Bildungspolitisches Forum

26. September 2023 | Bildungspolitisches Forum

Das Bildungspolitische Forum 2023 fand am Dienstag, 26. September 2023 in der Vertretung des Landes Baden-Württemberg, Tiergartenstraße 15, Berlin als Präsenzveranstaltung statt.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Jan-Martin Wiarda.

Im Rahmen der Bildungsdialoge kooperierten wir auch in diesem Jahr wieder mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Dieser - sowie weitere ausgewählte Programmteile - wurden als Livestream übertragen.

Inhaltlich verantwortliche Mitglieder des Leibniz-Forschungsnetzwerks Bildungspotenziale (LERN):

IWM | Leibniz-Institut für Wissensmedien
Kompetenzzentrum Bildung im Museum
TUM | Technische Universität München
ZAS | Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft

ab 09:00 Uhr
Anmeldung

09:30 Uhr
Begrüßung durch das Netzwerk

Prof. Dr. Marcus Hasselhorn
DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation & Vorsitzender der Sprecher*innengruppe des Leibniz-Forschungsnetzwerks Bildungspotenziale (LERN)

09:40 Uhr
Grußworte der Politik

Prof. Dr. Sabine Döring
Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

und

Katharina Günther-Wünsch
Senatorin für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin & Präsidentin der Kultusministerkonferenz der Länder (KMK)

09:55 Uhr
Einführung in das Thema

Prof. Dr. Ulrike Cress
IWM | Leibniz-Institut für Wissensmedien, Direktorin

10:10 Uhr
Keynote I

Erfahren, Erkunden, Experimentieren - Außerschulische und informelle Lernorte der vierten Generation

Prof. Dr. Stephan Schwan
IWM | Leibniz-Institut für Wissensmedien, stellv. Direktor

10:40 Uhr - Kaffeepause

11:00 Uhr - Parallele Foren I und II

FORUM I

LERNEN

Dieses Forum bietet eine übergreifende Einführung in die informelle Bildungsforschung und -praxis und beleuchtet Schnittstellen zwischen außerschulischer und schulischer Bildung. 

Prof. Dr. Peter Gerjets
IWM | Leibniz-Institut für Wissensmedien

Prof. Dr. Vanessa Reinwand-Weiss
Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel e.V.

Prof. Dr. Felicitas Macgilchrist
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Leitung: Prof. Dr. Doris Lewalter
TU München & ZIB | Zentrum für internationale Bildungsvergleichsstudien


FORUM II

AUFWACHSEN

In diesem Forum werden Befunde aus der frühen Bildung mit besonderem Fokus auf familiären Lernumwelten und deren Rolle im Spracherwerb von Kindern dargestellt. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf der Leseförderung liegen, und insbesondere auf der Rolle, die die Eltern hierbei spielen.

Prof. Dr. Natalia Gagarina
ZAS | Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft, stellv. Direktorin & Humboldt-Universität zu Berlin

gemeinsam mit

Dr. Annkathrin Darsow
Zentrum für Sprachbildung Berlin (ZeS), Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie

und

Martina Reynders
Zentrum für Sprachbildung Berlin (ZeS), Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, Leitung

Prof. Dr. Ilka Wolter
LIfBi | Leibniz-Institut für Bildungsverläufe & Otto-Friedrich-Universität Bamberg

gemeinsam mit

Prof. Dr. Cordula Artelt
LIfBi | Leibniz-Institut für Bildungsverläufe, Direktorin & Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Leitung: Prof. Dr. Natalia Gagarina
ZAS | Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft, stellv. Direktorin & Humboldt-Universität zu Berlin

12:15 Uhr - Mittagspause

13:15 Uhr

Keynote II

Barrieren brechen: Das Konzept Lernökologie kann schulische und informelle Lernorte verbinden

Prof. Dr. Martin Storksdieck
Oregon State University | STEM Research Center, Direktor


13:45 Uhr - Parallele Foren III, IV & V

FORUM III

AUSTAUSCHEN / PARTIZIPIEREN / TEILHABEN

In diesem Forum geht es um Orte, bei denen der Fokus auf Begegnung, Dialog und dem Lernen durch Austausch liegt.

Prof. Dr. Bernhard Misof
LIB | Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels, Generaldirektor & Zoologisches ForschungsmuseumsAlexander Koenig in Bonn, Direktor

Dr. Lorenz Kampschulte
Deutsches Museum

Prof. Dr. Mirijam Wenzel
Jüdisches Museum Frankfurt, Direktorin & Goethe-Universität Frankfurt am Main

Leitung: Prof. Dr. Alexandra Busch
LEIZA | Leibniz-Zentrum für Archäologie, Direktorin & Kompetenzzentrum Bildung im Museum

gemeinsam mit

Dr. Lorenz Kampschulte
Deutsches Museum


FORUM IV

MACHEN / ERKUNDEN / FORSCHEN

In diesem Forum liegt der Fokus auf Schülerlaboren und Schülerforschungszentren. Das sind Orte, an denen Kinder und Jugendliche selbst Sachverhalte erkunden und erforschen können.  

Dr. Carolin Enzingmüller
IPN | Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik

Prof. Dr. Katrin Sommer
Ruhr-Universität Bochum

Jörg Triebel
Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport,
Referat 37

Dr. Jörg Maxton-Küchenmeister
Joachim Herz Stiftung, Hamburg

Leitung: Dr. Carolin Enzingmüller
IPN | Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik

gemeinsam mit

Prof. Dr. Katrin Sommer
Ruhr-Universität Bochum


FORUM V

ERFAHREN

In diesem Forum geht es um Orte, die Geschichte erfahrbar machen, wie zum Beispiel Gedenkstätten und um Zugänge zum historischen Lernen, die darauf beruhen, dass sich Besuchende in eine historische Situation hineinversetzen.

Dr. Tobias Ebbrecht-Hartmann
Hebräische Universität Jerusalem

Prof. Dr. Christian Kuchler
Universität Augsburg

Arne Pannen
Gedenkstätte Sachsenhausen

Leitung: Prof. Dr. Stephan Schwan
IWM | Leibniz-Institut für Wissensmedien

15:00 Uhr - Kaffeepause

15:30 Uhr
BILDUNGSDIALOG

Welche Potenziale bieten außerschulische Lernorte? Welche Herausforderungen bestehen?

MinDir Dr. Thomas Greiner
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Stefanie Remlinger
Bezirksbürgermeisterin Berlin

Prof. Dr. Martin Storksdieck
Oregon State University | STEM Research Center, Direktor

Prof. Dr. Doris Lewalter
TU München & ZIB | Zentrum für internationale Bildungsvergleichsstudien

Jacob Chammon
Geschäftsführer Deutsche Telekom Stiftung

ab 16:30-16:45 Uhr - Abschluss

Die Teilnehmenden vor Ort haben ganztätig die Möglichkeit, folgende Interaktionspunkte zu in der Landesvertretung Baden-Württemberg besuchen:

Lernzentrum Sprache – Grammatik interaktiv und systematisch
IDS | Leibniz-Institut für Deutsche Sprache

Mathematik zum Anhören – der LEGO-Tisch
IWM | Leibniz-Institut für Wissensmedien

Outreach durch Bildungsökosystementwicklung
IPN | Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik

Außerschulische Lernorte: Testen Sie Ihr Wissen über das Nationale Bildungspanel!
Daten und Ergebnisse des NEPS am Leibniz-Institut für Bildungsverläufe
LIfBi | Leibniz-Institut für Bildungsverläufe

Keynote I
Erfahren, Erkunden, Experimentieren - Außerschulische und informelle Lernorte der vierten Generation

Prof. Dr. Stephan Schwan
IWM | Leibniz-Institut für Wissensmedien

Kinder und Jugendlichen steht heutzutage ein breites Bildungsangebot außerhalb des Klassenzimmers zur Verfügung - die Palette reicht von historischen Ausstellungen, Naturkundemuseen, Science Centern und Gedenkstätten bis zu Schülerlaboren und Maker Spaces. Mit ihren interessegesteuerten, erkundenden und spielerisch-unterhaltsamen Lernformen bieten sie eine hervorragende Ergänzung zum Klassenunterricht. Zudem können sie einen nachhaltigen Beitrag zur Sensibilisierung von Jugendlichen für aktuelle wissenschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen (z.B. Klimawandel, Künstliche Intelligenz, Demokratieverständnis) und für deren Themen- und Berufsorientierung leisten.

