College Students’ Coworker Networks and Labor Market Entry

Das Projekt untersucht, ob und inwieweit die Netzwerke von arbeitenden Studierenden einen Einfluss auf den Übergang in den Arbeitsmarkt nach dem Studienabschluss haben. Die empirische Analyse basiert auf administrativen Daten, die alle vor und nach dem Studienabschluss bestehenden beruflichen Netzwerke von Studierenden umfassen, die zwischen 1995 und 2016 ihren Abschluss an einer großen deutschen Universität gemacht haben. Die Identifizierungsstrategie überwindet potenzielle Verzerrungen aufgrund einer nicht zufälligen Auswahl an Netzwerken, indem sie für kohärente individuelle, Netzwerk- und Betriebsmerkmale sowie für feste Effekte des Betriebs kontrollieren und zwischen intensiven und weniger intensiven Arbeitsbeziehungen zu Kolleg*innen im selben Betrieb unterscheiden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Universitätsabsolvent*innen von der Qualität ihrer Kolleg*innen in Studierendenjobs profitieren, indem sie in ihrem ersten Job nach dem Abschluss höhere Löhne erzielen. Diese Ergebnisse können dazu beitragen, zu verstehen, welche Faktoren für einen erfolgreichen Übergang von der Universität in den Arbeitsmarkt wichtig sind.

Corona und Erwachsenenbildung

Das sekundäranalytische Projekt „Auswirkungen der Corona-Pandemie auf berufliches Lernen im Erwachsenenalter“ untersucht, wie sich die Pandemie und die vielen Veränderungen, die damit einhergingen, auf die Beteiligung an unterschiedlichen Formen der BEB ausgewirkt hat, welche Lernbarrieren und -chancen die Krise mit sich gebracht hat und wie sich dadurch Muster sozialer Ungleichheit in der BEB verändert haben. Da BEB ein zentraler Baustein sein wird, um pandemiebedingte Verwerfungen im Arbeitsmarkt abzufedern, ist eine zügige Beantwortung dieser Fragen wichtig, um daraus zielgerichtete Bildungsstrategien abzuleiten. Das Projekt wird innerhalb der Fokus-Förderung „Bildung und Corona: Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf Bildungsprozesse im Lebensverlauf“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Mit der Fokus-Förderung wird die Bearbeitung von besonders drängenden wissenschaftlichen Fragestellungen ermöglicht. Sie zielt darauf ab, pandemiebedingte Einflüsse auf die Bildungswege von Menschen zu analysieren und die langfristigen Implikationen für gesellschaftliche Entwicklungen (z.B. soziale Ungleichheit) zu betrachten. Die geförderten einjährigen Auswertungsprojekte stellen deshalb den Längsschnitt in den Fokus.

Die Auswirkungen von Technologie-Diffusion und Narrativen auf Unternehmen und Beschäftigte

Dieses Forschungsprojekt untersucht die Verbreitung und Wahrnehmung von digitalen Technologien auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Anhand von Online-Stellenangeboten und Medienberichten wird die Verbreitung von neuen, digitalen Technologien untersucht. Wir betonen sowohl deren Potenziale, wie z. B. Lohn- und Beschäftigungswachstum, als auch deren Risiken, wie z. B. Ungleichheit und verzerrte Darstellungen. Unsere Analysen stützen sich auf neuartige Textdaten, die wir zum Teil selbst konstruieren, sowie auf moderne Methoden des maschinellen Lernens und des NLP zur Analyse von Textdaten. Durch die Kombination unserer Textdaten mit Umfrage- und Verwaltungsdaten sind wir in der Lage, die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitsmarktergebnisse und Bildungsentscheidungen in Deutschland aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.

Begleitevaluation der arbeitsmarktpolitischen Integrationsmaßnahmen für Geflüchtete – Anschlussstudie

Die Anschlussstudie baut auf einer umfangreichen, im Jahr 2021 abgeschlossenen Evaluationsstudie auf, im Rahmen derer die Umsetzung, Inanspruchnahme, Wirksamkeit und Effizienz der arbeitsmarktorientierten Integrationsmaßnahmen für Geflüchtete untersucht und bewertet wurde. Das Ziel des Anschlussprojekts ist es, die im Rahmen des Hauptvorhabens durchgeführten quantitativen Analysen auf einen längeren Beobachtungszeitraum auszuweiten, um längerfristige Wirkungen der untersuchten Maßnahmen auf die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten zu erfassen oder die Nachhaltigkeit von gemessenen kurzfristigen Effekten zu bewerten. Das RWI ist im Rahmen des Konsortiums insbesondere mit der Evaluation der beruflichen Weiterbildung befasst.

BiB | Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Das BiB | Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung mit Sitz in Wiesbaden untersucht die Ursachen und Folgen des demografischen Wandels. In beratender Funktion steht das BiB seit seiner Gründung 1973 mit der Bundesregierung und den Bundesministerien in Kontakt und berät diese auf der Basis wissenschftlicher Forschung. Als Teil der beratenden Zusammenarbeit unterstützt das BiB die Bundesregierung bei der internationalen Zusammenarbeit in Bevölkerungsfragen im Rahmen der Vereinten Nationen. Die Information der Öffentlichkeit über den demografischen Wandel und die Forschungsergebnisse ist eine weitere wichtige Aufgabe.

