Der LogDataAnalyzer liest Informationen aus Dateien aus, die unstrukturierte Prozessdaten enthalten (Protokolldateien), und stellt diese tabellarisch dar. Diese Tabellen können anschließend mit beliebiger Tabellenkalkulations- oder Statistiksoftware weiter verarbeitet werden. Analysiert werden die Aufgaben des technologiebasierten Problemlösens der PIAAC-Studie („Programme for the International Assessment of Adult Competencies“), die unterschiedliche Handlungen und mehrere Bearbeitungsschritte erfordern. Es können einzelne Handlungen oder auch ganze Handlungssequenzen mit dem LogDataAnalyzer ausgewählt werden, soweit diesen definierte Aktionen oder Aktionssequenzen in den Protokolldateien entsprechen. Zur Extraktion werden dann gezielt solche Aktionen in den Protokolldateien gesucht, die für die jeweilige Fragestellung relevant sind.
Der LogDataAnalyzer wurde in Kooperation mit der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen (GESIS) erstellt und dient der Bearbeitung von Prozessdaten. Er ist ein Werkzeug (Tool), dessen Benutzung kein umfangreiches Training erfordert und das sehr einfach bedient werden kann.
Anwendungsfeld
Ein erstes Anwendungsfeld findet der LogDataAnalyzer im DFG-Projekt Prozessdaten zur Kompetenzmodellierung (ProKom), indem die Feldtestdaten der PIAAC-Studie analysiert werden. Hier werden die extrahierten Daten u.a. genutzt, um Zusammenhänge zwischen dem Resultat der Bearbeitung von Aufgaben zum technologiebasierten Problemlösen und Merkmalen des Bearbeitungsprozesses zu beschreiben. Als erklärungskräftige Prädiktoren haben sich bereits die für die Aufgabenbearbeitung aufgewendete Zeit (Goldhammer et al., in press), die Häufigkeit der Interaktion zwischen Testteilnehmenden und Testumgebung (Naumann, Goldhammer, Rölke & Stelter, in Begutachtung) und die Zeit, die für elementare Teilschritte der Aufgabenbearbeitung benötigt wird (Stelter, Goldhammer, Naumann & Rölke, in Druck), erwiesen.