream verfügbar

16:30 Uhr
Ende der Veranstaltung

Das Bildungspolitische Forum 2025 findet am 01. Oktober 2025 in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalen, Hiroshimastraße 12-16 in Berlin statt.

Die Landesvertretung NRW liegt im Berliner Bezirk Mitte am Südrand des Tiergartens im alten Diplomaten- und Botschaftsviertel.

Verkehrsverbindungen per Bus & Bahn:

Bus 200 Haltestelle “Tiergartenstraße”
Bus 100, 106, 187, N26 Haltestelle “Nordische Botschaften/Adenauer-Stiftung”
Bus M29 Haltestelle “Hiroshimasteg”
S-Bahn Haltestelle “Potsdamer Platz”

Ja – das Bildungspolitische Forum 2025 findet hauptsächlich als Präsenzveranstaltung in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalen in Berlin vor Ort statt. Ausgewählte Programmpunkte können via Livestream auf der Veranstaltungsseite verfolgt werden. Diese sind im Programm entsprechend hervorgehoben.

Die Teilnahme ist kostenlos. Die Anmeldung ist allerdings verbindlich. Um uns die Organisation des Tages zu erleichtern, bitten wir im Falle einer Verhinderung um eine kurze Nachricht an .

Sie können sich ab Sommer 2025 über das Anmeldeformular auf der Veranstaltungsseite www.leibniz-bildung.de/bpf25 zum Bildungspolitischen Forum anmelden. Nach erfolgreicher Anmeldung erhalten Sie umgehend eine Bestätigungsmail. Sollten Sie diese nicht erhalten, sichten Sie bitte Ihren Spam-Ordner. Ansonsten sprechen Sie uns gerne an – wir prüfen dann, ob Ihre Anmeldung erfolgreich war. Unsere Kontaktdaten finden Sie unter Punkt 12.

Die Teilnehmendenzahl ist durch die Raumkapazitäten vor Ort begrenzt. Bitte denken Sie daher daran, dass Ihre Anmeldung verbindlich ist.

Nein, die während Ihres Anmeldeprozesses getroffene Auswahl zur Teilnahme an den parallelen Foren ist nicht verbindlich. Zur besseren Organisation und Planung bitten wir jedoch um vorherige Präferenznennung.

Ja – das Plenarprogramm des Bildungspolitischen Forums wird als Livestream übertragen sowie zur Dokumentation aufgezeichnet.

Nicht aufgezeichnet werden jedoch die parallelen Foren. Alle aufgezeichneten Veranstaltungsteile sowie ausgewählte Materialien aus den Foren werden zeitnah nach der Veranstaltung unter www.leibniz-bildung.de/bpf25 abrufbar sein.

Den Link zum Livestream veröffentlichen wir am Tag der Veranstaltung auf www.leibniz-bildung.de/bpf25.

Nein. Sie finden den Link zum Livestream zeitnah auf der Veranstaltungsseite unter www.leibniz-bildung.de/bpf25.

Ja, sofern Sie Teilnehmende der Präsenzveranstaltung in Berlin sind. In diesem Fall ist es möglich, eine Teilnahmebestätigung zu erhalten. Wenden Sie sich gerne im Anschluss an das Bildungspolitische Forum via E-Mail an die LERN-Koordinationsstelle unter .

Für die Verfolgung des Livestreams können wir leider keine Teilnahmebestätigung ausstellen.

Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich gerne jederzeit an die LERN-Koordinationsstelle. Sie erreichen uns via E-Mail unter oder telefonisch unter 069/24708 – 476 – auch am Veranstaltungstag.

CIDER Transfer Workshop 2025

Der CIDER Transfer Workshop 2025 wird vom DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation organisiert und findet am DIPF in Frankfurt am Main statt. Im Rahmen des Workshops werden die Fellows in der Wissenschaftskommunikation weitergebildet und gemeinsam mit Akteuren der Presse sich gegenseitig für die Funktionslogiken und Bedarfe ihrer jeweiligen Professionen und Handlungsfelder sensibilisieren. Die Weiterbildung in der Wissenschaftskommunikation wird primär durch Vorträge und Formate mit einschlägigen Expert*innen erfolgen, die die Fellows in die Lage versetzen, ihre Erkenntnisse eigeninitiativ und in Zusammenarbeit mit Journalist*innen und weiteren Multiplikator*innen zu distribuieren.

CIDER Fall Workshop 2024

Der CIDER Fall Workshop 2024 fand am ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V. statt. Organisiert wurde der Workshop vom ifo Institut, dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) in Zusammenarbeit mit der CIDER Coordination.

Die Veranstaltung begann mit einer Input-Session, in der CIDER Alumni ihre Ergebnisse und Erfahrungen aus der Arbeit in interdisziplinären Micro Groups vorstellten, gefolgt von einer Keynote von Fabian Pfeffer (LMU) mit dem Titel Wealth and Education. Am Abend trafen sich die Teilnehmer*innen zum Abendessen im Hofbräukeller.

Am zweiten Tag hatten die Fellows die Möglichkeit, sich in verschiedenen Formaten auszutauschen und potenzielle Kooperationen in Micro Groups miteinander zu diskutieren. Dazu gehörten Präsentationen von Datensätzen, eine eigene Open-Space-Session und Paper-Präsentationen, die von Discussants aus anderen Disziplinen kommentiert wurden.

LERN-Jahrestagung 2025 – Übergänge im Bildungssystem

„Übergänge im Bildungssystem”

Die interne Wissenschaftliche Jahrestagung 2025 fand am 01. und 02. April 2025 in Essen statt und wurde gemeinsam von RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e. V. (DIE) ausgerichtet.

Der Call for Papers ist für LERN-Mitglieder war bis 15. Januar 2025 geöffnet. Zum Call for Papers

Die Anmeldung zur Veranstaltung waren bis zum 10. März 2025 möglich. Zum Programm

Wie unterscheiden sich die Berufsaspirationen von Schüler*innen mit sonderpädagogischen Förderbedarfen in verschiedenen institutionellen Rahmenbedingungen?

Christoph Homuth, Monja Schmitt, Sebastian Bauer (LIfBi)

Der Anteil von Schülerinnen mit sonderpädagogischen Förderbedarfen (SPF) nimmt seit Jahren zu. Allerdings besuchen nach wie vor mehr als 50% aller Schülerinnen mit SPF eine Förderschule. Mehr als 70% der Förderschüler*innen erreichen keinen anerkannten Schulabschluss und meist erfolgt nach dem Förderschulbesuch kein direkter Übergang in eine berufliche Ausbildung.

Berufsaspirationen sind ein zentraler Aspekt zur Erklärung erfolgreicher Übergänge in die Berufsausbildung. Wir untersuchen, wie sich Berufsaspirationen von Schülerinnen mit SPF im Verlauf der Sekundarstufe I entwickeln und vergleichen inklusiv lernende Schülerinnen an Regelschulen mit exklusiv an Förderschulen lernenden.

Nach dem Wisconsin-Modell zur Erklärung von schichtspezifischer Herausbildung unterschiedlicher Aspirationsniveaus sind neben der Sozialisation im Elternhaus maßgeblich signifikante Andere (Freunde, Peers, Referenzgruppen) wichtig für die Entstehung von Aspirationen. Wir erwarten daher, dass Schülerinnen mit SPF in Regelschulen höhere Berufsaspirationen aufweisen als Förderschülerinnen, u.a. aufgrund des höheren Aspirationsniveaus an Regelschulen im Vergleich zu Förderschulen.

Zur Beantwortung der Forschungsfragen vergleichen wir regressionsanalytisch die sozialstrukturelle Höhe der idealistischen Berufsaspirationen (ISEI des Berufswunsches) am Ende der Sekundarstufe I für die Gruppen Förderschülerinnen als exklusiv lernende Schülerinnen mit SPF, inklusiv lernende Regelschülerinnen mit SPF an Hauptschulen, an Hauptschulzweigen bzw. berufsorientierten Schulformen und an nicht-gymnasialen Schulen in Bundesländern mit zweigliedrigen Sekundarschulsystemen, sowie Regelschülerinnen ohne SPF an denselben Schulformen unter Verwendung von Daten des Nationalen Bildungspanels.

Unsere Ergebnisse zeigen, dass inklusiv lernende Schülerinnen mit SPF in Klassenstufe 8 unter Kontrolle der sozialen Herkunft ähnlich hohe Berufsaspirationen aufweisen wie die Vergleichsgruppe der Regelschülerinnen ohne SPF, während Förderschülerinnen statistisch signifikant deutlich niedrigere Berufsaspirationen zeigen. Der Vergleich von Klassenstufe 8 zu 9 zeigt, dass Schülerinnen mit SPF generell niedrigere Berufsaspirationen aufweisen je näher der erste Schulabschluss rückt, während dies nicht für Regelschülerinnen ohne SPF gilt. Somit kann erwartet werden, dass inklusiv lernende Schülerinnen mit SPF den Übergang erfolgreicher bewältigen als exklusiv lernende.

Online Tutoring, School Performance, and School-to-Work Transitions: Evidence from a Randomized Controlled Trial

Silke Anger (IAB, U Bamberg, IZA), Bernhard Christoph (IAB), Agata Galkiewicz (U Potsdam, IAB), Shushanik Margaryan (U Potsdam, IZA, BSoE), Malte Sandner (TH Nürnberg, IAB, IZA), Thomas Siedler (U Potsdam, IZA, BSoE)

Tutoring programs for low-performing students, whether in-person or online, appear to be effective in enhancing students’ school performance. However, their medium- and longer-term effects on labor market outcomes are less well understood. To ad- dress this gap, this study uses a randomized controlled trial involving 839 secondary school students to investigate the effects of an online tutoring program for low- performing students in Germany on school performance and school-to-work transi- tions. The findings reveal that the online tutoring program had an intention-to-treat effect on math grades of 0.14 standard deviation observed six months after the start of the program. Additionally, we find that students attending non-academic school tracks experienced smoother school-to-work transitions through a 12 pp. higher vo- cational training take-up 18 months later. The tutoring program is less effective for students who had already received tutoring services at baseline. The results show that tutoring can have lasting effects on low-performing students beyond school performance.

Bildungsaspirationen im schulischen Übergang: Welche Rolle spielen besondere Unterstützungsbedarfe, familiärer Hintergrund und schulische Leistung?

Sebastian Bauer (LIfBi), Cornelia Gresch (HU Berlin, IQB), Ines Reißenweber (LIfBi)

Schüler:innen mit besonderen Unterstützungsbedarfen, wie sonderpädagogischen Förderbedarfen (SPF) oder Teilleistungsschwächen (TLS), erreichen tendenziell niedrigere Bildungsabschlüsse, was ihren Übergang in weiterführende Bildungs- und Berufswege erschweren kann (Blanck, 2020; Shifrer, 2013). Bildungsaspirationen, als maßgeblicher Prädiktor für angestrebte Schulabschlüsse, werden wesentlich durch familiäre Herkunft und schulische Leistungen beeinflusst (Sewell et al., 1957; Stocké, 2013). Da Schüler:innen mit Unterstützungsbedarfen häufiger aus sozioökonomisch benachteiligten Familien stammen und geringere schulische Leistungen aufweisen (Lenkeit et al., 2022), können zusätzliche Barrieren entstehen.

Nach Gottfredson (1981) passen Jugendliche ihre Ziele an wahrgenommene Hindernisse an. Dies könnte besonders auf Schüler:innen zutreffen, die aufgrund von Etikettierungen mit Labels wie SPF oder TLS Identitätsverletzungen erleben (Blanck, 2020; Shifrer, 2013). Zusätzlich könnte sich ein zieldifferentes Curriculum, das bei Schüler:innen mit SPF im Bereich Lernen oder geistige Entwicklung üblich ist, negativ auf Bildungsaspirationen auswirken.

Dieser Beitrag analysiert die Bildungsaspirationen von Schüler:innen mit SPF (zielgleich oder zieldifferent unterrichtet) und TLS hinsichtlich ihres Schulabschlusswunsches unter Berücksichtigung familiärer Merkmale (HISEI, elterliche Bildung, Zuwanderungshintergrund) und schulischer Leistung (Mathe-, Deutschnote). Datengrundlage bildet die vom BMBF geförderte INSIDE-Studie. Die Analysestichprobe umfasst Schüler:innen der 7. Jahrgangsstufe (N = 1.092; 79 mit SPF, davon 55 % zieldifferent; 144 mit TLS). Fehlende Daten wurden imputiert; die Analysen erfolgten mittels multinomialer logistischer Regressionen.

Unter Kontrolle der Herkunft und Leistung zeigte sich, dass zieldifferent unterrichtete Schüler:innen mit SPF signifikant häufiger einen Hauptschul- statt eines Realschulabschlusses anstrebten als Schüler:innen ohne Unterstützungsbedarfe oder zielgleich unterrichtete Schüler:innen mit SPF. Für Schüler:innen mit TLS ergeben sich keine signifikanten Unterschiede. Beim Vergleich des Abiturwunsches mit dem Realschulabschluss zeigte sich, dass zieldifferent unterrichtete Schüler:innen mit SPF und Schüler:innen mit TLS seltener ein Abitur anstrebten. Diese Effekte waren nach Kontrolle der Herkunft und Leistung nicht mehr signifikant. Zusammenfassend wiesen insbesondere zieldifferent unterrichtete Schüler:innen geringere Bildungsaspirationen auf. Um unbeabsichtigte Benachteiligungen im Übergangsprozess zu vermeiden, ist daher eine sorgfältig abgewogene Zuweisung von Unterstützungsbedarfen erforderlich.

Chair: tbd / RWI

Did You Serve? New Evidence on the Causal Effect of Conscription on Wage in Germany

Anna Daelen (BiB)

Using German administrative data, I identify the causal effect of conscription on men’s early career wage. My quasi-experimental design exploits a discontinuity in the probability of having served induced by the school start cutoff in connection with the suspension of conscription in 2011. Comparing men born in a narrow window around the cutoff, I find that conscription has a positive effect on wage for men of high educational background. Falsification tests using men and women of different birth years show that the effect is unique to men for whom the school start cutoff induces a discontinuity in the probability of having served. I test several mechanisms: draft avoidance behavior and the selection into broad occupational sectors do not explain my result. Rather, conscription causes men to select into jobs requiring more teamwork, which are on average higher-paying. In connection with qualitative survey evidence of the literature, my results suggest that men under conscription acquire social skills. The results imply that students pursuing academic education would benefit from more exposure to team settings, especially at a stage before decisions about tertiary education are made.

Soziale Disparitäten beim Übergang an die Hochschule im Kontext vorgelagerter Bildungspfade

Heike Spangenberg, Heiko Quast, Hanna Mentges, Sandra Bucholz, Jessica Ordemann (DZHW)

Deutschland hat ein stark differenziertes Schulsystem mit unterschiedlichen zur Hochschulreife führenden Bildungswegen. Mit den bildungspolitischen Reformen der 1960er und 1970er Jahre wurden die alternativen Bildungswege zur Hochschulreife deutlich ausgebaut. So wurden stärker praxisorientierte Schularten und die Fachhochschulen eingerichtet. Ein zentrales Ziel der Reformen war es, soziale Ungleichheiten beim Hochschulzugang abzubauen. Kinder aus nicht-akademisch gebildeten Familien haben aber nicht nur weiterhin geringere Chancen, eine Studienberechtigung zu erreichen (Kracke et al., 2024), sie nehmen nach dem Erwerb der Hochschulreife auch seltener ein Studium auf. Je nach Bildungsweg variiert der anschließende Übergang in ein Studium dabei erheblich (Spangenberg C Quast, 2023). Vor diesem Hintergrund untersuchen wir unter Bezugnahme auf die Rational-Choice- Theorie drei zentrale Forschungsfragen: (1) Welche typischen Bildungswege führen zu einer Hochschulzugangsberechtigung? (2) Wie wahrscheinlich ist eine Studien- aufnahme, wenn die soziale Zusammensetzung berücksichtigt wird? (3) Warum gehen Absolventinnen alternativer Bildungswege seltener in ein Studium über? Zur Beantwortung dieser Forschungsfragen verwenden wir Daten des Student Life Cycle Panels des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung, mit dem 2017 und 2018 bundesweit ca. 8.800 Studienberechtigte im Längsschnitt zu ihren Bildungswegen befragt wurden. Mit Hilfe von Sequenzmusteranalysen werden zunächst typische Wege zum Erwerb einer Hochschulreife identifiziert. Die früheren Bildungswege werden hierbei über mehrere Jahre einbezogen, so dass auch Veränderungen zwischen den Schultypen sowie den beruflichen und schulischen Phasen berücksichtigt werden. Anschließend wird mittels Regressionsanalysen die Wahrscheinlichkeit von Schul- absolventinnen alternativer (beruflicher) Wege im Vergleich zu Absolvent*innen des klassischen Bildungsweges (durchgehender Gymnasialbesuch) untersucht, ein Hochschulstudium aufzunehmen.
Im letzten Schritt werden mittels Dekompositionsanalyse die Mechanismen untersucht, die die Unterschiede beim Hochschulzugang zwischen klassischen und alternativen Bildungswegen erklären können.

Helping High-School Students in Choosing Their Careers: Experimental Evidence from a Large-Scale School Policy in Germany

Adrian Lerche (LMU, IAB, IZA), Malte Sandner (TH Nürnberg, IAB), Silke Anger (IAB, U Bamberg, IZA), Sarah Bernhard (IAB), Hans Dietrich (IAB), Alexander Patzina (U Bamberg, IAB), Carina Toussaint (FAU Nuremberg, IAB)

The post-secondary education choice influences long-term life and labor market outcomes, and poses a complex decision problem under uncertainty for high school students. This study examines the causal effects of a large-scale school policy in Germany that expands the free access to assistance from professional career counselors. By randomly varying the start of the policy for a subset of schools, we find that the students in treatment schools are more likely to attend a career presentation and personal one-on-one meetings. The policy translates to unanticipated effects on the actual education decisions. Students in treatment schools move away from college education, particularly from universities and are less likely to choose natural science and engineering degrees. However, they report greater satisfaction with their choice and a lower likelihood to drop out. While these findings may suggest a previous mismatch in the post-secondary education choice, we find evidence that the career counseling provides limited personalized assistance and that students focus on short-term outcomes in their decision.

Chair: tbd

Von der Schule ins Lehramt: Nachhaltige Berufsorientierung durch pädagogische Erfahrungen

Lea Sophie Brückner, Stefan Sorge, Ilka Parchmann (IPN)

Der Übergang von der Schule in ein Studium / eine Ausbildung und weiter in den Ar- beitsmarkt ist eine Schlüsselphase im Bildungssystem. Der gravierende Lehrkräfteman- gel in einigen MINT-Fächern ist ein zentrales Problem unserer Zeit. Um Berufschancen für Schüler:innen sichtbar zu machen und ihnen Einblicke in dieses Arbeitsgebiet zu geben, adressiert das Projekt MILeNa.SH Aufgaben und Potenziale einer Tätigkeit als MINT Lehrkraft. Das an der RWTH Aachen entwickelte und ab diesem Jahr auch in Schleswig-Holstein startende Projekt unterstützt Schüler:innen durch erste eigene Lehrerfahrungen und Einblicke in ein Studium. Ziel ist es, fundierte Entscheidungs- grundlagen für den Beruf der MINT-Lehrkraft zu schaffen und somit langfristig dem Nachwuchsmangel im Lehrberuf entgegenzuwirken.

Mithilfe mehrtägiger Workshops erhalten die Teilnehmenden Einblicke in das Lehramts- studium und gestalten erste Lehrmaterialien, die sie im Rahmen von Übungsstunden selbst ausprobieren können. Ergänzt wird das Programm durch Exkursionen zu außer- schulischen Lernorten, die praxisnahe Lernerfahrungen ermöglichen. Schüler:innen von verschiedenen Schulen in Schleswig-Holstein nehmen an diesen Angeboten teil. Insge- samt sollen 100 Schüler:innen erreicht werden, die durch die Christian-Albrechts-Uni- versität zu Kiel (CAU), das IPN (Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaf- ten und Mathematik) und die Europa-Universität Flensburg (EUF) betreut werden.

Im Rahmen der auf dem Poster präsentierten Begleitforschung wird untersucht, wie berufliche Interessen, das Selbstkonzept, Selbstwirksamkeitserwartungen und das Schulbild die Berufswahl beeinflussen. Auf Basis der Erwartungs-Wert-Theorie kommt eine methodische Triangulation zum Einsatz, um die Wirksamkeit von MILeNa.SH um- fassend zu analysieren. Geplante Evaluationsmethoden beinhalten die systematische Erhebung und Dokumentation Schüler:innenperspektive des Schulbildes und die Ent- wicklung über die Programmdauer hinweg.

Die Ergebnisse dieser Forschung können wichtige Hinweise darauf geben, wie Übergänge im Bildungssystem besser gestaltet werden können, um langfristige Effekte auf die Be- rufsentscheidungen junger Menschen zu erzielen.

Mehrsprachigkeit als Ressource im Zweiten Bildungsweg? Perspektiven von Lernenden und Lehrkräften eines Weiterbildungskollegs

Ina-Maria Maahs (Mercator-Institut), Marco Triulzi (LMU), Andrea DeCapua (EdCons.)

In der Diskussion um sprachliche Bildung im Kontext von Zuwanderung bleibt eine Gruppe von Lernenden zumeist unterrepräsentiert: junge Erwachsene mit einer aufgrund von Migration unter- brochenen bzw. in Deutschland nicht anerkannten Schulbildung. Diese sind zu alt, um im Regelschul- system einen Abschluss zu erwerben und wenden sich daher an Institutionen des Zweiten Bildungswegs (Bellenberg et al. 2021), um den Übergang an eine deutsche Hochschule oder den qualifizierten Arbeitsmarkt zu bewältigen.

Das Projekt MehrLit untersucht, wie mit (sprachlicher) Heterogenität und Mehrsprachigkeit im Schul- und Unterrichtsalltag der Institutionen des Zweiten Bildungswegs umgegangen wird und welche Rolle die Mehrsprachigkeit der Lernenden in außerschulischen (Lern-)Kontexten spielt. Erfasst wird dafür sowohl die Perspektive der Lernenden als auch die der Lehrkräfte. Konkret wurden leitfadengestützte Interviews mit 15 mehrsprachigen Lernenden und acht Lehrkräften an einem Weiterbildungskolleg (WbK) in NRW geführt, die qualitativ inhaltsanalytisch ausgewertet wurden (Kuckartz 2018). Dabei zeigte sich, dass die Zielgruppe aufgrund von Alter, Sprach- und Lernbiografien, Migrations- und Fluchterfahrungen sowie persönlichen Zielen eine große Hetero- genität in Bezug auf ihre Lernvoraussetzungen aufweist. Deren didaktische Berücksichtigung stellt die Lehrkräfte im Unterrichtsalltag vor Herausforderungen, die sie im Sinne der Lerner:innen- orientierung jedoch sehr aktiv annehmen.

Im Beitrag sollen die Analyseergebnisse vorgestellt und diskutiert werden, indem hemmende und unterstützende Faktoren für den Lernprozess der WbK-Studierenden herausgearbeitet werden. Die Ergebnisse dieser Studien sollen einen Beitrag zur mehrsprachigkeitsorientierten Entwicklung vom sprachsensiblen Unterricht (Busse 2019) in der Erwachsenenbildung leisten, der den Lernvoraus- setzungen der untersuchten Gruppe gerecht wird und sie sprachlich empowert ihre persönlichen Berufsziele zu erreichen.

Rolle von individuellen Lehrkräftemerkmalen hinsichtlich der Berufsorientierung für die berufliche Orientierung der Schüler*innen am Ende der Sekundarstufe I

Lena Külker (HU Berlin, IQB), Jacquelin Kluge, Michael Grosche (BU Wuppertal)

Der Übergang von der Schule in die nachschulische Lebens- und Arbeitswelt ist für alle Jugendlichen am Ende der Sekundarstufe I eine zu bewältigende Aufgabe. Neben der Vermittlung von fachlichen Inhalten ergibt sich für Lehrkräfte aller Sekundarschulformen in Deutschland die Aufgabe, Jugendliche hierauf im Rahmen der Berufsorientierung (BO) vorzubereiten und zu begleiten (Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland, 2014). Dabei gilt der Übergang für benachteiligte Schülerinnengruppen als besondere Anforderung, die den Übergang zur „Risikolebenslage“ (Köck, 2010, S. 20) machen kann. Dies gilt u.a. für Schülerinnen mit sonderpädagogischen Förderbedarfen. Weiterhin unterscheidet sich die BO zwischen den Schulformen der Sekundarstufe I und scheint zudem von individuellen Merkmalen der Lehrkräfte mitbeeinflusst (Nentwig, 2020).