Das Institut ist eine Ressortforschungseinrichtung des Bundes und gehört zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern und für Heimat.

Wichtige Arbeiten und Aufgaben:

  • Forschung: Forschung ist eine zentrale Aufgabe am BiB. Sie ist die Grundlage für fundierte Beratung und Information. Dazu gehört als Kernaufgabe die Dauerbeobachtung demografischer Trends. Weitere inhaltliche Schwerpunkte liegen in den drei Forschungsbereichen Familie und Fertilität, Migration und Mobilität sowie Demografischer Wandel und Alterung. Zusätzlich untersucht die im Jahr 2021 neu gebildete Forschungsgruppe Bildung und Humanvermögen die Bedeutung von Bildung für die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland. Ein Beispiel dazu bildet die Studie „Warum Kinder aus potenziell benachteiligten Familien seltener eine Kita besuchen – auch wenn sie einen Bedarf haben“ , welche im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung durchgeführt wurde.
  • Politikberatung: Auf Basis der institutseigenen Forschungsergebnisse berät das Institut die Bundesregierung und die Bundesministerien. Auskunft, Interpretation demografischer Trends und die Erstellung wissenschaftlicher Expertise stellen dabei Kernkompetenzen in der Politikberatung dar. Auf der Ebene internationaler Zusammenarbeit im Rahmen der Vereinten Nationen, berät und unterstützt das BiB die Bundesregierung in Bevölerungsfragen.
  • Information: In vielzähligen Publikationen veröffentlicht das BiB die Ergebnisse seiner Forschung. In über 430 Grafiken, Karten und Tabellen gibt das BiB regelmäßig Informationen heraus über demografische Fakten für Deutschland, Europa und die Welt.

NEPS

Das Nationale Bildungspanel (National Educational Panel Study, NEPS) ist eine Studie des LIfBi und steht für ein interdisziplinär zusammengesetztes multilokales Exzellenznetzwerk aus Forschungsinstituten, Forschungsgruppen und Forschungspersönlichkeiten. Die Längsschnittstudie untersucht Bildungsprozesse und Kompetenzentwicklung von früher Kindheit an bis ins hohe Erwachsenenalter, um mehr über Bildungserwerb und seine Folgen für individuelle Lebensverläufe zu erfahren und um zentrale Bildungsprozesse und -verläufe über die gesamte Lebensspanne zu beschreiben und zu analysieren. Die von NEPS erhobenen Daten werden der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft unentgeltlich zur Analyse von Bildungsprozessen zur Verfügung gestellt. Die Konzeption von NEPS ermöglicht mittel- und langfristig einen Beitrag zur Beantwortung u.a. folgender Fragestellungen:

  • Wie entfalten sich Kompetenzen im Lebenslauf?
  • Wie beeinflussen Kompetenzen Entscheidungsprozesse an verschiedenen kritischen Übergängen der Bildungskarriere (und umgekehrt)?
  • Wie und in welchem Umfang werden Kompetenzen von Lerngelegenheiten in der Familie, in der Gleichaltrigengruppe und in den Lernumwelten Kindergarten, Schule, Hochschule und Berufsausbildung sowie Weiterbildung beeinflusst?
  • Welche Kompetenzen sind für das Erreichen von Bildungsabschlüssen, welche für lebenslanges Lernen und welche für ein erfolgreiches individuelles und gesellschaftliches Leben maßgeblich?

Persönlichkeit und Bildungseffekte (PEB)

Ziel des Verbundes war die Erarbeitung eines Konzeptes zur Beschreibung von nicht-monetären Bildungsrenditen im Bildungsbericht der Bundesregierung auf der Basis von theoretischen und empirischen Ansätzen. Das Teilprojekt „Persönlichkeit und Bildungseffekte“ untersuchte, inwieweit Persönlichkeitsveränderungen im Kindes- und Jugendalter durch Bildungsvariablen vorhergesagt werden können, ob die Effekte unabhängig von den kognitiven Kompetenzen der Schüler*innen sind oder die kognitiven Kompetenzen über den Effekt der Bildung hinaus einen Einfluss auf die Persönlichkeit haben und inwieweit im Erwachsenenalter das Kompetenzniveau und die (vorausgegangene) Bildungsteilhabe die Persönlichkeitsstruktur und die Persönlichkeitsveränderung determinieren. Ergänzend sollten im Erwachsenenalter Wechselwirkungen von Persönlichkeit und Kompetenzen auf Outcomevariablen (wie Lebenszufriedenheit) untersucht werden. Die zentralen Datenquellen waren das Nationale Bildungspanel (NEPS), das Programme for the International Assessment of Adult Competencies (PIAAC) sowie insbesondere die ergänzende nationale Längsschnittstudie PIAAC-L.

