IPN – Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik

Das IPN – Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik ist als empirisch arbeitendes Bildungsforschungsinstitut einzuordnen. Das IPN soll durch seine Forschung die Pädagogik der Naturwissenschaften und der Mathematik weiterentwickeln und fördern. Zum Fächerkanon des IPN gehört inzwischen außerdem die Informatik. Das Institut untersucht mathematische, informatische und naturwissenschaftliche Lehr- und Lernprozesse über die Lebensspanne. Die Arbeiten des IPN werden von folgenden Grundannahmen getragen:

  • Mathematische, informatische und naturwissenschaftliche Bildung stellt eine individuelle Grundvoraussetzung für soziale, berufliche und gesellschaftliche Teilhabe dar.
  • Mathematische, informatische und naturwissenschaftliche Bildungsprozesse werden angebahnt durch das Zusammenspiel von individuellen Ressourcen einerseits sowie formellen und informellen Opportunitätsstrukturen andererseits.
  • Außerschulische Opportunitätsstrukturen für Bildungsprozesse, die vor allem durch den familiären Hintergrund und die Gleichaltrigen bestimmt werden, sind weit weniger gesellschaftlich steuerbar, am ehesten noch durch außerschulische Lernorte (Lernlabore, Museen etc.).
  • Die Erforschung und Förderung mathematisch-naturwissenschaftlicher und informatischer Bildungsprozesse sollte theoriebasiert erfolgen und erfordert einen interdisziplinären, empirischen Zugang, der sich quantitativer und qualitativer Methoden der Sozial- und Verhaltenswissenschaften bedient.

Arbeitsschwerpunkte des IPN:

(1) Fachliches Lernen im vorschulischen und schulischen Bereich: Untersuchung von Bedingungsfaktoren unterschiedlicher Ebenen für den Erwerb mathematischer, informatischer und naturwissenschaftlicher Kompetenzen vom vorschulischen bis zum Tertiärbereich und Bedeutung der Kompetenzen für berufliche und gesellschaftliche Teilhabe.

(2) Professionelle Kompetenz und professionsbezogenes Lernen von Lehrkräften: Forschungsbasierte Entwicklung und wissenschaftliche Überprüfung von Innovationen im Bereich des mathematischen, informatischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts in unterschiedlichen Schulstufen; Transferprojekte zur Unterrichtsentwicklung und Lehrkräfteaus- und -fortbildung.

(3) Wissenschaftskommunikation und extracurriculares Lernen: Forschungsbasierte Gestaltung und wissenschaftliche Untersuchung von Teilbereichen der Wissenschaftskommunikation und informellen sowie non-formalen Lernangeboten mit dem Ziel der Förderung von Zugängen zu mathematischer, informatischer und naturwissenschaftlicher Bildung und intensiven Transferaktivitäten; im Besonderen Organisation und Weiterentwicklung bundesweiter Auswahlrunden von naturwissenschaftlichen Wettbewerben und Stärkung von Museen als außerschulische Lernorte.

(4) Methodenforschung und Maschinelles Lernen: Schaffung von Wissens- und Anwendungsgrundlagen für die Empirische Bildungsforschung in den Bereichen pädagogisch-psychologischer Methodenforschung und Diagnostik inklusive Beteiligung an verschiedenen Large-scale Assessments zum Bildungsmonitoring in Deutschland.

HIB | Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung

Das HIB | Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung ist ein inneruniversitäres Forschungsinstitut an der Universität Tübingen, das individuelle, soziale und institutionelle Determinanten von Lern- und Bildungsprozessen untersucht und dazu systematisch den Wissensschatz aus Psychologie, Erziehungswissenschaft und verwandten Disziplinen nutzt. Eine Zuwendung der Hector Stiftung II ist die wesentliche Grundlage für die wissenschaftliche Arbeit des Instituts. Zudem kommen vom Land Baden-Württemberg Mittel für die in das Institut integrierte Tübingen Postdoctoral Academy for Research on Education (PACE).

