OERinfo

Mit der Informationsstelle OER wurde eine themenspezifische Online-Plattform geschaffen, die für die Öffentlichkeit und fachliche Zielgruppen umfassende Informationen zum Thema Open Educational Resources zur Verfügung stellt, den aktuellen Kenntnisstand für die Praxis aufbereitet, Informationen zu Best-Practice-Beispielen bündelt und die Vielfalt vorhandener Initiativen abbildet.

Im Ergebnis entstand eine umfangreiche Wissensbasis in Gestalt u. a. von redaktionellen Dossiers und systematisch strukturierten Informationssammlungen, deren Reichweite durch die Integration multimedialer Formate (z. B. Podcasts, Videos, didaktisch aufbereitete Online-Module) und Kommunikationsplattformen auf der Basis von Social-Media-Anwendungen erweitert wurde. Das Vorhaben zielte zudem darauf, die Zusammenarbeit und Vernetzung der unterschiedlichen OER-Agierenden und Initiativen durch geeignete Kommunikationsinstrumente, projektbegleitende Workshops und die Öffentlichkeitsarbeit der Informationsstelle zu unterstützen.

In der zweiten Projektphase (seit November 2018) lag der Schwerpunkt der Weiterentwicklung und Ausdifferenzierung der Web-Plattform maßgeblich auf praxis- bzw. anwendungsorientierten Fragestellungen im Kontext des didaktisch-unterrichtlichen Einsatzes frei lizenzierter (digitaler) Bildungsmedien. Die aktive Umsetzung des OER-Paradigmas in der Schul- und Bildungspraxis soll zusätzlich durch Workshops, Schulungsangebote und digitale Arbeitswerkzeuge unterstützt werden.

MultiTex

Im Rahmen des Projekts zu prozessbasierter Diagnostik des Textverstehens mit multiplen Dokumenten wurde ein computerbasiertes Instrument für Studierende entwickelt und validiert, um deren Kompetenz, multiple Dokumente zu verstehen (multiple documents literacy, MDL), zu erfassen.

Um die Anforderungen eines Studiums zu bewältigen, müssen sich Universitätsstudierende aller Fachrichtungen zur Erweiterung ihrer Kompetenzen selbstreguliert mit Informationen ihres Fachgebiets auseinandersetzen können. Beim Lernen beispielsweise müssen sie üblicherweise mit multiplen Quellen und (Text-)Dokumenten arbeiten, die redundante, ergänzende oder sogar widersprüchliche Informationen enthalten können. Dabei müssen sie mehr als nur einzelne Texte verstehen, sondern auch Informationen aus diesen multiplen Dokumenten und Quellen angemessen zueinander in Bezug setzen und integrieren. Bisherige Untersuchungen weisen aber darauf hin, dass Studierende häufig gerade an dieser komplexen Integrationsleistung scheitern. Im Rahmen des Projekts wurde daher ein computerbasiertes Instrument für Studierende entwickelt und validiert, um deren Kompetenz, multiple Dokumente zu verstehen (multiple documents literacy, MDL), zu erfassen. Dabei wurde ein besonderer Schwerpunkt auf zusätzliche prozessbasierte Maße gesetzt, die einerseits als 1) zusätzliche diagnostische Informationen herangezogen und andererseits 2) zur Identifikation von Verarbeitungsstrategien beim Umgang mit multiplen Dokumenten und zur empirischen Prüfung von Theorien der MDL untersucht werden konnten.

Digi-EBF

Das Rahmenprogramm Empirische Bildungsforschung des BMBF trägt mit seinem Forschungsschwerpunkt „Digitalisierung im Bildungsbereich“ im Handlungsfeld „Technologische Entwicklungen im Bildungsgeschehen gestalten und nutzen“ zur Umsetzung der „Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft“ bei. Das BMBF plant in mehreren Schritten die Förderung von Forschungsprojekten, die von Grundsatzfragen und Gelingensbedingungen über die Gestaltung von Bildungsprozessen bis hin zu der Frage nach den notwendigen Kompetenzen für die aktive Teilhabe an Bildung und Gesellschaft im Zeitalter der Digitalisierung reichen.

Das von der Universität Duisburg-Essen (UDE) koordinierte Metavorhaben begleitet die Projekte des Forschungsschwerpunkts. Es stellt die Ergebnisse der Vorhaben in einen übergreifenden wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmen, bereitet die Entwicklungen im Forschungsschwerpunkt wissenschaftlich auf, identifiziert Forschungslücken und fördert die Vernetzung der Wissenschaftler*innen untereinander sowie den Austausch mit der Bildungspraxis. Wegen dieser vielfältigen und umfangreichen Aufgaben arbeiten die Universität Duisburg-Essen, das DIPF , DIE sowie das IWM im Metavorhaben eng zusammen. Das Metavorhaben trägt damit zur Weiterentwicklung des Forschungsfeldes bei und befördert die Qualität der Forschung im Forschungsschwerpunkt „Digitalisierung im Bildungsbereich“. Die Arbeit des Metavorhabens stärkt die Relevanz der Forschungsprojekte für die Bildungspraxis, fördert den wechselseitigen Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis und vermittelt zentrale Forschungsergebnisse einer breiteren Fachöffentlichkeit.

MBook

Das von der Arbeitsgruppe um Waltraud Schreiber entwickelte multimediale Schulbuch (mBook) ist ein interaktives, individualisierbares und konstruktionstransparentes Lern- und Arbeitsbuch für den Unterricht und wurde prototypisch für das Fach Geschichte konzipiert. Fachinhaltlich wie -didaktisch ist dieses browserbasierte Schulbuch eine Neuentwicklung für kompetenzorientiertes Unterrichten.

Das Potenzial des mBooks liegt vor allem darin, dass es nicht nur als Förder- sondern vor allem auch als Forschungsinstrument genutzt werden kann. In dem Projekt wurden die Potenziale des multimedialen Schulbuchs wissenschaftlich untersucht.

Das Forschungsprojekt untersuchte, ob und wie die unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Nutzungsdaten des multimedialen Schulbuchs zur Erklärung von Kompetenzentwicklung verwendet werden können.

Schlussbericht zum Projekt.

Ubiquitous Working

Zunehmende Vernetzung und Virtualisierung erlauben die Ablösung der Arbeit vom Arbeitsplatz im Betrieb. Aus der Rechnerallgegenwart erwächst so eine Allgegenwart der Arbeit – Ubiquitous Working (UW). Ein interdisziplinäres Forschungsnetzwerk mit mikroökonomischem Schwerpunkt befasste sich mit der theoriebasierten und empirischen Erforschung der Chancen und Herausforderungen des UW. Hierzu sollte eine breite und einzigartige Datenbasis auf Unternehmensebene sowie auf Ebene der Arbeitnehmenden erstellt und genutzt werden, um die unterschiedlichen Dimensionen des UW aus den Perspektiven der beteiligten Disziplinen – der Ökonomie, der Medienpsychologie, der Arbeitspsychologie, der Arbeitsmedizin und der Soziologie – gemeinsam zu untersuchen. Wesentlicher Bestandteil des Forschungsvorhabens waren Netzwerkaktivitäten, die die gemeinsamen Forschungsarbeiten unterstützen und den Austausch zwischen den beteiligten Netzwerkbeteiligten fördern, um sich dem Phänomen des UW interdisziplinär zu nähern.

IWM | Leibniz-Institut für Wissensmedien

Digitale Medien spielen eine immer größere Rolle im Alltag. Wie selbstverständlich nutzen Menschen heute Computer, Internet und mobile Technologien in der Schule, am Arbeitsplatz oder in der Freizeit. Gleichzeitig werden Informationsumwelten immer komplexer. Vor diesem Hintergrund erforscht das IWM | Leibniz-Institut für Wissensmedien in Tübingen, wie digitale Medien Wissens- und Kommunikationsprozesse beeinflussen und wie sie eingesetzt werden können, um diese Prozesse zu verbessern. Die psychologische grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung der Wissenschaftler*innen des IWM ist hauptsächlich auf fünf Praxisfelder ausgerichtet:

  • Lehren und Lernen mit digitalen Medien in der Schule
  • Lehren und Lernen mit digitalen Medien in der Hochschule
  • Wissensarbeit mit digitalen Medien
  • Wissensbezogene Internetnutzung
  • Wissensvermittlung in Museen & Ausstellungen