Im Rahmen der diesjährigen LERN-Tagung möchten wir eine Paper-Idee zum Einfluss von individuellen Lehrkräftemerkmalen hinsichtlich der Berufsorientierung auf die berufliche Orientierung der Schülerinnen vorstellen. Hierfür ziehen wir Daten aus dem vom BMBF geförderten, längsschnittlichen Projekt „INSIDE II – Schulische Inklusion und Übergänge nach der Sekundarstufe I in Deutschland“ hinzu. Für unsere Analysen möchten wir Daten des dritten und vierten Messzeitpunktes (MZPIII/Klasse 9: N= 1.061 Schülerinnen, N= 406 Lehrkräfte, MZPIV/Klasse 10: N= 862 Schülerinnen, N= 294 Lehrkräfte) berücksichtigen und über den Entwicklungszeitraum von einem Schuljahr untersuchen, inwiefern das persönliche Verantwortungsgefühl der Lehrkräfte für die BO, ihre Einstellung zur BO sowie die von ihnen verfolgten Ziele im Rahmen der BO die berufliche Orientierung der Schülerinnen beeinflussen. Um die Situation von im Schulsystem häufig benachteiligten Schülerinnengruppen in den Blick zu nehmen, wollen wir zusätzlich individuelle Merkmale der Schülerinnen, wie z.B. Zuwanderungshintergrund, Status eines sonderpädagogischen Förderbedarfs oder sozio-ökonomischen Status, mitberücksichtigen.

„Was denkst du über Wissenschaft?“ Eine Erweiterung des Self-to-PrototypeMatching-Modells zur Förderung der Studienwahl im MINT-Bereich

Paul Benjamin Diemel, Carolin Enzingmüller, Ilka Parchmann (IPN)

Der Übergang von der Schule in die Hochschule stellt für viele Jugendliche eine entscheidende Weichenstellung dar. Insbesondere im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) sorgen Stereotype (Noonan & Laffarge, 2017; Scholes & Stahl, 2022) dafür, dass dieser Übergang oft ungenutzt bleibt und viele Studienplätze nicht besetzt werden, was den bestehenden Fachkräftemangel verstärkt (VDI, 2024). Das vorgestellte Promotionsprojekt widmet sich der Entwicklung einer Intervention mithilfe einer digitalen Lernumgebung, die stereotype Vorstellungen über MINT-Berufe adressiert und Schüler:innen in einen Reflexionsprozess über eigene Vorstellungen und MINT-Studiengänge einbindet. Als inhaltliche Basis dient ein medizintechnischer Kontext zu Arbeitsbereichen des Sonderforschungsbereichs 1261 und darauf vorbereitende Studiengänge, um die Bedeutung von MINT-Berufen für Menschen und Gesellschaft hervorzuheben und Verbindungen zwischen Schule und Studium aufzuzeigen.

Als empirische Fundierung der geplanten Entwicklungsarbeiten ist eine Erweiterung des Self-to-Prototype-Matching-Modells (Kessels et al., 2014; Niedenthal et al., 1985) um spezifische Dimensionen wie Interesse, soziale Anerkennung, Selbstwirksamkeit und externe Faktoren geplant. Mit dem adaptierten Instrument sollen Passungen zwischen Berufsselbstbild und Berufsprototyp erhoben werden, um Reflexionsangebote auf unterschiedliche Passungsprofile ausrichten zu können. Wirkung der entwickelten Ressourcen auf die Berufsorientierung sollen im weiteren Projektverlauf ebenfalls evaluiert werden.

Redefining (Legal) Adulthood: Effects of Lowering the Age of Majority on the Transition to University

Lidia Gutu (BiB, JGU Mainz), Anna Daelen (BiB), C. Katharina Spieß (BiB, JGU Mainz)

The age of majority marks a significant milestone for many young people. In most countries around the world, becoming legally adult confers many rights and obligations, including but not limited to voting or getting married, signing contracts or being put on trial. While reaching legal adulthood earlier has an established effect on risky behaviors such as drinking and driving, its impact on investments in human capital remain less understood. Becoming legally adult earlier and choosing one’s educational path independent of parents’ opinion can have serious implications, especially in a setup where university attendance is stratified by parental background.

In this study, we focus on the effects of lowering the age of legal adulthood on tertiary education attainment by exploiting a 1975 reform which lowered the age of majority from 21 to 18 in Germany. This led to multiple birth cohorts reaching legal adulthood simultaneously, and, under other rights, becoming legally able to matriculate to university without parental consent. Using the German Microcensus from 2005 to 2021, we compare students who turned legally adults just before and just after completing their secondary schooling.
We show that eligible cohorts of women are more likely to have a tertiary degree overall, as well as choose a university education over no degree. Results for men are mostly insignificant, which we attribute to the fact that they enroll in university later than women due to mandatory military and civil service.

Upon reaching the age of majority, young adults embark on a new phase of development, enabling them to take on full responsibility for their choices. Our research shows that a pairing of a brisk lowering of the legal age, coupled with a rigid educational system, can influence human capital acquisition for women in particular.

Im Übergang von der Theorie zur Praxis – Professionelle Kompetenzen angehender Biologielehrkräfte im Kontext des Praxissemesters

Anna Maria Rotermund, Till Schmäing & Moritz Krell (IPN)

Innerhalb Lehrkräfteausbildung gibt es zwei prägende Übergänge: Von einer primär theoretischen Ausbildung im Studium zu einer praxisorientierten begleiteten Phase des Referendariats und von dieser in den Beruf. Die Übergänge sind Schlüsselmomente der Professionalisierung von angehenden Lehrkräften (Herzog, 2014) und stellen diese vor vielfältige Herausforderungen („Praxisschock“; Voss & Kunter, 2020). Dies zeigt sich empirisch beispielsweise oftmals in einem erhöhten Stressempfinden und einer sinkenden Selbstwirksamkeitserwartung (SWE) (Edwards & Nuttall, 2015; Klempin et al., 2019). Da die Übergänge von einem zunehmenden Praxisanteil und stärkerer Eigenverantwortung geprägt sind, kann in diesem Sinne das Praxissemester als ein erster Übergang innerhalb des Studiums bezeichnet werden und ein sogenannter „Praxisschock“ bereits hier auftreten.

Das DFG geförderte Projekt ProKoWiD untersucht anhand eines Multikohorten- Längsschnittdesign mittels inhaltsspezifischer naturwissenschaftlicher Instrumente (z.B. Welter et al., 2024), wie sich im Verlauf der Ausbildungsphasen das Fachwissen (FW), das Fachdidaktische Wissen (FDW) und die SWE angehender Biologielehrkräfte im Bereich des wissenschaftlichen Denkens entwickeln. Diese sind wichtige Teile der professionellen Kompetenz von Naturwissenschaftslehrkräften. Erste querschnittliche Ergebnisse (unter Zusammenfassung der Daten aller Kohorten) zeigen, dass Biologiestudierende im dritten Mastersemester, das heißt nach dem Übergang in das Praxissemester (n = 115; M = 2.17; SD = .35) eine signifikant geringer ausgeprägte SWE als Biologiestudierende zu Beginn des Masters und somit vor dem Praxissemester haben (n=132; M = 2.25; SD = .31; t(245) = 1.85; p = .03; d = -.24). Im dritten Mastersemester weisen sie ein signifikant höher ausgeprägtes FW sowie FDW (FW: M = .48; SD = .15; FDW: M = .51; SD = .19) im Vergleich mit Studierenden zu Beginn des Masters auf (FW: M = .45; SD = .14; t(245) = 1.62; p = .05; d = .21; FDW: M = .46; SD = .18; t(245) = 2.39; p = .009; d = .30).

Auf der LERN-Tagung werden das Studiendesign sowie die Ergebnisse im Kontext des Praxissemesters vorgestellt. Auf Basis dessen werden Implikationen diskutiert, inwiefern Übergänge im Zuge der Lehrkräfteausbildung unterstützt werden sollten.

Chair: tbd

Prognostische Validität des Erreichens von Bildungsstandards: längsschnittliche Analysen zum Zusammenhang von Kompetenzniveau im Primarbereich und Bildungserfolg in der Sekundarstufe

Christoph Jindra (HU Berlin, IQB), Stefan Schipolowski (HU Berlin, IQB), Karoline A. Sachse (HU Berlin, IQB), Tobias Brändle (IfBQ), Britta Pohlmann (IfBQ), Stefan Klitsche (IfBQ), Lena Nusser (LIfBi) & Petra Stanat (HU Berlin, IQB)

Groß angelegte Schulleistungsstudien auf Basis der Bildungsstandards der Kultusminister- konferenz haben wiederholt gezeigt, dass substanzielle Anteile von Kindern und Jugendlichen die Mindeststandards und noch höhere Anteile die Regelstandards verfehlen (vgl. Author et al. 2022a; 2023a). Es ist weitgehend Konsens, dass diese Befunde problematisch sind und Hand- lungsbedarf aufzeigen. Allerdings liegt bisher wenig empirische Evidenz dazu vor, welche Bedeutung dem Verfehlen bzw. Erreichen von Bildungsstandards für die weitere Bildungs- laufbahn und damit letztlich für die gesellschaftliche Teilhabe zukommt. In diesem Beitrag untersuchen wir die prognostische Validität der Standarderreichung anhand längsschnittlicher Daten, die einen Zeitraum von sieben Jahren umfassen. Konkret analysieren wir Zusammen- hänge zwischen dem Erreichen der Bildungsstandards am Ende der vierten Jahrgangsstufe und zwei Indikatoren des späteren Schulerfolgs: dem Übergang in die gymnasiale Oberstu- fe und fachspezifische schriftliche Prüfungsleistungen zum Mittleren Schulabschluss (MSA). Hierzu wurden die Daten des IQB-Bildungstrends 2016 mit Individualdaten der Behörde für Schule und Berufsbildung der Freien und Hansestadt Hamburg zusammengeführt. Die Er- gebnisse zeigen, dass die erreichte Kompetenzstufe im Lesen und in Mathematik am Ende der 4. Jahrgangsstufe bedeutende Prädiktoren für den Übergang in die Oberstufe und für No- ten in den schriftlichen MSA-Prüfungen sind. Beispielsweise fällt die Prüfungsnote im Fach Deutsch am Ende der 10. Klasse bei Schülerinnen und Schülern, die in der 4. Klasse den Mindeststandard im Kompetenzbereich Lesen erreichen, im Mittel rund einen halben Noten- punkt besser aus als bei Schülerinnen und Schülern, die den Mindeststandard im Lesen in der Grundschule verfehlen. Damit unterstreichen die Befunde die Bedeutsamkeit einer frühen Identifikation und gezielten Förderung schwacher Schülerinnen und Schüler.

Der Einfluss von Geschwistern auf den Übergang zur Sekundarstufe

Elena Wittmann (LIfBi) & Michael Bayer (EvH Nürnberg, LIfBi)

Diese Studie untersucht, ob der erfolgreiche Übergang eines älteren Geschwisters auf das Gymnasium die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass das jüngere Geschwisterkind denselben Übergang schafft. Anhand von Daten aus der Nationalen Bildungspanelstudie (n=2.974) wurde der Einfluss von Geschwistern auf den Übergang zum Gymnasium mittels Strukturgleichungsmodellen analysiert, wobei verschiedene Einflusskanäle berücksichtigt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass ein älteres Geschwisterkind mit Gymnasiumserfahrung die Wahrscheinlichkeit, dass das jüngere Geschwisterkind ebenfalls auf das Gymnasium wechselt, signifikant erhöht.

Die Methode umfasste die Verwendung von Strukturgleichungsmodellen, um die direkten und indirekten Effekte des Bildungserfolgs des älteren Geschwisters auf den Übergang des jüngeren Geschwisters zu analysieren. Dabei wurden affektiv-motivationale Merkmale wie Lernfreude, Anstrengungsbereitschaft und Bildungsaspirationen als Mediatoren betrachtet. Die Datenbasis bildeten Längsschnittdaten des Nationalen Bildungspanels (NEPS), insbesondere der Startkohorte 2 „Frühe Bildung in Kindergarten und Grundschule“.
Die Ergebnisse zeigen, dass der Bildungserfolg des älteren Geschwisters einen signifikanten direkten Effekt auf den Bildungserfolg des jüngeren Geschwisters hat. Darüber hinaus beeinflusst der Bildungserfolg des älteren Geschwisters die Bildungsaspirationen des jüngeren Geschwisters positiv, was wiederum den Übergang zum Gymnasium fördert. Die indirekten Effekte über die Lernfreude und Anstrengungsbereitschaft waren hingegen nicht signifikant.

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Geschwister neben den Eltern eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung des Bildungsweges von Kindern spielen, und unterstreicht die Bedeutung der intragenerationellen Bildungsweitergabe. Die Ergebnisse betonen die Komplexität und Vielschichtigkeit der Geschwistereinflüsse auf Bildungsergebnisse und bieten wertvolle Einblicke für zukünftige Forschungsarbeiten.

Bourdieus kulturelles Kapital im 21. Jahrhundert. Über die (Nicht-)Passung früher familiärer Lernumwelten an institutionelle Anforderungen der Grundschulbildung

Ronja Lämmchen (DIPF)

Frühe Bildungsungleichheiten vor Eintritt in das institutionelle Bildungssystem sind gut dokumentiert (Lämmchen et al., 2022). Die sozioökonomisch bedingte ungleiche Gestaltung der frühen familiären Lernumwelt geht mit ungleichen Lernerfahrungen (inkorporiertes kulturelles Kapital; Bourdieu, 1983) beim Eintritt in die Grundschule einher. Unklar ist, worin die institutionelle Anforderungsstruktur der Grundschule besteht und wie die ungleichen Lernerfahrungen von Schüler*innen an diese passen (kulturelle Passung; Krarup & Munk, 2016; Lareau & Weininger, 2003). Die vorliegende Studie verbindet daher erstmalig die institutionellen Anforderungen der Grundschulbildung mit der vorschulischen Gestaltung der familiären Lernumwelt, sodass frühe sozioökonomisch bedingte Bildungsungleichheiten anhand der konkreten Anforderungsstruktur des Bildungssystems identifiziert werden können.

Die institutionelle Anforderungsstruktur der Grundschulbildung wird über die Schulgesetze der Bundesländer, die Bildungsstandards für den Primarbereich und die Rahmenlehr- und Bildungspläne der Bundesländer abgebildet. In einem sequenziell-explorativen Mixed Methods Design (Schoonenboom & Johnson, 2017) wurde zunächst die institutionelle Anforderungsstruktur hinsichtlich der Lernziele (fachliche/ überfachliche Kompetenzen, Werthaltungen) und Lernprozesse (Unterrichtsaktivitäten, Unterrichtsmaterialien, außerschulische Lernkontexte) inhaltsanalytisch (Kuckartz & Rädiker, 2022) für die Fächer Deutsch und Mathematik (N= 50 Dokumente) erfasst. Systematisch genannte Lernprozesse der Grundschulbildung wurden mittels repräsentativer Daten des NEPS (NEPS-Netzwerk, 2024) auf die vorschulische familiäre Lernumwelt übertragen und in Zusammenhang mit der sozialen Herkunft gesetzt (Regressionsanalyse).

Mit dieser Studie liegt eine umfassende Quantifizierung der institutionellen Anforderungsstruktur der Grundschulbildung vor. Die Quantifizierung legt nahe, dass kulturelles Kapital über die (Nicht-)Passung an die institutionelle Anforderungsstruktur wirkt, nicht über verdeckte Mechanismen (Mikus et al., 2020). Das bekräftigt die Bedeutung von Steuerungsmaßnahmen im institutionellen Bildungssystem. Die vorliegenden Befunde zeigen weiterhin, dass strukturell bedingte ungleiche Lernerfahrungen vor Schuleintritt eine ungleiche Passung an institutionelle Anforderungen aufweisen: Die Lernprozesse von sozial privilegierten Kindern entsprechen denen in der Grundschule – allerdings lässt sich dies nur für das Fach Deutsch nachweisen, nicht für das Fach Mathematik. Das unterstreicht die Notwendigkeit der konkreten Identifikation früher Bildungsungleichheiten vor Schuleintritt und deren Abbau.

Chair: tbd

Tragen Persönlichkeitseigenschaften zur Überwindung von Bildungsungleichheiten bei? Analysen anhand von drei Übergängen im Hochschulsystem

David Nika & Hanna Mentges (DZHW)

Soziale Ungleichheiten bei Bildungsübergängen sind ein konstantes Phänomen in Deutschland. Kinder aus sozial weniger privilegierten Familien besuchen seltener das Gymnasium, nehmen seltener ein Studium auf, schließen dieses seltener erfolgreich ab und entscheiden sich seltener für ein Masterstudium (Lörz 2019) als Kinder aus sozial bessergestellten Familien. Diese Ungleichheiten lassen sich maßgeblich durch primäre und sekundäre Herkunftseffekte erklären (Boudon 1974). Darunter sind herkunftsspezifische Unterschiede in den schulischen Leistungen sowie in Kosten-/ Nutzen- und Erfolgserwartungen von höheren Bildungsgängen zu verstehen. Obwohl die Mechanismen dieser Herkunftseffekte gut erforscht und vielfach repliziert sind, bleibt eine zentrale Frage bislang unbeantwortet: Wie gelingt es einzelnen Personen aus sozial weniger privilegierten Gruppen, trotz dieser widrigen Ausgangsbedingungen erfolgreich Bildungsübergänge zu bewältigen, wie beispielsweise den Beginn und Abschluss eines Studiums? Der vorliegende Beitrag untersucht, inwiefern Persönlichkeitseigenschaften (McCrae & Costa 1999) als individuelle Ressource dazu beitragen können, soziale Ungleichheiten in Bildungsübergängen zu überwinden. Mithilfe von DZHW-Studienberechtigtendaten des Student Life Cycle Panels (SLC) wird eine Lebensverlaufsperspektive eingenommen, um drei zentrale Übergänge zu analysieren: den Übergang in ein Studium, den erfolgreichen Abschluss eines Bachelorstudiums sowie den Übergang in ein Masterstudium. Mittels logistischer Regressionsmodelle wird untersucht, welchen Einfluss soziale Herkunft, Persönlichkeitseigenschaften sowie weitere relevante Variablen auf die jeweiligen Übergänge haben. Interaktionsanalysen prüfen, ob und wie sich die Wirkung von Persönlichkeitseigenschaften zwischen verschiedenen sozialen Herkunftsgruppen unterscheidet. Die Ergebnisse zeigen, dass spezifische Eigenschaften je nach Übergang unterschiedlich relevant sind: Kinder aus weniger privilegierten Familien profitieren stärker von höherer Offenheit für den Übergang in ein Studium als Kinder aus sozial bessergestellten Familien, während für den Studienabschluss eine höhere Extraversion entscheidend ist. Beim Übergang in das Masterstudium erweist sich emotionale Stabilität als vorteilhaft, unabhängig von der sozialen Herkunft. Zusammenfassend verdeutlicht die Analyse, dass Persönlichkeitseigenschaften einen Beitrag zur Überwindung sozialer Ungleichheiten im Bildungssystem leisten können. Dabei variiert die Relevanz einzelner Eigenschaften in Abhängigkeit von den spezifischen Bildungsübergängen.

Exploring Scholarship Effects of the Studienstiftung on Bachelor to Master Transitions

Sebastian Lang (LIfBi) & Jessica Ordemann (DZHW)

As part of the Bologna reform, Germany introduced a two-tier higher education system with Bachelor’s and Master’s programs. This change created another transition within tertiary education where social inequality can emerge at which students from less privileged backgrounds are less likely to pursue Master’s programs (Lörz et al., 2016; Neugebauer et al., 2016). This has significant consequences, as Bachelor’s graduates typically earn less and experience lower returns in other life domains compared to those with Master’s degrees (Neugebauer & Weiss, 2017). At the same time, Germany hosts a range of organizations supporting gifted students, including the “Studienstiftung des deutschen Volkes”, the oldest and largest scholarship foundation, which promotes talented individuals irrespective of their background.

This study examines whether scholarships from the Studienstiftung influence transitions from Bachelor’s to Master’s programs. It focuses on potential heterogeneities and social disparities, applying capital theory to hypothesize that scholarships enhance transitions by providing financial, cultural, and social capital. The primary research questions are: Do Studienstiftung scholarships affect the transition to a Master’s program? Are there heterogeneous effects by social origin, migration background, or gender?

Using data from the Graduate Panel 2017 (Fabian et al., 2023) and an additional sample of Studienstiftung scholars, we applied propensity score matching with 3 nearest neighbors using a boosting algorithm (Schonlau 2005) for a propensity score estimation to estimate causal effects. Among 4782 untreated and 723 treated Bachelor graduates on common support, we found a causal effect of scholarships on the intend to study in a Master’s program (ATT=0.078) and on the actual transition into higher education (0.054). Furthermore, we find heterogenous effects by social origin and gender. By addressing these dynamics, the study contributes to discussions on educational mobility and social stratification, offering insights to inform policies aimed at a more inclusive higher education system.

Study Effort in Higher Education: Field Experimental Evidence with Administrative and Tracking Data from Germany

Friederike Hertweck (RWI), Lukas Jonas (RWI), Melissa Kistner (Ruhr U Bochum), Deborah Maffia (Ruhr U Bochum)

This study investigates the impact of a low-cost, color-coded scale intervention designed to inform university students about the expected workload for a course, with the aim of improving students’ academic performance and learning behaviors. An initial intervention took place at the beginning of the course, with a follow-up reminder in the middle of the semester. Students who were treated once experienced no significant effect, but those who additionally received the second treatment significantly improved their course grade, scoring 0.51 points (or 21 %) higher on average. Heterogeneity analyses reveal that first-generation, migrant and high-ability students benefited most from the intervention, suggesting that such a treatment may help reduce some forms of educational inequality. To explore the underlying mechanisms, we utilized tracking data from an online learning platform through which the lecturer distributed course materials and provided opportunities for self-paced learning. While we find an overall increase in online activity following the intervention (though imprecisely measured), no specific academic behavior such as online test participation or material downloads can explain the ultimate increase in grades by itself.

Chair: tbd

Übergänge in Grundbildungspfaden – Theoretische Zugänge und Potenziale von Sekundäranalysen

Johannes Bonnes (DIE), Moritz Butscheidt (DIE), Sarah Neumann-Opitz (DIE), Nora Spielmann (DIE), Sylvia Rahn (DIE, BU Wuppertal)

Grundbildungspfade stellen Sequenzen genutzter Weiterbildungsangebote dar, die sich an Menschen mit Grundbildungsbedarf richten. Ziel ist es, auf diese Weise die Arbeitsmarktchancen und gesellschaftlichen Teilhabemöglichkeiten von geringliteralisierten und geringqualifizierten Personengruppen zu verbessern. Im Rahmen einer aktuellen BMBF- Förderrichtlinie arbeiten zehn regionale Grundbildungsnetzwerke daran, auf Basis von wissenschaftlichem Wissen zu Bildungsentscheidungen (bspw. Rational-Choice) der Zielgruppen exemplarische Grundbildungspfade zu entwickeln. Die Grundbildungsnetzwerke beziehen sich auf die regionale Bildungslandschaft und integrieren bisher getrennte Angebotsstrukturen oder ergänzen diese.

Das Metavorhaben “Kompetenzzentrum GrundbildungsPFADE: Service – Forschung – Transfer” begleitet die Arbeit der regionalen Grundbildungsnetzwerke wissenschaftlich. Ein Forschungsschwerpunkt besteht in der Analyse der Übergänge zwischen den einzelnen Bildungsangeboten, ihrer Nutzung und der Identifizierung der Gelingensbedingungen bedarfsgerechter Lernwege sowie der Übergänge in das Beschäftigungssystem. Bislang haben noch nicht alle Grundbildungsnetzwerke in den jeweiligen Regionen ihre Zielgruppen identifiziert. Insofern besteht für die Konstitution der Grundbildungspfade Bedarf an steuerungsrelevantem Wissen über die Adressat:innen und Zielgruppen und hier explizit für die Gestaltung der Übergänge zwischen den einzelnen Grundbildungsepisoden.

Dem Gestaltungsinteresse der Grundbildungsnetzwerke steht eine ausdifferenzierte Forschungslandschaft zu den individuellen Bedingungen der Grund- und Weiterbildungsbeteiligung, der Verringerung von Dropout in Grundbildungsangeboten und dem Gelingen des Übergangs in das Beschäftigungssystem sowie zu Anforderungen von Menschen mit Grundbildungsbedarf gegenüber. Vor diesem Hintergrund geht der Beitrag der folgenden Frage nach:

Welche Datenquellen und Forschungszugänge sind geeignet, um Übergänge in Grundbildungspfaden adäquat zu untersuchen?

Im Rahmen des Knowledge Cafés soll diskutiert werden, a) welche Theorien und Modelle aufzugreifen sind und b) welche Datenquellen genutzt werden können, um den beschriebenen Gestaltungsinteressen und dem Stand der Forschung angemessen Rechnung zu tragen. Zu diesem Zweck werden konkrete Praxisfälle aufgegriffen und diskutiert werden. In diesem Kontext werden sowohl die Eignung konkreter Forschungszugänge für Primäranalysen als auch die Verfügbarkeit unterschiedlicher Datenquellen für Sekundäranalysen beleuchtet sowie die daraus ableitbaren Impulse für Politik und Praxis diskutiert.

How do inclusive education and individual coaching affect the labour market outcomes of students with disabilities?

Silke Anger (IAB, U Bamberg, IZA), Pascal Heß (IAB), Malte Sandner (TH Nürnberg, IAB, IZA)

The inclusion of individuals with disabilities is on top of the political agenda in many countries. To make societies more inclusive, governments invest large amounts of public resources. In 2015, OECD countries spent on average 691 US-$ per person on disability and sickness leave benefits; this number has almost doubled since the 1990s (OECD, 2015). Governments invest in policies that focus on accessibility, subsidized employment, inclusive access to education, and support services for disabled individuals. Until now the literature has paid little attention to this global trend and barely analysed which of these policies are effective and which overall effects they have on societies. To add new insights to this topic, the project examines the effects of education and support policies for students with disabilities and special needs in Germany – in particular inclusive vs. separate education as well as individual coaching – on their school graduation and their transition into the labour market.

By investigating this topic, the project addresses three questions: first, whether inclusive or separated education, i.e. special needs schools, is more beneficial for the school-to-work transition of students with disabilities; and second, whether the enrolment of these students in a targeted individual coaching program improves their graduation and transition in the labour market. Third, the project explores whether more, fewer, or different children with special needs should be admitted into separated schooling and coaching programs. Until now, despite its theoretical ambiguity and the high policy relevance of these questions, empirical evidence is surprisingly small. The project aims to fill this gap using an innovative combination of administrative social security data, which has not been used before in educational research, and credible exogenous regional and time variation in the availability of special needs schools and individual coaching. Following this approach, the project offers several scientifically innovative and policy-relevant results.

Letters Lost: Exploring communication accessibility and barriers in primary schools

Moritz Welz (Ruhr U Bochum)

Selektionsbias ist ein bekanntes Problem in der Bildungsforschung, da Schulen mit bestimmten Merkmalen häufiger an wissenschaftlichen Studien teilnehmen. Dieses Projekt untersucht, ob und wie solche Selektionsmechanismen im Schulalltag existieren und sowohl Eltern als auch Kinder beeinflussen. Mithilfe einer Korrespondenzstudie senden wir fiktive Anfragen, die typische Anliegen von Eltern simulieren, an Grundschulen. Ziel ist es, zu analysieren, welche Faktoren – wie die Art der Anfrage, soziale und kulturelle Merkmale der Eltern sowie strukturelle Bedingungen der Schulen – die Wahrscheinlichkeit und Qualität von Rückmeldungen beeinflussen. Damit möchten wir erforschen, ob Eltern durch Selektionsbias im Alltag benachteiligt werden und welche Kommunikationshürden bestehen.

Darüber hinaus untersuchen wir, inwiefern sich Selektionsbias auf die Leistungen von Grundschülern überträgt. Dieser Aspekt wird auf Basis von Leistungsdaten analysiert, um mögliche Zusammenhänge zwischen den zugrundeliegenden Selektionsmechanismen und den Bildungsergebnissen von Schülern aufzuzeigen.

Die Ergebnisse sollen ein tieferes Verständnis der Auswirkungen von Selektionsbias auf die Eltern-Schul-Kommunikation sowie auf die Chancengleichheit im Bildungssystem liefern. Ziel ist es, praktische Ansätze zu entwickeln, um den Einfluss solcher Mechanismen zu minimieren und eine gerechtere Kommunikation zu fördern.

Im Rahmen des Knowledge Cafés möchten wir unsere zentralen Fragestellungen, methodischen Ansätze und erste Hypothesen vorstellen sowie gemeinsam mit den Teilnehmenden  Perspektiven und Lösungsansätze diskutieren.

Chair: tbd

KI-gestützte Zuweisung von Kompetenzmetadaten für Lernangebote zur Professionalitätsentwicklung von Lehrenden in der Erwachsenen- und Weiterbildung

Anne Strauch & Martin Christian (DIE)

Für die Auffindbarkeit von geeigneten, in die Bildungsbiographie und die Lernintention passenden (Weiter-) Bildungsangeboten ist die Schaffung von gemeinsamen Bezugspunkten unabkömmlich. Ein Schlüsselbegriff ist hier die „Kompetenzorientierung“ und das Matching von Kompetenzentwicklungsbedarfen und Angeboten. Um diese steuerbar zu machen, ist es eine Voraussetzung, dass die Angebote mit kompetenzorientierten Metadaten ausgestattet werden.

Das Projekt TrainSpot2 liefert ein Praxisbeispiel, das zeigt, wie Fortbildungsangeboten kompetenzorientierte Metadaten zugewiesen werden. Es wurde ein KI-gestütztes Tool für ein so gennanntes „Mapping“-Verfahren entwickelt, das die Zuordnung von kompetenzorientierten Metadaten unterschiedlicher aufeinander beziehbarer Kompetenzklassifikationen –und -rahmenwerke (aktuell für ESCO, GRETA und DigCompEdu) ermöglicht. Entwickelt und erprobt wurde dies für das Zusammenspiel von Train-the-Trainer- Angeboten und „lernenden Lehrenden“ als Zielgruppe. Da es sich hierbei um einen unregulierten Beruf ohne Zugangsbeschränkung und Rahmencurricula handelt, ist der kompetenzorientierte Ansatz auch auf andere Anwendungsfelder übertragbar zur Schaffung von adaptiver Integrativität und dem Zusammenspiel verschiedener Bildungsakteure und Anbieter.

Die Anwendung basiert auf „multilingual e5 base“ einem sog. „Sentence Transformer“, der zur simultanen Übersetzung eines Textes in mehrere Sprachen unter Wahrung der sinnhaften Verständlichkeit entwickelt wurde. Diese semantische Ausrichtung eignet sich besonders, um Bezüge zwischen verschiedenen
Klassifikationsmodellen herstellen zu können. Der verwendete Trainingsdatensatz besteht aus Kursbeschreibungen von TrainSpot-Partnern. Ergebnisse wurden durch fachkundiges Personal bewertet, wodurch die KI trainiert und justiert werden konnte. Dadurch hat sich die Qualität der Ergebnisse signifikant verbessert.

Das Verfahren bildet die Basis dafür, dass Fortbildungswillige, die auf der Suche nach einem passenden
Angebot sind, geeignete Kursempfehlungen entsprechend ihrer eigenen (z.B. vorab in einem Einstiegstest festgestellten) Kompetenzentwicklungsfelder aus einer Kursdatenbank erhalten.

Vielfalt von Lebenswegen/Biografien junger Erwachsener in Deutschland – Unterschiede und Gemeinsamkeiten in Umbruchzeiten

Markus Nester & Madlain Hoffmann (LIfBi)

In Deutschland formen strukturelle und politisch bedingte Veränderungen im Bildungssystem und auf dem Arbeitsmarkt sowie technologische und sektorale Verschiebungen in der Arbeitswelt die Lebenswege junger Menschen. Sie stehen vor der Herausforderung, innerhalb dieser sich wandelnden Rahmenbedingungen ihre Lebensplanung mit verlässlichen Perspektiven zu gestalten. Durch die genannten Veränderungen ist davon auszugehen, dass die Bildungs- und Erwerbsbiografien junger Erwachsener in Deutschland heute vermehrt durch größere Variabilität und Fragmentierung gekennzeichnet sind. Eine wachsende Zahl von Ausbildungs- oder Studienphasen nach der Schule wird z.B. aus mehreren Episoden bestehen oder Unterbrechungen und Umbrüche aufweisen. Es wird daher ferner angenommen, dass sogenannte „Normalbiografien“, mit einem direkten Übergang von Schule in Ausbildung/Studium und Arbeitsmarkt, kein Mehrheitsmuster mehr darstellen. Zur Prüfung dieser Annahmen haben wir die Bildungs- und (Erst-)Erwerbsverläufe junger Erwachsener in Deutschland nach dem Verlassen der Schule über einen 6-Jahreszeitraum analysiert. Als längsschnittliche Datenbasis wird dabei auf Daten der Startkohorte 4 des Nationalen Bildungspanels (NEPS) zurückgegriffen. Das Analysesample besteht aus 5956 Schülern der 9. Klasse im Jahr 2010. Die Verläufe werden mit Standardmethoden der Sequenzanalyse aufbereitet, verglichen und typisiert und mögliche Prädiktoren (Geschlecht, sozialer Hintergrund, d. h. Bildung der Eltern und SES, Schulnoten, Berufsaspirationen und Schulabschlüsse) mittels multinomialer logistischer Regressionen untersucht. Die Analysen werden getrennt nach akademischen und nicht-akademischen Schulzweigen durchgeführt. Die Ergebnisse auf Basis der Analysestichprobe zeigen nicht standardisierte Übergänge und Verläufe für einen erheblichen Teil der jungen Erwachsenen. Nur eine Minderheit der Schülerinnen und Schüler nimmt noch unmittelbar nach dem Schulabschluss eine Berufsausbildung auf oder beginnt sofort ein (Fach-)Hochschulstudium und geht dann in die Erwerbstätigkeit über. Bei einem größeren Teil kommt es zunächst zu Unterbrechungen und Zwischenphasen vor Berufsausbildung oder (Fach-)Hochschulstudium und dem Arbeitsmarkteintritt. Hierbei zeigen sich je nach Schulabschluss auch deutliche Unterschiede im Hinblick auf das berufliche Aspirationsniveau, Geschlecht und die Einwanderungsgeschichte – auch unter Kontrolle von Abschlussnoten und sozialem Hintergrund.

Optimierungen der Datenqualität durch metadatenbasierte Automatisierungen von Surveyprozessen

Simon Dickopf & Daniel Bela (LIfBi)

Eine zentrale Voraussetzung für die Ableitung belastbarer Erkenntnisse aus empirischen Forschungsdaten liegt in der Qualität dieser Forschungsdaten. Sind solche Aussagen außerdem von hoher aktueller gesellschaftlicher Relevanz, wie bei Fragen nach Bildungsverläufen, ihren (Miss-) Erfolgsursachen oder damit verbundener Ungleichheiten sicher häufig der Fall, wird dieser Qualitätsanspruch umso bedeutsamer. Um das zu gewährleisten ist eine verlässliche und umfängliche Dokumentation möglichst aller den Datengenerierungsprozess kennzeichnender Umstände, Faktoren und Parameter notwendig. Das Management von Metadaten, die den Survey Life Cycle charakterisieren, ist auch deshalb in der jüngeren Vergangenheit immer mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt und mittlerweile weithin etabliert. Die Dokumentation von Fragebogen und Erhebungsinstrumente bildet einen zentralen Bestandteil dieses Metadatenmanagements.

Wir möchten am Beispiel der neu rekrutierten Startkohorte 8 des Nationalen Bildungspanels (NEPS) demonstrieren, wie die Dokumentation von (Fragebogen-) Metadaten in maschinenlesbarer Form für eine weitergehende Qualitätssteigerung empirischer Forschungsdaten genutzt werden kann. Am Zentrum für Studienmanagement des Leibniz- Institutes für Bildungsverläufe (LIfBi) ist dazu eine metadatenbasierte Fragebogenprogrammierung entwickelt worden, die bis zur Veröffentlichung der Instrumente in ihren feldmodusspezifischen Varianten für CAWI-, CASI-, CATI- und PAPI-Modi vollständig automatisiert ist. Damit kann die manuelle Erstellung von Progammiervorlagen und deren wiederum manuelle Übertragung in ein computerbasiertes Erhebungsinstrument entfallen, wodurch eine deutliche Reduktion potenzieller Fehlerquellen bei der Instrumenterfassung erzielt werden konnte. Außerdem wird auf diese Weise sichergestellt, dass der Inhalt von Feldinstrumenten verlässlich identisch zu deren dokumentierten Metadaten ist. Die durch die Eliminierung zahlreicher manueller Teilprozesse gesteigerte Qualität der eingesetzten Erhebungsinstrumente wird außerdem um deutliche zeitliche Einsparungen als Ergebnis dieser Automatisierungen ergänzt. Und auch für die Veröffentlichung der so gewonnenen Forschungsdaten und deren Dokumentation gegenüber Datennutzenden ist eine verlässliche, maschinenlesbare Metadatendokumentation ein entscheidender Vorteil.

Chair: tbd

Die LERN-Jahrestagung 2025 findet am 01. und 02. April 2025 in Essen am RWI statt und wird gemeinsam von RWI und DIE ausgerichtet.

Angehörige aus LERN-Mitgliedsinstituten sind herzlich eingeladen an der Jahrestagung teilzunehmen. Da es sich hierbei um eine interne Veranstaltung handelt, ist eine Teilnahme von externen Interessierten leider nicht möglich.

Die Anmeldung ist ab 01. Februar 2025 geöffnet. Anmeldungen sind bis zum 10. März 2025 möglich.

Bitte beachten: die zur Verfügung stehenden Hotelkontingente (siehe Punkt 5) sind allerdings nur bis spätestens 04. März 2025 abrufbar! Um eine frühzeitige Buchung wird daher gebeten.

Die Veranstaltungsräume befinden sich im RWI.

Adresse:
RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung
Hohenzollernstraße 1-3
45128 Essen

Eine detaillierte Anfahrtsbeschreibung finden Sie auf der Website des RWI.
Zur Anfahrtsbeschreibung.

Für die Teilnehmenden der Jahrestagung stehen folgende Hotelkontingente zur Verfügung:

Holiday Inn – The Niu, Cobbles

Zur Hotelwebsite
Friedrichstr. 43, 45128 Essen

Bedingungen
89,00€ inkl. Frühstück pro Nacht
Kostenlose Stornierung bis 7 Tage vor Anreise
Buchbar bis 17. Februar 2025

Zur Buchung
Bei Buchung RWI unter Group Rate angeben


Mercure Hotel Plaza Essen

Zur Hotelwebsite
Bismarckstr. 48-50, 45128 Essen

Bedingungen
122,00€ inkl. Frühstück pro Nacht
Kostenlose Stornierung bis 5 Tage vor Anreise
Buchbar bis 04. März 2025

Buchung mit dem Stichwort “LERN 2025” via E-Mail an:

Die Reisekosten müssen von den LERN-Mitgliedern selbst getragen werden. Eine Erstattung ist nicht möglich.

An beiden Veranstaltungstagen steht in den Pausen ein Catering zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es am 01. April ein gemeinsames Abendessen, bei dem die Kosten von LERN übernommen werden.

Das gemeinsame Abendessen findet für alle Teilnehmenden, die sich zu diesem Programmpunkt angemeldet haben, am 01. April 2025 um 19:00 Uhr im Restaurant The Mine” (Gelsenkirchner Str. 181, 45309 Essen) statt. Die Kosten für das Abendessen werden von LERN übernommen.

Als Social-Event findet vor dem Abendessen am 01. April 2025 von 17:45 – 18:45 Uhr eine Führung durch das Red Dot Design Museum statt (Gelsenkirchner Str. 181, 45309 Essen). Die Anzahl der Plätze ist auf 40 begrenzt. Um eine Anmeldung wird daher gebeten. Die Kosten werden ebenfalls von LERN übernommen.

Sollten Sie doch nicht an der Veranstaltung teilnehmen können, bitten wir um eine kurze Mitteilung via E-Mail an , sodass wir Sie von der Teilnehmendenliste abmelden können.

Vielen Dank für Ihr Interesse an der LERN-Jahrestagung 2025. Die Anmeldung ist leider bereits geschlossen. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die LERN-Koordinationsstelle unter

CIDER IV Kick-off Workshop 2024

Die neue Kohorte des CIDER-Kollegs mit 31 Stipendiat*innen (sogenannten Fellows) startete mit dem CIDER IV Kick-off Workshop. Der Workshop wurde vom DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation organisiert und fand am DIPF in Frankfurt am Main statt. Im Fokus des Workshops stand das gegenseitige Kennenlernen der neuen Fellows. Das Programm bot hierfür zahlreiche Gelegenheiten, mit Formaten wie Posterpräsentationen, einem Open Space mit Fokus auf gemeinsamen Forschungsinteressen sowie verschiedenen Social Events. Darüber hinaus erhielten die Fellows eine Einführung in die drei zentralen Forschungsthemen des Kollegs durch interdisziplinäre Vorträge aus verschiedenen Fachrichtungen, die von CIDER-Alumni der letzten Kohorte und CIDER-Seniors gehalten wurden.

BPF 2024 – Fachkräftemangel in der Bildung: Chancen und Perspektiven

„Fachkräftemangel in der Bildung: Chancen und Perspektiven”

Das Bildungspolitische Forum 2024 fand am 11. Oktober 2024 in der Vertretung des Landes Baden-Württemberg, Tiergartenstraße 15, Berlin als Präsenzveranstaltung statt. Ausgewählte Programmteile sind auf YouTube verfügbar.

Moderiert wurde die Veranstaltung durch Armin Himmelrath (Der Spiegel).

Das Leibniz-Forschungsnetzwerk Bildungspotenziale veröffentlichte im Rahmen des diesjährigen Bildungspolitischen Forums erneut ein Positionspapier: Zum Positionspapier

Inhaltlich verantwortliche Mitglieder des Leibniz-Forschungsnetzwerks Bildungspotenziale (LERN):

DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation
BiB | Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung
DIE | Deutsches Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen

ab 09:00 Uhr
Anmeldung

09:30 Uhr
Begrüßung durch das Netzwerk
im Livestream verfügbar

Prof. Dr. Marcus Hasselhorn
DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation & Vorsitzender der Sprecher*innengruppe des Leibniz-Forschungsnetzwerks Bildungspotenziale (LERN)

09:35 Uhr
Grußworte der Politik
im Livestream verfügbar

Dr. Jens Brandenburg
Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung

Dr. Dorit Stenke
Staatssekretärin im Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur Schleswig-Holstein

09:55 Uhr
Einführung in das Thema
im Livestream verfügbar

Prof. Dr. C. Katharina Spieß
Direktorin des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) und Johannes Gutenberg-Universität Mainz

10:15 Uhr
Keynote
im Livestream verfügbar

Fachkräftemangel in der Bildung: Chancen und Perspektiven unter besonderer Berücksichtigung der Lehrkräftebildung

Prof. Dr. Isabell van Ackeren-Mindl
Universität Duisburg-Essen

11:00 Uhr – Kaffeepause

11:30 Uhr – Parallele Foren I, II und III

FORUM I

Frühe Bildung

Katja Tillmann
Forschungsverbund DJI/TU Dortmund

Stefan Spieker
Geschäftsführer FRÖBEL Bildung und Erziehung gGmbH

Nora Damme
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)

Leitung: Prof. Dr. C. Katharina Spieß
Direktorin des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) und Johannes Gutenberg-Universität Mainz

gemeinsam mit

Leonie Weber
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB)


FORUM II

Schule

Prof. Dr. Uta Hauck-Thum
Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)

Prof. Dr. Falk Radisch
Universität Rostock

Dr. Dorit Stenke
Staatssekretärin im Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur Schleswig-Holstein

Leitung: Prof. Dr. Kai Maaz
Geschäftsführender Direktor des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation


FORUM III

Erwachsenenbildung/Weiterbildung

Dr. Peter Brandt
Deutsches Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen (DIE)

Rebecca Klein
WBS TRAINING

Prof. Dr. Dirk Richter
Universität Potsdam

Stefan Angermüller
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Leitung: Prof. Dr. Josef Schrader
Wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Instituts für
Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen (DIE)

12:30 Uhr – Mittagspause

13:30 Uhr – Parallele Foren IV & V

FORUM IV

Mehr Personal durch mehr Diversität?

Prof. Dr. Miriam Vock
Universität Potsdam

Dr. Christiane Meiner-Teubner
TU Dortmund

Dilan Tijen Özkaya
Horizonte-Förderprogramm, Hamburg

Leitung: Prof. Dr. Mareike Kunter
DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation

gemeinsam mit

Dr. Hannah Kleen, Frau Verena Jörg & Charlotte Schell
DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation


FORUM V

Qualitätssicherung in Schulen und Lehrkräftebildung

Prof. Dr. Cornelia Gräsel
Bergische Universität Wuppertal

Christina Henke
Staatssekretärin für Bildung in der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie

Prof. Dr. Holger Gärtner
Institut für Schulqualität der Länder Berlin und Brandenburg e.V. (ISQ) und Freie Universität Berlin

Leitung: Prof. Dr. Rebecca Lazarides
Universität Potsdam, Excellenzcluster „Science of Intelligence” und Technische Universität Berlin

14:30 Uhr – Kaffeepause

15:00 Uhr
BILDUNGSDIALOG
im Livestream verfügbar

Dem Fachkräftemangel in der Bildung begegnen: Chancen und Perspektiven für die Zukunft

Dr. Dorit Stenke
Staatssekretärin im Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur Schleswig-Holstein

Prof. Dr. Kai Maaz
Geschäftsführender Direktor des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation

Prof. Dr. Isabell van Ackeren-Mindl
Universität Duisburg-Essen

Niels Espenhorst
Der Paritätische Gesamtverband

Dr. Jens Brandenburg
Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung

16:15-16:30 Uhr – Abschluss

Einführung ins Thema

Fachkräfte fehlen überall – was ist im Bildungsbereich so spezifisch?

Prof. Dr. C. Katharina Spieß
Direktorin des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) und Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Der demografische Wandel in Deutschland bringt es mit sich, dass der Anteil der Personen im erwerbsfähigen Alter seit vielen Jahren und auch künftig immer weiter abnehmen wird. Dieser Trend, der keinesfalls alle europäischen Länder betrifft, wird – so die Prognosen – zu einem weiter sinkenden Arbeitsvolumen führen. Dabei sind einzelne Wirtschaftsbereiche besonders von dem damit verbundenen Fachkräftemangel betroffen. Zu diesen Bereichen gehört der Bildungsbereich. Dies ist umso bemerkenswerter, da eine von vielen Maßnahmen, die diskutiert wird, um dem abnehmenden Erwerbspersonenpotential zu begegnen, verstärkte Anstrengungen im Bereich der Aus- und Weiterbildung sind. Doch auch hier fehlen Fachkräfte. Wie sich die Prognosen in Hinblick auf die Entwicklung des Erwerbspersonenpotentials darstellen und mit welchen Maßnahmen diesem Trend begegnet werden kann, wird in einem ersten Teil der Einführung in das Thema dargestellt. In einem zweiten Teil werden Spezifika der unterschiedlichen Bildungsbereiche diskutiert. Es werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten der einzelnen Bereiche skizziert und auch hier grundsätzliche Lösungsansätze kurz umrissen, die im Kontext dieser Herausforderung diskutiert werden.


Keynote

Fachkräftemangel in der Bildung: Chancen und Perspektiven unter besonderer Berücksichtigung der Lehrkräfte

Prof. Dr. Isabell van Ackeren-Mindl
Universität Duisburg-Essen

Der anhaltende Mangel an qualifiziertem pädagogischem Personal stellt eine große Herausforderung für das Bildungswesen und seine Qualität dar. Der Beitrag widmet sich diesem Thema unter besonderer Berücksichtigung des Gutachtens der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK) zur „Lehrkräftegewinnung und Lehrkräftebildung für einen hochwertigen Unterricht“ sowie weiterer Empfehlungslinien der Kommission in diesem Zusammenhang. Von Interesse ist dabei exemplarisch nachzuvollziehen und zu diskutieren, wie die Empfehlungen auf verschiedenen Ebenen des Bildungssystems und durch verschiedene institutionelle Akteure der unterschiedlichen Phasen der Lehrkräftebildung rezipiert und gegebenenfalls schon in Strukturen und Prozessen aufgegriffen oder auch gezielt abgelehnt wurden, aber auch wie sich Reichweite und Wirksamkeit solcher Empfehlungen grundsätzlich erfassen lassen. Exemplarisch wird auch auf internationale Diskussionen zur Mangelsituation – auch im Hinblick auf die Situation in Deutschland, die durchaus wahrgenommen wird – sowie auf ausgewählte Ansätze geschaut: etwa zu Strategien der Rekrutierung von im Ausland qualifizierten Lehrkräften, zu First Generation Students oder auch zur Rolle der Digitalisierung. Der Blick über die Grenzen zeigt schließlich auch, dass die Art und Weise der Expertenberatung zur Bildungspolitik in Deutschland und entsprechende Kommunikations- und Verhandlungsstrukturen unter dem Stichwort ‚education policy advice‘ international zunehmend Beachtung finden. 


Forum I

Frühe Bildung

Leitung: Prof. Dr. C. Katharina Spieß
Direktorin des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) und Johannes Gutenberg-Universität Mainz

gemeinsam mit

Leonie Weber
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB)

Auch im Bereich der frühen Bildung fehlen in großem Ausmaß Fachkräfte. Zunehmend wird deutlich, dass dieser Mangel zum Hemmschuh für eine weitere Entwicklung dieses Bildungs- und Betreuungsbereichs wird. Und dies vor dem Hintergrund, dass das System der frühen Bildung ohnehin mit weiteren Herausforderungen konfrontiert ist, die eigentlich mehr Personal notwendig machen, wenn z.B. daran gedacht wird, dass die Bedarfe von Kindern und Familien immer vielfältiger werden. Gleichwohl es in den letzten Jahren zu einem erheblichen Personalzuwachs kam, könnten im Jahr 2030 in Kitas zwischen 50.000 und 90.000 Fachkräfte fehlen. Insbesondere Einrichtungen in Westdeutschland werden davon betroffen sein. Damit kann der Bereich der Kindertagesbetreuung seinen Aufgaben nur noch bedingt gerecht werden: Eine pädagogisch gute Förderung von Kindern und eine Unterstützung von Eltern bei der Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsarbeit kann nur noch mit Abstrichen gewährleistet werden. Auch andere positive Effekte, welche mit einer guten Kita-Infrastruktur verbunden sind, können nicht in vollem Umfang realisiert werden. Hinzu kommt, dass die in den Einrichtungen Beschäftigten aufgrund des Mangels vielfach überlastet sind und teilweise ausfallen oder aus dem Beruf aussteigen, was den Mangel noch verstärkt. Dieser Mangel hat auch auf andere Bereiche erhebliche Konsequenzen: Durch ihn können insbesondere Mütter ihre Erwerbswünsche teilweise nicht in vollem Umfang realisieren, was wiederum den Fachkräftemangel in anderen Bereichen erhöht. Darüber hinaus können die Potentiale einer frühen Bildung nicht genutzt werden – dies trägt weiter zu einem Fachkräftemangel der Zukunft bei. Vor diesem Hintergrund wird im Forum aufbauend auf einer aktuellen Bestandsaufnahme besprochen, was dieser Mangel für Kinder, Eltern und Einrichtungen bedeutet. Ansatzpunkte, wie mehr Menschen für dieses Berufsfeld gewonnen werden können, sollen in einem weiteren Teil des Forums bewertet werden. Dabei geht es auch darum, zu eruieren, wie reformwillig dieser Bereich ist, um schnelle und effektive Vorschläge zur Gewinnung von mehr Fachkräften umzusetzen. Es diskutieren Vertreter aus der Wissenschaft, der Politik und der Praxis.


Forum II

Schulische Bildung

Leitung: Prof. Dr. Kai Maaz
Geschäftsführender Direktor des DIPF | Leibniz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation

Der aktuelle Bildungsbericht hat den Personalmangel in den Schulen und die Reaktion der Länder darauf noch einmal deutlich gemacht. Es fehlen nicht nur Fachlehrkräfte, auch fehlt es an Personal für einen qualitätsvollen Ganztag. Bundesweit haben 12% der Neueinstellungen keine vollständige Lehramtsausbildung absolviert, in einigen Ländern sind es sogar mehr als 50%. Damit liegen zwei Herausforderungen auf der Hand, die miteinander verbunden sind und in diesem Forum thematisiert werden: Personalrekrutierung und Qualitätssicherung. Dabei wird oft eine dritte Komponente vergessen, die die beiden ersten ergänzt und im Forum diskutiert werden soll. Ressourcen frei machen durch eine Veränderung in der Art und Weise, wie Schule und Unterricht gestaltet wird. Das meint die konsequente Nutzung digitaler Technologien in allen schulischen Kontexten, aber auch die kluge Ressourcenverteilung verschiedener Professionen, die auch nicht nur auf eine Schule bezogen bleiben dürfen. Damit werden Aktivitäten der Rekrutierung nicht infrage gestellt, aber sie können mit zum Teil vorhandenem Personal konzeptionell erweitert werden. Das setzt auch Mut und Experimentierfreude voraus, die aber wissenschaftlich begleitet werden muss. Das Forum möchte daher den Blick für neue und vielleicht auch unkonventionelle Wege im Umgang mit dem Fachkräftemangel öffnen.


Forum III

Erwachsenenbildung/Weiterbildung

Leitung: Prof. Dr. Josef Schrader
Wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Zentrums für Erwachsenenbildung – Leibniz-Institut für Lebenslanges Lernen

Nach Jahrzehnten der Expansion steht inzwischen auch die Erwachsenen- und Weiterbildung vor einem Fachkräftemangel. Dieser ist zunächst bei den Festangestellten in Einrichtungen und Unternehmen, mehr aber noch bei mehr als einer Million Beschäftigten zu konstatieren, die lehrend trainierend oder beratend tätig sind und zumeist neben- oder freiberuflich arbeiten. Hier wirkt die Corona-Pandemie mit ihren Einbrüchen im Weiterbildungsangebot nach, so dass viele Lehrkräfte bessere Beschäftigungsbedingungen außerhalb der Weiterbildung gesucht haben. Diese Bedinungen in Bezug auf Bezhalung und Sicherheit nachhaltig zu verbessern wäre eine wichtige Aufgabe der Weiterbildungspolitik, die allerdings auf mehrere Steuerungsebenen und Ressorts verteilt ist. Kurzfristig bieten aber auch wissenschaftlich fundierte, niedrigschwellige, zeit- und ortsunabhängig sowie berufsbegleitend nutzbare und zertifizierbare Fortbildungsangebote eine Möglichkeit, die Attraktivität des Weiterbildungsmarktes zu steigern. Das Forum stellt zunächst empirische Befunden zum Fachkräftemangel, zu Rekrutierungsstrategien und zu Fortbildungsbereitschaft vor. Anschließend werden übergreifende Infrastrukturen für Fortbildung und Kompetenzanerkennung vorgestellt und mit Vertretern von Praxis und Politik diskutiert.


Forum IV

Mehr Personal durch mehr Diversität?

Leitung: Prof. Dr. Mareike Kunter
DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation

Eine Möglichkeit, dem Fachkräftemangel im Bildungsbereich zu begegnen, ist es, Personen aus bisher unterrepräsentierten Gruppen für eine Tätigkeit im Bildungsbereich zu gewinnen. So wird beispielsweise gefordert, im Primar- und Elementarbereich vermehrt Männer zu gewinnen, oder Personen mit Zuwanderungsgeschichte für das Lehramt. Hierbei müssen auch formale Hürden berücksichtigt werden, wie beispielsweise die Anerkennung von im Ausland erworbenen Abschlüssen. Zudem ist es wichtig, die Bedingungen und Faktoren zu verstehen, die in den unterrepräsentierten Gruppen zu einem Abbruch der Ausbildung oder der Berufsausübung führen können. In diesem Forum werden Maßnahmen diskutiert, die gewinnbringend erscheinen, aber auch Herausforderungen und Wissenslücken diskutiert.


Forum V

Qualitätssicherung in Schulen und Lehrkräftebildung

Leitung: Prof. Dr. Rebecca Lazarides
Universität Potsdam, Excellenzcluster „Science of Intelligence” & Technische Universität Berlin

Die Ergebnisse internationaler Leistungsvergleichsstudien wie PISA oder IGLU zeigen, dass sich die durchschnittlichen Kompetenzen von Schülerinnen und Schüler in Deutschland im Vergleich zu vorherigen Erhebungen verringert haben. Das Forum V „Qualitätssicherung in Schulen und Lehrkräftebildung“ des Bildungspolitischen Forums des Leibniz-Forschungsnetzwerks Bildungspotenziale befasst sich vor diesem Hintergrund mit Fragen der Qualitätssicherung in Schulen und in der Lehrkräftebildung ein. Neben Chancen des Bildungsmonitorings diskutieren wir unter anderem die Bedeutung der Etablierung alternativer Wege zum Beruf der Lehrkraft für Schul- und Unterrichtsqualität. Das Forum führt multiple Perspektiven aus Bildungsforschung, Bildungspolitik und schulischer Bildungspraxis auf Fragen der Qualitätssicherung in Schulen zusammen.

Porträt Stefan Angermüller (BMBF)



Stefan Angermüller

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)


Stefan Angermüller arbeitet im BMBF in der Abteilung „Allgemeine und berufliche Bildung; Lebensbegleitendes Lernen“. Aktuell ist er in der Projektgruppe „Nationaler Digitaler Bildungsraum“ als stellvertretender Referatsleiter an der Entwicklung von digitalen Vernetzungsinfrastrukturen beteiligt und beschäftigt sich mit Grundsatzfragen des digitalen Bildungsraums. Zuvor koordinierte er für das BMBF die Nationale Weiterbildungsstrategie (NWS). Auch in früheren Zuständigkeitsbereichen war er mit Fragen der Kompetenzerfassung und –entwicklung u.a. im Bereich der Berufsanerkennung befasst. Nach einer Berufsausbildung schloss er nach dem Zweiten Bildungsweg ein Hochschulstudium mit ökonomischen Schwerpunkt ab.



Dr. Jens Brandenburg

Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung

Seit Dezember 2021 ist Dr. Jens Brandenburg Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bil-dung und Forschung. Dr. Jens Brandenburg ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages aus dem Wahlkreis Rhein-Neckar. Für die Fraktion der Freien Demokraten war er in der 19. Legislaturperiode Sprecher für Studium, berufliche Bildung und lebenslanges Lernen sowie Sprecher für LSBTI. Zudem war er Obmann seiner Fraktion im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung sowie in der Enquete-Kommission „Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt“. Er leitete die AG Bildung und Forschung seiner Fraktion. An der Universität Mannheim absolvierte er ein B.A.-Studium der Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre (2008) und ein M.A.-Studium der Politikwissenschaft (2010). Seine Promotion schloss er 2015 an der Graduate School of Economic and Social Sciences der Universität Mannheim ab. Während des Studiums und der Promotion arbeitete er u. a. am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES) und an Lehrstühlen der Universität Mannheim. Vor seiner Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag arbeitete er für eine weltweit tätige Unternehmensberatung (2014-2017).

Porträt Peter Brandt DIE



Dr. Peter Brandt

Deutsches Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V. (DIE)

Dr. Peter Brandt leitet die Abteilung „Wissenstransfer“ im Deutschen Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V. (DIE). Seit 2002 entwickelt und verantwortet er Infrastrukturen für Wissenstransfer, also den produktiven Austausch von Wissen und Erfahrungen zwischen Forschung, Praxis und Politik der Erwachsenen- und Weiterbildung. Nachdem sein Fokus zunächst bei Publikationsorganen lag, gehören inzwischen Portale, Praxisnetzwerke und Transferkonzepte zu seinen Aufgaben. Er war und ist verantwortlich für mehrere Drittmittelprojekte im Umfeld der Professionalitätsentwicklung des Weiterbildungspersonals. U.a. war er maßgeblich am Aufbau des Portals „wb-web“ beteiligt, das zu einer Selbstlernumgebung für Lehrkräfte ausgebaut wurde und aktuell Gegenstand von eher technologie-orientierten und z.T. KI-unterstützten Projekten zur Interoperabilität ist. Er ist Mitglied verschiedener Beratungsgremien in Wissenschaft und Bildungsadministration. Von der Ausbildung her ist er Dr. theol., aufbauend auf einem 1. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien in Kath. Religionslehre und Mathematik.

Porträt Nora Damme BMFSFJ



Nora Damme

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)


Nora Damme ist seit 2006 im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend tätig. Nach Tätigkeiten in den Bereichen Familienpolitik und Integration wechselte sie 2015 in die Abteilung „Kinder und Jugend“. Seit 2019 leitet sie das Referat „Ausbau der Kinderbetreuung, Bundesprogramme, Fachkräfte“ im BMFSFJ.

Porträt Niels Espenhorst Paritätischer Gesamtverband



Niels Espenhorst

Der Paritätische Gesamtverband

Niels Espenhorst ist Referent für Kindertagesbetreuung beim Paritätischen Gesamtverband.

Porträt Holger Gärtner ISQ und Freie Universität Berlin



Prof. Dr. Holger Gärtner

Freie Universität Berlin und Wissenschaftlicher Leiter
Institut für Schulqualität der Länder Berlin und Brandenburg e.V. (ISQ)

Holger Gärtner ist Professor für Unterrichts- und Schulevaluation an der Freien Universität Berlin sowie wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Schulqualität der Länder Berlin und Brandenburg e.V. (ISQ) an der Freien Universität Berlin. Er promovierte über einen videogestützten Qualitätszirkel zur Weiterentwicklung von Mathematikunterricht und habilitierte über interne und externe Evaluation von Schulen im Lichte des neuen Steuerungsparadigmas.



Prof. Dr. Cornelia Gräsel

Bergische Universität Wuppertal

Porträt Marcus Hasselhorn DIPF



Prof. Dr. Marcus Hasselhorn

DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation und Vorsitzender der Sprechergruppe des Leibniz-Forschungsnetzwerkes Bildungspotenziale (LERN)

Marcus Hasselhorn ist seit 2007 als Professor für Psychologie und Leiter der Abteilung „Bildung und Entwicklung“ am DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation tätig, dessen Geschäftsführender Direktor er von 2012 bis 2019 war. Nach dem Psychologie- und Pädagogikstudium promovierte er an der Universität Heidelberg. Der Habilitation an der Universität Göttingen folgten Professuren an der TU Dresden, an der Universität Göttingen und an der Goethe-Universität Frankfurt (seit 2007). Von 2008 bis 2019 war er wissenschaftlicher Leiter des Forschungszentrums IDeA (Center for Research on Individual Development and Adaptive Education of Children at Risk). Den Vorsitz der Sprechergruppe des LERN-Netzwerks hat er seit der Gründung in 2013 – zunächst als Forschungsverbund und seit Juli 2020 als Forschungsnetzwerk – inne. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Ontogenese individueller Voraussetzungen erfolgreichen Lernens und die pädagogisch-psychologische Diagnostik. Er leitet Projekte zu früher Bildung sowie Lern- und Leistungsstörungen und interessiert sich für die Veränderbarkeit und Beeinflussbarkeit kognitiver und motivationaler Lernvoraussetzungen.

Porträt Uta Hauck-Thum LMU



Prof. Dr. Uta Hauck-Thum

Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)

Prof. Dr. Uta Hauck-Thum ist seit 2018 Professorin für Grundschulpädagogik und -didaktik an der Ludwig- Maximilians-Universität in München. 

Sie forscht und lehrt zu schulischen Transformationsprozessen in der Kultur der Digitalität. Derzeit koordiniert sie im Rahmen der BMBF-geförderten MINT- Cluster mit MINTI – Female Empowerment Grundschule ein Netzwerk zur Unterstützung bildungsbenachteiligter Mädchen im Ganztag. Sie leitet außerdem die BMBF- geförderten Projekte BesserLesen, DiäS – Poetische Bildung digital und Digitale Chancengerechtigkeit (DCG). Um eine konsequente Wissenschafts-Praxiskommunikation zu ermöglichen, begleitet sie im Rahmen des Projekts CoTransform Freising 22 Grundschulen, die sich gemeinsam mit Schulträger und Schulaufsicht als Schulfamilien weiter entwickeln. Im Unilernhaus, einer innovativen Lernhausschule in München, ermöglicht sie Studierenden bereits während des Studiums, veränderte Lehr-, Lern- und Prüfungssettings zu gestalten und umzusetzen. Sie ist wissenschaftliche Beirätin im Kompetenzverbund lernen:digital und bei Schultransform. Zudem ist sie Mitglied des Insight-Forums und des Gremiums zur digitalen Transformation im Bildungsbereich des BMBF.

Porträt Christina Henke Bildung in der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie



Christina Henke

Staatssekretärin für Bildung in der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie

Christina Henke ist seit April 2023 Staatssekretärin für Bildung in Berlin. Ihre akademische Laufbahn begann 2005 mit einem Bachelorstudium in Sozialkunde, Deutscher Philologie und Erziehungswissenschaften an der Freien Universität Berlin, gefolgt von einem Masterstudium und dem Ersten Staatsexamen. Sie schloss ihr Lehramtsreferendariat 2012 mit dem Zweiten Staatsexamen erfolgreich ab.

Ihre berufliche Laufbahn ist vielseitig: Von 2004 bis 2008 sammelte sie Erfahrungen als Mitarbeiterin im Bundestagsbüro von Andrea Voßhoff. Sie lehrte an verschiedenen Berliner Schulen, war wissenschaftliche Tutorin an der Freien Universität Berlin und arbeitete zuletzt als Oberstudienrätin und Qualitätsbeauftragte an einem Berliner Gymnasium. Sie ist seit 2003 in der CDU aktiv und seit 2022 Landesvorsitzende der Frauen Union Berlin.

Christina Henke steht für engagierte Bildungspolitik und innovative Lehransätze, die die Qualität des Berliner Bildungssystems nachhaltig verbessern.



Armin Himmelrath

DER SPIEGEL

Armin Himmelrath ist Bildungs- und Wissenschaftsjournalist in Köln. Er arbeitet vor allem für den „Spiegel“, außerdem als Moderator u.a. für den Deutschlandfunk. Sein Studium der Sozialwissenschaften und der Germanistik absolvierte er in Wuppertal und Beer Sheva (Israel), außerdem ist er Autor mehrerer Sachbücher zum Thema Bildung.

Porträt Rebecca Klein WBS Training



Rebecca Klein

WBS TRAINING AG

Ich bin Lernprozessbegleiterin aus Leidenschaft und Projektreferentin mit Innovationslust. Mit Wurzeln in der Freizeitwissenschaft kam ich früh mit Pädagogik, insbesondere Zirkuspädagogik, in Berührung. Das Motto „Jeder kann etwas!“ begleitet mich seither. Als Führungskraft in verschiedenen Kommunikationscentern habe ich meine Mitarbeitenden durch Schulungen, Trainings und Coachings unterstützt. Das weckte mein Interesse an der Personalentwicklung. Daher absolvierte ich erfolgreich eine Weiterbildung zur Personalreferentin und zur geprüften Aus- und Weiterbildungspädagogin. Seit April 2023 bin ich neben meiner mittlerweile fünfjährigen Tätigkeit als Online-Dozentin/Lernbegleitung auch im Forschungsteam meines Unternehmens tätig. Dort beschäftige ich mich vorrangig mit den Themen Kompetenzorientierung und Weiterentwicklung von Lehrenden. Nachhaltige, gehirngerechte Aus- und Weiterbildung fördere ich ehrenamtlich im Verein „Die geprüften Berufspädagogen/Aus- und Weiterbildungspädagogen Deutschland e.V.“ und arbeite in gewerkschaftlichen Arbeitsgruppen an Themen wie Prüfungswesen, Ausbildungsreform und Berufsbildungspolitik.

Porträt Mareike Kunter DIPF



Prof. Dr. Mareike Kunter

DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation

Prof. Dr. Mareike Kunter ist seit Mai 2020 Direktorin der Abteilung Lehr- und Lernqualität in Bildungseinrichtungen am DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation sowie Professorin für Empirische Bildungsforschung an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Die Diplom-Psychologin promovierte 2004 an der Freien Universität Berlin, wo sie sich 2008 auch habilitierte. Von 2010-2020 war sie Professorin für Pädagogische Psychologie an der Goethe-Universität Frankfurt. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit der professionellen Kompetenz von Lehrkräften, Unterrichtsqualität und der Kooperation zwischen Wissenschaft und Praxis. Zu diesen Themen hat sie diverse Studien durchgeführt und ihre Forschungsergebnisse sind in zahlreichen Zeitschriftenartikeln und Büchern publiziert.

Halkkörperporträt Rebecca Lazarides Universität Potsdam



Prof. Dr. Rebecca Lazarides

Universität Potsdam und Exzellenzcluster “Science of Intelligence”, Technische Universität Berlin

Rebecca Lazarides ist Professorin für Schulpädagogik / Empirische Unterrichtsforschung an der Universität Potsdam und Principal Investigator im Exzellenzcluster “Science of Intelligence” der TU und HU Berlin (https://www.scienceofintelligence.de/). Seit 2023 ist sie 3. Vizepräsidentin der Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung (GEBF) und seit 2020 Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) des Landes Brandenburg und externes Mitglied der International Max Planck Research School Across the Life Course (LIFE). Sie ist Mitherausgeberin der Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, International Editorial Advisory Board Member bei der internationalen Fachzeitschrift Learning and Instruction und Consulting Editor bei Journal of Educational Psychology. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Motivation von Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften, Unterrichtsqualität, Lehrkräftebildung und den Einsatz von digitalen und KI-Tools im Unterricht.

Porträt Kai Maaz DIPF



Prof. Dr. Kai Maaz

Geschäftsführender Direktor des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation

Prof. Dr. Kai Maaz ist Geschäftsführender Direktor des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, wo er darüber hinaus die Abteilung „Struktur und Steuerung des Bildungswesens“ leitet. Zugleich ist er Professor für Soziologie mit dem Schwerpunkt Bildungssysteme und Gesellschaft an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen unter anderem die soziale Ungleichheit beim Bildungserwerb, die Entwicklung von Bildungsbiografien und Übergangsentscheidungen, die Evaluation von Schulstrukturen, Bildungsprogrammen und Schulen sowie das Bildungsmonitoring.

Porträt Christiane Meiner-Teubner TU Dortmund



Dr. Christiane Meiner-Teubner

Forschungsverbund DJI/TU Dortmund

Dr. Christiane Meiner-Teubner studierte bis 2007 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena Erziehungswissenschaft, Soziologie und Philosophie, arbeitete dort anschließend am Lehrstuhl für Sozialpädagogik und außerschulische Bildung insbesondere zum Thema (Kinder-)Armut und schloss im Jahr 2016 ihre Promotion mit dem Titel „Kinder- und Kindheitsbilder in den Existenzsicherungsgesetzen“ dort ab. Seit 2013 ist sie am Forschungsverbund DJI/TU Dortmund in ganz unterschiedlichen Forschungsprojekten tätig – seit 2017 insbesondere in der Projektkoordination und -leitung im Bereich Kindertagesbetreuung und Ganztägige Angebote für Kinder im Grundschulalter. Zwischen 2014 und 2020 war sie zusätzlich am DJI angestellt und arbeitete dabei intensiv an mehreren Nationalen Bildungsberichten mit. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: strukturelle Rahmenbedingungen der Kindertagesbetreuung und ganztägiger Angebote von Grundschulkindern, Personal in der Kindertagesbetreuung, Vorausberechnungen, Sekundärdatenanalyse insbesondere amtlicher Daten, Bildungs- und Sozialberichterstattung.

Porträt Falk Radisch Universität Rostock



Prof. Dr. Falk Radisch

Universität Rostock, Philosophische Fakultät, Institut für Schulpädagogik und Bildungsforschung

Falk Radisch ist Professor für Schulpädagogik mit den Schwerpunkten Schulforschung und Allgemeine Didaktik an der Universität Rostock. Er forscht u. a. zu inhaltlichen und methodischen Fragen der Schulqualität, Schulentwicklung, des pädagogischen Ganztags und der Lehrkräftebildung. Aktuell befasst er sich intensiv mit bildungsstatistischen Analysen auf der Systemebene (regionale Disparitäten, Schülerzahlprognosen, Lehrkräfteersatzbedarf usw.) sowie den Studienverläufen im Lehramtsstudium. Dabei spielen auch immer Fragen des Transfers und der Bereitstellung von Informationen für eine evidenzbasierte Beratung von Bildungspraxis und -politik eine zentrale Rolle. Falk Radisch ist Vorstandssprecher der Sektion Empirische Bildungsforschung in der DGfE.