Um diese Potenziale informeller Lernorte zukünftig noch besser auszuschöpfen, gilt es, drei zentrale Fragen zu beantworten: Wie kann eine noch stärkere Verknüpfung schulischen und außerschulischen Lernens gelingen? Wie können Angebote entwickelt werden, die auch bildungsferne Jugendliche ansprechen? Wie kann das Interesse an informellen Lernorten auch in der Freizeit und im späteren Lebensalter aufrechterhalten werden?

Hierbei spielen innovative Medien eine wichtige Rolle. Sie erweitern das Spektrum von Vermittlungsformen vor Ort, indem beispielsweise Schüler*innen ihr eigenes Smartphone für ausstellungsbegleitende Spielanwendungen nutzen oder durch Augmented Reality anschauliche digitale Zusatzinformationen erleben. Sie können durch ihre technologische Attraktivität (Erleben immersiver Welten, Steuerung eines Roboters, Entwurf eines 3D-Drucks) informelle Lernorte auch für Jugendliche interessant machen, die wenig "museumsaffin" sind. Und sie erlauben durch ihre Aufzeichnungs- und Übertragungsmöglichkeiten eine engere Verknüpfung von Schulunterricht und außerschulischen Lernorten.

Zur Beantwortung dieser Fragen ist eine evidenzbasierte empirische Bildungsforschung zu Prozessen und Wirkmechanismen informeller Lernformen unabdingbar.

Keynote II
Barrieren brechen: Das Konzept Lernökologie kann schulische und informelle Lernorte verbinden

Prof. Dr. Martin Storksdieck
Oregon State University | STEM Research Center, Direktor

Im Bildungssektor unterscheiden wir scharf zwischen der schulischen und der außerschulischen Bildung, und wenn es um Lernerfolg geht, dann wird dieser fast ausschließlich in der Schule verortet, zum Teil auch weil es in Deutschland eine Schul- statt eine Bildungspflicht gibt – aus durchaus guten Gründen. Allerdings sorgt diese Gleichsetzung von Bildung, Lernen und Schule dafür, dass wir Lernen nicht als lebenslanges und in alle Bereiche unseres Lebens eingebundene immerwährende Aktivität verstehen, und wir damit erhebliche Potentiale für Lernen unterschätzen. Im US-Amerikanischen Bildungsdiskurs ist in den letzten Jahren das Konzept der Lernökologie in den Vordergrund getreten. In Anlehnung an Urie Bronfenbrenners ökosytemischen Ansatz menschlicher Entwicklung verortet das Konzept der Lernökologie (Engl.: learning ecosystems oder learning ecologies) Lernen in allen Bereichen des Lebens, und sieht diese Bereiche als geografisch und zeitlich verbunden; nicht weil es so sein soll, sondern weil es so ist. In diesem Vortrag wird das Modell der Lernökologie vorgestellt, kritisch bewertet, und mit einer Vorstellung von Lernen verbunden, die Wissen, Können und Emotionen integriert. Anhand von konkreten Beispielen wird erörtert, wie eine solcher Ansatz zu besserer Integration von schulischen and außerschulischen Bildungsangeboten führen kann. Es wird anhand von Beispielen aus der US-Amerikanischen und der deutschen Bildungslandschaft aufgezeigt, dass es neuer Institutionen bedarf, um die Potentiale eines integrativen Bildungsansatzes voll auszuschöpfen.

Forum I - LERNEN

Leitung: Prof. Dr. Doris Lewalter
TU München & ZIB | Zentrum für internationale Bildungsvergleichsstudien


Von Ökosystemen und Komplizen: Lernen an der Schnittstelle von außerschulischer und schulischer Bildung

Prof. Dr. Felicitas Macgilchrist
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Außer dem Bildungsort Schule gibt es eine Vielfalt an weiteren Lernorten, an denen Kinder und Jugendliche lernen, Kompetenzen ausbilden und Erfahrungen sammeln. Zunehmend streben Schulen und außerschulische Lernorte – wie Museen, künstlerische Einrichtungen, historischen Bildungsorte, Makerspaces, FabLabs, Digital Labs und Co – eine engere Kooperation an. Doch die strukturellen Bedingungen von Schulen und außerschulischen Lernorten ermöglichen nicht nur große Potenziale, sondern generieren auch Herausforderungen für alle beteiligten Akteur*innen in der konkreten Zusammenarbeit.

Welche Unterschiede zwischen ‚Schulen‘ und ‚außerschulischen Lernorten‘ erscheinen in der Praxis? Wie ähneln und unterscheiden sich die Lernkulturen, institutionellen Logiken und technischen Möglichkeiten? Was sind die ‚Gelingensbedingungen‘ einer erfolgreichen Kooperation, die das Lernen unterstützt? Wie können diese Gelingensbedingungen erfolgreich gefördert werden? Basierend auf empirischen Forschungsergebnissen werden erste Antworten auf diese Fragen im Vortrag vorgestellt. Der Schwerpunkt liegt auf (post-) digitaler Bildung. Der Beitrag schließt mit Implikationen für die Zukunft von Lernen an der Schnittstelle von außerschulischer und schulischer Bildung.


Non-formales und informelles Lernen – Erkenntnisse, Praxis und Potenziale am Beispiel der Kulturellen Bildung

Prof. Dr. Vanessa Reinwand-Weiss
Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel e.V.

Non-formales und informelles Lernen kennzeichnet vor allem, dass es sich einem gesellschaftlich zertifizierten und sanktionierten Lernen in formalen Bildungseinrichtungen entzieht und daher nicht nur andere Lernfelder, sondern auch andere Lerninhalte, -ziele und -methoden beinhaltet. Während non-formales Lernen in Einrichtungen wie Musik oder Tanzschulen, Volkshochschulen, Sport- und anderen Vereinen oder Medienzentren, aber auch beruflichen Einrichtungen pädagogisch organisiert stattfindet, bezeichnet informelles Lernen Aneignungsprozesse, die weitestgehend selbstgesteuert oder gar beiläufig ablaufen. Der Beitrag erläutert vor allem am Beispiel der ästhetischen und kulturellen Bildung, wie sich non-formales und informelles Lernen von Lernkontexten in formalen Strukturen wie der Schule abgrenzen und welche Ziele und Methoden damit verbunden sind. Es wird ein Blick in die Praxis des non-formalen und informellen Lernens in der Kulturellen Bildung geworfen und dargelegt, warum non-formale und informelle Formen des Lernens so bedeutsam sind für mehr Bildungsgerechtigkeit und gesellschaftliche Teilhabe. Der Ausblick macht deutlich, dass in der pädagogischen Weiterentwicklung und Ausgestaltung von Ganztageskonzepten ein großes Potenzial der Verbindung von formalem und informellem Lernen liegen könnte.


Innovative und evidenzbasierte Gestaltung von Vermittlungsformaten in Museen und Ausstellungen: Mit instruktionspsychologischen Ansätzen informelle Lernprozesse fördern

Prof. Dr. Peter Gerjets
IWM | Leibniz-Institut für Wissensmedien

Die meisten instruktionspsychologischen Modelle und Methoden der erfolgreichen Gestaltung von Lernsituationen sind im Kontext formeller (z. B. schulischer) Settings entwickelt worden.  Informelle Lernsituationen (z. B. in Museen und Ausstellungen) weisen demgegenüber einige einzigartige Merkmale auf, wie z. B. das Ausmaß der Heterogenität von Besuchenden, die Fokussierung auf authentische Objekte und Orte oder die Bewegung von Besuchenden in einem inszenierten Raum. Auch werden in größerem Umfang Strategien einer unterhaltsamen, Neugier weckenden Wissensvermittlung genutzt, beispielweise durch narrative oder personalisierte Elemente. Ungeachtet dieser Unterschiede teilen Museen und Ausstellungen aber auch viele Merkmale formaler Lernsituationen. So konzentrieren sie sich auf wissenschaftliche Evidenz und Argumentation und nutzen ein breites Spektrum an verschiedenen Medien, welche von Texten und Illustrationen bis hin zu physischen Modellen reichen. Basierend auf diesen Übereinstimmungen und der Grundannahme, dass menschliches Lernen und Verstehen in verschiedensten Kontexten auf einem gemeinsamen Satz psychologischer Prozessen beruht, welche sowohl für formale als auch für informelle Lernsituationen zentral sind, explorieren wir, ob und wie etablierte instruktionspsychologische Modelle mit ihren Annahmen über die für Lern- und Verstehensprozesse zentralen kognitiven und motivationalen Elemente so adaptiert werden können, dass sie auch auf informelle Lernszenarien in Museen und Ausstellungen anwendbar sind, um Vermittlungsformate zu gestalten, die sowohl innovativ als auch evidenzbasiert im Hinblick auf die Förderung bestimmter Lernprozesse sind. Im Beitrag wird dieser Ansatz an konkreten Beispielen illustriert.