Gemeinsam mit Kooperierenden aus der Praxis werden auch Versuchsprojekte zur Erprobung neuer Lernszenarien realisiert. Ein Beispiel hierfür ist das Informationsportal e-teaching.org zum Einsatz digitaler Medien in der Hochschullehre. Im Praxisfeld Schule entwickelte das IWM gemeinsam mit Personen aus der Fachdidaktik der Leibniz-Universität Hannover und aus der Praxis einen Prototyp für ein digitales Schulbuch (eChemBook). Seit 2016 verfügt es mit dem TüDiLab über ein digitales Unterrichtslabor, in dem medienbasierte Unterrichtsprozesse untersucht werden. Die Forschungsarbeit am IWM liefert somit wesentliche Erkenntnisse für den wissenschaftlichen Fortschritt und beantwortet dabei gesellschaftlich wichtige Fragen.

Wichtige Arbeiten und Angebote:

  • Das 2020 gegründete Netzwerk „Mensch-Agenten-Interaktion“ (MAI-Netzwerk) untersucht den Umgang von Menschen mit künstlicher Intelligenz im Bereich Sprache. Die interdisziplinären Projekte widmen sich der Akzeptanz von Sprachagenten und den Effekten der Nutzung dieser Agenten auf die menschliche Leistungsfähigkeit. In jedem Projekt arbeitet das IWM zusammen mit universitären Kooperationspartner*innen, die über ausgewiesene Expertise im Bereich Data Science und Künstliche Intelligenz verfügen.
  • Die Graduiertenschule und Forschungsnetzwerk „Learning, Educational Achievement, and Life Course Development“ (LEAD) bietet ein integriertes Forschungs- und Ausbildungsprogramm für Promovierende und Postdoktorierte, die zu den Themen Lernen, Leistung und lebenslange Entwicklung forschen wollen. Das IWM beteiligt sich aktiv an der Promovierendenbetreuung im Rahmen von LEAD. Darüber hinaus sind mehrere Arbeitsgruppenleitungen des IWM Mitglied des LEAD-Vorstands.
  • Die Tübingen School of Education (TüSE) strukturiert, bündelt und organisiert die Forschung zur Lehrkräftebildung in Tübingen. Sie bringt neue Forschungsvorhaben proaktiv voran und vernetzt vorhandene Expertise. Das IWM arbeitet eng mit der TüSE zusammen und hat gemeinsam mit der Universität Tübingen eine Juniorprofessur für Lehren und Lernen mit digitalen Medien (in den Fachdidaktiken) geschaffen. Das IWM arbeitet hier eng mit der Universität Tübingen zusammen. So wurde im Rahmen der TüSE eine Juniorprofessur für Lehren und Lernen mit digitalen Medien (in den Fachdidaktiken) geschaffen, welche sowohl an der Universität Tübingen als auch am IWM angesiedelt ist. Ebenfalls mit der TüSE assoziiert ist das Tübingen Digital Teaching Lab (TüDiLab), welches sich am IWM befindet. Das TüDiLab simuliert ein Klassenzimmer, das mit aktuellen digitalen Medien und Erhebungsinstrumenten für eine prozessnahe Unterrichtsforschung ausgestattet ist. Mit dem TüDiLab werden zwei Ziele verfolgt: (1) die praxisorientierte Professionalisierung angehender Lehrkräfte hinsichtlich ihrer Kompetenzen für die Gestaltung medienbasierten Unterrichts sowie (2) Forschung zu Prozessen des Lehrens und Lernens mit digitalen Medien.
  • Digitalisierung in der Lehrerbildung (TüDiLB) Zentrum für Forschung und Transfer ist ein virtueller Verbund des IWM mit der Universität Tübingen, in dem Forschungs- und Transferaktivitäten im Bereich Digitalisierung in der Lehrerbildung am Standort Tübingen gebündelt werden. Zudem werden hier aktuelle Forschungsergebnisse zum Lehren und Lernen mit digitalen Medien für Lehrpersonen und Akteure der verschiedenen Phasen der Lehrerbildung aufbereitet.