VideoSRS

Das digitale Lernen mit Videos gewinnt im Bildungsbereich zunehmend an Bedeutung. Es stellt jedoch nicht nur eine Herausforderung für die Selbstregulierung der Lernenden dar, sondern auch für die Fähigkeit der Lehrenden, diese Selbstregulierungsprobleme zu erkennen. Das Projekt widmet sich diesem Problem an der Schnittstelle von Psychologie, Erziehungswissenschaft und Informatik. Dazu sollen mögliche Selbstregulierungsprobleme automatisch erkannt und Maßnahmen zu deren Unterstützung, etwa die Optimierung von Lehrvideos, entwickelt werden. Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf dem Einsatz von Lehrvideos im Fach Mathematik bei verschiedenen Altersgruppen und Schwierigkeitsgraden.

VideT

Ziel des Projektes „VideT: Den Forschungsprozess vermitteln – ein videobasiertes Transferinstrument für Schülerinnen und Schüler“ ist es, den Einfluss verschiedener Parameter auf das Verständnis von Forschungsprozessen und wissenschaftlichen Erkenntnissen, auf Einstellungen und auf die Glaubwürdigkeit von Wissenschaft und Forscher*innen zu klären. Um die Projektziele zu erreichen, werden in diesem interdisziplinären Verbundprojekt Kompetenzen aus den Natur- und Sozialwissenschaften sowie aus der Bildungsforschung zusammengeführt. Ziel ist es, in dem Verbundvorhaben ein videobasiertes Transferinstrument zur Vermittlung empirischer wissenschaftlicher Forschungsprozesse zu entwickeln und es prototypisch in Lernlaboren mit Schüler*innen zu erproben. Neben der Erprobung des Instrumentes in Schulen und Lernlaboren werden in der wissenschaftlichen Begleitforschung Parameter analysiert, die den Transfererfolg bedingen und beeinflussen. Thema der Videos ist die Forschung des Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) zur Ökologie der Fledermäuse und zu den Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf diese Tiere.

SchuMaS

In der Bund-Länder Initiative „Schule macht stark“, kurz SchuMaS, erarbeiten Wissenschaftler*innen aus 13 Institutionen in Zusammenarbeit mit insgesamt 200 Schulen Maßnahmen, um die Lernbedingungen und Leistungen von sozial benachteiligten Schüler*innen zu verbessern. Die Gemeinsamkeit der ausgewählten 200 Schulen besteht in der sozial herausfordernden Lage, in der sich die Schulen befinden, und den erschwerten Bedingungen für Unterrichten und Lernen, die damit einhergehen. Diese Bedingungen sind: Erhöhter Sprachförderbedarf, große Personalfluktuation, armutsgefährdete Elternhäuser. Auch die aktuelle Pandemiesituation bleibt dabei nicht ungeachtet. 

Der tatsächliche Erfolg der Schüler*innen steht bei „SchuMaS“ im Vordergrund. Das übergeordnete Ziel des Projekts ist es, die Bildungschancen von sozial benachteiligten Schüler*innen zu verbessern und auf diese Weise soziale Ungleichheiten abzubauen.

Besondere Aufmerksamkeit richtet sich auf die Verbesserung von mathematischen Basiskompetenzen, die Lernmotivation und auch die sozialen Kompetenzen der Schüler*innen. 

Bezogen auf die besonderen Anforderungsbereiche der Schulen stehen vier thematische Handlungsfelder im Vordergrund, für die in enger wissenschaftlicher und praktischer Zusammenarbeit individuelle Maßnahmen erarbeitet werden sollen. Diese sind:

  1. den Unterricht weiterzuentwickeln – mit einem besonderen Fokus auf Mathematik und Deutsch,
  2. das an den Schulen tätige pädagogische Personal noch gezielter zu qualifizieren und dabei die spezifischen Bedingungen von Schulen in sozial herausfordernder Lage in den Blick zu nehmen,
  3. die Schulen als Organisation, die Schulkultur und das Führungshandeln weiterzuentwickeln und
  4. das Lernen außerhalb des Unterrichts und die Unterstützung im sozialen Umfeld zu fördern.

In vier Regionalzentren des interdisziplinären Forschungsverbundes werden die 200 teilnehmenden Schulen in enger Kooperation mit den Landesinstituten, Agenturen zur Qualitätsentwicklung sowie den Schulaufsichtsbehörden bei der Meisterung ihrer Anforderungen beraten und unterstützt. Die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation erfolgt durch weitere Arbeitsgruppen des Projektverbundes, aus dessen Ergebnissen nach fünf Jahren eine Handlungsempfehlung entstehen soll, die zur Handreichung an weitere Schulen in herausfordernden Lagen verwendet werden kann.