Forum II - AUFWACHSEN

Leitung: Prof. Dr. Natalia Gagarina
ZAS | Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft & Humboldt-Universität zu Berlin


Überblick und Befunde zu außerschulischen Lernorten und zum informellen Lernen aus dem Nationalen Bildungspanel

Prof. Dr. Ilka Wolter
LIfBi | Leibniz-Institut für Bildungsverläufe & Otto-Friedrich-Universität Bamberg

gemeinsam mit

Prof. Dr. Cordula Artelt
LIfBi | Leibniz-Institut für Bildungsverläufe, Direktorin & Otto-Friedrich-Universität Bamberg

In dem Vortrag soll die Relevanz von außerschulischen Lernumwelten anhand der Daten der vorschulischen und schulischen Kohorten des Nationalen Bildungspanels beleuchtet werden. Es werden außerschulische Lernumwelten und die Zusammenhänge des informellen Lernens auf die Kompetenzentwicklung von der frühen Kindheit bis in das Jugendalter hinein betrachtet. Es werden Befunde aus der frühen Bildung mit besonderem Fokus auf familiäre Lernumwelten und deren Rolle im Spracherwerb von Kindern dargestellt. Zudem wird die Relevanz außerschulischer Aktivitäten und informeller Lerngelegenheiten in der mittleren Kindheit und Jugend in den Blick genommen und vor dem Hintergrund von Bildungsungleichheiten diskutiert.


Wissenschaft und Praxis im Austausch: Erkenntnisse aus der Forschung für die Elternkooperation zur Leseförderung nutzen

Prof. Dr. Natalia Gagarina
ZAS | Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft & Humboldt-Universität zu Berlin

gemeinsam mit

Dr. Annkathrin Darsow
Zentrum für Sprachbildung Berlin (ZeS), Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie

und

Martina Reynders
Zentrum für Sprachbildung Berlin (ZeS), Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie

Wie können Förderbedarfe zur Leseförderung gezielter erfasst und daraus entsprechende Fördermaßnahmen abgeleitet werden? Dazu werden zunächst Ergebnisse aus Langzeitstudien des Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft (ZAS) zum Einfluss verschiedener Faktoren auf die mehrsprachige Sprachentwicklung vorgestellt und in den Kontext verschiedener Bildungsorte eingebettet. Die Faktoren, phonologische Bewusstheit (= bewusste Manipulation von phonetischen Sprachelementen) und Lexikon (= Wortschatz) werden hier im Besonderen betrachtet. Die Ergebnisse der BIVEM-Studie weisen auf divergierende Prädiktoren hin. So ist z.B. ein früher Spracherwerbsbeginn entscheidend für die Wortschatzgröße, welches wiederum ein Prädiktor für die spätere Lesekompetenz darstellt (Czapka et al., 2023; Gagarina et al., 2021). Aus den Erkenntnissen der BiVEM-Langzeitstudie können Unterstützungsangebote für die Lebensrealitäten der gesamten Schüler*innenschaft (einsprachig und mehrsprachig aufwachsend) abgeleitet und diskutiert werden:

Für die Leseförderung sind z. B. Eltern ein wichtiger Partner der Schule, insbesondere in der Schulanfangsphase. Wie Schule Eltern als Kooperationspartner gewinnen kann, um den Prozess der Leseförderung zu Hause angemessen zu unterstützen und Partizipationsmöglichkeiten in der Schule zu schaffen, wird im Vortrag erläutert. Die Unterstützungsangebote des Zentrums für Sprachbildung (ZeS) werden vorgestellt und exemplarisch wird näher auf das Berliner Bücherkofferprogramm inkl. erster Evaluationsergebnisse eingegangen. Beim Berliner Bücherkofferprogramm nehmen Kinder der Schulanfangsphase abwechselnd einen Koffer mit mehrsprachigen Büchern nach Hause, wodurch die Lesekompetenzen der Kinder und die Kooperation mit dem Elternhaus unterstützt werden und die Mehrsprachigkeit der Kinder als Ressource aufgegriffen wird.

Forum III - AUSTAUSCHEN & PARTIZIPIEREN/TEILHABEN

Leitung:

Prof. Dr. Alexandra Busch
LEIZA | Leibniz-Zentrum für Archäologie, Direktorin & Leibniz-Kompetenzzentrum Bildung im Museum

gemeinsam mit

Dr. Lorenz Kampschulte
Deutsches Museum & Leibniz-Kompetenzzentrum Bildung im Museum

Dialog und aktive Teilhabe sind wichtige Grundsäulen unserer demokratisch geprägten Gesellschaftsstruktur. Dies betrifft nicht nur den politischen Bereich im lokalen, nationalen und internationalem Umfeld, sondern auch die Weiterentwicklung der Gesellschaft als Ganzes – im sozialen und wissenschaftlichen Umfeld. Wie wollen wir in Zukunft leben? Welche technologischen und sozialen Möglichkeiten wollen wir nutzen? Und welchen Einfluss haben unsere heutigen Entscheidungen auf unsere Zukunft?

Aber Teilhabe ist kein Selbstläufer, sie muss sowohl systemseitig vorgesehen, als auch auf Seite der Bürger:innen aktiv wahrgenommen werden. Um sich in gesellschaftliche Diskussionen einbringen zu können braucht es zum einen etwas thematisches Wissen über die fachlichen Grundlagen und Zusammenhänge. Zum anderen – und das ist vielleicht sogar der wichtigere Teil – ist eine grundlegende strukturelle Methodenkompetenz nötig: Wie funktioniert wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn? Wie laufen politische Entscheidungen ab? Teilhabe ist nicht selbstverständlich, sondern ein aktiver Lern- und Entwicklungsprozess, der sich über das ganze Leben weiterentwickelt. Informelle Lernorte wie Museen können dabei unterstützen, Teilhabeprozesse vom Kindesalter an zu entwickeln, zu formen, und Bürgerinnen und Bürger dazu zu befähigen Teilhabe aktiv zu leben.

Forschungsmuseen erreichen ein breites Publikum und können Menschen unterschiedlichen Alters und kulturellen wie auch sozialen Hintergrundes für gesellschaftlich relevante Themen begeistern und sensibilisieren. Sie ermöglichen die Teilhabe an Forschungsprozessen, schaffen ein vertieftes Verständnis für den ergebnisoffenen Prozess wissenschaftlicher Arbeit und stärken damit kritisches Denken und Urteilsvermögen als grundlegende Kompetenzen in einer demokratischen Wissensgesellschaft.

Dr. Lorenz Kampschulte
Deutsches Museum & Leibniz-Kompetenzzentrum Bildung im Museum

Förderung von Teilhabe im naturwissenschaftlich-technischen Bereich – Beispiele aus dem Deutschen Museum

Dialog und Teilhabe zu fördern sind Ziel vieler Museen. Die Motivationen dafür sind vielfältig: nach innen gerichtet um die Gesellschaft stärker am kulturellen Erbe teilhaben zu lassen, um kulturelle Identitäten zu stärken und die Vergangenheit mit dem heute zu verbinden. Nach außen gerichtet um gesellschaftliche Veränderungen wie z. B. den Klimawandel zu begleiten und Menschen dabei zu unterstützen Aktion und Verantwortung zu übernehmen. Die Wege dorthin sind ebenso vielfältig wie die Motivationen der Museen – es gibt keinen Standard, keinen Königsweg. Drei Beispiele aus dem Deutschen Museum zeigen mögliche Wege für Dialog und Teilhabe im naturwissenschaftlich-technischen Bereich.

Forum IV - MACHEN / ERKUNDEN / FORSCHEN

Leitung:

Dr. Carolin Enzingmüller
IPN | Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik

gemeinsam mit

Prof. Dr. Katrin Sommer
Ruhr-Universität Bochum


Schülerlabore und Schülerforschungszentren liefern einen strukturellen Beitrag zur außerschulischen Bildung, indem sie eine institutionalisierte Plattform für den authentischen Austausch zwischen Akteuren aus Forschung und Entwicklung und den Teilnehmern der Angebote bieten. Die Angebote setzen auf das eigenständige Forschen und Experimentieren, das "Machen".

Oftmals sind diese Lernorte aus Kooperationen mit der Wissenschaft entstanden und haben selbst Bezug zu Forschung. Kollaborative Outreach-Projekte bieten die Chance, aktuelle, häufig interdisziplinäre wissenschaftliche Themen für diese Lernorte didaktisch wertvoll aufzuschließen und verschiedene Akteure in den Entwicklungsprozess einzubeziehen.

Exemplarisch an Aktivitäten aus einem etablierten Schülerlabor wird aufgezeigt, welche Anforderungen an Formate für Breitenförderung sowie an Formate der Individualförderung gestellt werden. Sie unterscheiden sich u.a. in inhaltlicher Ausrichtung, wie Notwendigkeit einer curricularen Passung, und zeitlicher Organisation. Die Beachtung dieser Anforderungen trägt maßgeblich zum Erfolg der Angebote bei.

Um innovative Konzepte und Formate umzusetzen, braucht es eine systematische Unterstützung. Stiftungen kommt eine wichtige Rolle bei der Gründung und Umsetzung neuer Lernorte zu. Neben der finanziellen Unterstützung trägt auch die Netzwerkbildung dazu bei, Angebote bekannter zu machen und Partnerschaften mit Unternehmen, Hochschulen oder anderen Bildungseinrichtungen zu fördern.

Der nachhaltige Erfolg der Angebote ist abhängig von Faktoren, wie Bekanntheitsgrad, Akzeptanz, Nachfrage, Image, Sponsoring und regionalen Besonderheiten. Eine gelingende Kooperation zwischen den außerschulischen Lernorten und Ministerien ist hier entscheidend, um die Angebote langfristig im Bildungssystem zu verankern und Schüler*innen bestmöglich zu fördern.


Jörg Triebel
Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, Referat 32

Schülerforschungszentren sind in hohem Maße von verschiedenen Faktoren abhängig, darunter Bekanntheitsgrad, Akzeptanz, Nachfrage, Image, Sponsoring und regionale Besonderheiten. Um erfolgreich zu sein, ist es wichtig, dass sie zuverlässige Ansprechpersonen haben, die bei der Entwicklung und Etablierung der Zentren eine wichtige Rolle spielen. Diese Mitwirkenden können maßgeblich zur Qualität der Ergebnisse und zur Kontinuität der Angebote beitragen.

Ein wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang ist die Kooperation und Zusammenarbeit zwischen Schülerforschungszentren, außerschulischen Bildungsorten und Ministerien. Durch eine enge Zusammenarbeit können alle Beteiligten voneinander profitieren und gemeinsam dazu beitragen, dass Schüler*innen bestmöglich gefördert werden. Außerschulische Bildungsorte bieten Schüler*innen die Möglichkeit, außerhalb des regulären Schulunterrichts zu lernen und sich weiterzubilden.

Durch eine enge Zusammenarbeit mit Ministerien und zwischen den Ministerien können Schülerforschungszentren und außerschulische Bildungsorte ihre Angebote ausbauen und verbessern, um noch mehr Schüler*innen zu erreichen. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten zusammenarbeiten, um die bestmöglichen Bedingungen für die Schülerforschungszentren und außerschulischen Bildungsorte zu schaffen. Nur so können sie ihre volle Wirkung entfalten und dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche bestmöglich gefördert werden. Diese interministeriellen Schnittstellen sind zunehmend wichtiger in den Ländern geworden.

Forum V - ERFAHREN

Leitung: Prof. Dr. Stephan Schwan
IWM | Leibniz-Institut für Wissensmedien


Was heißt und zu welchem Ende erleben wir digitale Geschichte? Praktiken der Interaktion und Immersion in der historisch-politischen Bildung

Dr. Tobias Ebbrecht-Hartmann
Hebräische Universität Jerusalem

Mit Hilfe von digitalen Technologien Geschichte zu erleben, bedeutet das Verhältnis zwischen Vergangenheit und Gegenwart neu zu bestimmen. Digitale Medien können präsent machen, was weit entfernt, abwesend, vielleicht sogar längst verschwunden ist, und sie können dabei helfen am historischen Ort oder am Gegenstand einer historischen Quelle unscheinbare Details sichtbar und zusätzliche Informationsschichten zugänglich zu machen. „Erleben“ ist dafür ein unscharfer Begriff, denn selbst die immersive Auseinandersetzung mit Geschichte in virtuellen Umgebungen evoziert ein hochgradig medial induziertes Erleben und ermöglicht keinen direkten Zugang zur Vergangenheit. In den Blick geraten darum Praktiken der immersiven und interaktiven Auseinandersetzung mit den Spuren des Vergangenen in digitalen Medienumgebungen: Verknüpfen, Annotieren, Bewegung, Berühren, Prompting etc. Diese Praktiken fördern ein Präsenzerleben, das die aktive Beschäftigung mit Geschichte, ihren Quellen und Zeugnissen unterstützt. Der Input zu innovativen Medien diskutiert verschiedene Formate und Ansätze digitaler Auseinandersetzung mit der Geschichte des Holocaust, die von Virtual-Reality-Erfahrungen und 3D-Modeling bis zu Augmented-Reality-Anwendungen und KI-gestützter Interaktion mit historischen Quellen und Zeugnissen reichen.


Prof. Dr. Christian Kuchler
Universität Augsburg

Besucher*innen erwarten von historischen Orten, Museen und Gedenkstätten die Möglichkeit eines „Erlebens“ von Geschichte. Doch ist diese Hoffnung nicht zu erfüllen, weil eine direkte Begegnung mit Geschichte selbst am Ort des vormaligen Geschehens nicht mehr möglich ist. Zwischen den Erwartungen der Gäste und dem Potential der besuchten Orte für das historisch-politische Lernen klafft also eine Lücke, die es zu klären und pädagogisch zu nutzen gilt.

Dezidiert mit dem Blick auf Schüler*innen soll am Beispiel der gesellschaftlich weitgehend unumstrittenen Gedenkstättenfahrten deutscher Schulen aufgezeigt werden, wie aus der Erwartung eines „Erlebens“ von Geschichte der Weg zu einer kritischen Reflexion angebahnt werden kann. Dargestellt wird vor allem, welchen Ertrag derartige Reisen erzielen können und wo die Grenzen des pädagogisch Möglichen liegen. Auf Basis einer Langzeitstudie wird zudem erörtert, wie sich die Schwerpunkte des Lernens bei Gedenkstättenexkursionen verändert haben – und wie sie sich im Zuge der zunehmenden Digitalisierung und der technischen Tools, die künftig auch bei Besuchen in Museen und Gedenkstätten einsetzbar sein werden, weiterentwickeln.


Arne Pannen
Gedenkstätte Sachsenhausen

Die KZ-Gedenkstätten in Deutschland erreichen jährlich ein Millionenpublikum, mit steigender Tendenz. In nationaler und internationaler Perspektive wird diesen historischen Orten eine herausragende Bedeutung in der Auseinandersetzung mit Geschichte beigemessen.

Das Bedürfnis der Besuchenden, an diesen Orten Geschichte greifbar zu machen, geht oft mit der Erwartung einer unmittelbaren Erlebbarkeit einher. Was kann jedoch an einem Ort erlebt werden, der „Sinnbild“ für Massenverbrechen des NS Regimes ist?

Ziel der Gedenkstättenpädagogik ist es, das vielfältige Interesse der Besuchenden aufzugreifen und mit einer Vielzahl an Geschichtszugängen darauf zu antworten. Die Gedenkstättenpädagogik tritt hier also in eine vermittelnde Position zwischen den vergangenen Ereignissen, ihren historischen Spuren und den heutigen Besuchenden.   

An den Orten des „hier ist es gewesen“ lassen sich historische Zusammenhänge topografisch und biografisch verorten und historische Quellen mit mehreren Sinnen erkunden.

Vor dem Hintergrund aktueller Wandlungen, wie der zunehmenden Internationalisierung und Diversifizierung der Besucher:innengruppen, aber auch sich stetig weiterentwickelnder Medienensembles und Sehgewohnheiten, zeigt der Impuls verschiedene Ansätze, Chancen und Herausforderungen der Geschichtsvermittlung in Gedenkstätten auf. Diskutiert werden sollen außerdem infrastrukturelle Probleme, welche dazu führen können, dass die reale pädagogische Praxis von den idealen Vermittlungszielen abweichen kann.

Prof. Dr. Cordula Artelt

LIfBi | Leibniz-Institut für Bildungsverläufe & Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Cordula Artelt ist Direktorin des LIfBi | Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe in Bamberg und Leiterin des Nationalen Bildungspanels (NEPS). Die Psychologin forscht u. a. im Bereich der Messung und Entwicklung von Kompetenzen, der pädagogischen Urteilsbildung und des selbstregulierten Lernens. Aktuell befasst sie sich mit der fortschreitenden Digitalisierung der Gesellschaft und den daraus resultierenden Herausforderungen und Chancen für Lehr- und Lernprozesse innerhalb und außerhalb von Bildungseinrichtungen. Gegenstand ihrer Forschung sind dabei digitale Medien als Mittel zum Kompetenzerwerb sowie als Gegenstand von Bildung. Cordula Artelt ist Mitglied der Autorengruppe des nationalen Bildungsberichts und der DFG-Kommission Pandemieforschung.

Jacob Chammon

Geschäftsführer Deutsche Telekom Stiftung

Jacob Chammon, * 16. Dezember 1980 in Struer (DK), ist seit dem 1. August 2023 Geschäftsführer der Deutsche Telekom Stiftung. Als ausgebildeter Lehrer für die Fächer Dänisch, Deutsch als Fremdsprache, Geschichte und Musik arbeitete er von 2001 bis 2011 an Schulen in Dänemark, zuletzt als Fachbereichsleitung. Jacob Chammon kam 2011 nach Berlin und übernahm 2012 die Schulleitung der damals neugegründeten Deutsch-skandinavischen Gemeinschaftsschule. Es gelang ihm, die Schule in der Berliner Schullandschaft zu etablieren und konzeptionell weiterzuentwickeln. 2019 wechselte Chammon zum von der Telekom-Stiftung initiierten Forum Bildung Digitalisierung e. V. als Produkt- und Projektmanager. Ein Jahr später wurde Chammon zum geschäftsführenden Vorstand des Forums berufen, zuständig für Strategie und sämtliche Programmaktivitäten. Neben seinen Tätigkeiten als Autor von Fachliteratur sowie in Schule und Stiftungswesen wirkte Chammon von 2009 bis 2020 als selbstständiger Coach und hat in diesem Rahmen verschiedene Weiterbildungskurse an Schulen und Weiterbildungszentren in Dänemark und Deutschland geleitet. Jacob Chammon ist im Beirat mehrerer Bildungsinstitutionen aktiv.

Dr. Annkathrin Darsow

Zentrum für Sprachbildung Berlin (ZeS), Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie

Dr. Annkathrin Darsow ist seit 2018 Referentin am Zentrum der Sprachbildung in Berlin, einer Einrichtung der Senatsverwaltung für Jugend, Bildung und Familie. Von 2009 bis 2017 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich „Empirische Bildungsforschung“ (FU Berlin, Prof. Dr. Petra Stanat), am Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (HU Berlin, Prof. Dr. Petra Stanat) und an der Professional School of Education (HU Berlin, Prof. Dr. Beate Lütke & Prof. Dr. Michael Kämper-van den Boogaart) tätig. Sie promovierte 2018 im Fach Germanistik/Linguistik bei Prof. Dr. Angelika Redder (Universität Hamburg). Das Zentrum für Sprachbildung bündelt und koordiniert die vielfältigen Aktivitäten im Bereich der Sprachbildung in Berlin und entwickelt bewährte Konzepte und Programme weiter. Zu seinen Aufgaben gehören die Qualifizierung, Beratung und der fachliche Austausch zu Themen der Sprachbildung und Sprachförderung, darunter der Transfer wissenschaftlicher Ergebnisse in die Bildungspraxis, Fachtage mit verschiedenen Kooperationspartnern und die Entwicklung von Materialien.

Staatssekretärin Prof. Dr. Sabine Döring

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Prof. Dr. Sabine Döring ist seit Februar 2023 Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Zuvor hatte sie seit 2008 den Lehrstuhl für Philosophie mit dem Schwerpunkt Praktische Philosophie (Ethik) an der Eberhard Karls Universität Tübingen inne. 1997 Promotion an der Georg-August-Universität Göttingen. Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes. 2005 Habilitation mit der Arbeit „Gründe und Gefühle. Zur Lösung des Problems der Moral“.

Dr. Carolin Enzingmüller

IPN | Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik

Dr. Carolin Enzingmüller ist Junior Principal Investigator im Kiel Science Communication Network und Postdoc am IPN – Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik in Kiel. Sie hat zu visuellen Darstellungen im Biologieunterricht promoviert und sich anschließend auf außerschulisches Lernen an der Schnittstelle zu Wissenschaftskommunikation spezialisiert. Derzeit leitet und koordiniert sie Projekte im Bereich Wissenschaftskommunikation und Outreach und setzt designbasierte Forschung ein, um Aktivitäten und Materialien rund um MINT-Bildung und -Kommunikation zu entwickeln, zu evaluieren und zu verbessern. Darüber hinaus integriert sie innovative Methoden wie Design Thinking und Co-Design, um verschiedene Interessengruppen in den Gestaltungsprozess einzubeziehen.

Prof. Dr. Peter Gerjets

IWM | Leibniz-Institut für Wissensmedien

Peter Gerjets ist Professor für empirische Lehr-Lernforschung an der Universität Tübingen und Leiter des Multimodal Interaction Lab am dortigen Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM). Er ist Vorstandsmitglied der DFG-Exzellenz-Graduiertenschule Learning, Educational Achievement, and Life Course Development (LEAD), Mitglied des Lenkungsausschusses des Zentrums Digitalisierung in der Lehrerbildung Tübingen (TüDiLB) sowie Mitglied des School Boards der Tübingen School of Education (TüSE). Seine Forschungsinteressen umfassen (1) die Gestaltung und Optimierung innovativer digitaler Lernangebote für schulische und außerschulische Kontexte (z.B. Multi-Touch-Umgebungen oder virtuelle Realitäten, (2) die sensorbasierte Echtzeiterfassung von Lernerzuständen (z.B. Aufmerksamkeit oder Engagement) sowie (3) die Nutzung von Künstlicher Intelligenz in Bildungskontexten (z.B. in adaptiven Lernumgebungen oder in Kreativitätswerkzeugen). Peter Gerjets ist Autor von über 250 in international renommierten Publikationsorganen veröffentlichten Artikeln und hat im Rahmen seiner Forschungstätigkeiten am IWM über 30 Drittmittelprojekten zu innovativen Anwendungen digitaler Medien in Lern- und Wissenskontexten eingeworben (vor allem DFG, BMBF, WGL und Stiftungen).

Katharina Günther-Wünsch

Senatorin für Bildung, Jungend und Familie des Landes Berlin & Präsidentin der KMK

Katharina Günther-Wünsch ist Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie sowie Präsidentin der Kultusministerkonferenz. Die studierte Pädagogin arbeitete während und nach ihrem Lehramtsstudium zunächst an Bildungseinrichtungen in Namibia, Südafrika und Dresden. Mit ihrem Umzug nach Berlin 2013 begann sie ihre Tätigkeit als Lehrkraft und später auch stellvertretende Schulleitung an Berlins erster Gemeinschaftsschule, der Walter-Gropius-Schule in Neukölln. Katharina Günther-Wünsch engagiert sich kommunalpolitisch für die CDU, u.a. mehrere Jahre als Bezirksverordnete in Marzahn-Hellersdorf. 2021 und erneut bei der Wiederholungswahl im Februar 2023 gewann sie das Direktmandat in ihrem Wahlkreis Mahlsdorf-Kaulsdorf und wurde bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus. Im April 2023 berief sie der Regierende Bürgermeister Klaus Wegner in den von einer Koalition aus CDU und SPD gebildeten Berliner Senat. Die gebürtige Dresdnerin ist 40 Jahre alt, verheiratete Mutter von vier Kindern und leidenschaftliche Läuferin.

Dr. Lorenz Kampschulte

Deutsches Museum

Dr. Lorenz Kampschulte ist Leiter der Hauptabteilung Bildung am Deutschen Museum in München. Neben den Vermittlungsangeboten im Museum sind seine aktuellen Forschungsschwerpunkte die Evaluations- und Besuchendenforschung, digitale Werkzeuge und allgemeinere Lernprozesse in informellen Bildungssettings. Von 2012 bis 2018 forschte er am IPN - Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik in Kiel, wo er auch Koordinator des Leibniz Wissenschaftscampus KiSOC war. Nach seiner Promotion im Bereich Nanowissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München wechselte er 2006 ans Deutsche Museum um dort die Nano- und Biotechnik-Ausstellung mit aufzubauen. 2009 bis 2012 leitete er dort das Zentrum Neue Technologien, das neben den Ausstellungen auch als dialogorientierter Vermittlungsort konzipiert wurde.

Prof. Dr. Doris Lewalter

TU München & ZIB | Zentrum für internationale Bildungsvergleichs-
studien

Doris Lewalter hat die Professur für Formales und Informelles Lernen an der TUM School of Science and Technology der Technischen Universität München inne. Sie ist Vorstandsvorsitzende des Zentrums für Internationale Bildungsvergleichsstudien (ZIB), Leiterin des Nationalen Center PISA und Mitglied der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der KMK. Ihre Forschungsinteressen beziehen sich auf (1) Lehr- und Lernprozessen sowie deren Effekte in formellen und informellen Lernumgebungen (insbes. Schule, Museen und Lehrkräftebildung) (2) die Gestaltung und Unterstützung von Museumsbesuchen sowohl von (erwachsenen) Freizeitbesucher:innen als auch von Schulklassen sowie das Zusammenspiel von schulischer und außerschulischer Bildung und (3) die Gestaltung innovativer Lernszenarien mit digitalen Medien. Frau Lewalter hat zu den genannten Themen mehr als 25 Drittmittelprojekte eingeworben (vor allem DFG, BMBF, EU und Stiftungen).

Dr. Jörg Maxton-Küchenmeister

Joachim Herz Stiftung, Hamburg

Jörg Maxton-Küchenmeister verantwortet als Bereichsleiter Naturwissenschaften der Joachim Herz Stiftung in Hamburg ein breites Portfolio an Projekten zur außerschulischen wie schulischen MINT-Bildung. Der Molekularbiologe (Biologiestudium in Marburg und Cambridge, Promotion am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen) und Kommunikationswirt (Ev. Medienakademie, Frankfurt a.M.) war u. a. Leiter der Geschäftsstelle der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie e. V., Vorstandsreferent am Heinrich-Pette-Institut, Leibniz-Institut für Virologie und Generalsekretär der Akademie der Wissenschaften in Hamburg.

Prof. Dr. Vanessa Reinwand-Weiss

Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel e. V.

Prof. Dr. Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss studierte Pädagogik, Theater- und Medienwissenschaften, Italoromanistik und Philosophie in Erlangen und Bologna und schloss 2007 mit einer Arbeit zu Bildungs- und Lernprozessen im Theaterspiel ihre Promotion an der Universität Erlangen-Nürnberg ab. Anschließend leitete sie als Postdoktorandin eine Studie zur frühkindlichen Bildung an der Universität Fribourg (Schweiz). Nach einer Juniorprofessur Kulturelle Bildung am Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim ist sie seit 2012 Direktorin der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel und lehrt als Professorin für Kulturelle Bildung weiterhin in Hildesheim.   Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss ist in zahlreichen Gremien und Jurys Kultureller Bildung aktiv, so ist sie z. B. Gründungsmitglied des bundesweiten Netzwerkes Forschung Kulturelle Bildung, des Netzwerkes Frühkindliche Kulturelle Bildung und war von 2013 bis 2021 Mitglied des Rats für Kulturelle Bildung.

Prof. Dr. Stephan Schwan

IWM | Leibniz-Institut für Wissensmedien, stellv. Direktor

Prof. Dr. Stephan Schwan ist stellvertretener Direktor des Leibniz-Instituts für Wissensmedien und leitet dort die Arbeitsgruppe Realitätsnahe Darstellungen. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit den Ähnlichkeiten und Unterschieden von Darstellung und Wirklichkeit. Dabei interessiert ihn vor allem, welche Konsequenzen die Darbietungsform für die menschliche Informationsverarbeitung und den Wissenserwerb hat: Spielt es beispielsweise eine Rolle ob Besucher*innen im Museum ein Exponat haptisch erkunden können? Darüber hinaus beschäftigt er sich mit Fragen rund um die Authentizität historischer Orte: Was bewirkt es in einem Menschen, wenn sie oder er weiß, was sich an einem Ort zu einer früheren Zeit abgespielt hat? Und welchen Einfluss hat es auf den Wissenserwerb, sich unmittelbar an diesem Ort zu befinden?

Prof. Dr. Martin Storksdieck

Oregon State University | STEM Research Center, Direktor

Martin Storksdieck ist Direktor des STEM Research Center an der Oregon State University (OSU) und Professor am College of Education und an der School of Public Policy. Er arbeitet an der Schnittstelle von Forschung, Praxis und Politik und hat dabei vor allem das Lernen in MINT-Fächern in verschiedenen Umgebungen und über einen längeren Zeitraum hinweg im Fokus. Zuvor war er für gemeinnützige Organisationen im Bereich Bildung und Politik in Deutschland und den Vereinigten Staaten tätig.  

Prof. Dr. Mirjam Wenzel

Jüdisches Museum Frankfurt, Direktorin & Goethe-Universität Frankfurt am Main

Prof. Dr. Mirjam Wenzel ist seit 2016 Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt sowie seit 2019 Honorarprofessorin an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Nach ihrem Studium der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft, Politik- und Theaterwissenschaft in Berlin und Tel Aviv arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Deutsche Philologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und wurde dort zum deutschsprachigen Holocaust-Diskurs der sechziger Jahre promoviert. Anschließend verantwortete sie als Leiterin der Medienabteilung die Vermittlung jüdischer Geschichte und Kultur in digitalen und gedruckten Medien am Jüdischen Museum Berlin. Neben ihren Forschungen zur deutsch-jüdischen Kunst- und Kulturgeschichte beschäftigt sich Mirjam Wenzel mit museologischen Fragen, ist kuratorisch tätig und konzipierte mehrere internationale Ausstellungen. Sie gilt als eine international anerkannte Expertin für Fragen der digitalen Transformation von Museen.

Prof. Dr. Ilka Wolter

LIfBi | Leibniz-Institut für Bildungsverläufe & Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Prof. Dr. Ilka Wolter ist Psychologin und arbeitet zu Fragestellungen der empirischen Bildungsforschung, insbesondere zur Kompetenzentwicklung im Lebensverlauf. Am Leibniz-Institut für Bildungsverläufe in Bamberg leitet sie die wissenschaftliche Abteilung »Kompetenzen, Persönlichkeit, Lernumwelten« und ist eine der wissenschaftlichen Leitungen im Nationalen Bildungspanel (NEPS), der größten Langzeit-Bildungsstudie in Deutschland. Seit 2022 ist sie Professorin für Bildungsforschung mit dem Schwerpunkt Entwicklung und Lernen an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und Mitglied des Beirats des Bundesberichts Wissenschaftlicher Nachwuchs 2025 (BuWiN). In ihrer Forschung beschäftigt sich Ilka Wolter unter anderem mit Fragen zum Einfluss von Selbstkonzept, von Geschlechterstereotypen und von geschlechtstypisierten Bildungsumwelten auf die akademische Entwicklung von Schülerinnen und Schülern. Zu ihren aktuellen Forschungsprojekten zählen Data Literacy, das die digitale und datenbezogenen Kompetenzen der bundesdeutschen Bevölkerung repräsentativ erhebt und zu verstehen hilft, wie diese Kompetenzen sich langfristig entwickeln sowie eine Studie zur Selbstregulation von Schüler*innen beim Lernen zuhause während der pandemiebedingten Schulschließungen.

Prof. Dr. Alexandra W. Busch

LEIZA | Leibniz-Zentrum für Archäologie, Direktorin &
Kompetenzzentrum Bildung im Museum

Univ.-Prof. Dr. Alexandra W. Busch ist seit 2018 Generaldirektorin des Leibniz-Zentrums für Archäologie (vormals RGZM) und Universitätsprofessorin an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Nach dem Studium der Archäologie der römischen Provinzen, der Alten Geschichte sowie der Ur- und Frühgeschichte an der Universität zu Köln promovierte sie zur Präsenz militärischer und paramilitärischer Einheiten im kaiserzeitlichen Rom. Anschließend war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im LVR-Archäologischen Park Xanten tätig und dort für die Gestaltung der Dauerausstellung im LVR-RömerMuseum mitverantwortlich. Im Jahre 2008 wurde sie allgemeine Referentin und anschließend Leiterin der Fotothek an der Abteilung Rom des Deutschen Archäologischen Instituts. Als Forschungsdirektorin war sie ab 2014 am LEIZA für Sammlungen, Bibliotheken, Archive und die Wissenschaftliche IT verantwortlich. Seit 2016 engagiert sich Alexandra W. Busch für die Entwicklung von Forschungsmuseen als informelle Lernorte und die Zusammenarbeit zwischen Bildungsforschung und Forschungsmuseen. Sie ist Mitgründerin und Sprecherin des Leibniz Kompetenzzentrums Bildung im Museum, Gründungsmitglied des Netzwerks Besucher*innenforschung sowie Sprecherin des Verbundes der Leibniz-Forschungsmuseen.