Porträt Dirk Richter Universität Potsdam



Prof. Dr. Dirk Richter

Universität Potsdam

Dirk Richter ist Professor für Erziehungswissenschaftliche Bildungsforschung an der Universität Potsdam. Er ist Ko-Leitung der Transferstelle des Kompetenzverbunds lernen:digital und Sprecher des Departments Erziehungswissenschaft an der Universität Potsdam. Herr Richter studierte Erziehungswissenschaft an der TU Dresden und Quantitative Research, Evaluation and Measurement an der Ohio State University in Columbus, OH. Er promovierte zum Lebenslangen Lernen von Lehrkräften an der Freien Universität Berlin im Jahr 2011. Anschließend war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (2010-2015) und Juniorprofessor für quantitative Forschungsmethoden in der Bildungsforschung an der Bergischen Universität Wuppertal. In seiner Forschung beschäftigt sich Herr Richter mit dem formalen und informellen Lernen von Lehrkräften, mit dem Quer- und Seiteneinstieg in den Lehrberuf und dem Lehren und Lernen in der Virtual Reality.

Halbkörperporträt Josef Schrader DIE



Prof. Dr. Josef Schrader

Wissenschaftlicher Direktor, Deutsches Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V. (DIE)

Prof. Dr. Josef Schrader ist seit 2012 Wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V. (DIE), Bonn und seit 2003 Professor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung/ Weiterbildung am Institut für Erziehungswissenschaft der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Er forscht empirisch und theoretisch zum Lehren und Lernen Erwachsener, zum Einsatz digitaler Medien sowie zur Professionalisierung des Personals in Schule, Hochschule und Weiterbildung. Weitere Schwerpunkte seiner Arbeit betreffen die Struktur und Steuerung des Weiterbildungssystems, auch in international-vergleichender Perspektive. Er ist Mitglied der Sektion Erwachsenenbildung der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft und Mit-Herausgeber der „Zeitschrift für Erziehungswissenschaft“ sowie der „Zeitschrift für Weiterbildungsforschung“.

Porträt Stefan Spieker FRÖBEL Bildung und Erziehung



Stefan Spieker

Geschäftsführer bei FRÖBEL Bildung und Erziehung gGmbH

Stefan Spieker ist Geschäftsführung und Vorstandsvorsitzender bei FRÖBEL. Der Betriebswirt war 2005 zunächst als kaufmännischer Leiter des deutschlandweit agierenden Kita-Trägers tätig, bevor er 2007 in die Geschäftsführung wechselte. Vor seiner Tätigkeit bei FRÖBEL war Stefan Spieker mehrere Jahre als Berater für junge Unternehmen und Existenzgründer tätig. Von 1991 bis 2001 hat er als Geschäftsführer ein IT-Systemhaus und Softwareunternehmen geführt. Ehrenamtlich ist er als Vorsitzender des Arbeitskreises Bildung, Fachkräfte, Arbeitsmarkt bei der IHK Berlin und im DIHK-Mittelstandsausschuss aktiv.

Halbkörperporträt C. Katharina Spieß BiB



Prof. Dr. C. Katharina Spieß

Direktorin des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) & Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Prof. Dr. C. Katharina Spieß ist Direktorin des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB). An der Johannes Gutenberg Universität Mainz hat sie die Professur für Bevölkerungsökonomie inne.

Sie studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Mannheim. 1996 promovierte sie sich an der Ruhr-Universität Bochum. Danach war sie Projektleiterin bei der Prognos AG in Basel und Berlin. Im Jahr 2000 wechselte sie an das DIW Berlin, wo sie bis zum Jahr 2012 bei der forschungsbasierten Infrastruktureinrichtung des SOEP tätig war. Im Jahr 2005 habilitierte sie sich an der Technischen Universität Berlin. Von 2006 bis 2021 hatte sie die Universitätsprofessur für Familien- und Bildungsökonomie an der Freien Universität Berlin inne. Die Abteilung Bildung und Familie am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) leitete sie von 2012 bis 2021.

Im Mittelpunkt ihrer Forschung stehen bildungs-, bevölkerungs- und familienökonomische Fragestellungen. Sie ist Mitglied in unterschiedlichen Forschungsnetzwerken und Expert/innengruppen und Sachverständigenkommissionen, u.a. Mitglied des wissenschaftlichen Beirats für Familienfragen beim Bundesfamilienministerium.

Porträt Dorit Stenke Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur Schleswig-Holstein



Dr. Dorit Stenke

Staatssekretärin im Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur Schleswig-Holstein

Dr. Dorit Stenke (Jahrgang 1960) studierte Erziehungswissenschaft, Soziologie und Psychologie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und machte 1986 ihren Abschluss als Diplom-Pädagogin. Ab 1997 war sie als Referentin im Sächsischen Staatsministerium für Kultus in Dresden tätig, wechselte 2001 als stellvertretende Direktorin der Sächsischen Akademie für Lehrerfortbildung nach Meißen und wurde 2003 Geschäftsführerin des Aufbaustabes der Sächsischen Evaluationsagentur in Dresden. Von 2007 an war Stenke Abteilungsleiterin, ab 2011 Direktorin des Sächsischen Bildungsinstituts in Radebeul. 2016 wechselte sie nach Schleswig-Holstein zunächst als Abteilungsleiterin für Berufliche Bildung, Qualitätsentwicklung und Digitalisierung, seit 2017 als Staatssekretärin MBWK und ab 2022 im MBWFK.



Katja Tillmann

Forschungsverbund DJI/TU Dortmund

Porträt Isabell van Ackeren-Mindl Universität Duisburg-Essen



Prof. Dr. Isabell van Ackeren-Mindl

Universität Duisburg-Essen

Isabell van Ackeren-Mindl ist Professorin für Bildungssystem- und Schulentwicklungsforschung an der Universität Duisburg-Essen (UDE) in der Fakultät für Bildungswissenschaften am Institut für Erziehungswissenschaft. Ihre Arbeitsschwerpunkte in Forschung und Lehre (hier in der Lehrkräftebildung) liegen in den Bereichen Struktur und Steuerung von Bildungssystemen sowie Schulentwicklung, insbesondere in sozialräumlich benachteiligter Lage und im digitalen Kontext. Sie ist beteiligt an transferorientierten bundesweiten Programmen wie „Schule macht stark“ und lernen:digital, künftig auch am Startchancen-Programm, arbeitet aber auch kommunal mit Einzelschulen zusammen. Von 2014 bis 2022 war sie Prorektorin für Studium und Lehre an der UDE und leitete in dieser Funktion u.a. die Qualitätsoffensive Lehrerbildung-Projekte in Essen. Aktuell begleitet sie auch ein Stipendienprogramm für Lehramtsstudierende im Ruhrgebiet. Sie ist berufenes Mitglied der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz und hat in der Redaktionsgruppe zum Gutachten „Lehrkräftegewinnung und Lehrkräftebildung für einen hochwertigen Unterricht“ mitgewirkt.

Porträt Miriam Vock Universität Potsdam



Prof. Dr. Miriam Vock

Universität Potsdam

Prof. Dr. Miriam Vock ist seit 2011 Professorin für Empirische Unterrichts- und Interventionsforschung an der Universität Potsdam. Zuvor war sie sechs Jahre lang Wissenschaftlerin am Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre Forschungsinteressen umfassen unter anderem den Umgang mit heterogenen Lerngruppen, die schulische Begabungs- und Hochbegabtenförderung und Forschung zur Lehrkräfteaus- und -fortbildung. Sie war Steuergruppenmitglied des BMBF-geförderten Bund-Länder-Projekts „Leistung macht Schule“ (LemaS) und forscht mit ihrem Team als Projektleitung in LemaS-Transfer an kooperativer Unterrichtsentwicklung durch Lesson Study. Im Jahr 2016 entwickelte sie das deutschlandweit erste Qualifizierungsprogramm für geflüchtete Lehrkräfte an der Universität Potsdam. Das seitdem etablierte und vom Land Brandenburg geförderte „Refugee Teachers Programm“ haben inzwischen 109 internationale Lehrkräfte erfolgreich durchlaufen. Miriam Vock ist Mitglied in der Jury des Deutschen Schulpreises und im Wissenschaftlichen Beirat des brandenburgischen Bildungsministers Steffen Freiberg.

Porträt Leonie Weber BiB



Leonie Weber

Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB)


Leonie Weber ist seit Oktober 2023 Referentin der Direktorin des Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB). Im Anschluss an ihr Lehramtsstudium für den Gymnasialzweig mit der Fächerkombination Deutsch und Politik & Wirtschaft arbeitete sie von 2022 bis 2023 als wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem Strukturentwicklungsprojekt am Zentrum für Lehrkräftebildung an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Über den beruflichen Kontext hinaus beschäftigt sie sich anlässlich ihres Promotionsvorhabens mit Herausforderungen im Bildungsbereich und deren Auswirkungen auf die Professionalisierung von Lehrkräften.

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Begrüßung durch das Netzwerk
Prof. Dr. Marcus Hasselhorn

Begrüßung durch die Politik
Dr. Jens Brandenburg

Dr. Dorit Stenke

Einführung in die Thematik
Prof. Dr. C. Katharina Spieß



Keynote

Prof. Dr. Isabell van Ackeren-Mindl

Erfahren, Erkunden, Experimentieren – Außerschulische und informelle Lernorte der vierten Generation



Bildungsdialog

Dem Fachkräftemangel in der Bildung begegnen: Chancen und Perspektiven für die Zukunft


Lizenzen
Videoaufzeichnungen (Video): CC BY ND 3.0 DE
Präsentationen (PDF): Keine Open-Access-Lizenz.
Alle bereitgestellten Präsentationen sind urheberrechtlich geschützt. Sollten Sie Teile hiervon verwenden wollen, wenden Sie sich bitte an, sodass wir gegebenenfalls den Kontakt zum/r Urheber*in oder Nutzungsberechtigten herstellen können.

Begrüßung durch das Netzwerk
Prof. Dr. Marcus Hasselhorn

Begrüßung durch die Politik
Dr. Jens Brandenburg

Dr. Dorit Stenke

Einführung in die Thematik
Prof. Dr. C. Katharina Spieß



Keynote

Prof. Dr. Isabell van Ackeren-Mindl

Fachkräftemangel in der Bildung: Chancen und Perspektiven unter besonderer Berücksichtigung der Lehrkräftebildung



Forum I

Frühe Bildung



Forum II

Schule


Forum III

Erwachsenenbildung/Weiterbildung



Forum IV

Mehr Personal durch mehr Diversität?




Forum V

Qualitätssicherung in Schulen und Lehrkräftebildung





Bildungsdialog

Dem Fachkräftemangel in der Bildung begegnen: Chancen und Perspektiven für die Zukunft


Lizenzen
Die Graphic Recordings wurden dankenswerterweise von Sandra Steffan & Team erstellt. https://www.ein-bild.com/

Das Bildungspolitische Forum 2024 findet in der Landesvertretung Baden-Württemberg, Tiergartenstraße 15, Berlin statt.

Da vor Ort keine Parkplätze zur Verfügung stehen, empfiehlt sich die Benutzung Öffentlicher Verkehrsmittel:

S-Bahn, Regional- und U-Bahnhaltestelle “Potsdamer Platz” (U 2, S 1, S 2, S 25, S 26)
15 Minuten Fußweg über Bellevuestraße und Tiergartenstraße

Von S-Bahn und U-Bahn Zoologischer Garten Bhf (Berlin) ist die Landesvertretung außerdem mit der Buslinie 200 ohne Umstiege in ca. 8 Min zu erreichen. Ausstieg an Haltestelle Tiergarten.

Zur Seite der Berliner Verkehrsgesellschaft

Google Maps Ausschnitt zwischen der Landesvertretung Baden-Württemberg und der U-/S-Bahn Station Potsdamer Platz

© Kartendaten 2023 GeoBasis-DE/BKG (©2009), Google

Ja – das Bildungspolitische Forum 2024 findet hauptsächlich als Präsenzveranstaltung in der Landesvertretung Baden-Württemberg in Berlin vor Ort statt. Ausgewählte Programmpunkte können via Livestream auf der Veranstaltungsseite verfolgt werden.

Die Teilnahme am Bildungspolitischen Forum 2024 ist kostenlos. Die Anmeldung ist allerdings verbindlich. Um uns die Organisation zu erleichtern, bitten wir im Falle einer Verhinderung um eine kurze Nachricht an .

Sie können sich ab dem 15. Juni 2024 über das Anmeldeformular auf der Veranstaltungsseite www.leibniz-bildung.de/bpf24 zum Bildungspolitischen Forum anmelden. Nach erfolgreicher Anmeldung erhalten Sie umgehend eine Bestätigungsmail. Sollten Sie diese nicht erhalten, sichten Sie bitte Ihren Spam-Ordner. Ansonsten sprechen Sie uns gerne an – wir prüfen dann, ob Ihre Anmeldung erfolgreich war. Unsere Kontaktdaten finden Sie unter Punkt 12.

Die Teilnehmendenzahl ist durch die Raumkapazitäten vor Ort begrenzt. Bitte denken Sie daher daran, dass Ihre Anmeldung verbindlich ist. Ausgewählte Programmpunkte können via Livestream verfolgt werden.

Die während Ihres Anmeldeprozesses getroffene Auswahl zur Teilnahme an einem der parallelen Foren ist nicht verbindlich. Zur besseren Organisation und Planung bitten wir jedoch um vorherige Präferenznennung.

Ja – das Plenarprogramm des Bildungspolitischen Forums wird als Livestream übertragen sowie zur Dokumentation aufgezeichnet.

Nicht aufgezeichnet werden jedoch die parallelen Foren. Alle aufgezeichneten Veranstaltungsteile sowie ausgewählte Materialien aus den Foren werden zeitnah nach der Veranstaltung auf unserer LERN-Website unter www.leibniz-bildung.de/bpf24 abrufbar sein.

Den Link zum Livestream veröffentlichen wir zeitnah vor der Veranstaltung auf dieser Seite. Für die Teilnahme am Livestream ist keine Anmeldung notwendig.

Nein. Sie finden den Link zum Livestream zeitnah auf der Veranstaltungsseite unter www.leibniz-bildung.de/bpf24.

Ja, sofern Sie Teilnehmende der Präsenzveranstaltung in Berlin sind. In diesem Fall ist es möglich, eine Teilnahmebestätigung zu erhalten. Wenden Sie sich gerne im Anschluss an das Bildungspolitische Forum via E-Mail an die LERN-Koordinationsstelle unter .

Für die Verfolgung des Livestreams können wir leider keine Teilnahmebestätigung ausstellen.

Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich gerne jederzeit an die LERN-Koordinationsstelle. Sie erreichen uns via E-Mail unter oder telefonisch unter 069/24708 – 476.

LERN-Jahrestagung 2024 – Krisen

Wie steht es um unser Bildungssystem? Krisen anerkennen, Lösungsansätze gestalten”

Die interne Wissenschaftliche Jahrestagung 2024 fand am 14. und 15. Mai in Tübingen statt und wurde gemeinsam vom HIB | Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung und dem IWM | Leibniz-Institut für Wissensmedien ausgerichtet.

Detailliertes Programm

10:15-11:00

Ankunft und Check-In (inkl. Kaffeepause)
Foyer

11:00-11:30

Begrüßung und Einführung in Ablauf und Ziele
Ulrike Cress (IWM), Ulrich Trautwein (HIB)
K2

11:30-12:30

Parallele Sessions 1 + 2

12:30-13:30

Mittagspause
Foyer

13:30-14:30

Parallele Sessions 3 + 4

14:30-15:15

Gemeinsamer Spaziergang durch die Altstadt
Treffpunkt Foyer

15:15-16:15

Posterpräsentationen inkl. Kaffeepause
Foyer

16:30-17:30

Session 5 | Roundtables

17:30-18:30

Session 6 | Impulsvorträge

18:15

Gemeinsamer Spaziergang zum Restaurant und Abendessen
Treffpunkt Foyer

Detailliertes Programm

08:30-09:00

Ankunft und Check-In
Foyer

08:45-09:00

Begrüßung
K2

09:00-10:00

Parallele Session 7 + 8

10:00-11:00

Session 9 | Roundtables

11:00-11:20

Session 10a
K2

11:20-11:50

Session 10b

11:50-12:00

Wrap-Up und Verabschiedung
K2

12:00-13:00

Mittagspause
Foyer

13:00-16:00

24. LERN-Mitgliederversammlung
K2

Detailliertes Programm

The Role of Firms for Children’s Development

Mathias Huebener (BiB, IZA Bonn), Malin Mahlbacher (BiB, U Mainz), Susanne Schmid (U Oldenburg, U Bamberg), Gundula Zoch (U Oldenburg, LIfBi)

Prior to becoming mothers, women now spend more time in the labour market and in professional activities. This trend continues after childbirth, resulting in a significant shift in family life and early childhood environments. While a large body of literature analyses the impact of maternal employment on child development, limited attention has been given to the role of pre-birth labour market experience, job characteristics, and firm characteristics. Nevertheless, these factors play a crucial role in resource accumulation, women’s re-entry into the labour market, and their ability to reconcile work and family life after giving birth.

However, evidence regarding the role of maternal pre-birth employment (characteristics) for child development remains scarce. This study aims to fill this research gap by utilizing rich panel data on child development from the German National Education Panel Study, linked to administrative data on mothers’ employment histories (NEPS-SC1-ADIAB7521, 2012-2021). In the first step, we employ an event study approach to investigate how pre-birth firm characteristics, particularly family-friendliness, affect maternal re-entry into the labour market and employment after childbirth. In the second step, using OLS regression models, we analyse whether maternal work experience, employment conditions, and workplace characteristics before giving birth are related to child development over time. We examine cognitive and non-cognitive measures of child development, including vocabulary scores, mathematical literacy, and the SDQ, throughout the first ten years of children’s lives.

Preliminary OLS results suggest that higher pre-birth wages are beneficial for cognitive child development up to age ten, whereas precarious aspects, such as fixed-term employment, are correlated with more behavioural problems. However, mother’s firm characteristics prior to birth are not related to cognitive or non-cognitive child development.

Förderung mathematischer Basiskompetenzen in der frühen Bildung: Das Potential verkörperlichten Lernens

Stephanie Roesch (HIB, LEAD), Julia Bahnmueller (U Loughborough, UK, LEAD), Korbinian Moeller (U Loudghborough, UK, IWM, LEAD)

Die Grundlagen für ein erfolgreiches Erlernen des Lesens, Schreibens und Rechnens werden bereits im frühkindlichen Bildungsbereich gelegt. Entsprechend erscheinen Förderansätze, die bereits in diesem Altersbereich einsetzbar sind, besonders vielversprechend. Im Hinblick auf die Förderung mathematischer Basiskompetenzen wird aktuell das Potential verkörperlichter Lernansätze diskutiert. Im Fokus stehen dabei unter anderem die Fragestellungen, (i) inwiefern fingerbasierte Strategien (z.B. Fingerzählen oder Fingermengen simultan darstellen) förderlich für die Entwicklung mathematischer Basiskompetenzen sind und (ii) wie Förderansätze in der frühen Bildung gestaltet sein müssen, sodass mathematische Konzepte erfolgreich mit den Fingern als verkörperlichte Anschauungshilfe vermittelt werden können. Um diesen Fragen nachzugehen, wurden und werden im Rahmen des DFG-geförderten Projektes «Finger und Zahlen» mehrere Studien durchgeführt.

An Studie 1 nahmen n=156 Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahren teil. Erfasst wurden mathematische Basiskompetenzen (Zählen, Anzahlverständnis und Rechenfähigkeit) sowie Kompetenzen in Bezug auf die Verwendung fingerbasierter Strategien. Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl das Zählen mit den Fingern als auch das simultane Darstellen von Fingermengen über Einflüsse von Alter und allgemeine Denkfähigkeit hinaus positiv mit mathematischen Basiskompetenzen assoziiert sind.

Aufbauend auf diesen korrelativen Befunden wird aktuell in Studie 2 ein RCFT durchgeführt, um die Wirksamkeit eines neu entwickelte Förderkonzept zu evaluieren. Dabei wird in 26 Kindergärten (n=274) die Wirksamkeit eines neu entwickelten, fingerbasierten mathematischen Förderkonzept im Vergleich zu einer herkömmlichen, nicht-fingerbasierten mathematischen Förderung sowie einem sprachlichen Alternativtraining untersucht.

Im Vortrag werden zuerst die Ergebnisse von Studie 1 präsentiert, bevor im Hauptteil das neu entwickelte Förderkonzept sowie das Design der Evaluationsstudie vorgestellt werden.

Die Allokation knapper Ressourcen in der Erwachsenenbildungin Krisenzeiten: Das Angebot von Deutschkursen und anderen Programminhalten an deutschen Volkshochschulen vor und während der Corona-Pandemie

Kerstin Hoenig (DIE) und Verena Ortmanns (DIE)

Aufgrund steigender Flüchtlingszahlen ist die Nachfrage nach Integrationskursen für neu angekommene Migrant*innen in den letzten zehn Jahren exponentiell angestiegen. In diesem Zeitraum haben sich Volkshochschulen (vhs) als Hauptanbieter dieser Kurse etabliert. Der rasante Ausbau der Integrationskurse hat das traditionell breit gefächerte Angebotsportfolio der vhs stark verändert und einen seit den 1980er Jahren anhaltenden langsamen Rückgang der Unterrichtsstunden und Teilnehmenden beendet. Mehrere Studien deuten jedoch darauf hin, dass der exponentielle Anstieg der Integrationskurse an vhs einen Verdrängungseffekt von anderen Kursangeboten aus dem Programm ausgelöst hat, was sich auf das Gesamtangebot der Erwachsenenbildung auswirkt. Ziel dieses Beitrags ist es, festzustellen, ob sich dieser Verdrängungseffekt während der Corona-Pandemie, als die vhs mit einer Reihe von Einschränkungen und Engpässen konfrontiert waren, verstärkt hat. Unter Verwendung von Daten aus der jährlichen Volkshochschul-Statistik schätzen wirTwo Level Fixed Effect Modelle, die die Anzahl der Flüchtlinge auf Kreisebene als exogenes Treatment verwenden, das die Anzahl der Integrationskurse und anderer Kurse bestimmt. Die Ergebnisse zeigen, dass es vor dem Ausbruch der Pandemie einen schwachen Verdrängungseffekt gab: Die Zahl der allgemeinen Kursstunden ging mit steigenden Flüchtlingszahlen auf Kreisebene leicht zurück, während die Zahl der Deutschkursstunden zunahm. Dieser Verdrängungseffekt war während der Corona-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 stark verstärkt. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die vhs während der Pandemie Sprachkurse für Migrant*innen in ihrer Programmplanung bewusst priorisierten und damit einen wichtigen Beitrag zuderengesellschaftlicher Integration leisteten. Gleichzeitig weisen sie auf einen Mangel an Resilienz im Bereich der öffentlich finanzierten Erwachsenenbildung in Deutschland hin, der behoben werden muss, um auch in Krisenzeiten einen angemessenen Zugang zu Weiterbildung für alle Bevölkerungsgruppen zu gewährleisten.

Erwerb und Förderung deutscher Sprachkompetenzen bei geflüchteten Kindern im Vorschulalter

Julian Seuring (LIfBi) und Gisela Will (LIfBi)

Im Zuge der Fluchtzuwanderung Mitte der 2010er Jahre kamen auch viele Kinder im Vorschulalter nach Deutschland. Die Inklusion dieser Kinder in das Bildungssystem ist mit spezifischen Herausforderungen verbunden. Der Erwerb der deutschen Sprache nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein. Dies stellt sowohl die Kinder als auch die Bildungseinrichtungen vor besondere Aufgaben.

Bislang liegen kaum Erkenntnisse zum Sprachstand von neuzugewanderten, geflüchteten Kindern sowie ihrem Deutschspracherwerb vor. Mit den Daten der BMBF geförderten Studie „ReGES – Refugees in the German Educational System“ (Will et al. 2021) kann nun anhand objektiver Testergebnisse zum deutschen Wortschatzvermögen (PPVT, Lenhard & Lenhard 2015) der Sprachstand geflüchteter Kinder im Vorschulalter bestimmt werden. Dabei zeigt sich, dass viele geflüchtete Kinder (4-6 Jahre) – nach etwa zweieinhalb Jahren in Deutschland – im Wortschatz weit hinter dem durchschnittlichen Niveau für ihr Alter liegen und im Verlauf von weiteren zwei Jahren nur sehr langsam aufholen.

Vor dem Hintergrund dieser Ausgangslage untersucht der vorliegende Beitrag weiterhin, welche Bedeutung die institutionelle Förderung für den Deutschspracherwerb der geflüchteten Kinder einnimmt. Die Befunde multivariater Analysen weisen auf einen positiven Zusammenhang zwischen den deutschen Wortschatzkompetenzen der geflüchteten Kinder und dem Besuch einer Kindertageseinrichtung hin. Insbesondere die gezielte Sprachförderung im Rahmen der Betreuungseinrichtung erweist sich dabei als ausschlaggebend. Die Ergebnisse legen nahe, dass Kinder, die allgemein wenig Kontakt zur deutschen Sprache haben oder zuhause wenig Unterstützung beim Deutschlernen erhalten, in besonderem Maße vom Besuch einer Kindertageseinrichtung und der damit verbundenen Sprachförderung profitieren. Gleichzeitig kann jedoch nicht beobachtet werden, dass Kinder mit diesen Voraussetzungen auch häufiger an Maßnahmen zur Sprachförderung teilnehmen. Die Befunde des Beitrags werden auch in Bezug auf frühere Forschungsarbeiten, die auf vergleichsweise geringe Teilnahmequoten geflüchteter Kinder an institutioneller Kinderbetreuung (Homuth et al. 2021) und formaler Sprachförderung (Will et al. 2018) hinweisen, diskutiert.

Literatur

Homuth, C., Liebau, E., and Will, G. (2021). The role of socioeconomic, cultural, and structural factors in daycare attendance among refugee children. Journal of Educational Research Online, 13, 16–77. https://doi.org/10.31244/jero.2021.01.02

Lenhard, A., Lenhard, W., Segerer, R., & Suggate, S. (2015). Peabody picture vocabulary test – 4. Ausgabe. Pearson Assessments.

Will, G., Balaban, E., Dröscher, A., Homuth, C. & Welker, J. (2018). Integration von Flüchtlingen: Erste Ergebnisse der ReGES-Studie (LIfBi Working Paper No. 76). Bamberg: Leibniz-Institut für Bildungsverläufe.

Will, G., Homuth, C., Von Maurice, J., & Roßbach, H.-G. (2021). Integration of Recently Arrived Underage Refugees: Research Potential of the Study ReGES—Refugees in the German Educational System. European Sociological Review, 37(6), 1027–1043. https://doi.org/10.1093/esr/jcab033

Schulentwicklung an Schulen in herausfordernden Lagen ko-konstruktiv gestalten: Erste Erfahrungen des SchuMaS-Forschungsverbunds

Alexandra Marx (DIPF)

Die Gestaltung einer erfolgreichen Schul- und Unterrichtsentwicklung ist an Schulen in sozial benachteiligten Lagen aufgrund der vielfachen Belastungen, denen diese Schulen ausgesetzt sind, häufig besonders herausfordernd. Um Schul- und Unterrichtsentwicklungsprozesse wirksam zu unterstützen, ist für diese Schulen eine kontextsensible Unterstützung der Qualitätsentwicklung wichtig, bei der die jeweiligen regionalen Besonderheiten, Herausforderungen und Potenziale der Einzelschule explizit berücksichtigt werden (van Ackeren et al., 2021). Entsprechend sind in der jüngeren Vergangenheit zahlreiche Projekte und Initiativen zur passgenauen Unterstützung von Schulen in sozial herausfordernden Lagen entstanden (vgl. Braun und Pfänder (2022) für eine Übersicht). Insgesamt zeigen sich on diesen Programmen, erste Erfolge in Hinblick auf Verbesserung der Schul- und Unterrichtsqualität zu erzielen, allerdings sind solche Effekte nicht in allen Studien zu finden und scheinen zudem stark von den jeweiligen schulischen Gegebenheiten abzuhängen. Es besteht daher eine hohe Notwendigkeit nach einer Analyse von wirksamen Maßnahmen zur nachhaltigen Unterstützung der Qualitätsentwicklung an Schulen in herausfordernden Lagen.

Im Forschungsverbund „Schule macht stark – SchuMaS“ begleiten und unterstützen insgesamt 13 beteiligte Verbundeinrichtungen die Schul- und Unterrichtsentwicklung, die Professionalisierung der pädagogisch-didaktisch Tätigen sowie die Vernetzung in den Sozialraum an deutschlandweit 200 Schulen in herausfordernden sozialen Lagen aus Primar- und Sekundarstufe I. Zentrales Ziel der forschungsbasierten und praxisorientierten Begleitung und Unterstützung der Schulen ist die Förderung sprachlicher und mathematischer Basiskompetenzen sowie des sozialen Lernens und der Lernmotivation der Schülerinnen und Schüler, um damit einen Beitrag zum Abbau sozialer Ungleichheiten im Bildungserfolg zu leisten. Die explizite Berücksichtigung spezifischer Rahmenbedingungen und Problemlagen der Schulen erlaubt eine differenzierte Betrachtung vor allem der bislang offenen Frage danach, unter welchen Voraussetzungen Entwicklungsmaßnahmen überhaupt eine nachhaltige Wirkung in der schulischen Praxis erzielen. Im Vortrag wird das bis Ende 2025 laufende Vorhaben dargestellt sowie erste Erkenntnisse zur Schul- und Unterrichtsentwicklung an den beteiligten Schulen präsentiert.

Literatur
Braun, L. & Pfänder, H. (2022). Unterstützung von Schulen in herausfordernden Lagen: Eine vergleichende Darstellung aktueller Programme. Düsseldorf: Wübben-Stiftung. Online verfügbar unter: https://www.wuebben- stiftung.de/wp-  content/uploads/2022/09/WS_UnterstuetzungvonSchuleninherausforderndenLagen_Expertise.pdf.

van Ackeren, I., Holtappels, H.G., Bremm, N. & Hillebrand-Petri, A. (2021.), Schulen in herausfordernden Lagen – Forschungsbefunde und Schulentwicklung in der Region Ruhr. Das Projekt “Potenziale entwickeln – Schulen stärken”. Weinheim: Beltz Juventa

Überzeugungen von Lehrkräften zur Validität bildungswissenschaftlicherErkenntnisse: Ein narratives Review

Tom Rosman (ZPID), Kirstin Schmidt (PH Karlsruhe), Samuel Merk (PH Karlsruhe)

Evidenzbasiertes schulisches Handeln stellt eine wichtige überfachliche Kompetenz von Lehrkräften darund erfährtin der Bildungspolitik eine zunehmende Bedeutung (Bauer & Prenzel, 2012).Forschungsbasierte Erkenntnisse haben das Potenzial, die beruflichen Entscheidungenvon Lehrkräften zu verbessern und zu validieren, und diese gleichzeitig dazu zu ermutigen, ihre eigene Praxis kritisch zu reflektieren (Thomm et al., 2021). Trotzdem sind Lehrkräfte häufig zurückhaltend, wenn es darum geht, wissenschaftliche Erkenntnisseim Unterricht zu nutzen, und ziehen beispielsweise anekdotische Evidenz wissenschaftlichen Erkenntnissen vor (Menz et al., 2021; Nägel et al., 2023).

Diese Zurückhaltunghat zweifellos eine Vielzahl von Gründen. Auf einer individuellen Ebene spielen Überzeugungen zur Validität und praktischer Anwendbarkeit bildungswissenschaftlicher Erkenntnisse (validity beliefs) eine besondere Rolle, da siebeeinflussen, wie Lehrkräfte verschiedene Wissensquellen bewerten, wie sie Informationen interpretieren und was sie anschließend in die Praxis übertragen (Nägel et al., 2023). Allerdings ist die Evidenzlage zu den Prädiktoren und Konsequenzen solcher validity beliefs bei Lehrkräften relativ dünn; zudem gibt es eine starke Heterogenität hinsichtlich der Operationalisierung des Konstrukts.

Vor diesem Hintergrund präsentiert der Beitrag die Ergebnisse einer systematischen Literaturrecherche zu validity beliefs bei Lehrkräften in Form eines narrativen Reviews. Der Beitrag beginnt mit einer konzeptuellen Einordnung des Konstrukts, gefolgt von einer Abgrenzung zu Konstrukten wie epistemischen Überzeugungen und Wissenschaftsvertrauen.Im Anschluss werden die Effekte von validity beliefs auf dasschulische Handelnvon Lehrkräften, aufgegliedert nach Quellenwahl (z. B.Kiemer & Kollar, 2021; Nägel et al., 2023) und Unterrichtsverhalten (z. B. Hugh et al., 2022; Lysenko et al., 2014), diskutiert. Der Beitrag schließt mit einer Diskussion möglicher Prädiktoren von validity beliefs. Hierzu zählen externe Faktoren wie beispielsweise das Schulumfeld (Brown & Zhang, 2017) sowie interne Faktoren wie themenbezogene Überzeugungen (Futterleib et al., 2022; Schmidt et al., 2022), Selbstwirksamkeit (Thomm et al., 2021), epistemische Überzeugungen (Merk et al., 2017) oder Wissenschaftsvertrauen (Rosman & Grösser, 2023).

Literatur
Bauer, J., & Prenzel, M.(2012). Science education. European teacher training reforms.Science, 336(6089), 1642–1643. https://doi.org/10.1126/science.1218387

Brown, C., & Zhang, D. (2017). Accounting for discrepancies in teachers’ attitudes towards evidenceuse and actual instances of evidence use in schools. Cambridge Journal of Education, 47(2),277–295. https://doi.org/10.1080/0305764X.2016.1158784

Futterleib, H., Thomm, E., & Bauer, J. (2022). The scientific impotence excuse in education – Disentangling potency and pertinence assessments of educational research. Frontiers inEducation, 7, Article 1006766. https://doi.org/10.3389/feduc.2022.1006766

Hugh, M.L., Johnson, L.D., & Cook, C. (2022). Preschool teachers’ selection of social communication interventions for children withautism: An application of the theory of planned behavior. Autism: The International Journal of Research and Practice, 26(1), 188–200. https://doi.org/10.1177/13623613211024795

Kiemer, K., & Kollar, I. (2021). Source selection and source use as a basis forevidence-informedteaching. Zeitschrift Für Pädagogische Psychologie, 35(2-3), 127–141. https://doi.org/10.1024/1010-0652/a000302

Lysenko, L.V., Abrami, P.C., Bernard, R.M., Dagenais, C., & Janosz, M. (2014). Educational research ineducational practice: Predictors of use. Canadian Journal of Education, 37(2), 1–26.

Menz, C., Spinath, B., & Seifried, E. (2021). Where do pre-service teachers’ educational psychological misconceptions come from? Zeitschrift Für Pädagogische Psychologie, 35(2-3), 143–156. https://doi.org/10.1024/1010-0652/a000299

Merk, S., Rosman, T., Rueß, J., Syring, M., & Schneider, J. (2017). Pre-service teachers’ perceived valueof general pedagogical knowledge for practice: Relations with epistemic beliefs and sourcebeliefs. PloS ONE,12(9), e0184971. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0184971

Nägel, L., Bleck, V., & Lipowsky, F. (2023). “Research findings and daily teaching practice are worldsapart” – Predictors and consequences of scepticism toward the relevance of scientific contentfor teaching practice. Teaching and Teacher Education,121, 103911. https://doi.org/10.1016/j.tate.2022.103911

Rosman,T., & Grösser,S. (2023). Belief updating when confronted with scientific evidence: Examiningthe role of trust in science.Public Understanding of Science, 9636625231203538.https://doi.org/10.1177/09636625231203538

Schmidt, K., Rosman, T., Cramer, C., Besa, K.‑S., & Merk, S. (2022). Teachers trust educational science-Especially if it confirmstheir beliefs. Frontiers in Education,7, Article 976556. https://doi.org/10.3389/feduc.2022.976556

Thomm, E., Sälzer, C., Prenzel, M., & Bauer,J. (2021). Predictors of teachers’ appreciation of evidence-based practice and educational research findings. Zeitschrift Für Pädagogische Psychologie,35(2-3), 173–184. https://doi.org/10.1024/1010-0652/a000301

Förderschulen und Inklusion in Deutschland. Veränderungen der Schülerschaft mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Bereich Lernen seit der Ratifizierung der UN- BRK hinsichtlich verschiedener bildungsrelevanter Indikatoren

Sandra Hubert (LIfBi) und Lena Nusser (LIfBi)

Im Jahr 2009 unterzeichnete Deutschland die Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-BRK).1 Seitdem verpflichtet Artikel 24 der BRK den Staat, ein inklusives Bildungssystem aufzubauen und Schülerinnen und Schüler (SuS) mit sonderpädagogischem Förderbedarf (SPF) vor Diskriminierung und Marginalisierung zu schützen. Ziel des inklusiven Bildungssystems ist es, dass alle Kinder und Jugendlichen unabhängig von ihren individuellen Lernvoraussetzungen gemeinsam lernen und dabei bestmöglich individuell gefördert werden. Im Vergleich zu SuS an segregierten Förderschulen erreichen inklusiv lernende SuS an Regelschulen höhere Kompetenzwerte (Kocaj et al., 2014; Krämer et al., 2021; Stranghöner et al., 2017). Außerdem verlassen inklusiv lernende SuS mit SPF die Schule seltener ohne Schulabschluss (Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2014, Hollenbach-Biele und Klemm, 2020). Da Inklusionsmaßnahmen regional sehr unterschiedlich vorangetrieben werden, variiert die schulische Implementation inklusiver Bildung und ist der Zugang zu einem inklusiven Schulsystem nicht überall gleichermaßen gegeben. Zuletzt wurde Deutschland 2023 vom zuständigen UN-Fachausschuss für seine zurückhaltenden Inklusionsbemühungen gerügt (Committee on the Rights of Persons with Disabilities, 2023). Der vorliegende Beitrag verdeutlicht erstens Veränderungen und Entwicklungen auf der Makroebene des Bundes für die einzelnen Förderschwerpunkte in den letzten Jahren. Es offenbaren sich zudem Besonderheiten: während sowohl der Inklusionsanteil als auch die Inklusionsquote ansteigen, sinkt die Exklusionsquote nicht im vergleichbaren Ausmaß.

Zweitens werden auf der Basis der Startkohorte 3 des NEPS die Lernbedingungen von SuS mit SPF im Förderschwerpunkt Lernen im Schuljahr der Unterzeichnung der BRK im Hinblick auf die soziale Komposition, die Situation zu Hause, die Lesegewohnheiten, das schulische Selbstkonzept, die (idealistischen und realistischen) Schulabschlussaspirationen sowie die subjektive Gesundheit und Zufriedenheit zu Beginn der Sekundarstufe dargestellt und ein Ausblick auf die Veränderungen im Jahre 2022, die perspektivisch auf der Basis der neuen NEPS-Startkohorte 8 analysiert werden können, gegeben. Drittens kann anhand der Daten die Heterogenität der Schülerschaft mit SPF im Förderschwerpunkt Lernen aufgezeigt werden.

1 https://www.un.org/development/desa/disabilities/convention-on-the-rights-of-persons-with- disabilities/convention-on-the-rights-of-persons-with-disabilities-2.html.

Literatur:
Autorengruppe Bildungsberichterstattung (2014): Bildung in Deutschland 2014. Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zur Bildung von Menschen mit Behinderungen. Gütersloh: wbv.

Committee on the Rights of Persons with Disabilities (2023): Concluding observations on the combined second and third periodic reports of Germany. Online: https://tbinternet.ohchr.org/_layouts/15/TreatyBodyExternal/TBSearch.aspx?Lang=en&Treaty ID=4&DocTypeID=5.

Kocaj, A., Kuhl, P., Kroth, A. J., Pant, H. A. & Stanat, P. (2014). Wo lernen Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf besser? Ein Vergleich schulischer Kompetenzen zwischen Regel- und Förderschulen in der Primarstufe. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 66(2), 165–191. https://doi.org/10.1007/s11577-014-0253-x.

Krämer, S., Möller, J. & Zimmermann, F. (2021). Inclusive education of students with general learning difficulties: A meta-analysis. Review of Educational Research, 91(3), 432–478. https://doi.org/10.3102/0034654321998072.

Stranghöner, D.; Hollmann, J.; Otterpohl, N.; Wild, E. & Lütje-Klose, B. (2017): Inklusion versus Exklusion: Schulsetting und Lese-Rechtschreibentwicklung von Kindern mit Förderschwerpunkt Lernen. Zeitschrift für pädagogische Psychologie 31, H. 2. 125–136. https://doi.org/10.1024/1010-0652/a000202.

Hollenbach-Biele, N. & Klemm, K. (2020): Inklusive Bildung zwischen Licht und Schatten: Eine Bilanz nach zehn Jahren inklusiven Unterrichts: Eine Bilanz nach zehn Jahren inklusiven Unterrichts. Gütersloh: Bertelsmann Stiftung.

Der umgekehrte relative Alterseffekt (RAE) in der inklusiven Bildung

Christiane Lange-Küttner (LIfBi)

Die Kompetenz in Deutsch und Mathematik nimmt in der Adoleszenz zu (Freund et al., 2021). Mathematikkenntnisse entwickeln sich weiter als die der deutschen Sprache. Die Prognose wäre also, dass ältere Schüler*innen mehr Wissen, höhere Kompetenzen und bessere Noten haben als jüngere. Auch in der Sportpsychologie besagt ein relativer Alterseffekt (RAE), dass Kinder, die direkt nach einem Stichtag rekrutiert werden begünstigt sind, weil sie älter sind, während diejenigen am Ende des Rekrutierungsjahres jünger und kleiner sind, und vermeintlich weniger kognitive und körperlicher Stärken aufweisen (Dodd & Newans, 2018; Musch & Grondin, 2001). In der Tat kann das Alter im selben Schuljahr sehr unterschiedlich sein. In Deutschland müssen alle Kinder die Schule besuchen, die 6 Jahre alt sind, aber eine frühere Einschulung mit 5 Jahren ist möglich, wenn die sie die Schuleingangsprüfung schon eher bestehen. Die Schüler*innen können auch erheblich älter sein, weil sie ein Jahr wiederholt haben. Im nationalen Projekt INSIDE zur inklusiven Beschulung von Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf und Behinderung (SPF) wird der relative Alterseffekt der Schülerinnen und Schüler untersucht, da diese tendenziell älter sind als die Regelschüler*innen in der Klasse. In der 6. Klasse der Sekundarstufe I lag das Alter zwischen 10 und 15 Jahren. Es zeigte sich ein umgekehrt abgestufter Alterseffekt, da die jüngsten Schüler*innen die Besten in Bezug auf Kompetenzen und Schulnoten waren. Ein Jahr später war der RAE bei den Mainstream-Jugendlichen immer noch vorhanden, aber ältere Jugendliche mit SEND hatten sich verbessert. In diesem Längsschnittprojekt stiegen die Kompetenzen in der deutschen Sprache und Mathematik in allen Altersgruppen, sowie auch bei Regelschüler*innen mit SEND, die Noten jedoch nicht. Es wird vorgeschlagen, dass sich verbesserte Kompetenzen in verbesserten Noten widerspiegeln sollten.

Predictors and Consequences of Learning Behavior: The Case of Personality Traits, Motivation, and Learning Outcomes

Hannah Deininger (HIB, PH Karlsruhe), Cora Parrisius (PH Karlsruhe), Rosa Lavelle-Hill (U Kopenhagen), Detmar Meurers (U Tübingen), Gjergji Kasneci (TU München), Ulrich Trautwein (HIB), Benjamin Nagengast (HIB)

We explore the influence of personality traits, specifically conscientiousness and motivation, on learning behavior within an intelligent tutoring system (ITS) for English language learning and its subsequent impact on English proficiency. Drawing upon behavioral trace data collected from a cluster-randomized controlled field study involving 507 seventh-grade students, we investigate whether individual differences predict variations in learning behavior and proficiency scores. We employ cluster analysis to categorize students based on learning behaviors. Preliminary findings suggest a significant relationship between behavioral data and academic performance. The study underscores the importance of considering individual differences in designing ITS, offering insights for personalized learning experiences. The identification of learner clusters based on behavioral data not only enriches theoretical understanding but also informs practical applications for educators, facilitating tailored instructional strategies. This research contributes to optimizing digital learning tools for diverse student populations and emphasizes the significance of person-centered analysis approaches in educational technology development. It holds promise for developing targeted interventions that enhance educational practices and mitigate student failure risks.

Interindividuelle Unterschiede in der Wahrnehmung schulischer Demokratiebildung von Schüler*innen

Annika Francke (IQB) und Cornelia Gresch (IQB)

Der Schule kommt in ihrer Funktion als (politische) Sozialisationsinstanz eine zentrale Rolle in der Demokratiebildung zu. In diesem Kontext kann eine heterogene Schüler*innenschaft einerseits als Chance betrachtet werden, da Schüler*innen den konstruktiven Umgang mit Pluralität in der Schule durch Erfahrung erlernen. Anderseits gilt Heterogenität als eine Herausforderung für Lehrkräfte, da Schüler*innen über unterschiedliche Vorerfahrungen, etwa bei der gemeinsamen Entscheidungs- findung, verfügen (Vock und Gronostaj 2017).

Auf Grundlage ressourcentheoretischer Ansätze ist anzunehmen, dass diese Vorerfahrungen mit dem soziokulturellen Hintergrund der Schüler*innen zusammenhängen. So entscheiden Kinder aus Familien mit höherem sozioökonomischen Status zuhause verstärkt mit und sind auch in der Schule besser in der Lage, Mitsprachemöglichkeiten zu erkennen und positiv aufzugreifen (Alt et al. 2005). Offen ist, inwiefern auch ein Zuwanderungshintergrund mit der wahrgenommenen schulischen Demokratiebildung zusammenhängt. Hier könnten verschiedene Mechanismen greifen, da zugewanderten Eltern der Zugang zu politischer Teilhabe und landesspezifischer politischer Bildung in Deutschland teilweise erschwert wird, was möglicherweise die Vorerfahrungen der Kinder beeinflusst. Vor diesem Hintergrund untersucht der vorliegende Beitrag, ob der sozioökonomische Hintergrund und ein Zuwanderungshintergrund von Schüler*innen mit ihrer Wahrnehmung der schulischen Demokratiebildung zusammenhängen. Datengrundlage bildet eine Befragung von Siebtklässler*innen (N = 1870) des Projekts „INSIDE – Inklusion in der Sekundarstufe I in Deutschland“. Erste Ergebnisse multivariater Analysen weisen auf keinen Zusammenhang zwischen dem sozioökonomischen Hintergrund von Schüler*innen und ihrer Wahrnehmung der schulischen Demokratiebildung sowie keinen Unterschied zwischen Schüler*innen mit und ohne Zuwanderungshintergrund. Dies kann einerseits bedeuten, dass die familiären Vorerfahrungen keinen Einfluss auf Wahrnehmungen der schulischen Demokratiebildung haben. Andererseits ist möglich, dass unterschiedliche Vorerfahrungen über die Jahre in der Schule kompensiert wurden.

Literatur:
Alt, C.; Teubner, M.; Winklhofer, U. (2005): Partizipation in Familie und Schule – Übungsfeld der Demokratie. In: Aus Politik und Zeitgeschichte 41, S. 24–31.

Vock, M.; Gronostaj, A. (2017): Umgang mit Heterogenität in Schule und Unterricht. Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung.

Entwicklung eines tablet-basierten Testinstruments zur Erfassung der Lernausgangslage im Grundschulalter

Benjami Goecke (HIB), Darius Endlich (U Würzburg), Jessika Golle (U Tübingen, HIB), Johanna Hartung (U Bonn), Marcus Hasselhorn (DIPF), Patrick Lösche (DIPF), Stefan Schipolowsk (IQB), Ulrich Schroeders (U Kassel), Ulrich Trautwein (HIB), Oliver Wilhelm (U Ulm)

Lernausgangslagen bei Schulanfänger:innen variieren erheblich. Die Kenntnis der individuellen Ausprägung des kognitiven Potenzials und der Vorkenntnisse ist für eine leistungsförderliche Beschulung aller Schüler*innen unabdingbar. Zur reliablen Einschätzung bedarf es standardisierter Messinstrumente. Während vor der Einschulung routinemäßig Tests zur Erfassung der Lernausgangslage durchgeführt werden, fehlt es an einer zuverlässigen und aussagekräftigen Erfassung der Lernausgangslage zu Beginn der Schulzeit, die jedoch Voraussetzung für jede Art von Intervention ist. Dies kann sowohl testpragmatische als auch ökonomische Gründe haben. Ziel dieses Beitrags ist es, die Entwicklung eines neuen Testinstruments zur Erfassung der Lernausgangslage bei Schuleintritt vorzustellen. Die Testbatterie besteht aus vier Modulen: 1. Kognitives Potenzial, 2. Sprache, 3. Schriftsprachliche Basiskompetenzen und 4. Mathematische Basiskompetenzen. Alle Aufgaben werden tablet-gestützt administriert und können auch in Kleingruppen bearbeitet werden. Individuelle Ergebnisrückmeldungen für die Schüler*innen, die zu Beginn und am Ende der ersten Klassenstufe ausgegeben werden, informieren die Lehrkräfte über die Lernausgangslage bei Schuleintritt und über den Lernzuwachs innerhalb des ersten Schuljahres. Perspektivisch streben wir für die Schuleingangsphase kontinuierliche Normwerte für die Testbatterie an. Bisherige Erprobungen (N > 2000) belegen die exzellenten psychometrischen Eigenschaften. Das vorzustellende Forschungsprogramm adressiert Aspekte der konvergenten und diskriminanten Validität sowie Herausforderungen bei der optimalen Gestaltung von individuellen Leistungsrückmeldungen.