Ada*Q

Ziel des Forschungsprojekts „Adaptivität und Unterrichtsqualität im individualisierten Unterricht“ (Ada*Q) ist es, gemeinsam mit den Preisträgerschulen des Deutschen Schulpreises der Robert-Bosch-Stiftung wissenschaftliche Erkenntnisse und praxisrelevantes Wissen zum produktiven Umgang mit Heterogenität im Unterricht zu generieren.

Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses steht die Adaptivität des Unterrichts. Das heißt, es soll untersucht werden, inwieweit Unterrichtskonzepte der Differenzierung und Individualisierung dazu beitragen können, eine möglichst gute Passung zwischen dem Unterrichtsangebot der Lehrenden und den individuellen Lernvoraussetzungen der Schüler*innen herzustellen. Dabei soll auch untersucht werden, welche Bedeutung Unterrichtsqualität für diese Passung hat.

Projektflyer

Erwerb geometrischen Wissens

Wie entwickeln sich grundlegende geometrische Kompetenzen?

Im Projekt des Leibniz-Kompetenzzentrums Frühe Bildung stand die Förderung grundlegender geometrischer Kompetenzen von Kindern im Vorschul- und frühen Schulalter im Mittelpunkt. Dabei sollte das Erkennen und Kategorisieren geometrischer Figuren sowie die Navigation im Raum fokussiert werden. Die übergeordnete Fragestellung war, wie diese grundlegenden geometrischen Kompetenzen gefördert werden können und welche Rolle die sprachliche Interaktion dabei spielt. Zudem sollte der Frage nachgegangen werden, ob sich eine Förderung geometrischer Kompetenzen auf die Verarbeitung von Mengen und Zahlen bzw. auf arithmetische Fertigkeiten auswirkt.

Frühe naturwissenschaftliche Bildung

Wie entwickeln sich grundlegende naturwissenschaftliche Kompetenzen?

Phänomene beobachten, Vermutungen aufstellen, Vergleichen, Messen und Hypothesen überprüfen – bislang gibt es wenig Erkenntnisse über die Wirkung solcher grundlegender naturwissenschaftlicher Kompetenzen (Denk- und Arbeitsweisen) auf die weitere Lernentwicklung im frühen Kindesalter. Ziel des Projektes aus dem Leibniz-Kompetenzzentrum Frühe Bildung ist es zu untersuchen, inwieweit sich die Förderung dieser Kompetenzen auf den Erwerb neuen Wissens auswirkt. In der Studie werden verschiedene Interventionen verglichen, in denen die Anteile zu naturwissenschaftlichen Denk- und Arbeitsweisen systematisch variiert werden. Die übergeordnete Fragestellung ist, inwiefern das verfügbare Wissen über Denk- und Arbeitsweisen die Entwicklung von konzeptuellem Wissen unterstützt, z. B. zu den Bereichen Magnetismus, Schwimmen und Sinken oder Aggregatzustände.

COLD

Nur wer gut Deutsch kann, hat die Möglichkeit an der Schule, am Alltag und Berufsleben teilzuhaben. Bei dem Erlernen der Sprache spielen die Lehrenden eine wichtige Rolle, die Deutsch als Zweitsprache unterrichten. Über welche Fähigkeiten und welches Wissen sie verfügen, wie sie ihren Unterricht gestalten und ob es Unterschiede zwischen Lehrkräften an Schulen und in der Erwachsenenbildung gibt – das untersucht das Projekt COLD (Competencies of school teachers and adult educators in teaching German as a second language in linguistically diverse classrooms). Das Verbundprojekt wurde gemeinsam vom DIE und dem MI initiiert und wird vom DIE geleitet. 

Von April 2019 bis September 2022 erfassen Forschende die professionellen Kompetenzen von Lehrkräften in Schule und Erwachsenenbildung beim Unterrichten von Deutsch als Zweitsprache in sprachlich heterogenen Lerngruppen. Das Projekt adressiert somit die besonderen Anforderungen an Lehre und Didaktik, die bildungsbereichsübergreifend durch neu zugewanderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene entstanden sind. Die Untersuchungen finden im realen Unterrichtskontext mit Lehrkräften in Vorbereitungsklassen und Integrationskursen statt.

Das interdisziplinäre Projektteam umfasst Expert*innen der Erwachsenenbildung/Weiterbildung, der Fachdidaktik Deutsch/Deutsch als Zweitsprache, der empirischen Bildungsforschung, der Linguistik, der Computerlinguistik und der Psychologie. Ein besonderes Gewicht liegt mit der überwiegenden Besetzung der Projektstellen mit Promovierenden auf der Nachwuchsförderung.

Hector

Im Land Baden-Württemberg entstanden durch die finanzielle Förderung der Hector-Stiftung II seit dem Jahr 2010 rund 60 Hector-Kinderakademien zur Förderung besonders begabter und hochbegabter Grundschulkinder. Die wissenschaftliche Begleitung der Hector-Kinderakademien ist als formative Evaluation ausgelegt, so dass wichtige Erkenntnisse begleitender Untersuchungen unmittelbar in die Arbeit der Hector-Kinderakademien mit einfließen können.

Insgesamt soll untersucht werden, inwieweit die Hector-Kinderakademien zu einer positiven Entwicklung der besonders begabten und hochbegabten Grundschulkinder beitragen können. Darüber hinaus sollen aus den Ergebnissen generalisierbare Befunde zur Entwicklung und Förderung besonders begabter und hochbegabter Kinder abgeleitet werden.

Erfassung der Unterrichtsqualität in Large-Scale-Studien

Wie Lehrkräfte ihren Unterricht gestalten, ist für die Lernentwicklung von Schulkindern und Jugendlichen von entscheidender Bedeutung. Vielfach konnten Aspekte des sogenannten Classroom Managements, der Schüler*innenorientierung oder des kognitiven Anregungsgehalts mit der Lernentwicklung in Mathematik oder Deutsch in Verbindung gebracht werden. Die Erfassung bzw. Messung solcher Qualitätsmerkmale stellt allerdings eine große Herausforderung dar.

Das Projekte setzte sich mit der Qualität von Beurteilungen der Schüler*innen auseinander. Hierbei wurden sowohl gängige Analysemodelle zur Auswertung geschachtelter Urteile überprüft als auch vielfach eingesetzte Fragebogeninstrumente (Items) systematisch aufbereitet.

Systematic Review zur frühen Sprachförderung

Ziel des Projekts “Sprachförderung in Kindertageseinrichtungen für über dreijährige Kinder in deutschsprachigen Ländern: Ein Systematic Review” war es, einen systematischen Überblick über erprobte und evaluierte Ansätze – sowohl universell/alltagsintegrierter als auch zielgruppenspezifisch/kompensatorischer Art – in der sprachlichen Bildung und Förderung zu erarbeiten. Im Fokus stand die Förderung in der deutschen Sprache sowie in der Familiensprache der Kinder.

Sprachliche Kompetenzen gehören zu den Schlüsselvoraussetzungen für individuellen Bildungserfolg.
Kinder mit Sprachentwicklungsbeeinträchtigungen oder solche, bei denen aufgrund von Zuwanderung die Familiensprache nicht identisch ist mit der Sprache der Bildungsvermittlung, haben ein deutlich erhöhtes Risiko, dass ihr schulischer und beruflicher Werdegang schlechter verläuft als aufgrund ihrer allgemeinen kognitiven Fähigkeiten zu erwarten ist. In der Folge kommt es dadurch auch zu einer Gefährdung der uneingeschränkten Teilhabe an der Gesellschaft aufgrund von Beeinträchtigungen der kognitiven, emotionalen und sozialen Entwicklung der betroffenen Kinder.

Das Projekt sollte hier Abhilfe schaffen und das in verschiedenen wissenschaftlichen Fachdisziplinen verstreute Wissen über erprobte und evaluierte Ansätze – sowohl universell / alltagsintegrierter als auch zielgruppenspezifisch / kompensatorischer Art – in der sprachlichen Bildung und Förderung bündeln. In einem systematischen Überblick sollte dargestellt werden, welche Ansätze unter welchen Bedingungen für Kinder mit welchen Voraussetzungen welche Wirkungen erzielen. Die gesamtgesellschaftliche Notwendigkeit und Aufgabe, die bildungsrelevanten sprachlichen Kompetenzen bei Kindern möglichst frühzeitig zu fördern, wurde daher sowohl auf Seiten der sozialpolitisch wie der bildungspolitisch Verantwortlichen erkannt. Die Frage jedoch, wie Sprachförderung angemessen in Kitas zum Einsatz kommen sollte, ist umstritten und es liegt kein strukturiertes Wissen dazu vor, ob und auf welche Weise die verschiedenen Fördermaßnahmen wirken, die im Kindertagesstätten-Alltag eingesetzt werden.