Prof. Dr. Ulrike Cress

IWM | Leibniz-Institut für Wissensmedien, Direktorin

Prof. Dr. Ulrike Cress ist Direktorin des Leibniz-Instituts für Wissensmedien (IWM) in Tübingen. Sie ist Mitglied der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK) der Kultusministerkonferenz und der Sprecher*innengruppe des Leibniz-Forschungsnetzwerks Bildungspotenziale (LERN). Ihre Forschung beschäftigt sich damit, wie digitale Medien Wissens-, Lern- und Kommunikationsprozesse sowohl in formellen als auch in informellen Kontexten unterstützen können. Hierzu hat sie über 200 wissenschaftliche Artikel und Buchkapitel veröffentlicht und zahlreiche Drittmittelprojekte durchgeführt. Mit ihrer Arbeitsgruppe Wissenskonstruktion erforschte sie unter anderem wie in der Online-Enzyklopädie, einem informellen Lernort, Wissen entsteht und mit anderen geteilt wird oder was Menschen dazu bewegt, in ihrer Freizeit in Citizen Science Projekten aktiv zu werden und wie diese Projekte erfolgreich gestaltet werden können.

Dr. Tobias Ebbrecht-Hartmann

Hebräische Universität Jerusalem

Tobias Ebbrecht-Hartmann ist Assistenzprofessor für Visuelle Kultur, Film- und Europastudien im Department of Communication & Journalism und dem European Forum an der Hebrew University of Jerusalem. Er lehrt und forscht zu digitaler und visueller Geschichte und Erinnerung des Holocaust und publiziert in internationalen Fachzeitschriften und Sammelbänden; zuletzt zusammen mit N. Stiassny und L. Henig den Beitrag „Digital Visual History: Historiographic Curation Using Digital Technologies“ in Rethinking History (2023). Er war Mitglied im Konsortium der Horizon 2020 Research and Innovation Action „Visual History of the Holocaust: Rethinking Curation in the Digital Age“ (2019-2023) und ist Partner im Horizon Europe Projekt „MEMORISE: Virtualisation and Multimodal Exploration of Heritage on Nazi persecution“ (2022-2026).

Prof. Dr. Natalia Gagarina

ZAS | Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft, stellv. Direktorin & Humboldt-Universität zu Berlin

Prof. Dr. Natalia Gagarina ist Stellvertretende Direktorin des Leibniz-Zentrums Allgemeine Sprachwissenschaft in Berlin. Sie leitet den Berliner Interdisziplinären Verbund für Mehrsprachigkeit (BIVEM) sowie das interdisziplinäre Forschungsnetzwerk MAIN (Multilingual Assessment Instrument for Narratives), das Forschende aus über 60 Ländern vereint, die mit mehr als 90 Sprachen arbeiten. Schwerpunkte ihrer Forschung sind die Dynamiken des Herkunftsspracherwerbs und des Deutschen bei mehrsprachigen Menschen. In den letzten Jahren beschäftigte sie sich intensiv mit den theoretischen Fragen der narrativen Diskurstypologie und der Entwicklung von Verfahren zur Sprachstandserfassung im mehrsprachigen Kontext. Zu ihren Forschungsthemen hat Prof. Gagarina zahlreiche Drittmittelprojekte eingeworben und ihre Ergebnisse in über 200 wissenschaftlichen Artikeln und Buchbeiträgen veröffentlicht.   Aktuell leitet sie das vom Berliner Senat finanzierte Projekt zur Evaluierung des Herkuftsprachenunterrichts. Darüber hinaus koordiniert sie das neulich von BMBF finanzierten Projekt „Sprachdiagnostik mehrsprachiger Kinder: Validierung eines Diagnoseinstruments (SPEAK)“ (serious gaming für Kinder im Alter von 4 bis ca. 9 Jahren). 

MinDir Thomas Greiner

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Thomas Greiner studierte in Tübingen und Freiburg Volkswirtschaftslehre, Philosophie und Erziehungswissenschaften. Nach dem Studium war er von 1998 bis 2001 zunächst Referent, dann von 2001 bis 2005 Referatsleiter im Staatsministerium Baden-Württemberg. Von 2006 bis 2007 war er Referatsleiter im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und von 2007 bis 2009 dort Leiter des Leitungsstabes und des Ministerbüros. Seit 2010 ist er Leiter der Unterabteilung Lebensbegleitendes Lernen des BMBF.

Prof. Dr. Marcus Haselhorn

DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation & Vorsitzender der Sprecher*innengruppe des Leibniz-Forschungsnetzwerks Bildungspotenziale (LERN)

Marcus Hasselhorn ist seit 2007 als Professor für Psychologie und Leiter der Abteilung „Bildung und Entwicklung“ am DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation tätig, dessen Geschäftsführender Direktor er von 2012 bis 2019 war. Nach dem Psychologie- und Pädagogikstudium promovierte er an der Universität Heidelberg. Der Habilitation an der Universität Göttingen folgten Professuren an der TU Dresden, an der Universität Göttingen und an der Goethe-Universität Frankfurt am Main (seit 2007). Von 2008 bis 2019 war er wissenschaftlicher Leiter des Forschungszentrums IDeA (Center for Research on Individual Development and Adaptive Education of Children at Risk). Den Vorsitz der Sprecher*innengruppe des LERN-Netzwerks hat er seit der Gründung in 2013 – zunächst als Forschungsverbund und seit Juli 2020 als Forschungsnetzwerk – inne. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Ontogenese individueller Voraussetzungen erfolgreichen Lernens und die pädagogisch-psychologische Diagnostik. Er leitet Projekte zu früher Bildung sowie Lern- und Leistungsstörungen und interessiert sich für die Veränderbarkeit und Beeinflussbarkeit kognitiver und motivationaler Lernvoraussetzungen.

Prof. Dr. Christian Kuchler

Universität Augsburg

Prof. Dr. Christian Kuchler hat an der Ludwig-Maximilians Universität München Geschichte und Deutsch auf Lehramt studiert und danach mehrere Jahre als Gymnasiallehrer gearbeitet. Von 2012 bis 2023 war er Professor für Didaktik der Gesellschaftswissenschaften an der RWTH Aachen und ist seit August 2023 Lehrstuhlinhaber für Didaktik der Geschichte an der Universität Augsburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind historisch-politisches Lernen in Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, vor allem Gedenkstättenfahrten. Eine Publikation hierzu ist „Lernort Auschwitz“ (2021), die nach der Rezeption von Exkursionen durch Schüler*innen fragt.

Prof. Dr. Felicitas Macgilchrist

Universität Göttingen

Felicitas Macgilchrist ist Professorin für Digitale Bildung in der Schule an der Universität Oldenburg, Deutschland. Sie forscht an der Schnittstelle von Medien und schulischer Bildung mit einem besonderen Fokus auf dem sozialen und politischen Kontext von Bildung in der digitalen Welt. Sie ist Mitherausgeberin des Journals Learning, Media and Technology sowie Mitgründerin von The Basement, dem Digital Lab des Leibniz-Instituts für Bildungsmedien, und dem Leibniz WissenschaftsCampus – Postdigital Partizipation – Braunschweig. Kürzlich erschienen sind die Bücher Postdigital Participation in Education (Palgrave, 2023), Schule und Unterricht im digitalen Wandel (Klinkhardt, 2023) und Die datafizierte Schule (Springer, 2023). Aktuell arbeitet sie an der Frage, wie Design Justice in Forschung und Entwicklung, vor allem mit Blick auf KI und Schule, zentriert werden kann.