Fortsetzung “FBF” Startkohorte IV des NEPS

Im Rahmen des Nationalen Bildungspanels (NEPS) wurden seit 2010 Jugendliche befragt, die zum Zeitpunkt der ersten Befragung eine 9. Klasse besucht haben. Zu der Stichprobe gehörten Schüler*innen von unterschiedlichen Schulformen, z. B. Gymnasien oder Förderschulen.

Mit dem Ende der ersten NEPS-Projektförderphase (31.12.2013) wurde entschieden, Ehemalige von Förderschulen fortan nicht mehr im Rahmen der Hauptstudie zu befragen. Stattdessen sollte externe finanzielle Unterstützung gefunden werden.

In Bezug auf die Förderschüler*innen war die Fortführung der Befragung insofern von Relevanz, als dass es aktuell kaum Daten zu den Bildungsverläufen dieser Gruppe gibt. Man weiß nur wenig über deren Weg in das Übergangssystem bzw. in die Ausbildung oder in den Arbeitsmarkt.

Mit den vorhandenen Daten des Nationalen Bildungspanels kann man bislang zwar den Weg nach der 9. bzw. 10. Klasse in das Übergangssystem bzw. in die Ausbildung nachzeichnen. Man weiß jedoch noch nichts über den Erfolg oder Misserfolg der Jugendlichen im Anschluss an das Übergangssystem bzw. in der Ausbildung.

Das Hauptziel des Forschungsvorhabens war es folglich, die ehemaligen Förderschüler*innen weiterhin zu befragen, um zukünftig folgende Forschungsfragen beantworten zu können:
  • Welche Bildungswege schlagen Abgänger*innen von Förderschulen nach Verlassen der Förderschule ein?
  • Welche Jugendlichen schaffen einen direkten Übergang in eine erfolgreiche Ausbildung und wer bricht die Ausbildung frühzeitig ab?
  • Inwieweit helfen Programme des Übergangssystems, z. B. berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen, beim Finden eines Ausbildungsplatzes?
  • Haben die berufsvorbereitenden Maßnahmen einen kumulativen Effekt, d.h. sind Mehrfach-Maßnahmen insbesondere für die Gruppe der ehemaligen Förderschüler*innen hilfreich? Oder wirken sie zusätzlich stigmatisierend?
  • Welche Beratungs- und Unterstützungsangebote nehmen die Jugendlichen wahr?
  • Inwiefern gibt es Unterschiede zwischen ihnen und kompetenzarmen Hauptschüler*innen, z.B. in Bezug auf Förderangebote?
  • Und schließlich: Gibt es nach Beenden der Schulzeit bei den Ehemaligen der Förderschule unterschiedliche Kompetenzentwicklungen?

Es wurden durch das Projekt erstmalig detaillierte Einblicke in den Werdegang dieser Jugendlichen in Deutschland erwartet. Der Datensatz kann zudem mit anderen Datensätzen, z. B. von der Bundesagentur für Arbeit, verknüpft werden, um weiterführende Analysen durchzuführen.

ifo Bildungsbarometer

Das ifo Bildungsbarometer wurde vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik im Rahmen des von der Leibniz-Gemeinschaft geförderten SAW-Projekts „Die politische Ökonomie der Bildungspolitik: Erkenntnisse aus einer Meinungsumfrage“ entwickelt. Basis des ifo Bildungsbarometers ist eine jährliche Meinungsumfrage unter mehr als 4.000 Befragten, die eine repräsentative Stichprobe der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland darstellen.

Die Ergebnisse des ifo Bildungsbarometers finden Sie auf der Website des ifo Instituts.

PIAAC

PIAAC war eine OECD-geförderte Studie, die zum Ziel hatte – ähnlich PISA – das Kompetenzniveau im internationalen Vergleich zu untersuchen. Bei PIAAC lag der Fokus jedoch im Gegensatz zu PISA auf der Untersuchung Erwachsener. In PIAAC wurden grundlegende Kompetenzen, die zur erfolgreichen Teil­nahme an der Gesellschaft und insbesondere am Berufsleben notwendig sind, untersucht. Damit lieferte PIAAC ein umfassendes Bild des Humankapitals, auf das die Länder im globalen Wettbewerb zurückgreifen können. Das Ergebnis der Studie bot eine fundierte Grundlage für mögliche politische und soziale Interventionen. Die Studie wurde als Bevölkerungsbefragung in 25 Ländern zeitgleich durchgeführt. Die erste Welle wurde 2011/2012 durchgeführt. GESIS wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unter Beteiligung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) mit dem nationalen Projektmanagement für PIAAC in Deutschland betraut. Dies inkludierte die Planung der nationalen Erhebung, die Adaption der Erhebungsinstrumente, die Durchführung der Erhebung sowie die Datenanalyse und Berichtslegung. Dieser nationale PIAAC-Bericht wurde zeitgleich mit der internationalen Ergebnispublikation im Oktober 2013 veröffentlicht.