Thematisch gliedert sich die wissenschaftliche Arbeit des Hector-Institut in sechs Forschungsschwerpunkte. (1) Educational Effectiveness, (2) Motivation, (3) Persönlichkeit, (4) Potenzialentwicklung und Hochbegabung, (5) Unterrichtsqualität und professionelle Kompetenzen von Lehrkräften sowie (6) Methodenforschung. Das Hector-Institut hatte die Führungsrolle bei der Einwerbung der im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder geförderten Graduiertenschule LEAD (Learning, Educational Achievement, and Life Course Development) inne und ist personell eng mit LEAD verbunden.

Wichtige Arbeiten und Angebote:

  • Das Hector-Institut ist verantwortlich für die Mehrkohorten-Längsschnittstudien TOSCA, mit der gymnasiale Bildungsbiografien untersucht werden, und TRAIN, mit der die Wirkung von Lernumgebungen in nicht-gymnasialen Schulformen analysiert wird, sowie – gemeinsam mit Prof. Dr. Hasselhorn, DIPF – für die wissenschaftliche Begleitung der Hector Kinderakademien.
  • Im Bereich Methodenforschung entwickelt das Hector-Institut neue statistische Verfahren und ist bestrebt, diese über eigens entwickelte Software frei zugänglich zu machen.
  • Innerhalb des Nationalen Bildungspanels (NEPS) verantwortet das Hector-Institut – gemeinsam mit Prof. Dr. Maaz, DIPF – den Bereich „Gymnasiale Oberstufe und Übergänge in Hochschule, Ausbildung und Arbeitsmarkt“ (Etappe 5).

Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut (GEI)

Das Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut (GEI) ist ein bundesweit einzigartiges Referenzzentrum für Schulbuchforschung. Es betreibt anwendungsbezogene und multidisziplinäre Schulbuch- sowie schulbuchbezogene Bildungsmedienforschung mit einem kulturwissenschaftlich-historischen Schwerpunkt. Zudem berät das GEI national und international Bildungspolitik und Bildungspraxis. Das Institut koordiniert und vermittelt außerdem in internationalen Schulbuchangelegenheiten. Als außeruniversitäre Einrichtung, die schulbuchbezogene Forschung gleichermaßen umsetzt und ermöglicht, versteht sich das GEI als ein forschungsaffines Infrastrukturinstitut. Einen Anziehungspunkt bildet seine Forschungsbibliothek mit ihrer weltweit einzigartigen Sammlung an Schulbüchern der Fächer Geschichte, Sozialkunde/Politik, Geographie und Werteerziehung/Religion. Mit dem Informations- und Kommunikationsportal Edumeres bietet das GEI einen virtuellen, in mehreren Modulen gebündelten Zugang zu aktuellen Informationen, Publikationen und Daten aus der Schulbuch- und Bildungsmedienforschung.

Wichtige Arbeiten und Angebote:

  • Mit voranschreitender Digitalisierung zeichnet sich auch ein grundlegender Wandel im Bildungsbereich ab. Das GEI hat deshalb seine Arbeitsschwerpunkte um digitale Bildungsmedien erweitert. Mit der Erforschung von Wissens- und Deutungsangeboten, der gesellschaftlichen Dimension medialer Wandlungsprozessen sowie Nutzungs- und Aneignungspraktiken sind eine entsprechende Ausweitung der Sammlung der Forschungsbibliothek und die weitere Digitalisierung ihrer Bestände verbunden.
  • Das GEI erbringt vielfältige Transfer- und Serviceleistungen, beispielsweise koordiniert es bilaterale Schulbuchkommissionen oder Schulbuchprojekte und berät in der nationalen wie internationalen Bildungspolitik, Bildungspraxis sowie Bildungsorganisationen in Schulbuchfragen. Ferner agiert das Institut zuweilen auch in der Mediation in Schulbuchkonflikten und unterstützt die Entwicklung neuer Lehrwerke.
  • Die Forschungsbibliothek des GEI gehört mit ihrer einzigartigen Sammlung internationaler Schulbücher der Fächer Geschichte, Geographie, Sozialkunde sowie Werteerziehung/Religion zu den Sondersammelgebietsbibliotheken der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Weiterhin fungiert sie als Schulbuchzentrum des Europarates.
  • Das GEI betreibt das Informations- und Kommunikationsportal Edumeres.net und bietet dadurch einen virtuellen Zugang zur kulturwissenschaftlich-historisch ausgerichteten Bildungsmedienforschung.
  • Mit dem Georg-Arnhold-GastprofessurProgramm unterhält das GEI ein eigenes Gastwissenschafts-Programm.