Prof. Dr. Berndhard Misof

LIB | Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels, Generaldirektor & Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig in Bonn, Direktor

Bernhard Misof studierte an der Universität Wien Biologie und schloss 1991 seine Diplomarbeit zum Regenerationsvermögen von Fischflossen unter der Betreuung von Günter Wagner ab. Arbeiten zu seine Doktorarbeit mit dem Titel "Hox Gene Cluster Evolution in Lower Vertebrates" hat er von 1991-1995 an der Yale University am Institute for Computational Ecology durchgeführt. Promoviert wurde er von Rupert Riedl, Universität Wien in 1995. Seit seiner Kindheit beschäftigt sich Bernhard Misof mit Sammlungen und deren Bedeutung für Forschung und Wissensvermittlung. Es war daher logisch, ein Angebot zur Generaldirektion des Leibniz-Institutes zur Analyse des Biodiversitätswandels anzunehmen. In dieser Position bringt er sich intensiv in die strategische Entwicklung des Wissenstransfers am LIB mit dem Schwerpunkt Mensch & Natur ein. Das LIB versucht für dieses Thema wissenschaftliche und empirische Grundlagen zur Gestaltung des notwendigen gesellschaftlichen Transformationsprozesses zu entwickeln.

Arne Pannen

Gedenkstätte Sachsenhausen

Arne Pannen leitet die Bildungsabteilung der Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg bei Berlin, für die er seit 2012 tätig ist. Er hat an Ausstellungen in mehreren Gedenkstätten mitgewirkt und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Vermittlung historisch-politischer Themen an Jugendliche und Erwachsene. Pannen studierte Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin und Erwachsenenpädagogik an der Humboldt-Universität Berlin. 

Stefanie Remlinger

Bezirksbürgermeisterin Berlin

Stefanie Remlinger wurde 1970 in Ellwangen / Jagst (Baden-Württemberg) geboren. Sie studierte Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraumstudien an den Universitäten Würzburg und Passau. Seit ihrem Umzug nach Berlin 1999 war sie neben dem Beruf politisch aktiv, unter anderem bei Bündnis 90/Die Grünen in Pankow. Dort wurde sie 2005 zur Vorsitzenden des Kreisverbands gewählt, dem sie ein Jahr zuvor beigetreten war. Von 2006 bis 2011 war sie Sprecherin der Fraktion in der BVV Pankow. Ihre politischen Schwerpunkte lagen dabei vor allem in den Bereichen Jugend und Bildung. Bei der Wahl 2011 zog Stefanie Remlinger ins Berliner Abgeordnetenhaus ein. 2013 wurde sie zur stellvertretenden Vorsitzenden ihrer Fraktion gewählt. Ihr Mandat behielt sie 10 Jahre lang bis 2021. Danach wechselte sie ins Bezirksamt Mitte und war dort bis Herbst 2022 als Bezirksstadträtin für Schule, Sport, Weiterbildung und Kultur tätig. Am 20. Oktober 2022 wurde sie von der BVV zur Bezirksbürgermeisterin von Berlin-Mitte gewählt.

Prof. Dr. Katrin Sommer

Ruhr-Universität Bochum

Prof. Dr. Katrin Sommer ist Inhaberin des Lehrstuhls für Didaktik der Chemie sowie Vorstandsmitglied der Professional School of Education an der Ruhr-Universität Bochum. Sie hat das 1. und 2. Staatsexamen für Lehramt an Gymnasien (Chemie und Biologie) abgelegt, im Fach Didaktik der Chemie promoviert und habilitiert. Ein Forschungsschwerpunkt liegt in der Entwicklung, Implementierung und Evaluierung didaktischer Konzepte mit dem Schwerpunkt “Naturwissenschaftliches Experimentieren” für verschiedene Zielgruppen an außerschulischen Lernorten. Sie leitet seit über 10 Jahren die Forschung rund um das Eltern-Kind-Lernarrangement KEMIE® – Kinder erleben mit ihren Eltern Chemie. Im bürgerwissenschaftlichen Forschungsprojekt CS:iDrop® – Citizen Science: investigation of drinking-water of and by the public identifiziert sie auch Bedingungen für die erfolgreiche Öffnung von Schülerlaboren als Orte organisierten Lernens für die Bürgerwissenschaften. Ihr obliegt die Gesamtleitung des Alfried Krupp-Schülerlabors der Wissenschaften, das von 21 Fakultäten der Ruhr-Universität Bochum getragen wird. Die Nutzung des Schülerlabors als Lehr-Lern-Labor in der Lehrerausbildung ist an der Ruhr-Universität etabliert.

Jörg Triebel

Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport,
Referat 32

Jörg Triebel, geboren am 7. Januar 1964, verheiratet, zwei Kinder, studierte Mathematik und Chemie an der Pädagogischen Hochschule in Halle/Saale und erwarb zusätzlich den Abschluss als Musiklehrer in Leipzig und an der Universität Erfurt. Er war von 1990 bis 2005 Lehrer für Mathematik, Chemie und Musik an der Staatlichen Regelschule Friedrichroda/Thüringen und hat dort die SINUS-Arbeit als Setkoordinator für 25 Schulen übernommen. Von 2005 bis 2010 war er als Landeskoordinator SINUS-Transfer Thüringen an das Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (Thillm) abgeordnet. Von 2010 bis 2012 hatte er parallel zur Landeskoordination SINUS-Thüringen die Koordination des EU-Projekts Fibonacci mit dem Thillm als Twin-Center der Universität Bayreuth inne. Seit 2012 ist er Referent im Thüringer Bildungsministerium in der Abteilung Schulentwicklung und MINT-Koordinator sowie Landeskoordinator der Landesinitiative SINUS-Thüringen. Er leitet musikalisch im Ehrenamt die a cappella - Gesangsgruppe NoBorders sowie das Mandolinenorchester Euphonia e.V. in Waltershausen. Er ist dort auch zweiter Vorsitzender.

Dr. Jan-Martin Wiarda

Journalist für Bildung und Wissenschaft

Dr. Jan-Martin Wiarda, Jahrgang 1976, ist freier Journalist und Blogger für Bildung und Wissenschaft. Von Januar 2013 bis Juli 2015 war er Leiter Kommunikation und Medien und Pressesprecher der Helmholtz-Gemeinschaft. Von 2004 bis 2012 war Wiarda Redakteur und zuletzt stellvertretender Leiter des Bildungsressorts „Chancen“ der Wochenzeitung „DIE ZEIT“. Er studierte Politologie, Volkswirtschaft und Soziologie in München, besuchte dort die Deutsche Journalistenschule und wechselte dann an die University of North Carolina at Chapel Hill, USA, wo er sein Journalismusstudium fortsetzte.

Hinweise: Es liegen uns nicht zu allen Vorträgen Präsentationen vor.

Begrüßung durch das Netzwerk
Prof. Dr. Marcus Hasselhorn

Begrüßung durch die Politik
Dr. Sabine Döring

Katharina Günther Wünsch

Einführung in die Thematik
Prof. Dr. Ulrike Cress


Keynote I

Prof. Dr. Stephan Schwan

Erfahren, Erkunden, Experimentieren - Außerschulische und informelle Lernorte der vierten Generation


Keynote II

Prof. Dr. Martin Storksdieck

Barrieren brechen: Das Konzept Lernökologie kann schulische und informelle Lernorte verbinden



Forum II

AUFWACHSEN


Forum III

AUSTAUSCHEN / PARTIZIPIEREN / TEILHABEN




Bildungsdialog

Welche Potenziale bieten außerschulische Lernorte? Welche Herausforderungen bestehen?


Lizenzen
Videoaufzeichnungen (Video): CC BY ND 3.0 DE
Präsentationen (PDF): Keine Open-Access-Lizenz.
Alle bereitgestellten Präsentationen sind urheberrechtlich geschützt. Sollten Sie Teile hiervon verwenden wollen, wenden Sie sich bitte an, sodass wir gegebenenfalls den Kontakt zum/r Urheber*in oder Nutzungsberechtigten herstellen können.

Im Rahmen des Digitaltags 2023 haben wir mit dem IDS | Leibniz-Institut für Deutsche Sprache eine Aktion zur Reflexion und Erweiterung von sprachlichem Wissen unter Einsatz multimedialer Formate und authentischer Sprachdaten veröffentlicht. Testen Sie auf der Website der LernGrammis Ihr Wissen in interaktiv erkundbaren Stationen.

Das Dossier „Außerschulische Bildung und Lernorte für Kinder und Jugendliche" beim Deutschen Bildungsserver bietet einen Überblick über die dortig enthaltenen Informationen zur außerschulischen Jugendbildung sowie zu außerschulischen bzw. non-formalen und informellen Lernorten.

In den Audio-Linkempfehlungen hat Christine Schumann interessante Linkempfehlungen aus dem Dossier zusammengestellt – für Wissenschaftler*innen, aber auch für Menschen aus der Bildungspraxis.