Creating AI-Informed Exercises for the Classroom

Mourhaf Kazzaz (HIB)

DLTPT (Digitalized Language Teaching and Proficiency Testing) is a platform in development. It aims to provide support to teachers in the process of exercise and content creation. It employs natural language processing techniques, machine learning, and large language models such as ChatGPT to process the content chosen by teachers and to provide helpful hints on the suitability of the content to the target level of the classroom.

This research aims for the platform to take over the time management and technical aspects of exercise creation and allow teachers to think critically and creatively about their content. The teachers are provided the digital templates of the exercises along with automatic detailed reports on the performance of these exercises based on student learning analytics. Teachers can also make use of existing expert-validated content on the platform and incorporate it into their classroom exercises. While similar types of platforms exist for STEM sciences, we believe this is a step in the direction of incorporating the current advances in technology into the day-to-day classroom life in a methodical and fruitful manner.

The poster will demonstrate the system and allow interested researchers to interact with it.

https://www.dltpt-platform.uni-tuebingen.de/

Applying Computational Modeling to Ascertain the Role of Emotions in Goal Setting and Performance

Wy Ming Lin (HIB), Lily FitzGibbon (U Stirling, UK), Maria Theobold (DIPF, IDeA), Jasmin Breitwieser (DIPF, IDeA), Garvin Brod (DIPF, IDeA, U Frankfurt), Kou Murayama (HIB, U Kochi, Japan), and Michiko Sakaki (HIB)

In self-regulated learning (SRL), students often set goals and adjust how they subsequently perform on tasks. In addition, emotions have been considered to play a key role in this process, yet the findings on their exact effects on goal setting and performance have been inconsistent. To reconcile the conflicting findings in the literature, we employ computational modeling to investigate the interactions between goals, performance, and emotions to ascertain the exact nature of emotions in SRL. We developed and applied our model to data collected from an online math task (Study 1). Results from Study 1 showed that emotions influenced both goal setting and performance. Specifically, goals were set higher with positive emotions and lower with negative emotions. Furthermore, performance was lower with positive emotions and higher with negative emotions, which is consistent with the predictions from control theory. We next applied the same model to real-life learning data from medical students studying for a high-stakes exam (Study 2). Contrary to Study 1, performance was higher with positive emotions and lower with negative emotions in Study 2. There were no effects of emotions on goal setting in Study 2. These results suggest that the effects of emotions on goals and performance depend on context. Our work also highlights the value of computational modeling to analyze complex dynamic data in education research.

Digitale Kompetenzen von Mathematiklehrkräften in der Grundschule als Chance und Herausforderung für das Bildungssystem

Caroline Marx (PH Karlsruhe), Stephanie Roesch (HIB, LEAD), Korbinian Moeller (LEAD, U Loughborough UK), Christiane Benz (PH Karlsruhe)

Um Schüler*innen auf das Leben in einer zunehmend digitalisierten Welt vorzubereiten, müssen sie sowohl die technische Handhabung als auch einen reflektierten, verantwortungsvollen Einsatz von digitalen Medien erlernen. Die Herausforderung für Lehrkräfte besteht darin, digitale Medien auszuwählen und kompetenzorientiert in ihrem Unterricht einzusetzen. Demzufolge gelten digitale Kompetenzen von Lehrkräften als elementare Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz digitaler Medien im Unterricht.

Die meisten Studien zu digitalen Kompetenzen von Lehrkräften konzentrieren sich jedoch auf die Sekundarstufe und unterscheiden kaum die Nutzung digitaler Medien in verschiedenen Fächern. Daher möchten wir in einer Fragebogenstudie spezifische Einblicke in digitale Kompetenzen von Mathematiklehrkräften der Grundschule gewinnen. Dabei wollen wir vor allem folgende Fragestellungen untersuchen: i) Wie schätzen Mathematiklehrkräfte ihre digitalen Fähigkeiten ein?, ii) Wie sind ihre Einstellungen zum Lernen mit digitalen Medien im Mathematikunterricht?, iii) Wie schätzen sie die IT-Ausstattung ihrer Schule ein?, iv) Welches Grundverständnis von Lernen haben sie (konstruktivistisch oder nicht)? und v) Wie häufig setzen sie digitale Medien in ihrem Mathematikunterricht ein? Zudem werden wir untersuchen, ob die Einstellung gegenüber digitalen Medien im Unterricht sowie die Selbsteinschätzung digitaler Kompetenzen mit der Häufigkeit der Nutzung digitaler Medien im Unterricht korrelieren und ob das Alter der Lehrkräfte einen Einfluss auf Einstellungen zum bzw. den Einsatz digitaler Medien im Unterricht hat.

Um diesen Fragen nachzugehen, haben wir den Fragebogen der International Computer and Information Literacy Study (ICILS) 2018 entsprechend angepasst. Dieser wird aktuell sowohl Lehrkräften in der dritten Phase (z.B. bei Fortbildungen), als auch angehenden Lehrkräften in der ersten und zweiten Phase der Lehrkräfteausbildung (z.B. in Seminaren, Vorlesungen) zugänglich gemacht mit dem Ziel, Daten von mindestens 250 Grundschullehrkräften zu sammeln. Die gewonnenen Einblicke sollen die Diskussion um den Einsatz digitaler Medien im Mathematikunterricht dahingehend unterstützen, sowohl Chancen als auch zentrale Herausforderungen, z.B. für die zukünftige Gestaltung von Lehrerfort- und -ausbildung oder die technische Ausstattung von Schulen abzuleiten.

Wissenschaftskommunikation im Fokus: Evaluierung des Forschungsprozesses im naturwissenschaftlichen Unterricht

Julia Thomas (IWM) und Joachim Kimmerle (IWM)

Die LERN-Jahrestagung 2024 widmet sich aktuellen krisenhaften Erscheinungen im Bildungssystem und bietet die Möglichkeit, innovative Ansätze zur Bewältigung dieser Herausforderungen zu diskutieren. In meinem Posterbeitrag möchte ich erste Ergebnisse meiner Forschungsarbeit präsentieren, welche sich mit der Untersuchung des naturwissenschaftlichen Forschungsprozesses und deren Auswirkungen auf die Wissenschaftskommunikation befasst. Angesichts von Lehrkräftemangel, fehlenden Kitaplätzen und abnehmenden Lesekompetenzen ist es entscheidend, die Qualität und Transparenz wissenschaftlicher Erkenntnisse im Bildungsbereich zu erhöhen, da die Verfügbarkeit frühkindlicher Bildung einen wesentlichen Einfluss auf die langfristige Bildungsentwicklung von Kindern hat. Dies schließt die gesellschaftliche Bedeutung von Erkenntnisgewinnungskompetenzen mit ein, die besonders im Schulkontext durch mehr wissenschaftliches Arbeiten und Denken früher gefördert werden müssen, um Missverständnisse bei der Interpretation von Forschungsergebnissen zu vermeiden.

Meine Forschung zielt darauf ab, ein videobasiertes Transferinstrument zu evaluieren, welches den naturwissenschaftlichen Unterricht verbessert, indem es den naturwissenschaftlichen Forschungsprozess transparent darstellt. Durch experimentelle Untersuchungen verschiedener Darstellungen der forschenden Person und des Forschungsprozesses werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie wissenschaftliche Unsicherheiten angemessen kommuniziert werden können, ohne die Glaubwürdigkeit der gewonnenen Erkenntnisse einzuschränken. Entwickelt wurden die aufwändigen Transferinstrumente vom Leibniz-Institut für Wissensmedien in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, dem Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik, der Ruhruniversität Bochum und der Leibniz-Universität Hannover im Verbundprojekt „VideT“ (Videobasiertes Transferinstrument).

Die Tagung bietet eine Plattform, um die drängenden Probleme im Bildungssystem anzugehen und vielversprechende Lösungsansätze zu diskutieren. Indem das Verständnis für Forschungsprozesse und wissenschaftliche Unsicherheiten verbessert wird, kann das Wissenschaftsverständnis von Schüler*innen sowie Studierenden gefördert werden und langfristig das Bildungssystem stärken.

Effekte der Arbeit mit Live- und Video-Zeitzeug*innenberichten: Eine cluster-randomi- sierte kontrollierte Interventionsstudie zu Kompetenzen, Wissen und Motivation in der neunten Klasse

Katharina Totter (HIB), Wolfgang Wagner (HIB), Christiane Bertram (HIB), Ulrich Trautwein (HIB)

Der Arbeit mit Live-Zeitzeug*innen im Unterricht wird großes Potenzial zur Förderung von Mo- tivation und Kompetenzen zugeschrieben (Henke-Bockschatz, 2014; Whitman, 2004). Aller- dings wurden Risiken wie fehlende Multiperspektivität und Distanz bei der Förderung von Kompetenzen durch diesen Ansatz im Vergleich zum Lernen mit Videos festgestellt (Bertram et al., 2017). Unsere randomisierte kontrollierte Interventionsstudie im Feld (RCFT) zielte darauf ab, diese Risiken im Rahmen einer Intervention in der 9. Klasse zu adressieren. Wir haben unter- sucht, ob differenzielle Unterschiede hinsichtlich Kompetenzen, Wissen und motivationaler Outcomes zu beobachten sind, wenn mit den Zeitzeug:innen in der Klasse oder per Video gearbeitet wird. Während der Intervention begegneten die Schüler:innen zwei unterschiedlichen Perspektiven auf die deutsch-deutsche Geschichte vor und nach 1990 in Form von Zeitzeug*innen aus Ost- und Westdeutschland aus der “Generation 1975”.

Fünfzig Lehrer wurden randomisiert einer von drei Bedingungen zugewiesen: einer Kontrollgruppe ohne Intervention und zwei Interventionsbedingungen. In den Interventionsgruppen unterrichteten die Lehrer entweder die drei Unterrichtseinheiten mit Zeitzeug:innen, die persönlich in die Klasse kamen (Livebedingung), oder sie zeigten ein Video (Videobedingung).

Die präregistrierte Analyse basierend auf Daten von 1.301 Schüler:innen ergab keine Überlegenheit der Interventionsgruppen gegenüber der Kontrollgruppe in Bezug auf die Kompetenzen und der von den Schüler*innen eingeschätzten Bedeutung von Geschichte für sie selbst. Schüler*innen der Livebedingung schnitten im Vergleich zur Videobedingung nicht schlechter bezüglich ihrer Kompetenzen ab, bewerteten die Unterrichtseinheiten jedoch positiver. Beide Interventionsbedingungen übertrafen die Kontrollgruppe hinsichtlich des erlernten Faktenwissens zur Transformationszeit nach 1990. Im Poster werden zentrale Studienergebnisse sowie weiterführende Analysen vorgestellt.

Literatur:
Bertram, C., Wagner, W. & Trautwein, U. (2017). Learning Historical Thinking With Oral History Interviews: A Cluster Randomized Controlled Intervention Study of Oral History Inter- views in History Lessons. American Educational Research Journal, 54(3), 444–484. https://doi.org/10.3102/0002831217694833

Henke-Bockschatz, G. (2014). Oral History im Geschichtsunterricht. Methoden historischen Lernens. Wochenschau Verlag.

Whitman, G. (2004). Dialogue with the past: Engaging students & meeting standards through oral history. American Association for State and Local History. Altamira Press.

Arbeitsgedächtniskapazität beim Sprachlernen mit dem intelligenten Tutorsystem FeedBook

Katharina Wendebourg (HIB)

Intelligente Tutorsysteme (ITS), können durch individuelles, adaptives Feedback gezielt beim Lernen unterstützen. Gerade beim Spracherwerb sind individuelle Unterschiede der Lernenden von direkter Relevanz (Skehan 1991, Ellis 2004), was automatisiertes individuelles Feedback für eine adaptive Förderung besonders relevant macht. Eines der wenigen wissenschaftlich evaluierten Tutorsysteme ist das FeedBook, das für Englischlernende der siebten Klasse an Gymnasien entwickelt wurde. In einem ersten RCT wurde gezeigt, dass Schüler:innen, die individualisiertes, adaptives Feedback zu grammatikalischen Konstrukten erhalten hatten, bessere Lernleistungen aufwiesen (Meurers, 2019). Unklar ist jedoch, ob alle Lernenden im gleichen Ausmaß von dem individuellen Feedback profitierten. In einer Folgestudie, einem RCT mit N = 616 Schüler*innen, wurde u.a. die Arbeitsgedächtniskapazität erhoben, die als Maß für kognitive Leistungsfähigkeit gilt (Oberauer et al, 2000). Der verwendete n-back-task erfasst die Fähigkeit, neue Inhalte kurzfristig ins Gedächtnis zu integrieren, was bei einer kognitiv komplexen Aufgabe wie dem Grammatiklernen eine wichtige Rolle spielt (Chen et al., 2022). In der hier vorgestellten Studie untersuchen wir, ob die Lernleistung von Schüler:innen hinsichtlich der grammatikalischen Konstrukte, die mit dem FeedBook geübt wurden, in Abhängigkeit ihrer Arbeitsgedächtniskapazität variiert und ob sie in unterschiedlichem Maß von dem individuellen, automatisierten Feedback profitieren.

Assessment of Teaching Quality from Lesson Plans for Experimental Research

Alexander J. Jung (HIB)

The German framework of three teaching quality dimensions (classroom management, cognitive activation, and support) has been employed to describe substantial effects of teaching on various student outcomes, such as achievement and motivation. It has been shown that the teaching quality of a teacher varies between lessons and between student groups (hence the distinction between teacher and teaching quality). Causes for variation in teaching quality, however, are not well examined. Effects of composition, behavior, and motivation of the students taught on teachers’ teaching quality have been suggested, but detailed descriptions of causal mechanisms are not yet available.

In the field, it is difficult to examine causal effects of student variables on teaching quality because it is hard to experimentally manipulate the composition or the behavior of students in a classroom –  from a practical as well as from an ethical perspective. If we were to succeed in assessing teaching quality from lesson plans however, it would allow us to experimentally test effects of student composition and behavior on teaching quality with much less effort: Teachers could be presented with videos of different student groups (e.g., of well behaved vs. disruptive students) and asked to create lesson plans specifically for these students.

I would like to present first ideas and to discuss further which facets of teaching quality could be assessed from lessons plans and how to do so. The interdisciplinarity of the audience, including expertise from specialists in didactics and pedagogy would be highly appreciated.

Informationsfriktionen bei der Wahl der weiterführenden Schule

Friederike Hertweck (RWI), Pia Schilling (U Konstanz), Moritz Welz (U Bochum), Sven Werenbeck-Ueding (U Bochum)

Das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung hat eine mehrsprachige Informations-App für Eltern entwickeln lassen, welche Informationen rund um den Übergang der Grundschule auf die weiterführende Schule für Nordrhein-Westfalen darstellt. Diese App wird im Schuljahr 2024/25 im Rahmen einer randomisiert kontrollierten Studie in Nordrhein-Westfalen getestet und evaluiert.

Ziel der Studie ist es, elterliche Informationsfriktionen bei der Entscheidung über die Schulform ihrer Kinder zu untersuchen. Hierbei werden verschiedene App-Varianten getestet, um zu evaluieren, ob das Bereitstellen von Informationen mittels App, die Mehrsprachigkeit oder die in der App enthaltenen Informationen den Eltern bei der Entscheidungsfindung helfen.

Bisherige Ergebnisse aus anderen Studien zeigen, dass in Deutschland Kinder aus nicht-akademischen oder finanziell schlechter gestellten Elternhäusern in der akademischen Schullaufbahn unterrepräsentiert sind (Wößmann 2023, Blanden 2023) und diese Kluft durch mangelnde Sprachkenntnisse der Schüler (Danzer 2022) oder der Eltern (Bleakley 2008) sowie durch negative Stereotypen (Carlana 2018) noch vergrößert werden. Diese Studie ist die erste, die untersucht, ob mangelndes Wissen über das deutsche Schulsystem sowie sprachliche Barrieren (die diesen Mangel verursachen könnten) einheimische und zugewanderte Eltern daran hindern, eine informierte Entscheidung über die Schullaufbahn ihrer Kinder zu treffen.

Inhalte und Ziele für das Knowledge Café:

Wir haben die App im Rahmen einer Pilotphase im Schuljahr 2023/24 mit einzelnen Grundschulen in NRW getestet. Hierbei gestaltete sich die Zusammenarbeit mit Schulen als schwierig. Auch haben deutlich weniger Eltern der teilnehmenden Schulen die App heruntergeladen, als wir erwartet haben.

Im Rahmen des Knowledge Cafés würden wir das Projekt und die App gerne kurz vorstellen und gemeinsam diskutieren, wie wir mehr Schulen aber auch Eltern erreichen können. Ein interdisziplinärer Austausch zur Zusammenarbeit mit Schulen und Eltern könnte das Projekt für das Schuljahr 2024/25 deutlich stärken.

Krisen begegnen: Zur Nutzbarmachung der rezeptiven Perspektive im gesteuerten Schriftspracherwerb am Beispiel der Zeichensetzungskompetenzen

Franziska Kretzschmar (IDS) und Angelika Wöllstein (IDS)

Eine der dauerhaften Herausforderungen in der sprachlichen Bildung ist die Förderung von – sich gegenseitig stützenden – Schreib- und Lesekompetenzen. Inhaltliche Grundlage zur Vermittlung von Rechtschreibkompetenzen ist das Amtliche Regelwerk. Im Bereich der Zeichensetzung findet mit der für Mitte 2024 geplanten Veröffentlichung der Neufassung des Amtlichen Regelwerks ein empirisch begründbarer Paradigmenwechsel statt (Bredel & Wöllstein 2024). Bislang waren die amtlichen Regeln für Interpunktionszeichen (z. B. Komma, Doppelpunkt, Semikolon) so formuliert, dass sie auf die Perspektive der Schreibenden zugeschnitten waren, während die rezeptive Perspektive der Lesenden außen vor blieb. Daraus ergab sich für die Praxis, dass die Schreibperspektive vor allem im gesteuerten Schriftspracherwerb verortet ist, die Leserperspektive im ungesteuerten Schriftspracherwerb.

Die (implizite) Hoffnung war, dass sich die rezeptive Zeichensetzungskompetenz von selbst im ungesteuerten Schriftspracherwerb einstellt. Anders formuliert: allein durch Lesen, so die Annahme, könne sich die Funktion einzelner Zeichen in Gesamtsystem dem Leser intuitiv erschließen und auch für die Schreibproduktion nutzbar werden. Empirische Studien haben hingegen am Beispiel des Kommas gezeigt, dass die rezeptive Zeichensetzungskompetenz im ungesteuerten Schriftspracherwerb keineswegs von allen Lernenden erworben wird (Esslinger 2014, Esslinger & Noack 2020). Eine Möglichkeit zur Stützung der rezeptiven Kompetenz besteht folglich darin, die inhaltlichen Grundlagen der Zeichensetzung auf sie auszurichten, damit sie für den gesteuerten Schriftspracherwerb zugänglich wird.

In unserem Beitrag stellen wir die Neufassung des Amtlichen Regelwerks vor, welche im Bereich der Zeichensetzung die rezeptive Perspektive für den gesteuerten Schriftspracherwerb einführt. Wir diskutieren die Motivation und den Mehrwert der neuen funktionalen Einordnung der Interpunktionszeichen und stellen insgesamt die Vorteile der neuen semasiologisch orientierten Systematik vor. Mit den Teilnehmenden des Knowledge Cafés wollen wir darauf aufbauend diskutieren, welche Anforderungen an didaktische Umsetzungsformate zu stellen sind und ob bzw. wie die Wirksamkeit der neu formulierten Regeln empirisch gemessen und validiert werden kann. Hierzu präsentieren wir erste Überlegungen für empirische Forschungsdesigns.

Literatur:
Bredel Ursula & Angelika Wöllstein 2024. Kapitel E Zeichensetzung (S. 105-156). In: Amtliches Regelwerk der deutschen Rechtschreibung, Regeln und Wörterverzeichnis. (Hrsg. Geschäftsstelle des Rats für deutsche Rechtschreibung. Leibniz-Institut für Deutsche Sprache.

Esslinger, G. (2014): Rezeptive Interpunktionskompetenz. Eine empirische Untersuchung zur Verarbeitung syntaktischer Interpunktionszeichen beim Lesen.Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.

Esslinger, G. & Christina Noack (2020): Das Komma und seine Didaktik. SLLD-E, Band 1. Baltmannsweiler: Schneider-Verlag Hohengehren.

Wahrgenommene Kosten und Nutzen einer Weiterbildungsteilnahme

Silke Anger (IAB), Pascal Heß (IAB), Simon Janssen (IAB), Ute Leber (IAB), Armando Miano (Universität Neapel)

Die berufliche Weiterbildung spielt in der modernen Arbeitswelt eine wichtige Rolle. Auch wenn die Weiterbildungsbeteiligung der Beschäftigten im Zeitverlauf angestiegen ist, sind die Teilhabechancen einzelner Personengruppen nach wie vor ungleich verteilt. Insbesondere Geringqualifizierte, aber auch Beschäftigte, die einem hohen Automatisierungsgrad ausgesetzt sind, bilden sich seltener weiter.

Zu den individuellen Hürden der Weiterbildungsbeteiligung liegen nur vergleichsweise wenige Studien vor. Insbesondere ist bislang die Rolle, die potenzielle Informationsdefizite für eine (Nicht-) Teilnahme an Weiterbildung spielen, unklar. Neben Informationen über den monetären und nicht-monetären Nutzen von Weiterbildung kann es sich hierbei auch um Informationen über die (nicht-) monetären Kosten von Weiterbildung handeln. So ist es denkbar, dass einzelne Personengruppen deswegen nicht an Weiterbildung teilnehmen, weil sie deren Kosten über- oder deren Nutzen unterschätzen.

Vor diesem Hintergrund gehen wir im Rahmen einer randomisierten kontrollierten Studie der Frage nach, ob ein besserer Zugang zu Informationen über den Nutzen und die Kosten von Weiterbildung die Weiterbildungsbereitschaft sowie die tatsächliche Weiterbildungsteilnahme von Beschäftigten beeinflussen kann. Hierfür erheben wir in einem Modul der Online-Personenbefragung „Arbeiten und Leben in Deutschland“ (OPAL) des IAB detaillierte Informationen zum individuellen Weiterbildungsverhalten, zur Weiterbildungsintention sowie zu den erwarteten Kosten und Nutzen einer Weiterbildungsteilnahme. Zudem führen wir zwei Information Treatments durch, wobei der einen Treatmentgruppe Informationen zum Nutzen und der anderen Informationen zu den Kosten von Weiterbildung bereitgestellt werden. Die so gewonnenen experimentellen Daten können den Forschungsstand über die Barrieren einer Weiterbildungsbeteiligung verbessern und Anhaltspunkte für die Ausgestaltung von Informations- und Beratungsangeboten geben.

Der geplante Vortrag gibt einen Überblick über das Projektvorhaben, die Inhalte des Fragebogens sowie die Information Treatments. Zudem werden Ergebnisse aus dem Pretest der Studie vorgestellt.

Complex Cognitive Reasoning in Higher Education: Towards Understanding and Impacting Critical Thinking

Gabe Orona (HIB)

The modern adult confronts a plethora of complexities that require careful reasoning and reflection on a daily basis. Many occupations have discarded routine procedures, popular news outlets mislead, financial scams are increasingly savvy, and social media platforms promulgate misinformation. Having the ability to make accurate inferences, monitor what one knows and needs to know, and evaluate the verisimilitude of conflicting knowledge claims appear to be essential tools for navigating the epistemic terrain of the 21st century. Cognitive psychologists have described these reasoning abilities at three distinct levels of processing: (first-order) cognition, metacognition, and epistemic cognition (Kitchner, 1983). This lecture will showcase contemporary research on the correlates, determinants, and developmental aspects associated with complex thinking, focusing on how individual thinking dispositions or epistemic virtues not only play a central role in the reasoning processes, but can be targeted for large-scale educational impact.

Zur Bedeutung der regierenden Parteien auf kommunaler Ebene für die öffentliche Finanzierung von Weiterbildung

Renan Winkler (DIE) und Fabian Rüter (DIE)

Weiterbildung wird im Zuge gesamtgesellschaftlicher und technologischer Entwicklungen von bildungspolitischen Akteuren zur Eröffnung und Sicherung individueller Zukunfts – und Arbeitschancen sowie gesellschaftlicher Teilhabe in Anspruch genommen (Holford & Milana, 2023). So greifen bildungspolitische Akteure auf der Makroebene der nationalen Bildungspolitik (Bund, Länder, Kommunen) durch die Steuerungsmedien Geld, Wissen und Macht in das Weiterbildungssystem ein. Eine zentrale Steuerungsform ist die öffentliche (Ko-)Finanzierung von Weiterbildungsorganisationen, Angeboten und Teilnahmen (Schrader, 2011, 2014). Entsprechende Forschungsarbeiten beziehen sich auf die Finanzierung von Weiterbildung (Dohmen, 2014) sowie die Wirksamkeit öffentlicher Weiterbildungsausgaben (Martin & Rüber, 2016) und geldbasierter Förderinstrumente (Käpplinger et al., 2013).

Ein Desiderat hingegen stellen Untersuchungen zur politischen Ökonomie der Weiterbildungsfinanzierung und damit zu Effekten von Parteipolitiken im Feld der Weiterbildung dar. Zum Einfluss von Parteien auf Bildungsausgaben liegen bisher nur empirische Befunde für andere Bildungssektoren (Bischoff & Hauschildt, 2021; Busemeyer, 2009) vor. Auch für die Weiterbildung kann dies untersucht werden. Dazu greifen wir auf theoretische Annahmen der Parteidifferenztheorie (Boix, 1997, 1998) zurück. Diese nimmt an, dass Parteien sich in ihren Zielen unterscheiden und sich ihre politische Ausrichtung nach den Präferenzen ihrer Wählenden richtet. Sozialdemokratische Parteien nutzen die Höhe öffentlicher Bildungsausgaben als um- verteilende Maßnahme, um benachteiligte Personengruppen zu fördern und gesellschaftliche Ungleichheiten abzubauen. Anzunehmen ist daher, dass mit sozialdemokratischem Einfluss in der Regierung höhere öffentliche Bildungsausgaben einhergehen.

Um diese Annahme zu untersuchen, nutzen wir Paneldaten der Volkshochschulstatistik. Dies ermöglicht es, Veränderungen der Regierungsparteien auf Kreisebene mit der Höhe öffentlicher Bildungsausgaben (öffentliche Zuschüsse von Kreisen) für Volkshochschulen in Verbin- dung zu setzen. Für den Untersuchungszeitraum 2008-2018 zeigen die Ergebnisse eines ers- ten Fixed-Effects-Modells für n=801 Volkshochschulen und N=8010 Beobachtungen, dass die öffentlichen Zuschüsse um b=7967,93€ (p=0,090) bei einem Wechsel zu einer sozialdemo- kratischen Regierungspartei auf Kreisebene steigen. Die Nutzung des Banzhaf-Index (Huber et al., 2003) auf Grundlage der Sitzverteilung im Kreistag/Stadtrat zur Messung der politischen Macht einer Partei ist geplant.

Literatur:
Bischoff, I. & Hauschildt, J. (2021). Party ideology and vocational education spending: Empirical evidence from Germany. CESifo Economic Studies, 67(1), 35-60.

Boix, C. (1997). Political Parties and the Supply Side of the Economy: The Provision of Physical and Human Capital in Advanced Economies, 1960-90. American Journal of Political Science, 41(3), 814-845. https://doi.org/10.2307/2111676

Boix, C. (1998). Political parties, growth and equality: Conservative and social democratic economic strategies in the world economy. Cambridge University Press. https://doi.org/10.1017/CBO9781139174947

Busemeyer, M. R. (2009). Social democrats and the new partisan politics of public investment in edu- cation. Journal of European Public Policy, 16(1), 107-126. https://doi.org/10.1080/13501760802453171

Dohmen, D. (2014). Deutschlands Weiterbildungsfinanzierung im internationalen Vergleich. In Deutsches Institut für Erwachsenenbildung (Hrsg.), Trends der Weiterbildung: DIE-Trendanalyse 2014. W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG.

Holford, J. & Milana, M. (2023). The European Union and Lifelong Learning Policy. In K. Evans, W. O. Lee, J. Markowitsch & M. Zukas (Hrsg.), Third International Handbook of Lifelong Learning (S. 499-522). Springer Cham.

Huber, G., Kocher, M. & Sutter, M. (2003). Government Strength, Power Dispersion in Governments and Budget Deficits in OECD-Countries. A Voting Power Approach. Public Choice, 116(3-4), 333-350.

Käpplinger, B., Klein, R. & Haberzeth, E. (Hrsg.). (2013). Erwachsenenbildung und lebensbegleitendes Lernen: Bd. 21. Weiterbildungsgutscheine. Wirkungen eines Finanzierungsmodells in vier europäischen Ländern. W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG.

Martin, A. & Rüber, I. E. (2016). Die Weiterbildungsbeteiligung von Geringqualifizierten im internationalen Vergleich – Eine Mehrebenenanalyse. Zeitschrift für Weiterbildungsforschung, 39(2), 149-169. https://doi.org/10.1007/s40955-016-0060-2

Schrader, J. (2011). Struktur und Wandel der Weiterbildung. W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG. Schrader, J. (2014). Steuerung in der Weiterbildung unter dem Anspruch der Evidenzbasierung – Mo- delle und Trends seit der Bildungsreform. In Deutsches Institut für Erwachsenenbildung (Hrsg.), Trends der Weiterbildung. DIE-Trendanalyse 2014 (S. 181-202). W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG.

Empty class to empty streets? The effect of permanent school closures on regional economic development and voting behaviour

Marcel Helbig (LIfBi) und Sebastian Vogler (LIfBi)

Schools and their presence are important aspects of infrastructure: On one hand, almost all developed countries have school-like infrastructure, and several investigations show the importance of schools on pupils’ academic success (Berry and West, 2020) and emotional well-being (Damm et al, 2022). On the other hand, the permanent closure of such key infrastructure might additionally weaken rural areas and further enable urbanisation, provoking a rising feeling of neglect in such deteriorating rural areas, agitating more extreme political voting behaviour in the long run. While existing literature extensively explores the impact of schooling quality, sparse attention has been given to the effects of permanent school closures on regional development (Di Cataldo and Romani, 2023; Borbely et al., 2023). This paper fills the gap by providing extensive insights on the level and spatial occurrence of permanent school closures (and consolidations) in Germany over the timespan of 19 years and its respective influence on regional development and voting behaviour.

For this purpose, this paper draws from several unique and administrative datasets: First, we evaluate data provided by the Ministry of Education from all federal states in Germany and link these data with precise longitudinal and latitudinal information. This allows us to track any permanent school closure over time and the precise location information helps us to enrich our data with information on e.g. respective distance to the next comparable institution and the affected municipality. Secondly, we utilized datasets from the Federal Institute for Research on Building, Urban Affairs and Spatial Development with detailed information on economic performances such as total tax income, unemployment rates, birth statistics and territorial changes for all municipality associations in Germany. Third, we employ administrative data on migration movements provided by the German Research Data Centre. Finally, we use data on different voting outcomes, i.e. federal elections, state elections and local elections provided by the respective State Statistical Offices to assess any voting behaviour. Combining all above data sets allows us to construct a balanced yearly panel data for all 4366 municipality associations in Germany from 2000 to 2019. Employing a staggered Difference-In- Differences approach, we investigate the effect of permanent school closures on economic performance and voting behaviour.

Visualizing school closures over time, we find that a significant majority of all school closures happened within East-Germany, often coinciding with changes in territorial reforms and consolidation of municipalities, even though both phenomena are not exclusive to East-Germany. Additionally, our preliminary results suggest that a permanent school closure reduce the population of an affected municipality by around 0.5%, aligning with recent literature (Di Cataldo and Romani, 2023).

Lernbezogene Rezeption von Realen vs. Holografischen Objekten in einer Experimental-Ausstellung

Manuela Glaser (IWM), Bärbel Garsoffky (IWM), Stephan Schwan (IWM)

Objekt-Digitalisate können hoch realistisch, intuitiv, nicht von den Inhalten ablenkend und die Besucher*innen nicht überfordernd mittels Augmented Reality-Brillen präsentiert werden. Empirische Studien analysierten häufig lediglich Usability- und Unterhaltungsaspekte dieser Technologie, selten jedoch lernbezogene Aspekte ihrer Rezeption. Diese werden daher in der hier vorgestellten empirischen und präregistrierten Studie untersucht – und zwar in einer Experimentalausstellung zum Thema „Wale und Menschen“, die in einem within-subject-Design (n = 65) reale und holographische Objekte (mittels Microsoft HoloLens 2) bezüglich Objektwahrnehmung, Holding Power, mentaler Anstrengung, wahrgenommener Gegenwartsbezüge und Erinnerungsleistung vergleicht.

Die Ergebnisse zeigen, dass die im Mittel als mittelmäßig wahrgenommene Hologrammqualität umso höher eingeschätzt wurde, je höher das Vorwissen und vorherige Interesse der Proband*innen am Ausstellungsthema waren. Erwartungsgemäß zeigte sich, dass die Holding Power für holographische Objekte größer war als für reale Objekte und dass reale Objekte historisch authentischer eingeschätzt wurden als holographische Objekte. Entgegen der Erwartung beeindruckten reale Objekte die Proband*innen mehr als holographische Objekte. Nicht überraschend, wurden reale Objekte außerdem als realer und präsenter eingeschätzt als holographische Objekte. Je höher jedoch das Vorwissen der Proband*innen zum Ausstellungsthema war, desto geringer war der Präsenzunterschied. Es zeigte sich auch, dass zur kognitiven Verarbeitung von holographischen im Vergleich zu realen Objekten mehr mentale Anstrengung aufgewendet wurde. Die Ergebnisse hinsichtlich der Gegenwartsbezüge und der Erinnerung an Objektdetails und Objekttextinhalte stehen aktuell noch aus, werden aber auf der Tagung vorgestellt.

Fazit: Holographische digitale Modelle sollten in Ausstellungen verwendet werden, wenn die inhaltliche Auseinandersetzung (Holding Power, mentale Anstrengung) der Besucher*innen bezüglich bestimmter Ausstellungsobjekte erhöht werden soll. Reale Objekte sollten verwendet werden, wenn es darum geht, die Besucher*innen zu beeindrucken und ihnen durch die historische Authentizität der Objekte den Zugang zur Vergangenheit zu ermöglichen.

Open Educational Resources als Chance für eine ganzheitliche Bildung

Johannes Hiebl (DIPF)

Die gegenwärtige Gesellschaft und das Bildungssystem stehen vor zahlreichen Herausforderungen, darunter die anhaltenden Folgen der COVID-19-Pandemie, die Erosion der Demokratie, geopolitische Entwicklungen, technologische Fortschritte sowie fortbestehende soziale Ungleichheiten. Eine vielversprechende Entwicklung im Bildungssystem zur Bewältigung dieser Herausforderungen stellen die sogenannten Open Educational Resources (OER) dar. OER umfassen Lehr- und Lernmaterialien, die unter einer offenen Lizenz zur Wiederverwendung veröffentlicht werden. Die UNESCO erkennt

OER als einen Beitrag zur Förderung der Bildung für alle Menschen weltweit an und betont ihr Potenzial, die Qualität der Bildung zu verbessern und die Demokratisierung und Verbreitung von Wissen zu fördern. Daher scheinen OER eine ganzheitliche Bildung zu unterstützen, indem sie nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch eine neue Art der digitalen Kompetenz durch die Teilnahme an der Wiederverwendung von OER und dem sogenannten OER-Lebenszyklus fördern.

Trotz dieser Möglichkeiten, verschiedener Förderinitiativen und der Tatsache, dass die UNESCO diesen Begriff vor 20 Jahren prägte, bleiben OER ein Nischenphänomen in der Hochschullehre im deutschsprachigen Raum. Die bisher in der Forschung identifizierten Hindernisse, die sich auf die Motive und Einstellungen der Stakeholder beziehen, stimmen nicht unbedingt mit den in der sozialen Praxis beobachteten Herausforderungen überein.

Um die Entstehung und Verfügbarkeit, die Verbreitung und den didaktisch fundierten Einsatz von offen lizenzierten, frei zugänglichen Lehr- und Lernmaterialien zu verstehen, müssen an Open Educational Resources sowie an die Interaktionsordnung von Bildungsprozessen bestimmte analytische Fragen gestellt werden:

  1. Auf welches gesellschaftliche Problem bietet das OER-Modell eine Lösung?
  2. Wie wird das OER-Modell verfügbar gemacht?
  3. Sind das OER-Modell und die darin vorgesehenen Produktionsbeschränkungen in der Lage, der Interaktionsordnung der Bereitstellung von Bildungsressourcen gerecht zu werden und damit den Bedürfnissen der Akteure im Bildungssystem zu entsprechen?
AI-Supported Intervention to Reverse Gifted Underachievement

Mingjing Zhu (HIB)

In this presentation, I would like to share a research project initiative that focuses on the phenomenon of gifted underachievement, specifically within the domains of science, technology, engineering, and mathematics (STEM). Gifted underachievement encompasses diverse manifestations influenced by motivational factors, including a lack of appreciation for learning goals, diminished self-perceptions of ability, and inadequate self-regulation strategies among gifted underachieving students (GUAs).

Two primary theoretical models outline the motivations of GUAs, encompassing a range of motivational constructs such as values, academic self-concept, and academic self-worth contingency, among others. However, the complexity of variations among GUAs suggests the presence of additional, as yet undiscovered motivations. Additionally, a recent meta-analysis study examined previous motivational interventions aimed at reversing gifted underachievement. The study revealed that the interventions improved psychosocial outcomes but did not have a significant impact on academic performance. It emphasizes the necessity for individually tailored interventions.

Consequently, the project first aimed to identify GUAs based on their distinctive motivational and behavioral profiles, leveraging an AI-supported educational system. Gifted students engaging with STEM-focused coursework on this platform will allow for a comparative analysis of motivational and behavioral patterns between underachieving and achieving cohorts. GUAs might be identified based on patterns not readily captured by traditional methods.

In addition, the project aims to design and deliver customized motivational intervention packages through the AI platform by integrating theory-based motivational features with those detected by the AI system. The ultimate goal is to evaluate the effectiveness of this AI-supported intervention in reversing gifted underachievement and empowering GUAs to reach their full potential in STEM education.

How to help students develop self-regulation skills via learning analytics and dashboards

Florian Berens (HIB)

The use of digitally supported learning is increasing in both schools and universities. Among other advantages of digital learning, this offers the opportunity to use the behavioral traces that occur in digital learning for scientific purposes. In addition, these digital behavioral data can also be used directly in practice for learning. To this end, various forms of learning analytics dashboards (LAD) have been developed, tested and evaluated in recent years, which try to visualize information about the learning of an individual or a class. Individual learners can use this information to guide their learning, and teachers can build on this feedback for further teaching. However, existing LADs are limited in their ability to adequately address the process nature of learning. They are often limited to quantifying learning behavior and learning outcomes across time or, at most, show global trends. However, regulating the process is also of great importance for a successful learning process. Research on self-regulated learning has long provided a variety of theories and empirical findings that help to visualize, understand and control the self-regulation of learners. However, these findings have so far been incorporated little into the design of LAD. Within this Knowledge Cafe, we therefore want to try to build this bridge together and think about concepts of how findings from research on self-regulated learning can be made visible in LAD in order to support learners in improving their own self-regulation.

digital:KLUGeschichte lehren Ein Fortbildung für Geschichtslehrkräfte

Stefanie Hölzlwimmer (HIB) und Fitore Morina (HIB)

Guter Geschichtsunterricht beachtet die Basisdimensionen, ist kompetenzorientiert und befähigt Schüler:innen zum historisch-reflektierten und historisch-reflexiven Denken – auch in ihrem Alltag. Dies beinhaltet u.a. die Befähigung zum kritischen Hinterfragen von Informationen bezüglich ihrer Glaubwürdigkeit sowie zum Abwägen zwischen verschiedenen Perspektiven. Dass die Lehrenden (und Lernenden) historische Kompetenzen auch auf den Kontext der digitalen Kultur anwenden können, ist angesichts der Herausforderungen des digitalen Zeitalters beispielsweise auf Social Media (z.B. Memes, die mit Geschichte argumentieren, moderner Antisemitismus in Kommentaren) dringend erforderlich. Diesem Desiderat geht das Fortbildungsprogramm für Geschichtslehrkräfte digital:KLUGeschichte lehren nach. Teilnehmende Lehrkräfte sollen u.a. dazu befähigt werden, souverän in der digitalen Kultur historisch zu denken und zu handeln und dies auch mit angepassten Lehrkonzepten ihren Schüler:innen zu ermöglichen. Aus diesem Grund stellt das Projekt zunächst ein theoretisches Modell des historischen Denkens in einer digitalen Kultur bereit, das auf einem etablierten Kompetenzmodell für historisches Denken basiert. Außerdem werden durch Präsenz- und Online Fortbildungssitzungen sowohl thematische, als auch didaktische und bildungspsychologische Inhalte vermittelt, die die Lehrkräfte in ihren eigenen Unterricht implementieren können. Um die Wirksamkeit der Fortbildung zu evaluieren, wird eine randomisiert-kontrollierte Feldstudie durchgeführt. Dabei werden Effekte auf der Lehrkraft-Ebene, der Unterrichts-Ebene und der Schüler:innen- Ebene mit quantitativen und qualitativen Methoden untersucht. Quantitativ werden Outcomes wie der Enthusiasmus und das TPACK-Wissen der Lehrkräfte, Unterrichtsqualität und historische Kompetenzen der Schüler:innen evaluiert. Des Weiteren fallen während der Fortbildung qualitative Artefakte an, wie von Lehrkräften erstellte Unterrichtsmaterialien. Diese stellen sie anschließend ihren Kolleg:innen für Feedback zur Verfügung. In der Fortbildung werden sie dazu angehalten, für die Erstellung der Materialien ChatGPT souverän zu nutzen. Die genutzten Prompts werden vom Forschungsteam untersucht. Die Vorgehensweise bei der Auswertung soll im Knowledge Café zur Diskussion gestellt werden.

Ein Blick in das Lernen von Übermorgen: Der Future Innovation Space am IWM

Peter Gerjets (IWM), Georg Pardi (IWM), Birgit Brucker (IWM)

Im neu am IWM etablierten Future Innovation Space wird die Frage adressiert, was benötigt wird, um Cutting Edge Technologie in Bildungsszenarien einzusetzen. Das Hauptziel dabei ist es herauszufinden, wie die Technologien am besten genutzt werden können, um verschiedene Themen und Lerninhalte so darzustellen, dass die relevanten Lernprozesse ermöglicht und erleichtert werden. So können Möglichkeiten und Potenziale vorweggenommen werden, ohne an die aktuell bestehenden Einschränkungen im Bildungssystem gebunden zu sein.

Im FIS werden bestehende Erkenntnisse und Anwendungen genutzt und in Kooperation mit TüCeDE, Partnerinstituten, Didaktiker*innen und Lehrkräften weiterentwickelt. Konkret werden dabei Input-Workshops (auch im Rahmen einer Fortbildungsserie zu Future Innovation für Fachberater*innen des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung – ZSL) organisiert, in denen Lehrkräfte und Multiplikator*innen aktiv eingebunden sind, um mögliche Zukunftstechnologien kennenzulernen und zu erproben, Bedürfnisse und Anforderungen zu identifizieren und potentielle zukünftige Unterrichtsszenarien zu planen. Dies wird auch unterstützt durch zwei vom BMBF geförderten professionellen Netzwerke zur Förderung “adaptiver, prozessbezogener, digital-gestützter Innovationen in der MINT-Lehrpersonenbildung” (MINT-ProNeD) und “adaptiver, handlungsbezogener, digitaler Innovationen in der Lehrkräftebildung in Kunst, Musik und Sport” (KuMuS-ProNeD). Im Rahmen dieser Netzwerke wurden sowohl Workshops zum Austausch zwischen Lehrenden, Fachdidaktiker*innen und der Wissenschaft abgehalten, sowie aktiv in die gemeinsame Entwicklung von exemplarischen Anwendungen (z. B. virtuelle Umgebungen im Bereich Chemie oder Musik) und Konzepten für authentische Lehrszenarien mit Hilfe von 360°Aufnahmen und virtuellen Realitäten gestartet.

Der Future Innovation Space umfasst drei Labore auf insgesamt 240 Quadratmetern:

Das Tübingen Digital Teaching Lab (TüDiLab) ist ein vollständig eingerichtetes Klassenzimmer mit Laptops, iPads, Eyetrackern, digitalen Whiteboards und Video- und Audioaufzeichnungssystemen. Das TüDiLab erlaubt es Lehrkräfte im sinnvollen Einsatz der Technologie im Klassenzimmer zu schulen und Forschung dazu zu machen.

Das Multi-Touch Lab kombiniert Lernszenarien in Gruppen mit haptischen, verkörperlichten, spielerischen Erfahrungen. Es umfasst verschiedene große Multi-Touch Tische, iPads und generische Anwendungen für diese Geräte.

Im Mixed Reality Lab werden immersive Lernaktivitäten, wie erweiterte Realitäten und 360° Videos, genutzt, um Lernthemen darzustellen, die beispielsweise ein räumliches Verständnis erfordern. 

Die LERN-Jahrestagung 2024 findet am 14. und 15. Mai 2024 in Tübingen statt und wird vom HIB und IWM gemeinsam ausgerichtet.

Angehörige aus LERN-Mitgliedsinstituten sind herzlich eingeladen an der Jahrestagung teilzunehmen. Da es sich hierbei um eine interne Veranstaltung handelt, ist eine Teilnahme von externen Interessierten leider nicht möglich.

Die Anmeldung ist bis 15. April 2024 geöffnet.

Bitte beachten: die zur Verfügung stehenden Hotelkontingente sind allerdings nur bis spätestens 03. April 2024 abrufbar!

Die Veranstaltungsräume befinden sich am IWM.

Adresse:
Leibniz-Institut für Wissensmedien
Schleichstraße 6
72076 Tübingen

Eine detaillierte Anfahrtsbeschreibung finden Sie auf der Website des IWM.
Zur Anfahrtsbeschreibung.

Für die Teilnehmende der Jahrestagung standen Hotelkontingente zur Verfügung, deren Buchung jedoch nicht mehr möglich ist.

Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten:

Hotel ibis Styles Tübingen

Zur Hotelwebsite
Friedrichstraße 20, 72072 Tübingen, +49 7071 75 880 


Hotel Domizil

Zur Hotelwebsite
Wöhrdstraße 5-9, 72072 Tübingen, +49 7071 13 90 


Hotel Katharina Garni

Zur Hotelwebsite
Lessingweg 2, 72076 Tübingen, +49 7071 96 500 

Die Reisekosten müssen von den LERN-Mitgliedern selbst getragen werden, eine Erstattung ist nicht möglich.

An beiden Veranstaltungstagen steht in den Pausen ein vegetarisches Catering zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es am 14. Mai ein gemeinsames Abendessen dessen Kosten von LERN übernommen werden.

Das gemeinsame Abendessen findet für alle Teilnehmenden, die sich zu diesem Programmpunkt angemeldet haben, am Dienstag, 14. Mai 2024 im Restaurant 1821 Tübingen statt.

Adresse: Wilhelmstr. 3 in 72072 Tübingen.

Sollten Sie doch nicht an der Veranstaltung teilnehmen können, bitten wir um eine kurze Mitteilung via E-Mail an , sodass wir Sie von der Teilnehmendenliste abmelden können.

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    Jubiläumsfeier: 10 Jahre LERN

    Die Jubiläumsfeier “10 Jahre LERN” fand am 04. Mai um 18:15 in Mannheim im IDS | Leibniz-Institut für Deutsche Sprache statt im Anschluss an den ersten Tag der LERN-Jahrestagung statt.

    Zum Programm