DIE | Deutsches Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V.

Das DIE | Deutsche Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e. V. ist ein außeruniversitäres Forschungsinstitut und bearbeitet die gesellschaftlich und bildungspolitisch relevante Aufgabe, das Lernen und die Bildung Erwachsener wissenschaftlich zu fundieren und dadurch erfolgreich zu gestalten. Als zentrale Einrichtung für Wissenschaft, Politik und Praxis unterstützt und fördert das DIE die Agierenden im Feld der Weiterbildung mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und Dienstleistungen. Das Aufgabenspektrum reicht dabei von der anwendungsrelevanten und/oder grundlagenbasierten Forschung über die Bereitstellung von Infrastrukturleistungen bis hin zu Praxis- und Politikberatung.

Vor diesem Hintergrund haben die Aktivitäten des Instituts eine doppelte Zielperspektive: Sie unterstützen einerseits die Wissenschaft und Forschung der Erwachsenenbildung durch die Veröffentlichung nationaler und internationaler Publikationen sowie die Bereitstellung von Forschungsdaten. Andererseits ermöglicht dieses Wissen, zur Gestaltung und nachhaltigen Professionalisierung der Praxis beizutragen. Der Anspruch ist, die Bedarfe von Wissenschaft, Praxis und Politik gleichermaßen zu erkennen und ihnen Rechnung zu tragen. Ein weiteres Ziel ist der produktive Austausch mit internationalen Akteurinnen und Akteuren, um die Erwachsenenbildung in Deutschland im internationalen Kontext sichtbarer zu machen und in der europäischen Bildungsdiskussion zu positionieren.

Die Forschungs- und Infrastrukturleistungen erbringen die DIE-Mitarbeitenden in fünf Abteilungen, die eng miteinander vernetzt sind und in zahlreichen Projekten kooperieren. Im Mittelpunkt der Forschungsaktivitäten steht das Lernen Erwachsener mit seinen Voraussetzungen, Formen und Wirkungen. Die Forschung umfasst alle Bereiche des Weiterbildungsgeschehens: die Lernprozesse Erwachsener, die didaktische Gestaltung von Angeboten, das Personal, die Organisation und das Management von Weiterbildungseinrichtungen in unterschiedlichen institutionellen Kontexten und das Weiterbildungssystem mit seinen finanziellen, politischen und rechtlichen Aspekten.

Zum Profil des DIE gehört auch der Wissenstransfer, der schon lange einen wichtigen Teil der Institutsarbeit darstellt. Die Abteilung nutzt die Transferkanäle Publikationen, Portale und Praxisnetzwerke; sie ermöglicht dadurch Zugänge zu Forschungsergebnissen, bereitet sie zielgruppengerecht auf und unterstützt so die Professionalisierung der Praxisfeldes. Dem Wissenstransfer liegt ein mehrdimensionales Verständnis zugrunde, das den Transfer von Wissen in und über Praxis zurück in die Wissenschaft einschließt.

Die Abteilung Forschungsinfrastrukturen stellt Informationen und Dienstleistungen zur Verfügung und erforscht, wie Menschen Informationen wahrnehmen und verarbeiten. Sie bietet Service für Wissenschaft, Politik und Praxis in der Erwachsenen- und Weiterbildung. Die zentralen Forschungsinfrastrukturen sind die Statistik der Erwachsenenbildung/Weiterbildung sowie die DIE-Bibliothek. Die Angebote basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und orientieren sich an aktuellen Standards einer offenen und transparenten Forschung im Sinne der FAIR Data Prinzipien.

Wichtige Arbeiten und Angebote:

  • Mit wb-web, dem Portal für Lehrende der Erwachsenen- und Weiterbildung, betreibt das DIE eine bundesweit einzigartige Informationsinfrastruktur für die nutzende Gruppe der mehr als 530.000 haupt-, frei- und nebenberuflich Lehrenden in der Erwachsenenbildung. wb-web bietet grundlegende Informationen über das Handlungsfeld und eine erwachsenenpädagogische Wissensbasis. Die Materialien werden als Open Educational Resources (OER) zur Verfügung gestellt.
  • Die 2022 gestartete Panelstudie „Teachers in Adult Education – a Panel Study“ (TAEPS) untersucht bundesweit das Lehrpersonal in der Erwachsenen- und Weiterbildung. Ziel ist es, ein umfassendes Bild zu Qualifikationen, Beschäftigungsbedingungen, Kompetenzen sowie Weiterbildungsaktivitäten zu gewinnen. Dafür werden mehrere Tausend Lehrende aus allen Bereichen der Weiterbildung über fünf Jahre hinweg befragt. Standardisierte Erhebungen erfassen u. a. Erwerbsbiografien und Einstellungen zur Weiterbildung. Die Ergebnisse sollen wissenschaftlich fundierte Grundlagen für Bildungspolitik, Anbieterentscheidungen sowie Professionalisierung und Kompetenzentwicklung liefern. Die Daten werden vom Forschungsdatenzentrum (FDZ) des LIfBi aufbereitet und als Scientific-Use-File bereitgestellt. Der erste Datenzugang (DOI:10.5157/TAEPS:SUF:1.0) enthält Angaben aus einer querschnittlichen Befragung von 1.000 Weiterbildungseinrichtungen sowie von über 2.500 Lehrenden aus der ersten längsschnittlichen Erhebung. Der Studie ging eine Bestandsaufnahme der Weiterbildungsanbieter in Deutschland in Deutschland voraus.
  • Der Kompetenzverbund lernen:digital fördert den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis für die digitale Transformation von Schule und Lehrkräftebildung. Vier Kompetenzzentren bündeln Expertise aus rund 200 länderübergreifenden Forschungs- und Entwicklungsprojekten in den Bereichen MINT, Sprachen/Gesellschaft/Wirtschaft, Musik/Kunst/Sport und Schulentwicklung. Das DIE ist an den Projekten MINT-ProNeD und KuMuS-ProNeD beteiligt sowie in zwei Arbeitsbereichen der Transferstelle im Handlungsfeld Transfer vertreten. Diese macht Ergebnisse sichtbar, entwickelt gemeinsam mit der Praxis weiter und unterstützt den bundesweiten Transfer in die Lehrkräftebildung. Das DIE bringt dabei seine Expertise zur Professionalisierung pädagogischen Personals ein.
  • Das Metavorhaben „Sprachliche Bildung in der Einwanderungsgesellschaft“ stellt die Forschungsfragen, -strategien und -befunde der geförderten Einzelprojekte sowie deren Beiträge zur Weiterentwicklung pädagogischer Praxis in einen größeren wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhang. Es trägt durch eigene Transfer- und Kommunikationsaktivitäten sowie durch die Unterstützung der geförderten Projekte zum Wissens- und Technologietransfer bei und unterstützt bei Transfer- und Kommunikationsaktivitäten.
  • Das DIALOG-Praxisnetzwerk für Wissenstransfer und Innovation fördert den Austausch zwischen Forschung und Praxis im Feld der Erwachsenenbildung. In regelmäßigen Treffen identifizieren die Partner die Herausforderungen der Zukunft und loten Möglichkeiten aus, wie die Praxis gemeinsam mit der Forschung darauf reagieren kann. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des DIE bietet das Netzwerk einen Raum für die Vorstellung und Diskussion ihrer Ergebnisse oder für die Durchführung anwendungsorientierter Grundlagenforschung. Ergeben sich bei der Erprobung von neuen Verfahren und Instrumenten vielversprechende forschungsbasierte Lösungen, werden diese aktiv ins Feld kommuniziert. So versteht sich das DIALOG-Praxisnetzwerk als Ort und Treiber forschungsgestützter Innovation.
  • Bildungsberichterstattung: Das DIE gibt Forschungsergebnisse in Form von Bildungsberichterstattung an Politik und Praxis weitergegeben. In der Publikationsreihe „DIE Survey. Daten und Berichte zur Weiterbildung“ veröffentlicht das Institut aktuelle Forschungsergebnisse aus empirischen Studien zum Weiterbildungssystem – auch im Open Access. Produkte sind bspw.
    • Beiträge zum nationalen Bildungsbericht „Bildung in Deutschland“ (Josef Schrader, wissenschaftlicher Direktor, ist Mitglied der Autorengruppe des Nationalen Bildungsberichts)
    • die Anbieterbefragung wbmonitor (kooperativ mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB))